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Beschreibungstext
Tafelüberschrift: Verm: Gegenstaende. CCXXI. Melanges. CCXXI.
Fig. 1. 2. 3. Verfertigung des Chinesischen Porzellans.
Die Verfertigung des Porzellans ist in China seit undenklichen Zeiten bekannt, und in dem Lande ausserordentlich gemein. Die Porzellan-Masse wird in China auf einer Drehscheibe geformt, welche nicht, wie bei uns, durch die Füsse des modellirenden Arbeiters bewegt wird, sondern (Fig. 2) durch die Füsse eines eignen Gehülfen, welcher aufrecht steht, sich an einem an der Decke befestigten Strick hält, und die Scheibe durch die abwechselnde Bewegung seiner Füsse dreht. Figuren, die nicht rund sind, werden nicht auf der Drehscheibe, sondern in Formen verfertigt. Ist das Gefäss fertig, so wird es im Schatten getrocknet, kommt dann in einen Ofen mit heftigem Feuer, Fig. 1; wenn es in diesem hart gebrannt ist, so wird es in eine Flüssigkeit getaucht, durch welche es mittelst eines zweiten Brennens eine Glasur erhält. Hierauf wird es gemalt (Fig. 3.) und dann zum dritten Mal einem etwas weniger heftigen Feuer (Fig. 1.) ausgesetzt, wodurch die Farben eingebrannt werden.
Fig. 4. Spinnerei und Näherei.
Die Chinesischen Spinnerinnen spinnen Flachs, Hanf und Baumwolle auf einer Spule, welche mittelst der Weise in Bewegung gesetzt wird. Ihr Faden ist fein und gleichförmig. Die Näherinnen ziehen mit einem Korbe, worin ihre Arbeits-Sachen befindlich sind, so lange in der Strasse herum, bis sie Jemand in's Haus rufen lässt, der ihrer, nicht sehr schwierigen Kunst bedarf.
Fig. 5. Eine grosse Chinesische Waage.
Wir sehen hier die Bude eines Menschen, dessen Geschäft es ist, die Gegenstände zu wägen, die man ihm bringt; wozu wir öffentliche Waagehäuser haben. Man hat in China zweierlei Waagen, eine hat zwei Schaalen, die andere, die hier vorgestellt und die gewöhnlichste ist, ist eine Schnellwaage, wo der Unterstützungspunkt nicht in der Mitte, sondern in der Nähe des Endes angebracht ist, wo man den zu wägenden Gegenstand aufhängt, während das Gewicht an dem andern langen Ende vor- und rückwärts gerückt wird.
Fig. 6. Ein herumwandelnder Bucherhändler.
Auf der XCVI. Tafel haben wir einen Buchhändler in stehenden Boutiquen gesehen. Hier ist ein herumziehender dargestellt. Die Bücher sind in graue oder gelbe Pappe oder in Atlas oder auch in Brocat gebunden. Der Titel ist nicht auf dem Rücken des Buchs, sondern auf dem rechten Seitendeckel angebracht. Da das Papiere sehr dünn ist, so kann es nur auf einer Seite bedruckt werden und jedes Blatt eines Buchs besteht oft aus zwei am Bande zusammengeschlagenen Papierblättern, die vorn nicht beschnitten werden dürfen.
Metadaten
ID Tafel: | b0024692berl |
Tafelüberschrift: | Verm: Gegenstaende. CCXXI. Melanges. CCXXI. |
Heft: | 160 |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0024692berl |
TafelgehörtzuExemplar: | Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1813 8/q0000066berl |
Klassifikation von Bertuch: | Verm. Gegenst. CCXXl. |
Abmessung: | 225 x 175 mm |
weitere Abbildungsversionen: | Ad99998 08 101a, Ad99999 08 101a |