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 Degen's Flugmaschine

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm. Gegenst. XCVI. Melanges. XCVI. Misc. Subj. XCVI. Miscellanea. XCVI.


Dem Menschen, dessen Geist schon so vieles erfand, musste wohl schon oft der Gedanke kommen, den Flug der Vögel durch künstliche Flügel nachzuahmen, um sich so mit Leichtigkeit in die unermesslichen Räume der Luft zu erheben. Vor kurzem hat ein geschickter Uhrmacher in Wien, Herr Jacob Degen, glückliche Versuche gemacht, mit künstlichen Flügeln sich in die Luft zu schwingen. Diesen Künstler und seine Flugmaschine sehen wir hier (Fig. 1.) abgebildet. - Hr. Degen verfertigte sich nämlich zwei herzförmig gestaltete Flügel (wovon Fig. 2. die Ansicht von oben giebt) von seinem mit Firniss getränktem Papiere, welche 116 Quadratfuss an Oberfläche enthalten, und eine Länge von 10 Fuss haben. Der Elasticität wegen durchzog der Künstler das Ganze mit Streifen von Schilfrohr, welche durch seidne Schnüren verbunden sind. Der Körper des Fliegenden steht, wie wir hier sehen, zwischen den Flügeln aufrecht, und ist durch mehrere Bambusrohre (aa) mit der Maschine verbunden. Die Hände (bb) bewegen die gekrümmte Stange, wodurch der Flügelschlag in wagerechter Richtung auf und abwärts bewirkt wird. Den ersten Versuch machte Hr. Degen im Frühjahr 1808 in dem Reithause zu Wien, wo er vermittelst eines Gegengewichts, das durch eine Schnur (d) befestigt war, bis zur Höhe von 54 Fuss sich erhob. Um nun in freier Luft seine Versuche zu wiederholen, verband Herr Degen einen kleinen Luftballon mit seiner Maschine, und so flog er am 12. und 15. Novbr. 1808. im Prater bei Wien zum Erstaunen aller Zuschauer mehrere Male nach verschiedenen Richtungen in die Luft und kam unbeschädigt zurück. Diese Versuche brachten dem Künstler eine Einnahme 10,000 Kaisergulden ein.


Metadaten

ID Tafel: b0024518berl
Tafelüberschrift: Verm. Gegenst. XCVI. Melanges. XCVI. Misc. Subj. XCVI. Miscellanea. XCVI.
Sprache: ger, fre, ita, eng
Heft: 109
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0024518berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Klassifikation von Bertuch: Verm. Gegenstände. XCVI.
Abmessung: 205 x 175 mm
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 06 047a, Ad99999 06 047a