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Beschreibungstext
Tafelüberschrift: Vierf. Thiere. XXXIV. Quadruped. XXXIV.
Das Schwein lebt fast in allen Ländern der Erde, nur nicht in sehr kalten nördlichen. Das wilde Schwein ist der Stammvater aller verschiedenen Schweine-Racen, welche durch Clima und Futter grosse Veränderungen erlitten haben.
No. 1. u. 2. Das wilde Schwein. (Sus scrofa aper. L.)
Das wilde Schwein lebt selbst in Teutschland noch häufig in den Wäldern, wo es viele Eichen und Buchen giebt, heerdenweise wild. Es ist von Farbe schwarz oder schwarzbraun, und führt daher den Nahmen Schwarzwildpret. Es hat einen längern Rüssel und Kopf, und trägt die Ohren steifer und spitziger als das zahme Schwein. Aus der untern Kinnlade stehen ein Paar starke krumme Hauzähne hervor, womit es sich kühn und muthig vertheidiget. Es erreicht ein Alter von 25 Jahren. Seine Jungen (No. 2.) welche Frischlinge heissen, sind gelbroth und braun oder blaugrau gestreift, und sehen artig aus.
No. 3. Das zahme Schwein. (Sus scrofa. L.)
Das zahme Schwein ist, als Haussthier, fast über die ganze Erde verbreitet; den Norden ausgenommen. Es ist wegen seines wohlschmeckenden Fleisches und häufigen Fettes ein sehr nutzbares Thier. Es frisst alles was ihm vorkommt, und ist dabey ein sehr faules, schmutziges und tückisches Thier. Es ist theils weiss, theils schwarz und weiss, theils fuchsig roth. Den Juden und Mahomedanern ist durch ihre Religions-Gesetze das Essen des Schweinefleisches verboten.
No. 4. Das Nabelschwein. (Sus Tajassu. L.)
Das Nabelschwein (Bisam-Schwein, der Pecari, das Moschus-Schwein) wohnt wild in Süd-Amerika. Es ist an 3 Fuss lang, hat keinen Schwanz, und auf dem Rücken einen drüsigen Sack, worin eine schmierige nach Bisam riechende Masse sitzt, davon es auch seinen Nahmen hat. Es ist viel reinlicher als unser Schwein, nährt sich aber auch wie dieses von Früchten, Wurzeln, kleinen Thieren, und besonders Schlangen. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, und es lässt sich zahm machen. Es sieht grau und schwarz gefleckt aus.
No. 5. Das Siamische Schwein. (Sus scrofa Siamensis. L.)
Das Siamische oder Chinesische Schwein, welches man auch hier und da in Teutschland zahm antrift, ist kleiner als unser gewöhnliches Schwein, und braun von Farbe; sein Fleisch aber fester und schmackhafter als das gewöhnliche, daher es auch aus dieser Ursach gezogen wird.
No. 6. Das äthiopische Schwein. (Sus scrofa Siamensis.)
Diess furchtbar wilde, äusserst starcke und widrig gebildete Thier, wohnt im Innern von Afrika, und auf Madagascar. Seine Länge ist 5 Fuss, sein Kopf breit und dick, seine Farbe schmuzig braun. Sein Rüssel ist breit und hornhart; aus dem Unterkiefer gehen 4 grosse Hauer hervor, womit es sich sogar gegen den Löwen vertheidiget, und diesen in die Flucht jaget.
Metadaten
ID Tafel: | b0020467berl |
Tafelüberschrift: | Vierf. Thiere. XXXIV. Quadruped. XXXIV. |
Sprache: | ger, fre |
Heft: | 28 |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0020467berl |
TafelgehörtzuExemplar: | Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1795 2/q0000248berl |
Klassifikation von Bertuch: | Vierfüß. Thiere XXXIV. |
Abmessung: | 220 x 172 mm |
weitere Abbildungsversionen: | Ad00341 02 039a, Ad99998 02 038a, Ad99999 02 038a |
BeziehtSichAuf: | Rezeption - Das Nabelschwein, Rezeption - Das Siamische Schwein, Rezeption - Das zahme Schwein, Rezeption - Das wilde Schwein, Rezeption - Das äthiopische Schwein |