Ad07761 02 019d
Die Indische Kuh
Beschreibungstext
No. 1. et 2. Der Sarluk oder Grunz-Ochse. (Bos grunniens. L.)
Der Sarluk, der auch der Ziegen-Ochse oder der Büffel mit dem Pferdeschweife genannt wird, lebt allein zahm als Haussthier in Tibet. Er ist kleiner als unser gewöhnliches Hornvieh, und zeichnet sich durch seine grunzende Stimme, und durch seine langen, feinen und beynahe bis zur Erde herabhängenden Haare, so wie auch durch seinen langen dickbehaarten Schwanz vorzüglich aus. Es giebt zweyerley Gattungen davon. Die eine (No. 1) hat Hörner, und am Leibe schwarzes Haar, allein Kopf, Schwanz, Rücken, Hals und Bauch sind weiss. Die andere Gattung (No. 2) ist ganz schwarz und hat keine Hörner. Man versichert, dass von den feinen Schwanzhaaren der ersten Gattung die kostbaren Ostindischen Schaals gefertigt werden.
No. 3. Die Indische Kuh. (Bos Indicus, femina. L.)
Die Indische Kuh ist eine Abart vom Ostindichen Zwerg-Büffel, hat aber keinen Höcker auf dem Rücken, und an Statt der Hörner nur kleine Kolben. Sie ist übrigens eben so klein als der Zwerg-Büffel, schön lichtbraun von Farbe, und von feinen weichen Haaren.
No. 4. Der Afrikansche Büffel. (Bos Caffer.)
Der Afrikanische Büffel ist über 8 Fuss lang, schwärzlich von Farbe, und lebt wild in dem Innern von Afrika. Er ist nicht zu zähmen, äusserst boshaft, und so stark dass oftmals der Löwe vor ihm erliegen muss; rennt mit grosser Leichtigkeit durch das stärkste Gebüsch, überfällt oft aus einem Hinterhalte plötzlich Menschen und Thiere, wirft sie nieder, zerquetscht sie mit Hörnern und Füssen, und leckt selbst nach ihrem Tode ihnen das Fleisch zu wiederholten malen ab. Sein Fleisch ist zwar essbar, aber sehr hart.
No. 5. Der Moschus-Ochse. (Bos moschatus.)
Der Moschus-Ochse oder Bisam-Stier bewohnt bloss die kalten Länder im äussersten Nord-Amerika, wo er in kleinen Heerden lebt; liebt öde und felsigte Gegenden, wo er mit vieler Geschicklichkeit klettert. Er ist so gross als der Afrikansche Büffel, sieht schwarzbraun aus, hat über den ganzen Körper sehr lange feine Haare die oft bis zur Erde reichen, auf dem Rücken ein weisses Fleck; Schwanz und Füsse aber sind kurz und braunroth. Seine Hörner sind abwärts gebogen, und die Spitzen wieder in die Höhe gekrümmt, so dass sie fast wie ein Joch aussehen. Sie treten an der Wurzel hart zusammen, und sind so gross und stark, dass ein Paar oft 60 Pfund wägen. Sein Fleisch und besonders das Herz riecht sehr stark nach Moschus, wovon er auch den Nahmen hat.
Metadaten
Abbildungstitel: | Die Indische Kuh |
Tafeltitel: | Ochsen verschiedener Art |
Abbildung gehoertzu Tafel: | Ad07761 02 019a |
Bildinschrift: | 3. |
Band: | 2 |
Heft: | 24 |
Bildeigenschaften: | Kupferstich, schwarze Druckfarbe, 55 x 77 mm |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0020327berl |
Schlagwörter: | Weibchen, Rind, Bos Indicus, Zebu, Indische Kuh, Zoologie, Tierart |
Stecher/in: | Waitz, Johann Christian Wilhelm |
Signatur Illustrator/in: | W. Waitz. f. |
BBF ID: | b0020327berl |
weitere Abbildungsversionen: | Ad00341 02 020d, Ad99998 02 019d, Ad99999 02 019d |