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Beschreibungstext


Die gegenwärtige Tafel liefert die Abbildung einiger schönen Langhörner oder Bockkäfer.
Fig. 1. 2. u. 3. Der Gerber. (Prionus coriarius, Fabr.)
Dieser Käfer ist einer der grössern, in Europa fast überall zu Hause und in Deutschland nicht sehr selten in Wäldern, wo alte grosse Bäume, besonders Eichen, den Forstbestand ausmachen. Er ist pechbraun, mehr oder weniger dunkel, besonders zieht die Farbe der Flügeldecken oft in's Rothbraune. Die Larve dieses Käfers (Fig. 2), welche meist in Eichbäumen lebt, ist oft über 2 Zoll lang. Sie geht zur Verwandlung in die Erde und spinnt sich in einen runden Ballen ein, in dem sie sich in die Nymphe (Fig. 3.) verwandelt, die anfangs gelblich weiss ist, nach und nach aber eine dunklere Farbe annimmt, bis, nach ungefähr vier Wochen, der Käfer erscheint.
Die ganze Zeit der Verwandlung vom Ei an, bis zum vollendeten Insekt, beträgt 2 bis 3 Jahre.
Fig. 4. 5. u. 6. Der ablösende Bockkäfer. (Lamia Amputator, Fabr.)
Dieser Käfer lebt häufig auf den Inseln des nördlichen Amerika, besonders trifft man ihn auf der Insel St. Vincent an. Er giebt, wie mehrere seiner Gattungsverwandten, mit dem Bruststück einen knirschenden Ton von sich. Er ist etwa 1 Zoll lang und über und über graugelb behaart, die Klauen sind schwarz. Er lebt auf den baumartigen Mimosen, die er bedeutend beschädigt. Er legt sein Ei unter die Rinde eines Astes, und nagt diesen dann ringsum soweit durch, dass er abbricht und zur Erde fällt, wo er abgestorben die Larve ernähren muss. Diese ist im Allgemeinen hell ocherfarben. Sie höhlt die Aeste aus und besteht auch darin ihre Verwandlung. Die Nymphe ist rostocherfarben.
Fig. 7. Der Treppenbock. (Saperda scalaris, Fabr.)
Dieses schöne Käferchen findet sich in Deutschland und Frankreich auf Pappeln, ist überhaupt nicht häufig, besonders aber in Frankreich selten. Die Grundfarbe ist schwarz und erscheint durch kleine Härchen etwas sammtartig und durch eine Menge hochgelber Flecken von verschiedener Gestalt und Lage erhöht.
Fig. 8. Der Held. (Cerambyx Heros, Fabr.)
Einer der grössten deutschen Käfer. Er wird über zwei Zoll lang, seine Farbe ist schwarz, das Ende der Flügeldecken braun. Dieser Käfer ist überhaupt in den gemässigten und heissen Ländern von Europa zu Hause. Seine Larve lebt in Eichen, die sie mit grossen Löchern durchbohrt.
Fig. 9. Der Mystiker. (Clytus mysticus, Fabr.)
Dieser Käfer hat seinen Namen von den Hieroglyphen ähnlichen Figuren, mit denen seine Flügeldecken gezeichnet sind. Er findet sich in ganz Europa nicht selten in Wäldern, am häufigsten aber auf verschiedenen Blüthen, besonders der Schirmpflanzen, der weidenblättrigen Spiräe, vor allen aber auf denen des Weissdorns. Die Hauptfarbe ist schwarz, mehrere äussere Theile sind rothbraun.
Der Strich neben der Figur bezeichnet des Käfers natürliche Grösse.
Fig. 10. Der beissige Zangenbockkäfer. (Rhagium mordax, Fabr.)
Er unterscheidet sich von andern sehr ähnlichen Arten durch die erhöhten schwarzen Punkte, welche überall durch den ochergelbgrauen Haarbesatz durchsehen, welcher letztere zwei verloschene Queerbinden auf den Flügeldecken bildet, von denen jede zwei erhabene Längslinien hat. Dieser Käfer ist in schattigen Wäldern in Deutschland nicht selten, er fliegt in heissen Sommertagen zur Mittagszeit umher; in der Umgegend von Paris kommt er auch, aber selten, vor.


Metadaten

Abbildungstitel: Der Gerber
Tafeltitel: Merkwürdige Käfer
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99998 11 005a
Bildinschrift: Fig: 1.
Band: 11
Heft: 201
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0056970berl
Schlagwörter: Insekten, Käfer, Bockkäfer, Gerberbock, Prionus coriarius, Sägebock, Zoologie
BBF ID: b0056970berl
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