Mikroscopische Untersuchungen der Rindszunge

Aus Interlinking_Pictura
Version vom 1. Juni 2020, 13:38 Uhr von Olivia (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche


Bezug: | https://interlinking.bbf.dipf.de/index.php/Ad99998_04_012a

Vorbilder

Unter dem folgenden Link ist das exakt gleiche Bild zu finden. http://opac.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t_direct=x&f_IDN=b0053557berl

Rezeption

keine vorhanden

Erklärung


Bildlink https://interlinking.bbf.dipf.de/upload/Ad99998 04 012a.jpg
BildStichwort Rindszunge
Bildlink http://opac.bbf.dipf.de/bildarchiv/JpegClip/ad99998 04/ad99998 04 012a.jpg
BildStichwort Rindszunge

Die Zunge verdient sowohl als Sitz eines eignen Sinnes, dem des Geschmacks, als dadurch, dass sie zur Hervorbringung der Sprache mitwirkt - weil viele Buchstaben ohne ihre Hülfe gar nicht ausgesprochen werden können - unsere ganze Aufmerksamkeit. Sie wird durch viele sich kreutzende Muskelfasern gebildet, wodurch denn ihre Leichtigkeit, sich nach allen Seiten schnell zu biegen, entsteht. Ferner laufen in die Zunge eine Menge zarte Nervenäste, die auf der Oberfläche in Nervenwärzchen oder Papillen auslaufen, und diese sind es eben, die den Geschmack hervorbringen, oder womit wir schmecken. Diese Nervenwärzchen sind von dreyerley Art: 1) Rosenblättrige, 2) Hechelförmige, und 3) Pfiffern- oder Schwammförmige . Wir wollen sie nun in ihrem natürlichen und vergrösserten Zustande einzeln an einer gesottenen Kalbszunge betrachten, weil sie da am auffallendsten sich zeigen. Fig. 1. Eine kleine gesottene Kalbszunge in natürlicher Grösse, mit ihren verschiedenen Häuten und Papillen. Wir bemerken hier die verschiedenen übereinanderliegenden Häute der Zunge mit ihren Nervenwärzchen. a und b zeigt die oberste Haut; bey a erscheinen die sogenannten Rosenblättrigen Nervenwärzchen oder Papillen; bey b die Hechelförmigen Papillen; c zeigt die darunter liegende zweyte Haut; d die dritte Haut; e die vierte oder feinste Haut. Bey f erscheinen die Pfiffernähnlichen-oder Schwammförmigen Papillen. Unter Fig. 2. 3. und 4. betrachten wir nun die drey verschiedenen Arten von Papillen einzeln. Fig. 2. Die Rosenblättrige Papille. Bey A sehen wir eine Rosenblättrige Papille in natürlicher Grösse, wie wir sie in Fig. 1. bey a auf der Zunge sitzen sehen. Bey B zeigt sie sich beträchtlich vergrössert. Den Namen haben diese Papillen davon, dass sie gleichsam einer fünfblättrigen Rose gleichen. Fig. 3. Die Hechelförmigen Papillen. Bey A zeigt sich ein kleines durchschnittenes Stück der Zunge mit den darauf sitzenden Hechelförmigen Papillen in natürlicher Grösse. In der Vergrösserung bey B sehen wir diese gekrümmten hackenförmigen Nervenwärzchen noch deutlicher. Ihre verlängerte Röhren b gehen in das Zungenfleisch hinein, erhalten bey c mehrere kleine Blutgefässe, die bey d aus dem untern Zungenfleische hervorkommen. Fig. 4. Die Pfiffern- oder Schwammähnlichen Papillen. Hier erscheinen bey A natürlich und bey B vergrössert die in Fig. 1. bey f angegebenen Papillen. Auf der obern Zungenhaut sitzen die durch a, a, a, angegebenen Nervenwärzchen, als halbrunde Knöpfchen. Bey B ist der im Zungenfleische sitzende Nervenast entblösst, dessen getheilte Aeste in die einzelnen Nervenwärzchen laufen, und so gleichsam den Stiel zu dem Schwammähnlichen Hut machen, woher auch ihr Name antstanden ist.