Attribut: Beschreibungstext1

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A
Dieses und das folgende Heft liefert Darstellungen, aus welchen man die Lebensweise, Sitten, Gebräuche, Kunst und Gewerbe der Chinesen sich versinnlichen kann; einer Nation, welche von den Europäern zu sehr verschieden ist, um letzteren nicht höchst interessant zu seyn.  +, Die gegenwärtige Taf. CCXIII. zeigt zuvörderst ihre Wohnungen.  +, Die Bauart der Chinesen ist ganz eigenthümlicher Art, und bringt oft eine nicht unangenehme Wirkung hervor. Aus allen Gebäuden blickt gewissermassen das Zelt des ehemals nomadischen Volks noch durch, was man in dem gekrümmten Dache, den stangenartigen, hölzernen, Säulen immer wieder ernennt. Die Verzierungen und Figuren von Drachen, Schlangen u.s.w. sind zwar sonderbar, aber nicht schön zu nennen.  +,
Fig. 1. Der Kaiser von China.  +, Fig. 2. 3. 4. Mandarinen (obere Staatsbeamten) zu Fuss und zu Pferde.  +, Es giebt Kriegs- und Civil-Mandarinen und ihre Zahl steigt über 400,000. Sie haben das Recht Kleider, mit Gold durchwirkt, zu tragen. Es giebt neun Classen derselben, die sich durch verschiedenfarbige Knöpfe und Kugeln auf den Mützen unterscheiden. Ausserdem haben sie auch auf dem Obergewande eine verschiedene Stickerei. Die beiden Chinesischen Orden "des gelben Unterkleides" und der "Pfauenfeder" werden von dem Kaiser als ein Zeichen seiner Gunst vertheilt.  +,
Die Instrumente selbst sind sehr mannichfaltig, sowohl in Hinsicht der Form, als des Stoffes, woraus und womit sie verfertigt sind.  +, Fig. 1. Ist eine tönende Metall-Platte.  +, Fig. 3. Der Pan-Cou, eine grosse Trommel, unter einem Thronhimmel, die bei feierlichen Gelegenheiten gebraucht wird.  +,
Fig. 1. Ein Chinesischer Beckenspieler, der drei, an einem hölzernen Gestelle hängende, kupferne Becken mit einem Stabe schlägt.  +, Fig. 2. Zwei violinartige Instrumente, mit zwei seidnen Saiten; Darmsaiten haben die Chinesen nicht.  +, Fig. 4. Guitarren, Guichin genannt, mit drei Saiten und Pipa mit vier Saiten, die meist von Männern gespielt werden.  +,
Fig. 1. Palankin eines hohen Staatsbeamten. Nur die Mandarinen haben das Vorrecht, grünes Tuch zum Ausschlagen des Tragesessels zu gebrauchen. Sie bedienen sich auch kleiner Wagen, die vorn zu sind, und wo die Räder, um das Stossen etwas zu vermindern, ganz hinten angebracht sind.  +, Fig. 2. eine Art Schiebekarren mit einem Rad, aber von zwei Menschen geführt, wird vorzüglich von den Tatarischen Frauen gebraucht; die Chinesinnen ziehen die verbergenden Palahkins vor.  +, Fig. 3. ein Karren, wie man sie auf dem Lande gebraucht, die aber etwas schwerfällig sind, und besonders leicht umwerfen. In einigen Provinzen hat man Karren von Bambus mit einem Rade, ungefähr wie Fig. 2., wo vorn einer zieht, und hinten einer das Gleichgewicht hält, und aus welchen man, wenn ein günstiger Wind geht, ein Segel von Matte anbringt, welches die Arbeit des Vordermannes erleichtert oder ersetzt.  +,
Fig. 1. Ein Chinese, welcher schreibt. Es gilt für ein grosses Talent schön zu schreiben; auch ist es in der That schwierig, die richtigen Charaktere auszuwählen, zumal in Bittschriften, wo dasselbe Zeichen nicht in demselben Satze wiederholt werden darf und wo man an den Kaiser Worte gebraucht, die nur für ihn allein bestimmt sind. Man zieht die Linien senkrecht und fängt die Schrift am rechten Rand der Seite an. Man schreibt, statt mit Federn, mit Pinseln von Caninchenhaaren und doch mit unbegreiflicher Schnelligkeit. Nur die Tataren bedienen sich einer Art Feder von Bambus.  +, Fig. 2. Ein Buchdrucker. Man rechnet, dass die Buchdruckerei in China schon 50 Jahr vor der christlichen Zeitrechnung bekannt ist. Man hat aber keine beweglichen Lettern, sondern man schneidet das auf Holzplatten, was man durch den Druck vervielfältigen will. Die Form wird dann eingeschwärzt, ein Blatt Papier darüber gelegt mit einer weichen Bürste darüber hingefahren, so entsteht der Abdruck ohne Presse. Der grosse weisse Rand jeder Seite ist bei den Chinesen oben und nicht, wie bei uns, unten.  +, Fig. 3. Geldwechsler und Geldschneider. Es giebt in China nur Silber und Kupfergeld. Das Silber ist nicht gemünzt sondern in-Stücke und Stangen gegossen, die man schneidet und. Beschneidet u. mit kleinen Wagen wägt. Auch die Spanischen Piaster werden so beschnitten und dass der Silbergehalt gut ist, bezeichnet. Die Kupfermünzen, welche ein Gepräge haben, sind ebenfalls gegossen. Sonst hat man in China auch Münzen von Zinn, Blei, Eisen, gebrannter Erde, Muscheln u. selbst von Papier. Jetzt sind nur noch die kupfernen in Umlauf, ganz rund mit viereckigem Loch, mittels dessen sie zu 10 oder 100 an einander gereiht werden.  +,
Fig. 1. Verfertigung der Tusche. Die Tusche wird aus Russ von verbranntem Fichtenholz, aus Schweinfett und Oel gemacht und der Geruch durch etwas Moschus verbessert. Diesem Teige mischt man etwas thierischen Leim bei und macht ihn in hölzernen Formen zu Stangen und Tafeln, auf welche Schriftzeichen und Figuren angebracht werden. - Wenn die Chinesen schreiben wollen (Taf. CCXVIII. Fig. 1.), so gebrauchen sie dazu eine polirte Marmortafel mit einer Vertiefung an dem einen Ende, in welcher sie ihre Tusche anreiben. Daher bezeichnet bei ihnen Pau-tso, das heisst, die vier kostbaren Dinge, die Marmorplatte, die Tusche, den Pinsel und das Papier.  +, Fig. 2. Seiler. Die Chinesischen Seiler ziehen das Bambusrohr als Material ihrer Arbeit dem Hanfe vor. Die Abbildung zeigt, wie sie die Stricke horizontal flechten. Wollen sie aber sehr grosses Tauwerk machen, so verfertigen sie sie senkrecht, steigen auf ein 12-15 Fuss hohes Gerüst und flechten von da herab die langen und feinen Bambusfaden. Der Strick wird hernach noch in ein mit Urin gefülltes Loch geworfen und so vollends geröstet.  +, Fig. 4. Ein Barbier. Der Chinesische Barbier zieht auf der Strasse herum, seinen ganzen Apparat an einer Bambusstange auf der Schulter tragend und kündigt seine Anwesenheit durch das Tönen eines eisernen Instruments an. Will sich Jemand seine Kunst zu Nutze machen, so übt er sie am ersten besten Orte auf der Strasse. Das Haupthaar wird abgeschoren, die Ohren ausgeputzt, die Augenbraunen in Ordnung gebracht und die Glieder werden geknetet, gezogen und gerieben, Alles für 18 Tsien oder Kupferpfennige.  +,
Fig. 1. Ein Mann, welcher papierne Drachen für Kinder verkauft.  +, Die papiernen Drachen werden in China nicht bloss von Kindern, sondern von Erwachsenen, Vornehmen, ja vom Kaiser selbst als Belustigung gebraucht. Man hat sie von sehr verschiedener Form, als Schildkröte, Seekrebs, geflügelter Mensen, oder Glocke, doch meistens von der Gestalt eines Kranichs, nach welchem sie auch in China genannt werden.  +, Fig. 2. Federbälle und Kinderspielzeug.  +,
Fig. 1. 2. 3. Verfertigung des Chinesischen Porzellans.  +, Die Verfertigung des Porzellans ist in China seit undenklichen Zeiten bekannt, und in dem Lande ausserordentlich gemein. Die Porzellan-Masse wird in China auf einer Drehscheibe geformt, welche nicht, wie bei uns, durch die Füsse des modellirenden Arbeiters bewegt wird, sondern (Fig. 2) durch die Füsse eines eignen Gehülfen, welcher aufrecht steht, sich an einem an der Decke befestigten Strick hält, und die Scheibe durch die abwechselnde Bewegung seiner Füsse dreht. Figuren, die nicht rund sind, werden nicht auf der Drehscheibe, sondern in Formen verfertigt. Ist das Gefäss fertig, so wird es im Schatten getrocknet, kommt dann in einen Ofen mit heftigem Feuer, Fig. 1; wenn es in diesem hart gebrannt ist, so wird es in eine Flüssigkeit getaucht, durch welche es mittelst eines zweiten Brennens eine Glasur erhält. Hierauf wird es gemalt (Fig. 3.) und dann zum dritten Mal einem etwas weniger heftigen Feuer (Fig. 1.) ausgesetzt, wodurch die Farben eingebrannt werden.  +, Fig. 4. Spinnerei und Näherei.  +,
Waffen und Schiessgewehre der Chinesen.  +, Schon bei Gelegenheit der Taf. 92. Fig. 9 und 10, ist Einiges über die Bewaffnung der Chinesen gesagt worden.  +, Das Schiesspulver ist dort sehr lange bekannt, aber da sie keine Pulvermühlen haben, sondern jeder Soldat sich sein Pulver aus Salpeter, Schwefel und Holz-Kohlen bereitet, es nun gar nicht ordentlich gekörnt und der dazu genommene Salpeter nicht gereinigt ist, so ist es schlecht und wird durch Anziehen der Feuchtigkeit bald unbrauchbar. Daher die Chinesen auch die Flinten nicht sehr lieben und ihnen häufig andere Waffen vorziehen. Die Artillerie der Chinesen ist schwerfällig und unbehülflich.  +,
Die eigentlichen, langgestreckten, geringelten Würmer, welche der hohen See, oder im Sande der Ufer leben, und theils nackt, theils bilden sie röhrenartige Gehäuse um sich, in denen sie leben, und welche sie nicht, ohne zu sterben, verlassen können. Sie nähren sich von flüssigen Substanzen, und dienen den Seevögeln, so wie vielen Fischen, wiederum zur Speise.  +, Fig. 1. Die bunte Nereide. (Nereis versicolor.)  +, Fig. 2. Die Röhrennereide. (Nereis tubicola.)  +,
Fig. 1. 2. Die haarige Amphinome. (Amphinome capillata.)  +, Die haarige oder gelbe Amphinome ist einen Pariser Zoll lang, und lebt in Ostindien, vermuthlich an den Küsten von Amboina. Sie hat längs des Rückens (Fig. 1.) zwei Reihen sehr schöne Kiemen, die sich wie Kämme erheben, und wie Büsche aussehen. Die Haarbüsche zur Seite sind gelb, in's Grüne spielend. Hinten hat das Thier einen Gabelschwanz.  +, Fig. 3. 4. Die vierseitige Amphinome. (Amphinome tetraëdra.)  +,
Fig. 1. Der Rhinobates-Roche. (Raja Rhinobates.)  +, Dieser Rochen verbindet gewissermaassen die Rochen und Haifische mit einander, da der Körper länger und weniger platt ist als bei den Rochen, und breiter als bei den Haien. Die Schnautze ist vorragend, aber nicht spitz. Die Farbe ist oben dunkelbraun, unten blässer. Der Körperbau und die Lebensart scheint mit den übrigen Rochen (vergleiche des Bilderbuchs II. Bd. Taf. XV und XVI., übereinzukommen. Es wird dieser Rochen an der Neapolitanische Küste, häufiger als sonst wo, angetroffen.  +, Fig. 2. Der Thouin Roche. (Raja Thouiniana.)  +,
Fig. 1. Der Spatelfisch. (Spatularia reticulata.)  +, Dieser sonderbare Fisch kommt am meisten mit dem Sägehai überein, nur dass er keine Seitenzähne in dem Blatte trägt, in welches die Schnauze sich verlängert. Der Fisch hat nur eine Kiemen-Oeffnung auf jeder Seite des Halses. Der Mund ist unter dem Kopfe, und hat scharf gekrümmte gezackte Zähne. Man findet eine deutliche Seitenlinie. Der Schwanz ist halbmondförmig, die Rückenflosse einfach und mässig gross; Brust- und Bauchflosse sind klein, Afterflosse grösser. Er scheint im Indischen Meere zu Hause zu seyn.  +, Fig. 2. Die südliche Chimäre. (Chimaera callorhynchus.)  +,
Northwich ist sehr reich an Stein-Salz und Salzquellen, auch ist die Salzfabrication dort so beträchtlich, dass ausser dem einheimischen Verbrauch, der sich auf 16, O0O Tonnen beläuft, noch 140, 000 Tonnen jährlich zur Ausfuhr nach Liverpool geliefert werden soll. Man hat die Steinsalz Lager vor etwa 140 Jahren entdeckt, als man auf Kohlen grub. Es kömmt das Steinsalz in zwei horizontalen Flötzen vor, von dem das obere, 110 Fuss unter der der Erdoberfläche liegende, 60-90 Fuss dick ist, das untere aber noch 60-80 Fuss tiefer liegt, und in seiner vollen Dicke noch nicht erforscht ist. Ein Steinsalzblock erscheint als eine röthliche Masse, die hie und da durch Salzkrystalle und durch scharf abgegränzte, wie eingelegte, in einander zurück laufende Streifen von weisserer Salzmasse, verschiedene Figuren darstellt.  +, Wenn man die Salzgrube befahren will, so steigt man an der 12 Fuss langen und 8 Fuss breiten Einfahrt in einen der beiden grossen Kübel, welche abwechselnd in die Grube hinab und hinauf gewunden werden, um die Salzblöcke zu Tage zu fördern, und wird auf diese Weise langsam und nicht unbequem hinabgelassen. Man kommt so durch die obere Schicht, welche man die alte Grube nennt, und gelangt etwa 336 Fuss unter der Erdoberfläche in die untere Grube. "Wir glaubten", sagten die Reisenden, denen man diese Nachricht verdankt, "uns in einem ungeheuren ehrwürdigen Tempel zu befinden. Durch den Schacht fiel noch etwas weniges Tageslicht ein. Rund herum an den Wänden, in einem Raum von vollen 120 Ruthen, waren brennende Lichter so angebracht, dass man den Umfang übersehen konnte, auch rund um jeden, das Gewölbe stützenden Pfeiler, waren Lichter gestellt, die bei den überall flimmernden Salztheilchen einen sonderbaren Schein gaben, in welchem sich die nah und fern ab- und zugehenden Arbeiter wie Schatten bewegten, und einen schauerlichen Anblick gewährten. Anfangs herrschte eine schauerliche Stille, die dann durch die Hammerschläge unterbrochen wurde, mit denen man die Minen zum Sprengen der Salzfelsen vorbereitete."  +, Aus der Grube gelangt das Steinsalz nun in die Salzwerke, wo es aufgelöset, gereinigt, und dann abgedampft und krystallisirt wird.  +,
Fig. 1. Der Turako. (Turaco Persa.)  +, Fig. 2. Der Tamatia. (Bucco Tamatia.)  +, Fig. 3. Der Grossschnabelbartvogel. (Bucco macrorhynchos.)  +,
Fig. 1. Der Guisso-balito. (Phytotama tridactyla.)  +, Dieser Abyssinische Pflanzenbeisser ist von der Grösse eines Kernbeissers. Der Schnabel ist conisch, gezähnelt und braun. Kopf und Oberhals roth, das übrige Gefieder schwarz, der Rücken braungrün, der Flügelgrund mit schwarzen, weisslich geränderten Schuppenfedern belegt. Die braunen Füsse haben zwei Zehen nach vorn, und eine nach hinten. Er lebt einsam in Gehölzen.  +, Fig. 2. Die Elster mit dem Gehänge. (Pica paradoxa.)  +,
Fig. 1. Die Trompete. (Syngnathus Acus.)  +, Der grosse Nadelfisch, oder die Trompete wird gegen anderthalb Fuss lang, und ist siebeneckig, und dünn. Der ganze Körper ist mit Schildern oder Blättern bedeckt, von gelblich brauner Farbe, die mit olivenbraunen Gürteln abwechseln. Der Kopf geht in einen langen, dünnen, zusammengedrückten Schnabel aus. Er lebt in der Nord- und Ostsee.  +, Fig. 2. Die Stachel-Nadel. (Syngnathus biaculeatus.)  +,
Fig. 1. Der schwarze Hornfisch. (Balistes ringens.)  +, Dieser Fisch unterscheidet sich durch seine zwei Stacheln in der ersten Rückenflosse, und durch seine schwarze Farbe, so dass nur an der Schwanz- und Afterflosse, und der zweiten Rückenflosse ein blauer Streifen sichtbar ist. Vor den Augen sind 4 Oeffnungen. Statt der Bauchflosse findet sich ein starker, harter, mit Haut überzogener Stachel; der erste Strahl der ersten Rückenflosse ist gezähnelt. Der Fisch kommt in den Gewässern von China vor, und soll sich mit Brod herbei locken lassen.  +, Fig. 2. Der kleine Einhornfisch. (Balistes tomentosus.)  +,
Diess ist eine der wichtigsten Erfindungen aller Zeiten, deren Folgen sich noch gar nicht berechnen lassen.  +, Wir sehen hier ein Dampfschiff abgebildet, welches durch zwei Räder mit Schaufeln, den unterschlächtigen Mühlrädern ähnlich, welche an den Seiten des Schiffes angebracht sind und durch die Dampfmaschiene herumgetrieben werden, in Bewegung gesetzt wird.  +, Fig. I. Zeigt das Dampfboot im Profil, wo man den Kiel des Schiffs, das Steuerruder, das eine Schaufelrad, und den eisernen Schornstein für den Feuerheerd sieht, der zugleich als Mastbaum dient.  +,