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 Der südliche Matadero, einer der öffentlichen Schlachtplätze von Buenos-Aires

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm: Gegenstaende. CCLXV. Mélanges. CCLXV.


In Buenos-Ayres giebt es vier solche Matadero's, oder öffentliche Schlachtplätze, einen an jedem Ende, und zwei in den Vierteln der Stadt. Gegenwärtige Kupfertafel stellt den südlichen vor. Jeder Matadero hat verschiedene Pferchen, den verschiedenen Fleischern gehörig; in diese werden die Thiere vom Lande getrieben, und sodann eins nach dem andern herausgelassen, um geschlachtet zu werden. Man wirft nach ihnen eine Schlinge, sobald sie herauskommen, fängt sie damit, schneidet die Sehnen der Fersen durch, zieht sie zu Boden und schneidet ihnen den Hals durch. Auf diese Art schlachten die Fleischer so viel Ochsen, als sie brauchen; sie lassen das getödtete Vieh am Boden liegen, bis alle geschlachtet sind, bevor sie abzuhäuten anfangen. Sobald diess geschehen ist, wird der Körper auf der Haut, dem einzigen Schutz gegen den nackten Boden, queer durch die Ribben in drei lange Stücke zerhauen, und auf einem Karren, Staub und Koth ausgesetzt, nach dem Fleischmarkt in der Stadt gefahren. Sämmtliche Kaldaunen bleiben auf dem Platze zerstreut liegen, und würden wahrscheinlich zur Verpestung der Luft beitragen, wenn nicht Züge von Aasvögeln, kaum in Stundenfrist nach Abfahrt der Karren, Alles aufzehrten. Auch werden ganze Heerden Schweine bei den Matader'os gehalten, welche nur mit Ochsenköpfen uud Lebern gemästet werden.
Die Aasvögel, welche durch das Aufzehren der thierischen Ueberreste auf den Matadero's einen so grossen Dienet leisten, sind eine Art Möve, mit gelbem Schnabel und Fuss, blauem Rücken und Schultern, der übrige Körper blendend weiss, ferner der Oribu-Geier, besonders in Paraguay sehr gemein, der aber jenseits der Breite von Buenos-Ayres nicht mehr angetroffen wird. Der Kopf und Hals dieses Vogels ist kahl und runzlich, sein ganzes Gefieder schwarz, ausgenommen die Spitzen der sechs ersten Schwungfedern, welche weiss sind. Seine Totallänge beträgt ungefähr zwei Fuss, mit Inbegriff des Schwanzes, welcher 6-7 Zoll lang ist. Eine dritte Art dieser Aasvögel ist der Caracara, der auch auf Strausse und Rehkälber Jagd macht und den jungen Lämmern nachstellt.


Metadaten

ID Tafel: b0056042berl
Tafelüberschrift: Verm: Gegenstaende. CCLXV. Mélanges. CCLXV.
Sprache: ger, fre
Heft: 187
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0056042berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1821 10/q0000350berl
Klassifikation von Bertuch: Verm. Gegenst. CCLXV.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad00341 08 037a, Ad99998 10 037a
Schlagwörter: Vögel, Landschaft, Mann, Kleidung, Pferd, Reiter, Völkerkunde, Tracht, Stadt (Motiv), Rind, Kultur, Kutsche, Fleischer, Schlachtung, Schlachttiere, Lasso, Sitte
geographische Verortung: Südamerika, Buenos Aires