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 Merkwürdige Schildkröten

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Amphibien. XXXVII. Amphibies. XXXVII.


Fig. 1. Die Griechische Schildkröte. (Testudo graeca.)
Diese Schildkröte ist im südlichen Europa zu Hause. Ihr ovales Rückenschild ist stark gewölbt. Die Hauptfarbe der das Rückenschild bedeckenden Schildchen ist gelb, vorn und an den Seiten aber sind sie schwarz, wie sie denn auch mit schwarzen unregelmäßigen Flecken gezeichnet sind. Die Schildkröte wird zehn Zoll lang, wiegt etwa drei Pfund, findet sich in südlichen Ländern Europa's in waldigen bergigen Gegenden. Sie nährt sich von Früchten, Insecten, Würmern, wächst langsam, wird aber 40 Jahre und drüber alt.
Fig. 2. Die Sumpfschildkröte. (Testudo lutaria.)
Diese hat einen flachgewölbten Schild, von schmutzig schwarzer Farbe, schwach gelb getupft. Man findet sie in ganz Europa, besonders im südlichen Theile. Sie lebt in Flüssen, Sümpfen, Teichen, nährt sich von Wasserinsecten und von Fischen, die sie, ohne Unterschied der Grösse, angreift, durch ihren Biss verwundet, und wenn sie sich verblutet haben, fast ganz auffrisst. Das Fleisch giebt kräftige Suppen.
Fig. 3. Die getäfelte Schildkröte. (Testudo tabulata.)
Diess ist eine Landschildkröte, die aber einen Fuss lang wird, und in heissen Ländern lebt. Das Rückenschild ist stark gewölbt. Die Farbe der bedeckenden Schildchen ist braun, mit einem schönen, gelben, in Orange und Roth übergehenden, Hofe. Der Kopf hat eine kurze abgestumpfte Schnauze.
Fig. 4. Die Schnabelschildkröte. (Testudo rostrata.)
Eine in heissen Himmelsstrichen gefundene Schildkröte, hat ein mehr rundes als ovales Rückenschild, ohne Schuppenschildchen, bloss mit einer lederartigen, mit runden vorragenden Körnern besetzten, Haut bedeckt, von welcher in der Mitte ein, der Länge nach laufender, Kiel gebildet wird. Die Farbe scheint zwischen Braun und Gelb zu wechseln. Der, in die Haut des Halses ganz zurückziehbare Kopf hat die Nasenlöcher an der Spitze einer kleinen, knorpelartigen, cylindrischen Hervorragung; woher die Schildkröte auch ihren Namen erhalten hat.
Fig. 5. Die Matamata Schildkröte. (Testudo Matamata.)
Die Matamata Schildkröte unterscheidet sich von andern dadurch, dass ein grosser Theil ihres Körpers von dem Schilde unbedeckt ist, und auch nicht darunter zurückgezogen werden kann. Der Hals ist sehr dick. Der Kopf ist breit und platt, und mit einer spitzen Schnauze und franzenartigen Ansätzen an der Seite versehen. Die Farbe des Körpers und Schildes ist braun. Das ganze Thier wird an zwei Fuss lang, findet sich in den Seen und Flüssen von Cayenne und nährt sich von den am Ufer wachsenden Kräutern.
Fig. 6. Die Schrift-Schildkröte. (Testudo scripta.)
Diese hier in natürlicher Grösse abgebildete, der Schwimmhaut nach zu urtheilen in Flüssen lebende, Schildkröte, deren Vaterland man nicht kennt, zeichnet sich durch die braunen Schriftzüge auf dem gelblichen Rückenschilde aus. Die Farbe der Haut des Körpers ist graulich.
Fig. 7. Die gekörnte Schildkröte. (Testudo granulata)
Eine 3-4 Zoll lange, von Sonnerat aus Ostindien mitgebrachte Schildkröte, scheint im süssen Wasser zu leben. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie gleichsam zwei Rückenschilder übereinander hat; auf dem grössern knorplichten sitzt ein kleineres etwas vorstehendes, knochenartiges, was wie mit Körnern besäet und rauh anzufühlen ist.


Metadaten

ID Tafel: b0050950berl
Tafelüberschrift: Amphibien. XXXVII. Amphibies. XXXVII.
Sprache: ger, fre
Heft: 164
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050950berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1816 9/577826166
Klassifikation von Bertuch: Amphibien. XXXVII.
Abmessung: koloriert
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