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 Naturgeschichte des Wassersalamanders

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Amphibien. XLIV. Amphibies. XLIV.


Die Salamander bestehen, nachdem sie das Ei verlassen, wie die Frösche, mehrere Verwandlungen. Man rechnet sie daher passender zu den letztern, als zu den Eidechsen, welchen man sie auf den ersten Blick, ihrer Gestalt wegen, zugesellen möchte. Unsere Kupfertafel zeigt den
Gemeinen Wassersalamander (Lacerta palustris Gm. L. Salamandra cristata Schneid.)
in den verschiedenen Graden seiner Ausbildung, vom Eie bis zum vollendeten Wachsthum.
Fig. 1. zeigt uns das Weibchen, und
Fig. 2. das Männchen.
Fig. 3. stellt das Weibchen dar, während es sein Ei in eine Falte des Blattes einer Wasserpflanze (gewöhnlich wählt es hierzu den Wasserpfeffer, Volygonum Persicaria) legt. Die Hinterbeine halten das Blatt in der gehörigen Lage, bis es durch einen eigenthümlichen Leim, den das Thier von sich lässt, zusammengeklebt ist. Die Buchstaben a. a. a. bezeichnen dergleichen schon mit Eiern besetzte Blätter.
Fig. 4. zeigt das frischgelegte Ei, welches gelblich weiss ist, eine durchsichtige, häutige Hülle hat und in einer Art von Eiweiss schwimmt.
Fig. 5. Das Ei am achten Tage: der Embryo ist schon so weit entwickelt, dass man Bauch, Kopf und Schwanz unterscheiden kann.
An Fig. 6. und 7. sieht man den allmähligen Fortgang der Entwickelung, wie er am 11ten und 13ten Tage bemerklich war.
Fig. 8. zeigt den Embryo am 14ten Tage, nachdem er seine Hülle gesprengt hat, und
Fig. 9. die Kaulquappe, 12 Tage nach ihrem Ausschliefen.
Fig. 10 dieselbe 10, und
Fig. 11. noch 15 Tage später.
In Fig. 12. erkennen wir endlich den vollkommen ausgebildeten Salamander, wie er, 73 Tage nach dem Ausschliefen oder 86 Tage, nachdem das Ei gelegt worden, erscheint. Wenn er nun nach einigen Tagen noch die hinter dem Kopfe sitzenden Kiemen, womit er in seiner ersten Lebenszeit athmet, verloren hat, so erhält er ganz das Ansehen des vollkommnen Thiers, wie es Fig. 1. 2. 3. dargestellt ist.
Der Salamander ist ein, in unsern Teichen und Quellen gemeines Thier. Besonders liebt er Waldgegenden. Wegen der verschiedenen Umwandlungen, die er erleidet, und der verschiedenen Färbung, hat man ein und dieselbe Art häufig für mehrere gehalten und mit besondern Namen belegt. Im Herbste begiebt sich der Salamander zeitig unter hohle Wurzeln, in Erdlöcher etc., wo er sich zwischen Moos und Laub verkriecht und den Winter in Erstarrung hinbringt. Die Nahrung des Wassersalamanders besteht in Insecten, Schnecken, Froschlaich etc.
Aeusserst merkwürdig ist dessen ausserordentliche Reproductionskraft. Man kann ihm den Schwanz und die Füsse nicht bloss ein-, sondern mehrere Male hintereinander abschneiden, und sie wachsen stets von Neuem und erreichen oft schon nach einem halben Jahre ihre Vollständigkeit wieder. Selbst Kinnbakken und Augen reproduziren sich.


Metadaten

ID Tafel: b0007319berl
Tafelüberschrift: Amphibien. XLIV. Amphibies. XLIV.
Sprache: ger, fra
Heft: 194
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0007319berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1821 10/q0000067berl
Klassifikation von Bertuch: Amphibien. XLIV.
Abmessung: 227 x 175 mm
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 10 069a, Ad99999 10 069a