Friedrich Justin Bertuch: Unterschied zwischen den Versionen

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== Aussagen von Zeitgenossen ==
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==== Reise durch Thüringen, den Ober- und niederrheinischen Kreis nebst Anmerkungen über Staatsverfassungen, öffentliche Anstalten, Gewerbe Cultur und Sitten, 3. Band, 1796 ====
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<small>"Wölfing, ihr Autor, nennt Bertuch in einem Atemzug mit dem Herzog, mit Goethe, mit Herder, mit Wieland  und würde schwerlich Schiller übergangen haben, wenn dieser nicht erst 1799 nach Weimar umgezogen wäre. (...) Und noch in anderem Zusammenhang stellt er Bertuch heraus: "das Einzige, was hier von Industrie existiert", sei "das Industrie-Comtoir (!) des Herrn Bertuch"; dieser erst habe den Namen Industrie seit einiger Zeit zu Weimar in Gang gebracht."</small> <ref>Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 15-16.</ref>
  
  
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==== Briefe eines ehrlichen Mannes bey einem wiederholten Aufenthalt in Weimar ====
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<small>"Bertuch ist ein äusserst thätiger Mann, und seinen spekulativen rastlosen Geist bewundere ich. An ihm kann man sehen, was Thätigkeit im menschlichen Leben vermag. Ich muß gestehen, daß er mir äusserst gefallen hat, durch sein gesundes Urteil, seine Offenheit und Unbefangenheit. Den Menschen im tätigen Leben wird doch die Galle nicht so oft und scharf erregt, als den Gelehrten, besonders den Philologen. Er hat sich mehr und weniger vom Hofe entfernt, und lebt ganz seinen Geschäften, die ihm bey seinen litterarischen Kenntnissen um so angenehmer werden müssen. Sein Industriecomtoir ist merkwürdig zu sehen, und verdient alle Aufmerksamkeit. Es enthält Bücher, Landkarten, Kupferstiche, Gemälde und überhaupt die neuesten Sachen der Mode und des Geschmacks. Bertuchs Verdienste um die Spanische Literatur in Deutschland sind bekannt. Er ist von  mittlerer Statur, hat kein sehr auffallendes Gesicht, aber Munterkeit und Lebhaftigkeit in Gesellschaft. Er ist von Geburt ein Weimaraner, war Kandidat der Theologie, Hofmeister bey Wielands Kindern, Sekretair und Chatullier beim Herzog und Legationsrath."</small> <ref>Unveränderte Neuausgage nach dem Erstdruck von 1800, hg. von Winfried Arenhövel, Weimar o.J. (1975), S. 96. ZITIERT nach: Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 16.</ref>
  
  
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==== Friedrich Schiller ====
  
== Aussagen von Zeitgenossen ==
 
  
==== Reise durch Thüringen, den Ober- und niederrheinischen Kreis nebst Anmerkungen über Staatsverfassungen, öffentliche Anstalten, Gewerbe Cultur und Sitten, 3. Band, 1796 ====
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- Schiller (SNA, Bd, 24, S. 136)
<small>"Wölfling, ihr Autor, nennt Bertuch in einem Atemzug mit dem Herzog, mit Goethe, mit Herder, mit Wieland  nd würde schwerlich Schiller übergangen haben, wenn dieser nicht erst 1799 nach Weimar umgezogen wäre. (...) Und noch in anderem Zusammenhang stellt er Bertuch heraus: "das Einzige, was hier von Industrie existiert", sei "das Industrie-Comtoir (!) des Herrn Bertuch"; dieser erst habe den Namen Industrie seit einiger Zeit zu Weimar in Gang gebracht."</small> <ref>Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 15-16.</ref>
 
  
  
- Schiller (SNA, Bd, 24, S. 136)
 
 
- Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Hg. von Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998, S. 284-302.
 
- Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Hg. von Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998, S. 284-302.
 
- Heinrich Heine
 
- Heinrich Heine

Version vom 31. Mai 2018, 11:56 Uhr

Biogaphie

1747, 30.9. geboren in Weimar

1752 Tod des Vaters Justinus (1718–52), Arzt in Weimar

1762 Tod der Mutter Christina Rosina verwitwete Slevoigt (1713–62)

Studium in Jena: Theologie, später Jurisprudenz (ohne Abschluß)

1769 Hofmeister bei Freiherr Bachoff von Echt (1725-1792) im Altenburgischen

1773 zurück nach Weimar

1773 Förderung durch Christoph Martin Wieland (bis Zerwürfnis 1784), gemeinsame Herausgabe des "Teutschen Merkur", Einführung bei Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel (1739-1807)

1775 im Dienst des Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828) (als Geheimsekretär und Verwalter der Privatschatulle )

1775-1777 Don Quichotte Übersetzung

1776 Vermählung mit Friederike Caroline Slevoigt (-1810), Herzoglicher Rat,

1776 Mitglied der Freimauerloge Anna Amalia

1777 Geburt von Sohn Carl (stirbt 1815)

1778 Kauf von Grundstück

1779 Geburt von Tochter Charlotte (1779–1839, ⚭ 1801 Ludwig Friedrich von Froriep (1779–1847))

1780-1782 Magazin der spanischen und portugiesischen Literatur

1783-1786 Teutscher Merkur - Merkantildirektor

1785 Legitionsrat

1785-1808 Commissarius der Allgemeinen Literaturzeitung (gegr. mit Christian Gottfried Schütz (1747-1832))

1786-1827 Journal des Luxus und der Moden zusammen mit Künstler Georg Melchior Kraus (1737-1806)

1790-1830 Bilderbuch für Kinder

1790 Die Blaue Bibliothek aller Nationen

1791 Gründung des Industrie Comptoir

1793 Erstaufführung seines Trauerspiels Elfride in Weimar

1796 Abschied aus herzöglichem Dienst

1796 Gründung der Chalcographischen Gesellschaft in Dessau: Aktiengesellschaft zusammen mit Freiherr von Erdmannsdorff und Graf von Waldersee zur Vervielfältigung von klassischen Bildvorlagen (S. 21)

1798 Start von London und Paris (bis 1815)

1800 Verlagsinterne Druckerei

1801 Bücher- und Kunstwarenlotterie in Rudolstadt

1802 Landes-Industrie-Comptoir: Produkte u.a. künstliche Blumen, phsikalische Geräte, Ton- und Korbwaren, Stoffe, Schokolade, Wein und Champagner (Gerhard R. Kaiser, S. 21), "Einfuhr fremder Luxusgüter durch Erschließung der landeseigenen natürlichen Schätze und durch Hebung des nationalen Kunstfleißes zu verdrängen, aber schließlich vornehmlich in ein Verlagsgeschäft gemündet war," Deutsche Biographie


1804 Zweigstelle des Landes-Industrie-Comptoir in Halle

1804 Geographisches Institut (= Ausgründung aus Industrie-Comptoir)

1807 Zweigstelle des Landes-Industrie-Comptoir in Rudolstadt

1814 Nemesis. Zeitschrift für Politik und Geschichte (bis 1818)

1814 Wiener Kongress: In Vertretung seines Vaters reist Carl Bertuch nach Wien um die Interessen der Vereinigung der deutschen Buchhändler zu vertreten

1815 Tod von Sohn Carl

1817 Oppositions-Blatt oder Weimarische Zeitung (bis 1820)

1817 Schwiegersohn übernimmt Leitung des Landes-Industrie-Comptoirs

1822 gestorben in Weimar


Rollen

- Hofmeister - Autor, Übersetzer, Verleger, Buchhändler - Staatsdiener, Politiker, - Industrieller -

Aussagen von Zeitgenossen

Reise durch Thüringen, den Ober- und niederrheinischen Kreis nebst Anmerkungen über Staatsverfassungen, öffentliche Anstalten, Gewerbe Cultur und Sitten, 3. Band, 1796

"Wölfing, ihr Autor, nennt Bertuch in einem Atemzug mit dem Herzog, mit Goethe, mit Herder, mit Wieland und würde schwerlich Schiller übergangen haben, wenn dieser nicht erst 1799 nach Weimar umgezogen wäre. (...) Und noch in anderem Zusammenhang stellt er Bertuch heraus: "das Einzige, was hier von Industrie existiert", sei "das Industrie-Comtoir (!) des Herrn Bertuch"; dieser erst habe den Namen Industrie seit einiger Zeit zu Weimar in Gang gebracht." [1]


Briefe eines ehrlichen Mannes bey einem wiederholten Aufenthalt in Weimar

"Bertuch ist ein äusserst thätiger Mann, und seinen spekulativen rastlosen Geist bewundere ich. An ihm kann man sehen, was Thätigkeit im menschlichen Leben vermag. Ich muß gestehen, daß er mir äusserst gefallen hat, durch sein gesundes Urteil, seine Offenheit und Unbefangenheit. Den Menschen im tätigen Leben wird doch die Galle nicht so oft und scharf erregt, als den Gelehrten, besonders den Philologen. Er hat sich mehr und weniger vom Hofe entfernt, und lebt ganz seinen Geschäften, die ihm bey seinen litterarischen Kenntnissen um so angenehmer werden müssen. Sein Industriecomtoir ist merkwürdig zu sehen, und verdient alle Aufmerksamkeit. Es enthält Bücher, Landkarten, Kupferstiche, Gemälde und überhaupt die neuesten Sachen der Mode und des Geschmacks. Bertuchs Verdienste um die Spanische Literatur in Deutschland sind bekannt. Er ist von mittlerer Statur, hat kein sehr auffallendes Gesicht, aber Munterkeit und Lebhaftigkeit in Gesellschaft. Er ist von Geburt ein Weimaraner, war Kandidat der Theologie, Hofmeister bey Wielands Kindern, Sekretair und Chatullier beim Herzog und Legationsrath." [2]


Friedrich Schiller

- Schiller (SNA, Bd, 24, S. 136)


- Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Hg. von Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998, S. 284-302. - Heinrich Heine - Annette zu Droste Hülshoff - Walter Benjamin

Referenzen

Gerhard R. Kaiser und Siegfried Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822). Verleger, Schriftsteller und Unternehmer im klassischen Weimar. Tübingen: Niemeyer 2000.

  1. Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 15-16.
  2. Unveränderte Neuausgage nach dem Erstdruck von 1800, hg. von Winfried Arenhövel, Weimar o.J. (1975), S. 96. ZITIERT nach: Gerhard R. Kaiser: Friedrich Justin Bertuch - Versuch eines Porträts. In: Kaiser / Seifert (Hr.): Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), S. 16.