Ad99999 08 004a

Aus Interlinking_Pictura
Version vom 20. Februar 2018, 15:04 Uhr von Jennifer (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche



 Nukahiwer mit verschiedener Tatowirung

Ad99999 08 004a.jpg

Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm: Gegenst: CLXXIV. Melanges. CLXXIV.


Die Bewohner von Nukahiwa tatowiren ihren Körper Stellenweise viele Jahre hindurch, so dass er erst im reiferen Alter seine ganze punktirte Zierde erhält. Im zwölften oder dreizehnten Lebensjahre wird bei den Knaben der Anfang gemacht, einige Hauptfiguren zu tatowiren; jedes Jahr kommen neue Zierrathen dazu, und erst im 30 bis 35sten Jahre ist der ganze Putz vollendet. Je älter der Nukahiwer wird, desto mehr Veranlassung geben ihm friedliche und kriegerische Vorfälle, die ihn betrafen, das Andenken derselben auf seiner Haut durch bestimmte Figuren zu erhalten. Der hier von der Rückseite dargestellte Nukahiwer ist noch jung, wie man aus den vielen, noch nicht tatowirten Stellen seines Leibes, vorzüglich an den Füssen sehen kann. Er führt einen Speer in der rechten, und den Schädel eines erschlagenen Feindes, der mit Schweinshauern geziert ist, an einem Strick in der linken Hand. Merkwürdig ist sein, so wie seines Nachbars Kopfputz. Schweinshauer, an Muscheln gekittet, dienen zum Ohrenschmuck, und den ganz nackt geschornen Scheitel zieren zwei, sich über den Ohren erhebende, schneckenförmig zusammengedrehte Haarzöpfe, welche den Anschein von ein Paar Hörnern geben.
Die mit der Streitkeule, an deren hinterem Ende ein Büschel Haare eines erschlagenen Feindes befestigt ist, ausgestattete Figur stellt einen etwa 30jährigen Nukahiwer dar, der in der linken Hand einen Windfächer von Federn hält. Die ganze, durch Tatowiren vollendete, Körperzeichnung könnte wohl die Rüstung der alten Ritter Teutschlands zurückrufen, da sich Achsel-, Brustblätter und Ringkragen auch hier finden.


Metadaten

ID Tafel: b0058202berl
Tafelüberschrift: Verm: Gegenst: CLXXIV. Melanges. CLXXIV.
Sprache: ger, fre
Heft: 141
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0058202berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1813 8/q0000354berl
Klassifikation von Bertuch: Verm. Gegenst. CLXXIV.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad00341 07 004a, Ad99998 08 004a
Schlagwörter: Mann, Schmuck, Lanze, Völkerkunde, Aktdarstellung, Ureinwohner, Trophäe, Waffe, Fächer, Tätowierung, Schädel, Geographie, Kultur, Haartracht, Muster
geographische Verortung: Französisch-Polynesien, Marquesasinseln, Nuku Hiva