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Beschreibungstext


Vierf. Thiere. II. B. I. No. 2.

VIERFÜSIGE THIERE aus heissen Ländern.

No. 1. Das Rhinoceros. oder Naßhorn.

Es wohnt, wie der Elephant, nur in den heissen Ländern von Africa und Asien, und ist beynahe so gross wie derselbe, nemlich 6 1/2 Fus hoch und 11 1/2 Fus lang. Es lebt einsam, in sumpfigen Gegenden, und ist zu keinem Gebrauche nütze. Es frisst harte, strauchartige Gewächse, und sonderlich gern Zuckerrohr. Es hat auf der Nase ein, öfterer noch zwey kurze Hörner, die ihm zur Wehre dienen. Seine Haut ist schwarz-braun-grau, so dick und hart wie ein Bret, und widersteht daher allen Säbelhieben, Lanzen-Stichen und Flintenkugeln. Sie schiebt sich wie Schilder in etlichen grossen Falten am Leibe über einander und ist in diesen Falten weicher und biegsamer, damit das Thier sich bewegen kann. Aus seiner dicken Haut werden blos Spizruthen und Spazierstöcke gemacht, und sein Horn verarbeitet man in Indien zu allerley Kunstwerken. Seine natürliche Feindschaft, die es gegen den Elephanten haben soll, ist eine Fabel; denn es lebt mit allen Thieren in Frieden, und vertheidigt sich nur, wenn es gereizt wird.

Das Zebra, oder der Afrikanische Esel.

No. 2. Der Hengst. No. 3. Die Stute.

Diess Thier gleicht überhaupt an Wuchs und Grösse einem Maulesel, ist im Laufen so leicht als ein Hirsch, und lebt in dem südlichen Afrika wild. Es ist wegen seiner überaus schön und rein gezeichneten Haut und Farben berühmt. Der Hengst ist grösser und schöner gezeichnet als die Stute, obgleich diese mehr Farben als jener hat. Noch zur Zeit hat man es nicht zähmen und zu einem Hausthiere machen können.

No. 4. Das Stachelschwein aus Indien.

Das Stachelschwein ist nur in heissen Ländern aller Welttheile einheimisch, lebt aber auch häufig in Italien in den Apenninen, und nährt sich von Wurzeln, Gemüs, Früchten und Sämerey. Es gränzt an den Igel, und steht, wegen seiner langen Stacheln, die es auf dem Rücken und im Schwanze hat, und die wahre Federkielen sind, zwischen den Vögeln und vierfüssigen Thieren. Es ist braun, weiss, gelb und roth gefleckt, und hat weiche Seiden-Haare.

No. 5. Der Babirussa, oder Hirsch-Eber.

Der Babiroussa ist eigne [sic] Mittel-Gattung vom Hirsche und Schweine. Vom Hirsche oder Rehe hat er den Leib, und vom Schweine den Kopf, mit vier grossen Hauer-Zähnen. Die beyden unteren Zähne dienen ihm blos zur Vertheidigung, mit den zwey oberen krummen aber, die ihm aus dem Nasen-Knochen gewachsen sind, hängt er sich an die unteren Baum-Aeste an, wenn er ruhen will. Er sieht roth-grau-schwarz aus, und hat Haut und Haare wie ein Reh. Er lebt in den südlichen Inseln von Asien, und sein Fleisch ist wohlschmeckend.


Metadaten

Abbildungstitel: Das Stachelschwein aus Indien
Tafeltitel: Vierfüsige Thiere aus heissen Ländern
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99998 01 004a
Bildinschrift: 4
Band: 1
Heft: 1
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0051047berl
Schlagwörter: Stachelschwein, Indisches Stachelschwein, Hystrix cristata, Zoologie, Tierart
BBF ID: b0051047berl
weitere Abbildungsversionen: Ad00341 01 004e, Ad99999 01 004e