Ad99999 04 064b

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Beschreibungstext


Die gegenwärtige Tafel zeigt uns Lyren und Cithern der alten Griechen und Römer in verschiedenen Formen. Die Lyra ist vielleicht das älteste Saiten-Instrument das wir kennen. Ihre Erfindung verliert sich im fernsten Alterthume. Man nahm vielleicht die hohle Schaale einer Schildkröte, oder einen Thierschädel, steckte ein Paar Ochsen- oder Geishörner, oder ein Paar abgeschnittene Baumäste hinein, befestigte daran ein Queerholz und spannte Thiersehnen oder Darmsaiten darauf, und so entstand die erste Lyra. Die bildende Kunst verschönerte sie hernach durch allerhand Verzierungen, Vergoldung u. dergl. So entstanden nach und nach die verschiedenen Formen derselben, die wir in Fig. 1. 3. 4. 5. 7. 8. und 10. sehen.
Aus der Lyra entstand in der Folge die Cither, die uns Fig. 2. 6. und 9 in verschiedenen Formen zeigt. Diese war schon künstlicher gearbeitet, hatte oben Wirbel und unten einen Resonanzkasten, und meistens 7 harmonisch gestimmte Saiten. Ihr Ton war daher auch angenehmer und stärker als der Ton der Lyra.
Die alten Griechen und Römer brauchten die Lyra stets beim Singen ihrer Lieder, bei Opferfesten, Gastmalen, oder auch wenn sonst ihre Dichter und Sänger ihre Hymnen und Lieder öffentlich absungen; und eben daher führt auch noch bis jetzt derjenige Theil unserer Dichtkunst, der sich mit Liedern, die für den Gesang bestimmt sind, beschäftigt, den Namen der lyrischen Dichtkunst.


Metadaten

Abbildungstitel: Eine Lyra
Tafeltitel: Musik-Instrumente der Alten
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99999 04 064a
Bildinschrift: Fig. 1.
Band: 4
Heft: 73
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050601berl
Schlagwörter: Altertümer, Musikinstrument, Zupfinstrument, Lyra
BBF ID: b0050601berl
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