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|TafelgehörtzuExemplar=Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten_1824_11/582925673
 
|TafelgehörtzuExemplar=Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten_1824_11/582925673
 
|Klassifikation von Bertuch=Vermischte Gegenstände. CCXCVII.
 
|Klassifikation von Bertuch=Vermischte Gegenstände. CCXCVII.
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|Schlagwörter=Stadt (Motiv) ; Hafen ; Meer ; Schiff ; Befestigung ; Architektur
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|geographische Verortung=Kuba ; Havanna
 
|Abmessung=koloriert
 
|Abmessung=koloriert
 
|Beschreibungstext=Havana liegt unter 23° 8' 15" nördlicher Br. und 295° 18' L. auf der Nordwestküste der Insel Cuba und der Südspitze von Florida gegenüber, und, wie alle Westindischen Städte, an dem niedrigen Gestade einer Bai. Nähert man sich ihr von der Meeresseite, so öffnet sich der schmale Eingang dieser Bai, zugleich der Eingang zu dem Haven, vor unsern Blicken: zur linken Seite springt eine felsige Erhöhung hervor, die eine ungemein starke und regelmässig befestigte Citadelle, el Morro genannt, trägt, und mit ihren Wachtthürmen und Leuchtthurm einen imponirenden Eindruck macht. Zur Rechten schützt ein kleines Fort, die Punta, den zwar schmalen, aber äusserst bequemen Eingang. Ist man unter den Canonen beider den 1/8 Meile langen und gewundenen Canal passirt, so befindet man sich in der fast eine Engl. Q.M. fassenden Bai, oder dem Haven, der, vor allen Winden gesichert, leicht 1,000 grosse Seeschiffe fassen kann, und so sicher ist, dass er für einen der besten auf der Erde gilt; im Hintergrunde breitet sich die Stadt aus und bietet einen der imposantesten Anblicke dar, die man sich denken kann. Alles beurkundet, dass man sich vor den Pforten einer grossen und reichen Stadt befindet, und das Geräusch und der Lärmen, der von den Kaien und den Schiffen entgegentönt, bezeugt das Leben und die Thätigkeit, die in ihrem Innern herrschen!~~Die Stadt selbst, aus welcher drei Thore in das Freie führen, nimmt eben keinen grossen Raum ein: sie hat durchaus gerade und regelmässige, zum Theil breite Strassen, allein diese sind schlecht gepflastert und unreinlich, daher wohl zum Theil die Faulfieber und andere Krankheiten rühren, die stets so grosse Verheerungen unter den Einwohnern anrichten. Die Häuser sind sämmtlich von Stein und einfach in Spanischem Geschmacke, mit Verandas, aber nur von 1 Stockwerke, indem das untere Geschoss bloss zu Waarenlagern und Boutiken dient. Eben so einfach, wie die Privatwohnungen, sind die öffentlichen Gebäude, wie die Intendanz, wo der Generalcapitän residirt, die Cathedrale, die Kirchen und Klöster.~~Havana besteht aus der Stadt und 5 Vorstädten, worunter de la Salad und des Serres die grössten sind: in diesen 6 Theilen stehen 3,678 Häuser. Die eigentliche Bevölkerung dürfte für 1817 nicht höher als 94,096 Köpfe anzuschlagen seyn, worunter 34,178 Weisse, 40,596 Farbige und 10,507 Soldaten.~~Lachende Hügel, die zum Theil bis an die Spitzen angebauet sind, Gärten, Villen und Wälder umgeben von allen Seiten die Stadt und die Bai, um welche rundum Magazine, Werfte und Promenaden zu sehen sind. Die Alameda ist schön und lang; sie besteht aus einer langen zum Fahren bestimmten Allee von Cocospalmen, in welche kleinere Alleen von Agrumen und andern Bäumen für die Fussgänger eingreifen, und gewährt eine entzückende Ansicht auf den Morro und Haven.~~
 
|Beschreibungstext=Havana liegt unter 23° 8' 15" nördlicher Br. und 295° 18' L. auf der Nordwestküste der Insel Cuba und der Südspitze von Florida gegenüber, und, wie alle Westindischen Städte, an dem niedrigen Gestade einer Bai. Nähert man sich ihr von der Meeresseite, so öffnet sich der schmale Eingang dieser Bai, zugleich der Eingang zu dem Haven, vor unsern Blicken: zur linken Seite springt eine felsige Erhöhung hervor, die eine ungemein starke und regelmässig befestigte Citadelle, el Morro genannt, trägt, und mit ihren Wachtthürmen und Leuchtthurm einen imponirenden Eindruck macht. Zur Rechten schützt ein kleines Fort, die Punta, den zwar schmalen, aber äusserst bequemen Eingang. Ist man unter den Canonen beider den 1/8 Meile langen und gewundenen Canal passirt, so befindet man sich in der fast eine Engl. Q.M. fassenden Bai, oder dem Haven, der, vor allen Winden gesichert, leicht 1,000 grosse Seeschiffe fassen kann, und so sicher ist, dass er für einen der besten auf der Erde gilt; im Hintergrunde breitet sich die Stadt aus und bietet einen der imposantesten Anblicke dar, die man sich denken kann. Alles beurkundet, dass man sich vor den Pforten einer grossen und reichen Stadt befindet, und das Geräusch und der Lärmen, der von den Kaien und den Schiffen entgegentönt, bezeugt das Leben und die Thätigkeit, die in ihrem Innern herrschen!~~Die Stadt selbst, aus welcher drei Thore in das Freie führen, nimmt eben keinen grossen Raum ein: sie hat durchaus gerade und regelmässige, zum Theil breite Strassen, allein diese sind schlecht gepflastert und unreinlich, daher wohl zum Theil die Faulfieber und andere Krankheiten rühren, die stets so grosse Verheerungen unter den Einwohnern anrichten. Die Häuser sind sämmtlich von Stein und einfach in Spanischem Geschmacke, mit Verandas, aber nur von 1 Stockwerke, indem das untere Geschoss bloss zu Waarenlagern und Boutiken dient. Eben so einfach, wie die Privatwohnungen, sind die öffentlichen Gebäude, wie die Intendanz, wo der Generalcapitän residirt, die Cathedrale, die Kirchen und Klöster.~~Havana besteht aus der Stadt und 5 Vorstädten, worunter de la Salad und des Serres die grössten sind: in diesen 6 Theilen stehen 3,678 Häuser. Die eigentliche Bevölkerung dürfte für 1817 nicht höher als 94,096 Köpfe anzuschlagen seyn, worunter 34,178 Weisse, 40,596 Farbige und 10,507 Soldaten.~~Lachende Hügel, die zum Theil bis an die Spitzen angebauet sind, Gärten, Villen und Wälder umgeben von allen Seiten die Stadt und die Bai, um welche rundum Magazine, Werfte und Promenaden zu sehen sind. Die Alameda ist schön und lang; sie besteht aus einer langen zum Fahren bestimmten Allee von Cocospalmen, in welche kleinere Alleen von Agrumen und andern Bäumen für die Fussgänger eingreifen, und gewährt eine entzückende Ansicht auf den Morro und Haven.~~

Aktuelle Version vom 20. Februar 2018, 17:18 Uhr



 Havana

Ad99998 11 046a.jpg

Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Ver. Gegenstaende. CCXCVII. Melanges. CCXCVII.


Havana liegt unter 23° 8' 15" nördlicher Br. und 295° 18' L. auf der Nordwestküste der Insel Cuba und der Südspitze von Florida gegenüber, und, wie alle Westindischen Städte, an dem niedrigen Gestade einer Bai. Nähert man sich ihr von der Meeresseite, so öffnet sich der schmale Eingang dieser Bai, zugleich der Eingang zu dem Haven, vor unsern Blicken: zur linken Seite springt eine felsige Erhöhung hervor, die eine ungemein starke und regelmässig befestigte Citadelle, el Morro genannt, trägt, und mit ihren Wachtthürmen und Leuchtthurm einen imponirenden Eindruck macht. Zur Rechten schützt ein kleines Fort, die Punta, den zwar schmalen, aber äusserst bequemen Eingang. Ist man unter den Canonen beider den 1/8 Meile langen und gewundenen Canal passirt, so befindet man sich in der fast eine Engl. Q.M. fassenden Bai, oder dem Haven, der, vor allen Winden gesichert, leicht 1,000 grosse Seeschiffe fassen kann, und so sicher ist, dass er für einen der besten auf der Erde gilt; im Hintergrunde breitet sich die Stadt aus und bietet einen der imposantesten Anblicke dar, die man sich denken kann. Alles beurkundet, dass man sich vor den Pforten einer grossen und reichen Stadt befindet, und das Geräusch und der Lärmen, der von den Kaien und den Schiffen entgegentönt, bezeugt das Leben und die Thätigkeit, die in ihrem Innern herrschen!
Die Stadt selbst, aus welcher drei Thore in das Freie führen, nimmt eben keinen grossen Raum ein: sie hat durchaus gerade und regelmässige, zum Theil breite Strassen, allein diese sind schlecht gepflastert und unreinlich, daher wohl zum Theil die Faulfieber und andere Krankheiten rühren, die stets so grosse Verheerungen unter den Einwohnern anrichten. Die Häuser sind sämmtlich von Stein und einfach in Spanischem Geschmacke, mit Verandas, aber nur von 1 Stockwerke, indem das untere Geschoss bloss zu Waarenlagern und Boutiken dient. Eben so einfach, wie die Privatwohnungen, sind die öffentlichen Gebäude, wie die Intendanz, wo der Generalcapitän residirt, die Cathedrale, die Kirchen und Klöster.
Havana besteht aus der Stadt und 5 Vorstädten, worunter de la Salad und des Serres die grössten sind: in diesen 6 Theilen stehen 3,678 Häuser. Die eigentliche Bevölkerung dürfte für 1817 nicht höher als 94,096 Köpfe anzuschlagen seyn, worunter 34,178 Weisse, 40,596 Farbige und 10,507 Soldaten.
Lachende Hügel, die zum Theil bis an die Spitzen angebauet sind, Gärten, Villen und Wälder umgeben von allen Seiten die Stadt und die Bai, um welche rundum Magazine, Werfte und Promenaden zu sehen sind. Die Alameda ist schön und lang; sie besteht aus einer langen zum Fahren bestimmten Allee von Cocospalmen, in welche kleinere Alleen von Agrumen und andern Bäumen für die Fussgänger eingreifen, und gewährt eine entzückende Ansicht auf den Morro und Haven.


Metadaten

ID Tafel: b0057455berl
Tafelüberschrift: Ver. Gegenstaende. CCXCVII. Melanges. CCXCVII.
Sprache: ger, fre
Heft: 209
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0057455berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1824 11/582925673
Klassifikation von Bertuch: Vermischte Gegenstände. CCXCVII.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad99999 11 046a
Schlagwörter: Meer, Schiff, Hafen, Befestigung, Architektur, Stadt (Motiv)
geographische Verortung: Kuba, Havanna