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 Über die Sahara

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende. CCCI. Melanges. CCCI.


Diese Wüste, welche einen grossen Theil des nördlichen Africa's einnimmt, wird von den Arabern mit Recht Wüste ohne Wasser, oder Meer ohne Wasser genannt. Denn der Wind häuft in mehrern Gegenden derselben den Sand, welcher sie bedeckt, wie Berge zusammen und weht sie wieder auseinander, so dass man die unruhigen Meereswellen vor sich zu haben glaubt. Stellenweise trifft man Felsen und Steingerölle, oder Thon. In den meisten Gegenden ist nur wenig Wasser zu finden. Seen trifft man selten; die Gegenden, in welchen man dergleichen findet, erhalten dadurch einen eigentümlichen Reiz, wie z. E. die Fig. 1. dargestellte, welche der Englische Major und Reisende Denham in Fezzan, in dem sogenannten Thale Trona fand, als er von Mourzul gegen Westen reis'te. Das Reiten, welches in solchen Gegenden, in dem glühenden Sande und bei dem Wassermangel an sich schon sehr beschwerlich ist, droht noch überdem den Reisenden durch die Sandwolken, welche der Wind aufwirbelt, die grössten Gefahren. Die zweite Abbildung zeigt die Wüste in solchen Augenblicken, wo der tobende Wind den Sand in die Lüfte führt, und dem Ganzen das Ansehen eines bewegten Meeres giebt. Der arme Reisende kann dann der Gefahr, vom Sande verschüttet zu werden, nur durch die Flucht entgehen, und darf nur dann Rettung erwarten, wenn der Wind sich legt. Die Luft ist dann so mit Sand angefüllt, dass man kaum zu atmen wagt, und die Caravanen, welche sich gelagert haben, müssen schnell aufbrechen, weil sich der Sand an jedem festen Gegenstande anhäuft, und ihn begräbt. Bei diesem Winde vertrocknen auch die Wasserschläuche sehr rasch, und Menschen und Thiere sind in Gefahr zu verdursten. Der Sand häuft sich hier und da mit grosser Schnelligkeit zu Bergen an, welche der rasende Wind eben so schnell wieder auseinander weht und Abgründe bildet, in denen schon mancher Reisende sein Grab gefunden hat.


Metadaten

ID Tafel: b0050265berl
Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende. CCCI. Melanges. CCCI.
Sprache: ger, fre
Heft: 211
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050265berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1824 11/q0000343berl
Klassifikation von Bertuch: Verm. Gegenstände. CCCI.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 11 056a