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 Merkwürdige Hagelsteine

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende. CCLXXXX. Melanges. CCLXXXX.


Fig. 1. und 2. diejenigen, welche am 7. Mai 1822 zu Bonn fielen. - Die Heftigkeit des Hagelsturms war, wie uns der Oberbergrath Noeggerath mittheilt, so gross, dass nicht allein fast alle Fenster in dem District, wohin der Hagel fiel, zertrümmert wurden, sondern dass auch die Dächer der Häuser beschädigt wurden. Die Hagelsteine schlugen so heftig auf, dass die Schiefer auf den Dächern davon wie von Musketenkugeln durchlöchert wurden. Mehrere Menschen wurden verwundet, eine Menge wilder und zahmer Thiere getödtet, und die Weinberge sehr beschädiget. Die gewöhnliche Grösse der Hagelsteine war 1 1/2 Z. Durchmesser, bei einem Gewicht von fast 300 Gran. Wenn sie vollständig waren, was nicht immer der Fall war, so war die Form im Ganzen elliptisch oder zusammengedrückt kuglicht, mit einer Oberfläche, wie sie das Hirn warmblütiger Thiere zeigt. Sehr häufig war die Gestalt linsenförmig und erschien an den Enden wie durch Friction polirt. Die Massen hatten eine concentrische lamellöse Textur. In der Mitte war ein weisser, fast undurchsichtiger Kern von runder oder elliptischer Form, um welchen herum concentrische Lagen befindlich waren, die immer mehr nach aussen an Durchsichtigkeit zunahmen. Sie zeigten zu gleicher Zeit eine schöne sternförmig faserige Anordnung, welche von strahlartig gestellten Reihen von Luftbläschen herrührte. Fig. 1. zeigt die äussere Form, Fig. 2 den Durchschnitt eines solchen Hagelstücks, worran die concentrische Lagenstructur und die schöne Strahlenbildung zu sehen ist. Fig. 3 ist einer der Hagelsteine, der in der Richtung einer kürzern Axe durchschnitten ist.
Im 13. Bd. der Bibliothèque universelle werden Hagelsteine beschrieben, welche ebenfalls die concentrische lagenartige Structur und die strahlenförmigen Zeichnungen wahrnehmen lassen. Fig. 4. ist der Durchschnitt eines Hagelsteins, welcher vom Capit. Delerosz beobachtet wurde. Die concentrische Lagenbildung ist nicht so deutlich als in den von Noeggerath gegebenen Figuren, was vielleicht davon herrührte, dass die Zeichnung bei Kerzenlicht gemacht werden musste, wo die Structur nicht so gut zu sehen war. In dem Hagel, welchen Hr. Delcrosz beobachtete, war die Oberfläche (an Fig. 4. zu sehen) mit pyramidalischen Formen besetzt, deren Spitzen durch anfangendes Schmelzen schon abgestumpft waren, während in den von Noeggerath untersuchten die Oberfläche mit unregelmässig gruppirten Kugelabschnitten bedeckt war. Wenn die Ecken und Winkel der Pyramiden abgeschmolzen sind, so wird die Form hervorgebracht, die Noeggerath mit der Oberfläche eines Hirns vergleicht. Wenn die Hagelmassen von der beschriebenen Structur von einander gespalten werden, so haben die Fragmente eine pyramidalische Form, wie in Fig. 5. und 6. dargestellt ist, und bilden dann das, was man als pyramidalischen Hagel beschrieben hat.
In einem der Wernerian Society vorgelegten Schreiben des Hrn. Robert Lindsay an Hrn. P. Neill, befindet sich eine merkwürdige Nachricht von einem Hagelsturm, wo manche Hagelsteine eine pyramidale Form hatten.
Die meisten Körner zeigten fünf Seiten oder Oberflächen, von welchen vier flach und die Seiten einer unregelmäfsigen Pyramide, die fünfte, sphärische, deren Basis bildete, (Fig. 7. und 8.)


Metadaten

ID Tafel: b0050254berl
Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende. CCLXXXX. Melanges. CCLXXXX.
Sprache: ger, fre
Heft: 206
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050254berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1824 11/q0000343berl
Klassifikation von Bertuch: Verm. Gegenstände. CCXC.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 11 031a