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Der gehaubte Penguin
Beschreibungstext
No. 1. Der Straus. (Struthio Camelus.)
Der Straus ist der grösste Vogel unter allen. Er wiegt 70 bis 80 Pfund. Ohngeachtet er Flügel hat, so kann er doch nicht fliegen. Er läuft aber desto schneller, und geschwinder als das beste Pferd. Die Araber können ihn also erst, wenn sie ihn etliche Tage durch beständiges Jagen ermüdet haben, fangen. Im Laufen schlägt er beständig mit den Flügeln. Er lebt in den heissen Sandwüsten von Ethiopien und Arabien, wo er des Jahrs an 30 bis 40 Eyer, so gross wie ein Kinderkopf, einzeln hin in den Sand legt, und sich bloss des Nachts drauf setzt, am Tage sie aber von der heissen Sonne ausbrüten lässt. Er ist so äusserst gefrässig, dass er ausser den Kräutern und Baumfrüchten, wovon er sich nährt, sich den Magen noch mit Steinen, Holz, Knochen, Stricken, Leder, Eisen, Glas und Kohlen vollstopft. Sein Kopf und die dicken, fleischigten mit Kreuzschnitten eingekerbten Schenkel, sind nackt. Der Hals ist sehr lang und mit dünner weisser glänzender Wolle besetzt. Am Körper hat er schwarze und graubraune, im Schwanze und Flügeln aber grosse weisse Federn, womit ein starker Handel nach Europa getrieben wird.
No. 2. Der Casuar. (Struthio casuarius.)
Der Casuar ist nach dem Strause der grösste Vogel, 5 bis 6 Fuss hoch, lebt vorzüglich in den heissen Inseln von Asien, kann fast eben so schnell als der Straus laufen, und ist eben so gefrässig. Er frisst Körner und Früchte. Kopf und Hals sind bis zur Hälfte nackend und haben eine theils blaue, theils röthliche, runzlige Haut. Auf dem Kopfe hat er einen gelben hornartigen Kamm. Am Leibe hat er schwarze borstenähnliche Federn, ohne Schwanz. Die Füsse sind gelb; die Flügel kaum 3 Zoll lang, und haben bloss 5 glänzende Kiele wie die Stacheln eines Stachelschweins.
No. 3. Der Dronte. (Didus (ineptus.)
Dies unförmliche Thier lebt gleichfalls in den heissen Ostindischen Inseln, einsam in Sümpfen. Er hat am ganzen Leibe sehr sanfte graue Federn und am Steise gleichfalls einen Klumpen Federn wie der Straus. Vorn auf dem Schnabel hat er einen rothen Fleck, und in den Schwanz- und Flügelfedern etwas Gelb.
Drey Arten der Penguinen. No. 4. Der grosse Penguin. (Aptenodytes patagonica.) No. 5. Der kleine Penguin (Apten. demersa.) No. 6. Der gehaubte Penguin. (Apten chrysocome.)
Die Penguinen, welche eigentlich Wasservögel sind, haben statt der Flügel nur kleine Lappen, wie die Flossen der Seehunde die mehr mit Schuppen als Federn besetzt sind. Diese Arten Vögel sind, so zu sagen, die Grenze zwischen den Vögeln und Fischen. Sie leben bloss in den Inseln der Südsee, und werden ausserordentlich fett, wovon sie auch den Namen haben.
No. 7. Der grosse Papageytaucher. (Alca impennis.)
Die Papageytaucher, ebenfalls Wasservögel, leben in den Nördlichen Meeren, sind sehr dumm, und können eben so wenig fliegen, als die Penguinen. Die hier abgebildete Art erreicht die Grösse einer Gans, und lebt an den Küsten von Norwegen, Island und Nord Amerika.
Metadaten
Abbildungstitel: | Der gehaubte Penguin |
Tafeltitel: | Vögel die nicht fliegen |
Abbildung gehoertzu Tafel: | Ad99999 01 005a |
Bildinschrift: | 6 |
Band: | 1 |
Heft: | 1 |
Bildeigenschaften: | Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0051045berl |
Schlagwörter: | Vögel, Pinguine, Gehaubter Pinguin, Aptenodytes chrysocome, Felsenpinguin, Eudyptes chrysocome, Zoologie, Tierart |
Illustrator/in: | Graf, Christian |
Stecher/in: | Graf, Christian |
BBF ID: | b0051045berl |
weitere Abbildungsversionen: | Ad00341 01 005g, Ad99998 01 005g |