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 Merkwürdige Vögel

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Vögel. XCVI. Oiseaux. XCVI.


Fig. 1. Der Troile. (Uria Troile).
Dieser Vogel hat viel Aehnliches mit den Penguinen, sowohl in Hinsicht der kurzen Flügel und der Nahrung, als auch der Gewohnheit, trotz seines unbehülflichen Fluges, sein Nest auf Felsen zu hauen. Er lebt an der nördlichsten Küste von Schottland, an der Küste von Norwegen, Island und den Feroern- Inseln und verlässt diese Gegenden nur, wenn die Oberfläche des Meers gänzlich zufriert; dann wendet er sich südlicher nach den Englischen Küsten, wo er gewöhnlich zu nisten pflegt. Die Eier sind bläulich und schwarz gefleckt, an einem Ende sehr spitzig und, mit der Körpermasse des Vogels verglichen, sehr gross. Der Körper dieser Vögel ist kurz und untersetzt; der Schnabel gerade, spitzig, drei Zoll lang und ganz schwarz, grösstentheils mit einem wolligen Eider überzogen. Der Kopf, Hals, Rücken und Flügel sind braun oder rauchschwarz; der ganze Vordertheil des Körpers ist schneeweiss; die mit drei Zehen versehenen Füsse stehen ganz am Hintertheile des Körpers, wodurch das Schwimmen und Tauchen eben so sehr erleichtert, als Gang und Flug erschwert wird. Er zeigt wenig Misstrauen und kann sehr leicht erhascht werden.
Fig. 2. Der ungefiederte Papageitaucher. (Alca impennis).
Dieser Vogel trägt auf eine ähnliche Weise seinen Kopf wie die Gans, hat aber einen kleineren Körper als diese. Der Kopf, Hals und der ganze Mantel zeigen ein schönes Schwarz mit kurzen, weichen, seidenartigen, glänzenden Federn besetzt. Zwischen dem Schnabel und dem Auge steht ein eiförmiger weisser Fleck. Der Schnabel ist an den Seiten platt und mit Querfurchen besetzt. Die grössten Schwungfedern sind kaum drei Zoll lang. Fast immer hält er sich im Wasser auf und besucht, nur zur Brutzeit sein auf Klippen angelegtes Nest. Man findet diese Gattung, obgleich nicht häufig, an den Küsten von Norwegen und an den Feroer-Inseln.
Fig. 3. Der graue Sturmvogel. (Procellaria glacialis.)
Der Rücken dieses Vogels ist graulich weiss, der Schnabel und die Füsse gelblich. Er hält sich fast immer auf der hohen See im Eismeere auf. Nur bei den in diesen Weltgegenden gewöhnlichen grossen Nebeln pflegt er die Küsten von Grönland zu besuchen. Wenn man seine Jungen in ihrem Neste greifen will, so spritzen sie durch den Schnabel ihren Feinden eine ölartige Flüssigkeit in's Gesicht. Sie sind sehr gefrässig. Ihr Fleisch hat einen unangenehmen Geruch, wird aber doch in Grönland gespeiset und das Fett zur Zubereitung anderer Speisen und zu Lichtern benutzt. Man findet diesen Vogel auch in den südlichen Meeren bis zu den beiden Polarzirkeln.
Fig. 4. Der Puffin. (Procellaria Puffinus).
Diese Gattung hat, was Bildung der Füsse und Haltung des Körpers betrifft, mit der vorigen viele Aehnlichkeit. Die ganze Länge des Vogels beträgt 15 Zoll; die Brust und der Bauch sind weiss; der ganze Obertheil des Körpers ist graulich gefleckt und geht auf dem Rücken in's Blaue über. Man findet sie vorzüglich auf den Sorlingischen Inseln und auf der Insel Man, wo sie in den Löchern der Kaninchen nisten. Sie legen nur ein Ei. Man findet sie auch im Atlantischen und Mittelmeer. Ihr Geschrei hat Aehnlichkeit mit dem eines neugebornen Kindes.
Fig. 5. Der grosse Eistaucher. (Colymbus glacialis).
Ist etwas grösser als eine Gans und von dem Schnabel bis zu den Zehen fast drei Fuss lang. Das Gefieder am Kopfe und Halse ist schwärzlich mit grünem Glanz, und weissem Halsbande. Rücken und Flügel sind bräunlich schwarz, überall mit weissen Flecken bedeckt. Der Unterleib des Körpers ist durchaus weiss. Man findet ihn an den Küsten von Island, Grönland, an den Orcaden, und den Feröer-Inseln. Seine Haut dient zur Bekleidung der Nordischen Halbwilden. Das Weibchen legt im Julius zwei grosse, hellbraune Eier.


Metadaten

ID Tafel: b0050180berl
Tafelüberschrift: Vögel. XCVI. Oiseaux. XCVI.
Sprache: ger, fre
Heft: 170
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050180berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1816 9/q0000342berl
Klassifikation von Bertuch: Vögel XCVI.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 09 048a