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Keraudren's Flatterthier

Beschreibungstext


Fig. 1. Keraudren's Flatterthier. (Pteropus Keraudrenii.)
Dieses Flatterthier, welches bei der Erdumschiffung unter Capitän Freycinet auf den Marianischen Inseln gefunden wurde, ist ausgewachsen von einem Ende der Flatterhaut zum andern 2 Fuss bis 2 Fuss 5 Zoll breit. Kopf und Hals sind bis zu den Schultern schmutzig-gelb, der übrige Pelz, dessen Haare von verschiedener Länge sind, ist graubraun und schwarz melirt, die schmale Haut zwischen den Schenkeln und die eigentliche Flügelhaut sind schwarz. Die Ohren sind klein. Die Zehen der Vorderfüsse erhalten die Flügelhaut ausgespannt.
Fig. 2. Das spitzschnauzige Flatterthier. (Pteropus rostratus.)
Das Beiwort spitzschnauzig, rührt von der verhältnissmässigen Länge der Schnauze her. Die Länge des Thiers von der Nasenspitze bis zum Ende des Körpers beträgt 3 1/2 Zoll. Die Länge von einem Flügelende zum andern 11 Zoll 6 Linien. Der Kopf ist bis zu den Augen herab beinahe gleichförmig breit, wird aber hier plötzlich schmal und dehnt sich gleichsam zu einem Rüssel aus (die zwei Nebenfiguren zeigen ihn von oben und im Profil), welcher letztere mit einigen kleinen Borsten besetzt ist. Die Zähne sind scharf und zum Theil bogenförmig gekrümmt oder auch gerade. Die Zehen an den Vorderfüssen sind länger als an den hintern, und mit der Flügelhaut verbunden. Die Haut zwischen den Schenkeln ist sehr schmal und fast ganz in den Haaren verborgen, mit welchen der ganze Körper bedeckt ist. Die Farbe des Körpers ist braun, in's Isabellfarbene spielend. Diese Thiere vermehren sich beträchtlich und thun den Fruchtbäumen und Pflanzungen grossen Schaden. Sie kommen nur des Nachts zum Vorschein, den Tag über ziehen sie sich unter die Dächer alter Häuser, der Schoppen etc. zurück, doch fliegen sie auch bei hellem Tage herum. Das Weibchen scheint nur Ein Junges zu bringen, welches beständig, selbst wenn die Mutter fliegt, unter ihrem Bauche angeklammert bleibt. Das Fleisch wird, ungeachtet seines starken unangenehmen Geruchs, auf den Marianischen Inseln gegessen. Auch auf den Carolinischen Inseln findet man dieses Thier.
Fig. 3. Das Flatterthier mit umfasstem Schwanze. (Pteropus amplexicaudatus, Geoffroy.)
Das Merkwürdige bei diesem Thier ist der dem Schenkel an Länge gleiche und zur Hälfte in der Haut zwischen den Schenkeln versteckte Schwanz. Die Länge von einer Flügelspitze bis zur andern beträgt 16 Zoll. Der Pelz ist grauroth, bei'm Männchen mehr roth, bei'm Weibchen mehr braun. Rücken und Scheitel sind bei ersterm roth, bei letzterm braun. Das Haar ist kurz und sammtartig. Die Zähne scharf.


Metadaten

Abbildungstitel: Keraudren's Flatterthier
Tafeltitel: Merkwürdige Flatterthiere
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99998 11 023a
Bildinschrift: 1.
Band: 11
Heft: 205
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0057346berl
Schlagwörter: Vierfüßer, Säugetiere, Flattertiere, Keraudrens Flattertier, Pteropus Keraudrenii, Marianen-Flughund, Pteropus mariannus, Zoologie
Stecher/in: Götz, Theodor
Signatur Illustrator/in: T. Goetz sc: 24.
BBF ID: b0057346berl
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