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Der Flachsfink
Beschreibungstext
Wir sehen hier, wie im vorigen Hefte No. 81 aus dem weitläufigen Finkengeschlechte gleichfalls wieder 6 Arten, die ebenfalls durch ihr schönes Gefieder, durch ihren angenehmen Gesang oder ihre Gelehrigkeit allgemein beliebt sind, und deswegen auch insgesammt als Stubenvögel gehalten werden.
Fig.1. Der Stieglitz. (Fringilla carduelis.)
Der Stieglitz bewohnt ganz Europa, einige Striche von Asien und Afrika. Sein sanft gemischtes Gefieder ist auf dem Rücken olivenbraun, am Bauche röthlich weiss. Die samtschwarzen Flügel- und Schwanzfedern sind blau gesäumet, und um die Augen und den Schnabel herum läuft eine schöne scharlachrothe Binde. Seine Nahrung besteht bloss aus mehreren Sämereyen; und Insekten frisst er nie. Vorzüglich liebt er den Distelsamen, daher er auch in manchen Provinzen der Distelfink heisst.
Fig. 2. Der Canarienvogel. (Fringilla canaria.)
Dieser so allgemein beliebte Vogel, wurde zu Anfang des 16ten Jahrhunderts durch Schiffe aus seinem eigentlichen Vaterlande, den Canarischen Inseln mit nach Europa gebracht. Da man ihn hier bald seines lieblichen Gesanges wegen schätzen lernte, so bemühte man sich um seine Fortpflanzung, die auch so gut gelang, dass man jetzt allenthalben Canarienvögel in Zimmern findet. - Ihre ursprüngliche Farbe, die graugrünlich ist, hat man durch Cultur sehr vermannichfaltet, so dass man jetzt, auch gelbe, weisse, und gefleckte Canarienvögel findet. Ihre Nahrung besteht aus Sämereyen, worunter sie vorzüglich den Mohn, Canarien und Hanfsaamen lieben. Die Canarienvögel lernen auch mit grosser Gescicklichkeit fremde Melodien nachpfeifen.
Fig. 3. Der Zeisig. (Fringilla spinus.)
Der niedliche gelehrige Zeisig ist der kleinste unter den Finkengattungen, und nur 5 Zoll lang. Er bewohnt fast ganz Europa, und nährt sich von mehreren Sämereien, unter denen er vorzüglich den Erlensaamen liebt. Sein Nest baut er in Schwarzwäldern auf die äussersten Spitzen hoher Zweige, woraus die Fabel entstand, dass die Zeisignester unsichtbar wären.
Fig. 4 und 5. Der gemeine und Bluthänfling. (Fringilla Cannabina et Linota.)
Der gemeine Hänfling ist etwas kleiner als der Stieglitz, bewohnt ganz Europa, das südliche Russland, und Nordamerika. Er hat einen äusserst angenehmen Gesang, und nährt sich von Sämereyen. In den ersten Jahren sieht er rothbraun und schmutzigweiss aus. Im dritten Jahr ändert aber das Männchen seine Zeichnung, bekommt einen blutrothen Scheitel und Brust, und ist dann unter dem Namen des Bluthänflings Fig. 5. bekannt.
Fig. 6. Der Flachsfink. (Fringilla linaria.)
Ist etwas kleiner als der gemeine Hänfling; Das Vaterland des Flachsfinken sind eigentlich die Nordländer, doch kömmt er im October in grossen Zügen auch zu uns nach Teutschland. In der Farbe gleicht er ziemlich dem Bluthänfling, und nährt sich wie der gemeine Hänfling von mehreren Sämereyen. Sein Gesang ist nicht angenehm.
Metadaten
Abbildungstitel: | Der Flachsfink |
Tafeltitel: | Finken verschiedener Art |
Abbildung gehoertzu Tafel: | Ad99999 03 088a |
Bildinschrift: | Fig. 6. |
Band: | 3 |
Heft: | 58 |
Bildeigenschaften: | Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0055763berl |
Schlagwörter: | Vögel, Finkenvögel, Flachsfink, Fringilla linaria, Zoologie, Tierart |
BBF ID: | b0055763berl |
weitere Abbildungsversionen: | Ad00341 03 088g, Ad99998 03 088g |