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Neue Raubsäugethiere

Tafelnummer: Tafel 71

Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Säugethiere. CXXXIV. Mammiferes. CXXXIV.

Fig. 1. Der mähnenlose Löwe von Guzerat, (Felis Leo Goojratensis.)
welcher eigentlich der kurzgemähnte Löwe heissen sollte, ist eine erst neuerdings vom Hauptmann Smee im Lande Guzerat entdeckte Spielart. Die Mähne erstreckt sich bei diesem Löwen nicht über die Schultergegend und auf die Vorderschenkel herab, sondern bildet nur eine Art Kragen. Das Haar dieser kurzen oder schmalen Mähne ist unten weniger dicht als oben, aber länger; auf der Firste des Halses bildet es einen Kamm, welcher sich hinten in das Rückenhaar und vorn in das Gesichtshaar verliert; vor und unter den Ohren bemerkt man Büschel lockerer Haare. Bei'm Weibchen sieht man nur diese letztern; ausserdem ist der ganze Vorderkörper nur mit kurzen Haaren besetzt. Der Schwanz hat am Ende ein grosses Haarbüschel, dessen Farbe dunkler ist, als die des übrigen Körpers, welche gewöhnlich braungelb, doch bisweilen auch blässer oder röthlich ist. diese Löwen leben in Guzerat an den Ufern des Sombermuttee, unfern Ahmedabad, und halten sich während der heissen Monate zwischen jenem Flusse und dem Bhardar auf den mit niedrigem Buschholze bewachsenen Ebenen auf. Sie thun am Vieh grossen Schaden, scheinen jedoch Menschen nicht anzufallen.
Fig. 2. Das grausame Afterbeutelthier. (Cryptoprocta ferox.)
Von diesem Thiere wurde neuerlich ein junges Exemplar der Londoner zoologischen Gesellschaft geschenkt. Den Namen hat dieses Thier von einer Tasche von mässiger Tiefe und einem halben Zoll Durchmesser, welche den After umgiebt und verbirgt. Ausserdem zeichnet es sich aus durch die ungewöhnlich grossen, rundlichen Ohren, die starken, jedoch mässig langen Beine, von denen die vordern etwas kürzer sind und deren Klauen, wie bei den Katzen, eingezogen werden können, und den gleichförmig behaarten Schwanz, welcher so lang ist, als der Körper, aber an dem hier abgebildeten Thiere verstümmelt zu seyn schien. Die Farbe des Körpers ist oben und an den Seiten hellbräunlichroth, unten und an den nach innen gekehrten Flächen der Beine heller. Das Haar ist kurz, glatt und weich, an der Aussenseite der Ohren etwas länger und dunkler. Das Thier lebt im Innern Madagskar's, ist ausserordentlich blutgierig und wild, und besitzt eine sehr grosse Muskelkraft.

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Metadaten

ID Tafel:	b0050426berl
Tafelüberschrift:	Säugethiere. CXXXIV. Mammiferes. CXXXIV.
Sprache:	ger, fre
Heft:	235
Link PPO:	http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050426berl
TafelgehörtzuExemplar:	Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1830 12/583342450
Klassifikation von Bertuch:	Vierf. Thiere. CXXXIV.
Abmessung:	koloriert

Abbildungen
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