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 Merkwürdige Gibbons

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Saeugethiere. CXXV. Mammiferes. CXXV.


Fig.1. 2. Der Wouwou. (Simia agilis, Cuv.)
Dieser Affe, der seinen Namen von seinem Geschrei hat, ist von sehr unbestimmter Farbe, und wechselt darinn nach Alter und Geschlecht. Er hat ein nacktes blauschwarzes Gesicht, welches bei dem Weibchen in lichtes Braun übergeht. Seine Ohren sind zum Theil durch lange, dicke, weisse Backenbärte bedeckt, die sich in einen weissen Streif über den Augenbraunen vereinigen. Der Pelz des Thiers ist glatt, glänzend, und im Ganzen braun gefärbt. Bei dem Weibchen, welches vorne wenig behaart ist, verlieren sich die Augenbogen in das Braun des Kopfes. Die Backenbärte sind auch weniger gefärbt und kürzer, als bei dem Männchen, aber immer noch so gross, dass der Kopf mehr breit, als hoch erscheint, was der Physiognomie des Wouwou ein ganz eigenes Ansehen giebt.
Fig. 3. 4. Der Ounko.
Ein sehr seltener Gibbon, der etwas kleiner als der Wouwou, und diesem so sehr ähnlich ist, dass man ihn nur durch die Farbe unterscheiden kann. Er ist ganz mit einem langen, dichten Haar bedeckt, weniger schwarz und glänzend, als das des Siamang, und - je nachdem das Licht darauf fällt - mit einem braunen Widerschein versehen. Der Untertheil der Lendengegend und Schenkel ist ganz dunkelbraun. Die weissen Augenbogen und Backenbärte hat er mit dem Wouwou gemein, und letztere gehen selbst in ein weisses Kinn über. Das Weibchen ist viel kleiner, als das Männchen, und hat keine Backenbärte. Sein Kopf ist schwarz, mit Ausnahme der weissen Augenstreifen. Zeigefinger und Mittelfinger sollen bei den Weibchen vereinigt seyn.
Fig. 5. Der Siamang.
Diese Art von Gibbon ist schon einmal im Bilderbuche dargestellt worden; wir geben hier eine neue Abbildung von den Französischen Naturforschern Diard und Duvauzel, die diesen Affen auf Java sehr genau beobachtet haben. Er findet sich daselbst in den Wäldern in grossen Gesellschaften, welche immer einen Anführer haben, der der stärkste und gewandteste unter ihnen ist. In solchen Gesellschaften begrüssen sie Sonnenaufgang und Untergang mit ihrem Geschrei, welches man mehrere Meilen weit hört. Der Siamang ist ein langsames und träges Thier; sein Gesicht ist sehr hässlich, was den hervorragenden Augenbogen, den tief liegenden Augen, der breiten platten Nase, mit grossen seitwärts stehenden Nasenlöchern, den eingefallenen Backen und dem fast ganz fehlenden Kinn zuzuschreiben ist, wozu man noch den grossen nackten Sack unter der Kehle rechnen muss. Der ganze Körper ist mit langen, dicken, weichen, dunkelschwarzen, glänzenden Haaren bedeckt, die, wie bei mehrern Affenarten, am Vorderarme rückwärts stehen. Besonders merkwürdig ist die Vereinigung des Zeige- und Mittelfingers.


Metadaten

ID Tafel: b0050417berl
Tafelüberschrift: Saeugethiere. CXXV. Mammiferes. CXXV.
Sprache: ger, fre
Heft: 217
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050417berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1824 11/q0000343berl
Klassifikation von Bertuch: Säugethiere. CXXV.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 11 083a