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Leichtbewaffnete Soldaten
Beschreibungstext
Das römische Fussvolk theilte sich in vier Classen. Nur die drey ersten waren schwer bewaffnet. Unter der vierten Classe begriff man die leichten Truppen, die Wurfspiess- und Steinschleuderer (velites). Die aus diesen vier Classen zusammengesetzten Brigaden machten Eine Legion aus.
No. 1. und 2. Zwey schwerbewaffnete Legions-Soldaten.
Ihre Schutzwaffen (Arma) bestanden in einem Helm, in einem Harnisch, der entweder aus starken Riemen zusammengenäht war, und Lorica hiess (wie No. 2.) oder von Metall war, und Thorax genennt wurde (wie No. 1.), und in einem grossen mit Leder überzogenen und mit metallenen Einfassungen beschlagnen Schilde. Wenn er viereckig war, hiess er Scutum, länglichrund, Clypeus. Die spitzige Erhabenheit in der Mitte, wie in No. 1. hiess Umbo. Die Angriffswaffen waren das Schwerd, das man mit einem Riemen über die Schulter befestigt an der Seite trug, wie No. 2. und in einem starken oft 14 Fuss langen Speere, Hasta, wie No. 1. Unter dem Panzer trug man ein Waffenhemde, Tunica, und über das Ganze einen kurzen bis an die Kniee herablaufenden Kriegsmantel, Sagum, wie No. 4. 6.
No 3. und 4. Zwey leichtbewaffnete Soldaten.
Der erste, No. 3 ist ein Wurfspiessschleuderer. Sein kurzes rundes Schildchen heisst Parma. In der rechten Hand trägt er gewöhnlich einige Wurfspiesse (Hastae velitares). Der zweyte No. 4. gehört zu den Steinschleuderern (Funditores). Sie warfen Steine und rund zugespitzte Bleykugeln mit solcher Gewalt, dass sie nicht selten Helme und Schilde zerschmetterten. Die Schleudern bestanden aus blossen zwey Riemen, in die der Stein gefasst, und mit einem Umschwung über den Kopf zum Ziele geworfen wurde. Die alten Einwohner der Balearischen Inseln, Mallorca und Minorca, waren die geübtesten Schleuderer.
No. 5. Der bepackte römische Soldat auf dem Marsche.
Der römische Soldat trug oft auf dem Marsche mehr als 70 Pfund Gepäcke, als, ausser seinen Waffen, den Proviant auf mehrere Tage, Lager- und Fouragiergeräthe, einen Kessel, und noch einige Pallisaden (Valli), auf welchen er gewöhnlich das Gepäcke zusammengebunden trug.
No. 6. Der Adlerträger.
Die Fahne, oder das Zeichen der ganzen Legion, war nach den Zeiten des Marius ein goldener Adler, der mit ausgebreiteten Flügeln auf einer Hasta stand Die Compagnie-Zeichen waren ausgestreckte Hände auf einem Spiesse. Fahnen aus Stoffen sind erst unter den christlichen Kaisern Mode geworden. Der Adlerträger hiess Aquilifer. Er gab sich zuweilen durch Helme, die die Gestalt von Löwen- und Wolfsköpfen hatten, ein furchtbares Ansehn.
No. 7. und 8. Trompeten- und Hornbläser.
Die Trompete der Alten (Tuba) bestand aus einer geradauslaufenden vorn sich erweiternden metallenen Röhre, wie No. 7. Die Trompeter hiessen Tubicines. Die Hörner (Buccinae, Cornua) waren mehr oder weniger krummgebogen, wie No. 8. Die Hornisten hiessen Buccinatores oder Cornicines. Jene theilten die Tag- und Nachtwachen durch ihren Ruf in gleiche Theile. Von diesen wurde das Zeichen zum Angriffe geblasen (Classicum). Die Feldmusik soll bey den Römern schon Servius eingerichtet haben.
Metadaten
Abbildungstitel: | Leichtbewaffnete Soldaten |
Tafeltitel: | Römische Fussoldaten |
Abbildung gehoertzu Tafel: | Ad00341 02 015a |
Bildinschrift: | 3 |
Band: | 2 |
Heft: | 23 |
Bildeigenschaften: | Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert, 84 x 61 mm |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0002841berl |
Schlagwörter: | Soldat, Mann, Kleidung, Schwert, Krieger, Militär, Antike, Schild, Helm, Uniform, Infanterist |
geographische Verortung: | Römisches Reich |
BBF ID: | b0002841berl |
weitere Abbildungsversionen: | Ad07761 02 014e, Ad99998 02 014e, Ad99999 02 014e |