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 Arzney-Pflanzen

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Pflanzen LXXX. Plantes LXXX. Plants. LXXX. Piante. LXXX.


Fig. 1. Die Sennesblätter-Cassie. (Cassia Senna.)
Die Sennesblätter, die man als abführendes Arzneymittel allenthalben kennt und braucht, kommen von der Sennesblätter-Cassie, einem Strauche, der 3 bis 4 Fuss hoch wird, und selten über ein Jahr dauert. Dieser Strauch wächst häufig in Syrien, Arabien und Egypten. Vorzüglich in Egypten treibt man einen beträchtlichen Handel damit, und führt von Alexandrien aus die beste Senne nach Europa. Durch Cultur gedeiht der Sennesstrauch jetzt aber auch in mehreren Theilen von Italien und in dem südlichen Frankreich; doch kommen die Blätter an Güte der Egyptischen Senne nicht bey, und haben den einzigen Vorzug, dass man sie frischer bekommen kann. Die kleinen Blätter sitzen einander gegenüber dicht an den dünnen langen Blattstielen. Die gelben fünfblättrigen Blüthen (A) bilden mit ihrem Stengel eine Art von Aehre. In der Hülse der grünen Schalenähnlichen Frucht (B) liegen durch Scheidewände getrennt die herzförmigen Saamen. Die Blätter nun enthalten ein dickliches, starkriechendes flüchtiges Oel, welches man durch Destillation herausziehen kann. Dieses Oel ist es eben, was die purgirende Kraft der Blätter hervorbringt. Um daher dieses Mittel wirksamer zu machen, darf man die Sennesblätter nicht kochen, denn dadurch verflüchtiget sich das Oel, sondern man giesst nur heisses Wasser darauf, und braucht dann den Absud.
Fig. 2. Die bittere Quassia. (Quassia amara.)
Die bittere Quassia, oder auch Bitterholz, ist gleichfalls seiner heilbringenden Kräfte wegen bekannt und wichtig. Sie bildet einen Strauch von mittlerer Grösse, der in mehreren Theilen von Südamerika, vorzüglich in Cayenne und Surinam wild an den Ufern der Flüsse, obgleich nicht sehr häufig wächst. Die länglichten zugespitzten Blätter sitzen zu 3 bis 4 Paaren an dem Blattstiele, der zu beyden Seiten flügelförmige Verlängerungen hat. Die fünfblättrigen scharlachrothen Blüthen (b) stehen straussförmig neben einander. Die Wurzel dieses Strauchs (c) die oft Arms dick wird, braucht man als Arzneymittel. Ein Neger, Quassi oder Coassi, entdeckte zuerst ihre heilbringenden Kräfte, und der Strauch erhielt von ihm den Namen. Die Wurzel ist leicht, locker, aber ziemlich fest Sie enthält einen bittern Stoff, der sich schon durch kaltes Wasser herausziehen lässt, und in mehrern Krankheiten, zumal bey Nervenschwächen von grosser Wirksamkeit ist. Man verfälscht die ächte bittere Quassia, weil sie ziemlich theuer ist, oft mit der unächten minder wirksamen Quassia.


Metadaten

ID Tafel: b0050099berl
Tafelüberschrift: Pflanzen LXXX. Plantes LXXX. Plants. LXXX. Piante. LXXX.
Sprache: ger, eng, ita, fre
Heft: 67
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050099berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1802 4/q0000349berl
Klassifikation von Bertuch: Pflanzen. LXXX.
Abmessung: schwarze Druckfarbe
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