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Die Heberblume

Beschreibungstext


Fig. 1. Die Heberblume. (Aristolochia Sipho, L'Heritier.)
Diese schöne Pflanze ist in Nordamerika einheimisch, von wo sie im Jahre 1763 durch den Engländer John Bartran zuerst nach England gebracht wurde.
Der Stamm dieser Art theilt sich gleich von unten in Zweige, welche sich an hohen Gegenständen, an Bäumen, Mauern u.s.w. bis zu einer beträchtlichen Höhe emporwinden. Die Blätter sind 8 bis 10 Zoll lang, und 6 bis 8 Zoll breit, oben dunkelgrün und glatt, unten heller und mit einzelnen kleinen Härchen besetzt. Im Junius und Julius treiben aus den Winkeln der Blattstiele die Blüthen hervor; sie sind heberförmig gebogen und aussen hellgrün mit röthlichen Streifen und Schattirungen. Der präsentirtellerförmige Rand ist inwendig schwarz purpurroth, mit gelben Punkten und Strichelchen.
In Teutschland kommt diese Pflanze in einem guten Boden sehr gut im Freien fort; nur dass in strengen Wintern die zarten Zweige erfrieren. Wenn sie einige Jahre an demselben Platze gestanden hat, so liefert sie alljährig Blüthen. Die Saamen werden jedoch nicht immer und nicht an jedem Standorte reif. Die Vermehrung dieses schönen Gewächses geschieht meist durch Wurzelausläufer und Stecklinge.
Fig. 2. Die Europäische Haselwurz. (Asarum europaeum, L.)
Diese perennirende Pflanze wächst in ganz Teutschland, überhaupt im nördlichen Europa in hochliegenden schattigen Wäldern, unter kleinen Gebüschen, besonders unter Haselnusssträuchern. Sie vermehrt sich sehr stark durch Wurzelausläufer und gedeihet leicht in Gärten, wenn man ihr einen angemessenen Boden und Standort giebt.
Sie blüht sehr bald im Jahre, schon im März und April, mitunter wohl noch einmal im Herbst. Der Saame reift im Julius.
Die ganze Pflanze hat einen etwas gewürzhaften Geruch, welcher einigermaassen dem des sogenannten Englischen Gewürzes gleicht. Die Blätter riechen nur gerieben und schwach, die Wurzel aber stark, beide verlieren diese Eigenschaft sehr durch's Trocknen, so wie auch der ekelhafte, scharfe und bittere Geschmack der letztern sich dadurch gar sehr verliert.
Die Blätter, noch mehr aber die Wurzel, erregen heftiges Erbrechen und Purgiren, wesshalb die ganze Pflanze mit zu den giftigen gerechnet wird. Doch ist sie officinell und enthält eine dem Kampher ähnliche Substanz.
Unsere Tafel stellt noch einen Längendurchschnitt der Blume A, und einen Queerdurchschnitt der Saamenkapsel B vor.


Metadaten

Abbildungstitel: Die Heberblume
Tafeltitel: Pflanzen aus der Familie der Aristolochien
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99998 10 101a
Bildinschrift: Fig. 1.
Band: 10
Heft: 200
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0058124berl
Schlagwörter: Pfeifenblumen, Aristolochia Sipho, Heberblume, Osterluzei, Botanik, Pflanzenart, Blüte
BBF ID: b0058124berl
weitere Abbildungsversionen: Ad00341 08 101b, Ad99999 10 101b