Ad99998 09 031a
Beschreibungstext
Tafelüberschrift: Fische. L. Poissons. L.
Fig. 1. Der Langschwanz oder Carapo Kahlrück. (Gymnotus Carapo.)
Diese Art, welche die Gewässer von America, vorzüglich von Brasilien und Surinam bewohnt, zeichnet sich durch ihren hervorragenden Oberkiefer und durch ihren langen Schwanz aus. Der Rücken ist rundlich und schwarz, die Seiten und der Bauch aber haben eine röthlich braune Farbe, und man bemerkt überall braune Flecken von unregelmässiger Form. Der Schwanz endigt sich in eine gerade Spitze. Dieser Aal ist gewöhnlich nur einen Fuss lang, erreicht aber auch zuweilen eine Länge von 2 - 3 Fuss, und ein Gewicht von 10 Pfund. Er ist ein Raubfisch, wegen der Kleinheit seines Mundes aber kann er auch nur ganz kleine Fische und junge Krabben angreifen.
Fig. 2. Der Passan-Aal. (Apteronotus Passan.)
Dieser, in den Gewässern von Surinam wohnende Fisch, der zuweilen 15 Zoll lang wird, ist den Kahlrücken nah verwandt, da er neben anderen grossen Verschiedenheiten auch eine Schwanzflosse hat, die den eigentlichen Aalen durchaus fehlt. Seine Schnauze ist sehr stumpf, der Kopf von deutlichen Schuppen entblösst und mit kleinen Löchern übersäet, welche eine klebrige Flüssigkeit ergiessen. Die Kiefern sind auf eine. solche Art mit einem hervorstehenden Rande versehen, dass der obere als Deckel den unteren in sich aufnimmt. Die Afterflosse, die ganz nahe bei dem After beginnt, verbreitet sich fast von der Kehle bis zum Ursprung der Schwanzflosse. Das Thier hat zweierlei Farben, mehr oder weniger dunkelschwarz und glänzendweiss.
Fig. 3. Der Spitzschwanz. (Trichiurus Lepturus.)
Ebenfalls eine den Aalen nah verwandte Gattung von Fischen. Die hier abgebildete Art, die keine Schwanzflosse hat, wurde wegen ihrer- Silberfarbe und. Bandform auch Silbergürtel genannt, und dieses lebendige Silberband kann sich auf alle Art falten, auf und abrollen, die verwickeltsten Krümmungen mit Schnelligkeit beschreiben, auf- und absteigen, und mit Blitzschnelle entfliehen. Neben der Beweglichkeit eines grossen Theils seiner Zähne ist dieses Thier, das im süssen Wasser im südlichen und nördlichen America lebt und auch in China. gefunden wird, zum Raub auch noch besonders durch die grössere Länge mehrerer Kieferzähne geeignet, die zugleich an der Spitze gekrümmt sind. Der Schwanz endigt sich gewöhnlich in eine fadenartige Verlängerung,
Fig. 4. Der Morrisische Kleinkopf. (Leptocephalus Morrisii.)
Diese. Art ist die einzige, die man von einer Gattung kennt, die weder Brustflossen noch Bauchflossen hat. Sie hat bloss eine Rückenflosse und eine Afterflosse, die beide sehr lang sind, und-wovon die eine fast den ganzen Obertheil des Thieres besetzt, während die andere sich vom After bis zum Ende des Schwanzes erstreckt. Man findet es an den Küsten von. England, und es hat seinen Namen von dem Englischen Gelehrten Morris, der es zuerst sorgfältig beobachtet hat.
Fig. 5. Die Schlangenmuräne. (Muraena Ophis.)
Diese Muräne unterscheidet sich durch die dunklen Flecken auf Silbergrund, und durch den mit einer Flosse versehenen Schwanz. Ihr Körper ist lang, rund und mit Schleim überzogen. Ohne ihre Flossen würde sie einer Schlange vollkommen gleichen. Sie ist im Stande ihren Raub ausnehmend fest zu halten, da jeder ihrer Kiefer mit zwei Reihen von Zähnen besetzt ist, die sich in Spitzen endigen, welche sich in einander fügen. Diess sonderbare Thier scheint die Gewässer Ostindiens zu bewohnen; und der Bau seines Mauls lässt wohl keinen Zweifel, dass es-zu den Raubfischen gehöre. Es ist noch nicht entschieden, ob es eierlegend oder lebendig gebährend ist. Man führt Fische dieser Art an, die ein Gewicht von 60 Pfunden erreichten. Ihr Fleisch soll von sehr widrigem Geschmack seyn, und sogar Uebelkeiten verursachen.
Fig. 6. Der Sandaal. (Ammodytes Tobianus.)
Man kennt bis jetzt in der genannten Gattung bloss diese einzige Art, die eine Afterflosse hat. Die Schwanzflosse ist von dieser und von der Rückenflosse getrennt, der Kopf zusammengedrückt und gerader gestreckt als der Körper. Dieser Fisch hat wegen der Gewohnheit, sich in den Sand zu verkriechen, in England, Norwegen, Teutschland und Frankreich den Namen Sandaal erhalten. Er gräbt sich mit seinem spitzen Kopf öfters bis 7 Zoll tief im Sand der Flüsse ein, um dort Würmer zu suchen und sich der Verfolgung von Raubfischen zu entziehen, die er besonders von den Makrelen erfährt. Kleine Delphine verfolgen ihn mit ihrer Schnauze sogar bis in den Sand, und wegen der grossen Vorliebe mancher Fischarten zu seinem Genuss wird er bei mehreren Fischereien als Köder benutzt. Seine allgemeine Farbe ist Silberblau, heller am Bauche, als auf dem Rücken. Sein Fleisch ist unschmackhaft.
Metadaten
ID Tafel: | b0054300berl |
Tafelüberschrift: | Fische. L. Poissons. L. |
Sprache: | ger, fre |
Heft: | 166 |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0054300berl |
TafelgehörtzuExemplar: | Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1816 9/577826166 |
Klassifikation von Bertuch: | Fische. L. |
Abmessung: | koloriert |
weitere Abbildungsversionen: | Ad99999 09 031a |