Friedrich Justin Bertuch: Unterschied zwischen den Versionen

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== Biogaphie ==
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== Aussagen von Zeitgenossen ==
'''1747''', 30.9.  geboren in Weimar
 
  
'''1752''' Tod des Vaters Justinus (1718–52), Arzt in Weimar
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==== Reise durch Thüringen, den Ober- und niederrheinischen Kreis nebst Anmerkungen über Staatsverfassungen, öffentliche Anstalten, Gewerbe Cultur und Sitten, 3. Band, 1796 ====
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<small>"Wölfing, ihr Autor, nennt Bertuch in einem Atemzug mit dem Herzog, mit Goethe, mit Herder, mit Wieland und würde schwerlich Schiller übergangen haben, wenn dieser nicht erst 1799 nach Weimar umgezogen wäre. (...) Und noch in anderem Zusammenhang stellt er Bertuch heraus: "das Einzige, was hier von Industrie existiert", sei "das Industrie-Comtoir (!) des Herrn Bertuch"; dieser erst habe den Namen Industrie seit einiger Zeit zu Weimar in Gang gebracht."</small> <ref>Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 15-16.</ref>
  
'''1762''' Tod der Mutter Christina Rosina verwitwete Slevoigt (1713–62)
 
  
Studium in Jena: Theologie, später Jurisprudenz (ohne Abschluß)
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==== Briefe eines ehrlichen Mannes bey einem wiederholten Aufenthalt in Weimar ====
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<small>"Bertuch ist ein äusserst thätiger Mann, und seinen spekulativen rastlosen Geist bewundere ich. An ihm kann man sehen, was Thätigkeit im menschlichen Leben vermag. Ich muß gestehen, daß er mir äusserst gefallen hat, durch sein gesundes Urteil, seine Offenheit und Unbefangenheit. Den Menschen im tätigen Leben wird doch die Galle nicht so oft und scharf erregt, als den Gelehrten, besonders den Philologen. Er hat sich mehr und weniger vom Hofe entfernt, und lebt ganz seinen Geschäften, die ihm bey seinen litterarischen Kenntnissen um so angenehmer werden müssen. Sein Industriecomtoir ist merkwürdig zu sehen, und verdient alle Aufmerksamkeit. Es enthält Bücher, Landkarten, Kupferstiche, Gemälde und überhaupt die neuesten Sachen der Mode und des Geschmacks. Bertuchs Verdienste um die Spanische Literatur in Deutschland sind bekannt. Er ist von  mittlerer Statur, hat kein sehr auffallendes Gesicht, aber Munterkeit und Lebhaftigkeit in Gesellschaft. Er ist von Geburt ein Weimaraner, war Kandidat der Theologie, Hofmeister bey Wielands Kindern, Sekretair und Chatullier beim Herzog und Legationsrath."</small> <ref>Unveränderte Neuausgage nach dem Erstdruck von 1800, hg. von Winfried Arenhövel, Weimar o.J. (1975), S. 96. ZITIERT nach: Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 16.</ref>
  
'''1769''' Hofmeister bei [https://www.deutsche-biographie.de/sfz1763.html#adbcontent Freiherr Bachoff von Echt (1725-1792)] im Altenburgischen
 
  
'''1773''' zurück nach Weimar
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==== Friedrich Schiller ====
 
 
'''1773''' Förderung durch  [https://www.deutsche-biographie.de/sfz31202.html#adbcontent Christoph Martin Wieland] (bis Zerwürfnis 1784), gemeinsame Herausgabe des "Teutschen Merkur", Einführung bei [https://www.deutsche-biographie.de/sfz39027.html#ndbcontent Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1739-1807)]
 
 
 
'''1775''' im Dienst des [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_August_von_Sachsen-Weimar-Eisenach_(1757%E2%80%931828) Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828)] (als Geheimsekretär  und Verwalter der Privatschatulle )
 
 
 
'''1775-1777''' Don Quichotte Übersetzung
 
 
 
'''1776''' Vermählung mit Friederike Caroline Slevoigt (-1810), Herzoglicher Rat,
 
 
 
'''1776''' Mitglied der Freimauerloge Anna Amalia
 
 
 
'''1777''' Geburt von Sohn [https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Bertuch Carl] (stirbt 1815)
 
 
 
'''1778''' Kauf von Grundstück
 
 
 
'''1779''' Geburt von Tochter Charlotte (1779–1839, ⚭ 1801 [https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Friedrich_von_Froriep Ludwig Friedrich von Froriep] (1779–1847))
 
 
 
'''1780-1782''' [https://books.google.de/books?id=fqAYAAAAYAAJ&redir_esc=y ''Magazin der spanischen und portugiesischen Literatur'']
 
 
 
'''1783-1786''' [http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/toc/1951387/1/ ''Teutscher Merkur''] - Merkantildirektor
 
 
 
'''1785'''  Legitionsrat
 
 
 
'''1785-1808''' Commissarius der [http://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00000005 ''Allgemeinen Literaturzeitung''] (gegr. mit Christian Gottfried Schütz (1747-1832))
 
 
 
'''1786-1827''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Journal_des_Luxus_und_der_Moden ''Journal des Luxus und der Moden''] zusammen mit Künstler Georg Melchior Kraus (1737-1806)
 
 
 
'''1790-1830''' [http://opac.bbf.dipf.de/virtuellesbildarchiv/bertuch/bertuch ''Bilderbuch für Kinder'']
 
 
 
'''1790''' [https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN726321044?tify=%7B%22view%22%3A%22toc%22%7D ''Die Blaue Bibliothek aller Nationen'']
 
 
 
'''1791''' Gründung des ''Industrie Comptoir''
 
 
 
'''1793''' Erstaufführung seines Trauerspiels ''[https://archive.thulb.uni-jena.de/staatsarchive/receive/ThHStAW_performance_00025323 Elfride]'' in Weimar
 
 
 
'''1796''' Abschied aus herzöglichem Dienst
 
 
 
'''1796''' Gründung der Chalcographischen Gesellschaft in Dessau: Aktiengesellschaft zusammen mit Freiherr von Erdmannsdorff und Graf von Waldersee zur Vervielfältigung von klassischen Bildvorlagen (S. 21)
 
 
 
'''1798''' Start von [http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/toc/2238505/1/ ''London und Paris''] (bis 1815)
 
 
 
'''1800''' Verlagsinterne Druckerei
 
 
 
'''1801''' Bücher- und Kunstwarenlotterie in Rudolstadt
 
 
 
'''1802''' ''Landes-Industrie-Comptoir'': Produkte u.a. künstliche Blumen, phsikalische Geräte, Ton- und Korbwaren, Stoffe, Schokolade, Wein und Champagner (Gerhard R. Kaiser, S. 21),
 
"Einfuhr fremder Luxusgüter durch Erschließung der landeseigenen natürlichen Schätze und durch Hebung des nationalen Kunstfleißes zu verdrängen, aber schließlich vornehmlich in ein Verlagsgeschäft gemündet war," [https://www.deutsche-biographie.de/sfz15279.html#ndbcontent Deutsche Biographie]
 
 
 
 
 
'''1804''' Zweigstelle des Landes-Industrie-Comptoir in Halle
 
 
 
'''1804''' [http://www.spektrum.de/lexikon/kartographie-geomatik/landes-industrie-comptoir/3042 Geographisches Institut] (= Ausgründung aus Industrie-Comptoir)
 
 
 
'''1807''' Zweigstelle des Landes-Industrie-Comptoir in Rudolstadt
 
 
 
'''1814''' [http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/toc/2233757/1/ ''Nemesis. Zeitschrift für Politik und Geschichte''] (bis 1818)
 
 
 
'''1814''' Wiener Kongress: In Vertretung seines Vaters reist Carl Bertuch nach Wien um die Interessen der ''Vereinigung der deutschen Buchhändler'' zu vertreten
 
 
 
'''1815''' Tod von Sohn Carl
 
 
 
'''1817''' [https://de.wikisource.org/wiki/Oppositions-Blatt_oder_Weimarische_Zeitung ''Oppositions-Blatt oder Weimarische Zeitung''] (bis 1820)
 
 
 
'''1817''' Schwiegersohn übernimmt Leitung des Landes-Industrie-Comptoirs
 
 
 
'''1822''' gestorben in Weimar
 
 
 
 
 
== Rollen ==
 
- Hofmeister
 
- Autor, Übersetzer, Verleger, Buchhändler
 
- Staatsdiener, Politiker,
 
- Industrieller
 
-
 
  
  
 +
- Schiller (SNA, Bd, 24, S. 136)
  
  
 
 
Bertuch in Quellentexten:
 
- Wölfing
 
- Schiller (SNA, Bd, 24, S. 136)
 
 
- Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Hg. von Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998, S. 284-302.
 
- Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Hg. von Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998, S. 284-302.
 
- Heinrich Heine
 
- Heinrich Heine
 
- Annette zu Droste Hülshoff
 
- Annette zu Droste Hülshoff
 
- Walter Benjamin
 
- Walter Benjamin
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=== Referenzen ===
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Gerhard R. Kaiser und Siegfried Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822). Verleger, Schriftsteller und Unternehmer im klassischen Weimar. Tübingen:  Niemeyer 2000.

Aktuelle Version vom 29. Januar 2019, 10:55 Uhr

Aussagen von Zeitgenossen

Reise durch Thüringen, den Ober- und niederrheinischen Kreis nebst Anmerkungen über Staatsverfassungen, öffentliche Anstalten, Gewerbe Cultur und Sitten, 3. Band, 1796

"Wölfing, ihr Autor, nennt Bertuch in einem Atemzug mit dem Herzog, mit Goethe, mit Herder, mit Wieland und würde schwerlich Schiller übergangen haben, wenn dieser nicht erst 1799 nach Weimar umgezogen wäre. (...) Und noch in anderem Zusammenhang stellt er Bertuch heraus: "das Einzige, was hier von Industrie existiert", sei "das Industrie-Comtoir (!) des Herrn Bertuch"; dieser erst habe den Namen Industrie seit einiger Zeit zu Weimar in Gang gebracht." [1]


Briefe eines ehrlichen Mannes bey einem wiederholten Aufenthalt in Weimar

"Bertuch ist ein äusserst thätiger Mann, und seinen spekulativen rastlosen Geist bewundere ich. An ihm kann man sehen, was Thätigkeit im menschlichen Leben vermag. Ich muß gestehen, daß er mir äusserst gefallen hat, durch sein gesundes Urteil, seine Offenheit und Unbefangenheit. Den Menschen im tätigen Leben wird doch die Galle nicht so oft und scharf erregt, als den Gelehrten, besonders den Philologen. Er hat sich mehr und weniger vom Hofe entfernt, und lebt ganz seinen Geschäften, die ihm bey seinen litterarischen Kenntnissen um so angenehmer werden müssen. Sein Industriecomtoir ist merkwürdig zu sehen, und verdient alle Aufmerksamkeit. Es enthält Bücher, Landkarten, Kupferstiche, Gemälde und überhaupt die neuesten Sachen der Mode und des Geschmacks. Bertuchs Verdienste um die Spanische Literatur in Deutschland sind bekannt. Er ist von mittlerer Statur, hat kein sehr auffallendes Gesicht, aber Munterkeit und Lebhaftigkeit in Gesellschaft. Er ist von Geburt ein Weimaraner, war Kandidat der Theologie, Hofmeister bey Wielands Kindern, Sekretair und Chatullier beim Herzog und Legationsrath." [2]


Friedrich Schiller

- Schiller (SNA, Bd, 24, S. 136)


- Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Hg. von Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998, S. 284-302. - Heinrich Heine - Annette zu Droste Hülshoff - Walter Benjamin

Referenzen

Gerhard R. Kaiser und Siegfried Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822). Verleger, Schriftsteller und Unternehmer im klassischen Weimar. Tübingen: Niemeyer 2000.

  1. Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 15-16.
  2. Unveränderte Neuausgage nach dem Erstdruck von 1800, hg. von Winfried Arenhövel, Weimar o.J. (1975), S. 96. ZITIERT nach: Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 16.