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 Weg nach dem Berge Sinai

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm. Gegenstände. CCCXXXVI. Melanges. CCCXXXVI.


Fig. 1. Der Berg Horeb.
Ehe man an den Berg Sinai gelangt, betritt man eine Ebene von 3 Englischen Meilen Länge, an deren südlichen Ende sich der Berg Horeb (a. 5.) erhebt, welcher durch eine unregelmässige Bergkette mit dem Berge Sinai (a. 2.) zusammenhängt, von dem ein Theil hinter dem Horeb hervorsieht. Am Fusse des Berges Horeb (bei d. 5.) war das goldne Kalb errichtet; dicht dabei zeigt man eine roh gearbeitete Höhle in dem Berge als die Form, in welcher der Kopf des Kalbes gegossen wurde. Nahe dabei an der Stelle, wo Moses über das Volk Gericht hielt, sieht man einen Sitz mit Stufen, vor welchem auf der Ebene (c. 4.) das Volk versammelt war. Etwas weiter am Berg hinaus (b. 3.) ist der Ort, wo Moses aus Unwillen über die Abgötterei der Israeliten die Gesetztafeln zertrümmert haben soll; diess ist am Fusse eines sehr steilen Wasserrisses (3.), in welchem Moses herabgestiegen seyn soll. Die dunkle Stelle in dem Thale (c. 1.) ist das Kloster. Die Berge bestehen aus Granit und die Ebene ist mit Triebsand überführt.
Fig. 2. Das Kloster am Fusse des Berges Sinai.
Dieses Kloster wurde im 6ten Jahrhunderte vom Kaiser Justinian erbaut und mit bedeutenden Gütern auf den Griechischen Inseln dotirt; er vereinigte darin die Einsiedler der heiligen Berge, und schickte 200 Leibeigene aus Aegypten in die Stadt El-Tor am Rothen Meere, damit sie das Kloster mit Lebensmitteln versehen sollten. Bei der mahomedanischen Eroberung und Bekehrung sagten diese dem Kloster die Dienste auf, verlangten aber dennoch die früher hergebrachten Geschenke und setzen diess noch jetzt fort; unter den neusten Unruhen des Griechischen Aufstandes büsste das Kloster seine meisten Güter ein. Die Araber, wenn sie nichts bekommen, suchen sich durch Mord an den Mönchen zu rächen. Die Thür des Klosters befindet sich 30 Fuss über dem Boden, Sachen werden an Stricken hinaufgezogen, und Menschen vermittelst einer Haspel hinaufbefördert. Die Thür ist mit Gebälk und Bretterwerk überbaut, so dass man die Mönche von aussen nicht sehen kann (d. 2.). Links vom Eingange sieht man das Dach der Kirche und Capelle (c. 2.), an der Stelle des feurigen Busches von der Kaiserin Helena erbaut; die heilige Capelle hinter dem Altar ist reich verziert und wer sie betritt, muss zuvor die Schuhe ablegen. - Der Pfad zum Berge Sinai (b. 4.) befindet sich hinter dem Kloster und führt eine Schlucht hinauf, welche diesen Berg (a. 3.) vom Horeb trennt. Hinter dem Sinai liegt die Ebene, auf welcher die Amalekiter vor ihrem fruchtlosen Angriff auf die Israeliten ihr Lager aufgeschlagen hatten.


Metadaten

ID Tafel: b0050214berl
Tafelüberschrift: Verm. Gegenstände. CCCXXXVI. Melanges. CCCXXXVI.
Sprache: ger, fre
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050214berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1830 12/583342450
Klassifikation von Bertuch: Vermischte Gegenstände. CCCXXXVI.
Abmessung: koloriert