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 Teutsche Flussfische

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Fische. XVIII. Fishes. XVIII. Pesci. XXVIII. Poissons. XXVIII.


Die vier hier abgebildeten Fische gehören sämmtlich zu dem Geschlechte der Karpfen, die sich wegen ihres schmackhaften Fleisches überall empfehlen, und von denen wir in den frühern Bänden unsers Bilderbuches schon mehrere Arten haben kennen lernen.
Fig 1. Die Plötze. (Cyprinus erythrophthalmus.)
Die Plötze oder Rothfeder findet sich in den Flüssen und Landseen des nördlichen Teutschlands, vorzüglich in Pommern und der Mark Brandenburg sehr häufig, so dass man vormals in einigen dortigen Gegenden die Schweine damit mästete, weil man sie nicht alle verkaufen konnte. Sie wird gegen 1 Fuss lang, 3 bis 4 Zoll breit, und lebt von Würmern und Wasserinsekten. Ihr zartes weisses Fleisch ist schmackhaft und gesund. Sie zeichnet sich von andern Karpfenarten vorzüglich durch die zinnoberrothen Bauch-After- und Schwanzflossen und dem saffranfarbigen Augenring aus. Per Rücken ist schwärzlich-grün, der übrige Körper ist mit silberfarbenen Schuppen bedeckt.
Fig. 2. Die Nase. (Cyprinus Nasus.)
Die Nase ist etwas grösser als die Plötze, schlanker von Kopf und Körper, und findet sich in der Oder, der Weichsel und dem Rhein 1 bis 2 Pfund schwer. Sie unterscheidet sich von allen ihren Geschlechts-Verwandten durch das innere schwarze Bauchfell, weswegen sie auch oft Schwarzbauch heisst. An mehreren Orten wird sie deswegen nicht gegessen, obgleich sie ein gesundes schmackhaftes Fleisch hat. Die Brust- Bauch- und Afterflossen sind roth, die Rückenflosse aber blaulich.
Fig. 3. Die Zärthe. (Cyprinus Vimba.)
Diese Karpfenart findet sich in Schlesien, Liefland und Preussen, wo sie vorzüglich aus der Ostsee in die Flüsse tritt. Sie wird 1 Fuss lang, hat ein weisses wohlschmeckendes Fleisch, das entweder frisch verspeisst, oder marinirt in Fässchen gepackt, weit und breit verschickt wird. Der ganze Körper, so wie die Flossen sind blaulich, unten am Bauche mit silberfarbenen Schuppen bedeckt. Der Kopf ist keilförmig zugespitzt. Man fängt sie mit Angeln und Zugnetzen.
Fig. 4. Der Döbel. (Cyprinus Dobula.)
Diese schmale Karpfenart wird nicht über 1 Fuss lang, und findet sich in dem Rhein, Main, der Weser, Elbe, Oder und mehreren andern teutschen Flüssen sehr häufig, ist aber wegen ihres weichen grätigen Fleisches mehr eine Speise gemeiner Leute. Der Döbel nährt sich wie fast alle Karpfenarten von Würmern und Grundkräutern. Er hat ein sehr zartes Leben, so dass er in flachen Seen und Weihern bey anhaltender heisser Witterung leicht absteht.


Metadaten

ID Tafel: b0050014berl
Tafelüberschrift: Fische. XVIII. Fishes. XVIII. Pesci. XXVIII. Poissons. XXVIII.
Sprache: ger, eng, ita, fre
Heft: 61
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050014berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1802 4/q0000349berl
Klassifikation von Bertuch: Fische XXVIII.
Abmessung: schwarze Druckfarbe
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