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Beschreibungstext


No. 1. Der Jaguar.
Der Jaguar ist der Tiger der neuen Welt. (Er w)ohnt im südlichen Amerika, besonders in Gui(ana,) Paraguay, Brasilien und Patagonien. Er (hat a)lle Eigenschaften des Tigers bey seinem Rau(be,) nur ist er weit kleiner und schwächer, denn sei(ne L)änge beträgt nur ohngefähr dritthalb Fus. (Des) Nachts geht er in die Dörfer und Städte um (Hühn)er, Hunde, und andere kleine Thiere zu hoh(len,) und bey dieser Gelegenheit nimmt er auch (zuwe)ilen Kinder mit. Er ist selbst dem Crocodil, (so w)ie dieser ihm gefährlich; denn wenn er ans (Wass)er zu saufen kommt, so steckt der Crocodil (den) Kopf zum Wasser heraus um nach ihm zu (schna)ppen, worauf er ihm die Klauen in die Au(gen s)chlägt, aber auch von dem Crocodile mit un(ter d)as Wasser gezogen wird, in welchem hernach (geme)inlich beyde umkommen.
No. 2. Der Ozlot.
(Is)t fast von gleicher Grösse mit dem Jaguar, (und) wohnt gleichfalls im wärmeren Amerika, be(sonde)rs in Mexico. Er thut vorzüglich dem jun(gen R)indvieh und dem Wilde vielen Schaden, dem (er au)f den Bäumen auflauert, es niederreisst und (ihm d)as Blut aussaugt; den Menschen aber scheuet (er u)nd flieht vor den Hunden.
No. 3. Der Kuguar.
Der Kuguar wohnt gleichfalls in America, fast (in all)en Reichen, ist ohngefähr viertehalb Fus lang (und r)othbraun von Farbe, ohne alle Flecken. Er (gehör)t unter die furchtsameren Raubthiere, und (fällt) den Menschen nie an. Er wohnt vorzüglich (in di)cken Wäldern, und lauert auf Bäumen sei(nem) Raube auf.
No. 4. Der Gepard.
Der Gepard ist ein africanisches Raubthier, aber (auch) in Indien einheimisch. Er ist so gross als der Kuguar, und seine Haut sehr schön gefleckt. Die Indianer zähmen ihn auch, und brauchen ihn besonders zur Gazellenjagd.
No. 5. Die wilde Katze.
Die Katze ist ursprünglich ein wildes Raubthier, und nur durch lange Gewohnheit erst zum zahmen Hausthiere geworden. Man findet sie jezt wild in den Wäldern, aber nur in Europa, wo sie dem jungen Wildpret und sonderlich dem Federwilde grossen Schaden thun. Eine wilde Katze ist meistens 2 Fus lang, und hat langes Haar.
No. 6. Der Serval.
Der Serval hält das Mittel zwischen der wilden Katze, die er auch an Grösse übertrifft, und dem Luchse. Er wohnt in Ostindien und Tibet, in gebirgigten Gegenden. Sein Aufenthalt ist meist auf Bäumen. Er flieht den Menschen, wenn er nicht gereizt wird; und ist so wild, dass er sich nie zähmen lässt.
No. 7. Der Luchs.
Der Luchs ist dritthalb Fus lang und kommt an Grösse einem Fuchse bey. Er lebt vorzüglich noch im nördlichen Europa, in Norwegen, Schweden, Russland, Pohlen, in öden gebirgigen und waldigen Gegenden, in Klüften und Felsen-Höhlen, in deren Ermangelung er sich weite Baue in die Erde gräbt. Er ist ein dem kleinen sowohl als grossen Wilde sehr schädliches Raubthier, hat ein ausserordentlich scharfes Gesicht, und lauert den Hirschen, Elenn- und Rennthieren auf den Bäumen auf, springt wenn sie drunter weggehen, ihnen auf das Genicke herab und reisst sie nieder. In Teutschland, Frankreich und Italien sind sie alle vertilgt.


Metadaten

Abbildungstitel: Der Ozlot
Tafeltitel: Raub-thiere aus allen Welt-theilen
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99998 01 028a
Bildinschrift: 2
Band: 1
Heft: 6
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0051271berl
Schlagwörter: Raubtiere, Felis pardalis, Leopardus pardalis, Ozelot, Zoologie, Tierart
BBF ID: b0051271berl
weitere Abbildungsversionen: Ad99999 01 028d, Ad00341 01 028d