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Beschreibungstext


Die auf gegenwärtiger Tafel abgebildeten Reptilien sind, wie der Proteus anguineus, wahre Amphibien, weil sie, zwar gewöhnlich im Wasser sich aufhalten, doch auch, vermöge ihrer Organisation, ausser demselben leben können, wenigstens durch Kiemen und Lungen die Organisation der im Wasser athmenden Fische und in der Luft athmenden Eidechsen in sich vereinigen.
Fig. 1. Der Axolotl. (Gyxinus mexicanus.)
Dieses Amphibium, welches sehr häufig in den Mexicanischen Landseen angetroffen wird, ist hier in natürlicher Grösse abgebildet. Es ist von brauner Farbe mit schwärzlichen Flecken gesprenkelt. Es ist der Axolotl unseren Molchen in vieler Hinsicht ähnlich; nun hat er auf jeder Seite drei Kiemenbüschel, wie bei den Larven der Molche und vier Kiemenöffnungen, welche mit der Mundhöhle in Verbindung stehen, so dass man veranlasst wird, den Axolotl für eine grosse Molchlarve zu halten; wie wohl bis jetzt das Thier, in welches sich diese Larve verwandeln müsste, nicht bekannt ist. Im Innern der Kiemenöffnungen sind vier Kiemenbogen wie bei den Fischen, aber die daran befestigten häutigen Kämme, welche man auf den ersten Anblick für eine Fischkieme halten könnte, zeigen nicht das Gefässnetz der Kiemen. Der Kopf ist breit, mit kleinen Augen. Auf dem Rücken findet sich ein häutiger Kamm, der sich über den oberen und unteren Rand des Schwanzes, als häutige Flosse, fortsetzt. Die Zehen an den vier Füssen sind spitz und ohne Nagel. - Es nährt sich von kleinen Krebsen und andern Wasserinsecten.
Fig. 2. Der Eidechsenartige Siren. (Siren lacertinus.)
Dieser Siren findet sich in den Flüssen und Sümpfen von Südcarolina sehr häufig. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er nur zwei Füsse, gleich Vorderfüssen, hat. - Es wird das Thier an 1 1/2 Fuss lang, der Körper hat einige Aehnlichkeit mit dem eines Aals. Der Kopf ist rundlich und endigt mit einer stumpfen Schnauze. Dicht über der etwas vorragenden Oberlippe sitzen seitwärts nach den Mundwinkeln zu die Nasenlöcher als zwei kleine Oeffnungen. Die 1/4 Zoll über dem Mundwinkel sitzenden Augen sind klein und rund und von der Haut des ganzen Körpers, die vor ihnen nur durchsichtig ist, bedeckt. Aeussere Ohren sieht man nicht. Hinter dem Kopfe finden sich auf jeder Seite drei Queereinschnitte, wie die Kiemenöffnungen bei den Fischen, durch welche das, durch den Mund eingenommene Wasser wieder abfliessen kann. Die Kiemen selbst sind drei gefässreiche Frangenbüschel, die an dem oberen Winkel der Oeffnungen sitzen und nach allen Richtungen beweglich sind. Etwa drei viertel Zoll hinter den Kiemen sitzen die Vorderfüsse, mit vier Zehen ohne Schwimmhäute oder Nägel. Die Seiten des Körpers sind mit einigen Queerfurchen bezeichnet. Die Haut ist schuppenlos, braun mit weissen Punkten gesprenkelt. Von Hinterfüssen ist keine Spur. Der Schwanz ist oben und unten mit einer häutigen Flosse besetzt. Die Lebensweise des Sirens ist weiter nicht bekannt. Man behauptet, dass er sich von Schlangen nähre.


Metadaten

Abbildungstitel: Der Axolotl
Tafeltitel: Sonderbare Amphibien
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99999 09 025a
Bildinschrift: Fig. 1
Band: 9
Heft: 165
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0051006berl
Schlagwörter: Gyxinus mexicanus, Axolotl, Zoologie
BBF ID: b0051006berl
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