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== Das Vorwort: "Plan, Ankündigung und Vorbericht des Werks" ==
 
== Das Vorwort: "Plan, Ankündigung und Vorbericht des Werks" ==
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Anstelle eines Vorwort veröffentlicht Bertuch den Artikel "Plan, Ankündigung und Vorbericht des Werks" zum ersten Band des Kinderbuchs. Wie der Titel ankündigt, beschreibt Bertuch darin sehr genau, was er mit dem Bilderbuch bezwecken will.  
 
Anstelle eines Vorwort veröffentlicht Bertuch den Artikel "Plan, Ankündigung und Vorbericht des Werks" zum ersten Band des Kinderbuchs. Wie der Titel ankündigt, beschreibt Bertuch darin sehr genau, was er mit dem Bilderbuch bezwecken will.  

Version vom 27. März 2018, 15:39 Uhr

Das Vorwort: "Plan, Ankündigung und Vorbericht des Werks"

Anstelle eines Vorwort veröffentlicht Bertuch den Artikel "Plan, Ankündigung und Vorbericht des Werks" zum ersten Band des Kinderbuchs. Wie der Titel ankündigt, beschreibt Bertuch darin sehr genau, was er mit dem Bilderbuch bezwecken will.

Bertuch beschreibt Bilderbücher als "unentbehrlicher" Teil im kindlichen Aufwachsen - eine Aussage, die heutige Leserinnen und Leser vielleicht überrascht, da man geneigt ist anzunehmen, dass Bücher durchaus unüblich in Kinderhand waren. Aber Bertuch schreibt ganz deutlich, dass sein "Bilderbuch" gedacht ist, direkt in die Verantwortung des Kindes gegeben und nicht in der elterlichen Bibliothek aufbewahrt zu werden und nur unter Aufsicht genutzt werden darf.

"Es muss gut, aber nicht zu kostbar, und so von Preisse und Werthe seyn, dass auch mittelmässig bemittelte Eltern dasselbe nach und nach anschaffen, und dem Kinde ganz zum Gebrauche übergeben können. Das Kind muss damit völlig umgehen können wie mit einem Spielzeuge; es muss darinn zu allen Stunden bildern, es muss es illuminiren; ja sogar, mit Erlaubniss des Lehrers, die Bilder ausschneiden und auf Pappendeckel kleben dürfen. Der Vater muss ein Bilderbuch für Kinder nicht als ein gutes Bibliotheken-Werk, das ohnediess nicht in Kinderhände gehört, behandeln, es schonen, und nur zuweilen zum Ansehen hergeben wollen. Kostbare Bilder-Bücher, welche Kinder schonen müssen, und nur zuweilen unter strenger Aufsicht zu sehen bekommen, unterrichten das Kind bey weiten nicht so gut, als ein minder kostbares, das es aber immer in den Händen und vor Augen hat."[1]

Um dies umzusetzen, wird Bertuch seine Tafeln heftweise veröffentlichen. Fünf Tafeln, jeweils begleitet von einer Seite deutschen Beschreibung - ab dem ... Heft gibt es auch eine französische Übersetzung - bilden ein Heft. Der Preis liegt bei ... für die unbehandelten Kupfertafeln, bei den illuminierten steigt er auf ...

Neben dem ökonomischen Hintergedanken sieht Bertuch in den kleinen Lieferungen auch das Wohl des Kindes: es wird nicht mit zuviel Informationen überfordert, sondern kann sich ganz aufmerksam mit den fünf Themen jeweils beschäftigen. Überhaupt ist die Aufmerksamkeit der Kleinen ein wichtiges Gesichtspunkt für Bertuch. Bei der Auswahl sollen deshalb exotische und ungewöhnliche Themen ausgesucht werden und möglichst vielfältig zusammengestellt werden.

"Es muss wo möglich fremde und seltene, jedoch instructive Gegenstände enthalten, die das Kind nicht ohnediess schon täglich sieht. Iene interessiren und unterhalten es nur, weil sie den Reiz des Raren und Wunderbaren haben. Bilder von bekannten und alltäglichen Dingen reizen und amüsiren hingegen das Kind nicht, weil es die Manier und Kunst der Darsteilung bey weiten noch nicht, wie der Mann, fühlen und einsehen kann, und blos auf den fremden und neuen oder schon bekannten Gegenstand sieht, der ihm Freude und Zeitvertreib, oder Langeweile macht. An diese gewiss wichtige Bemerkung scheinen die bisherigen Orbis-pictus-Macher wenig oder gar nicht gedacht zu haben." (Vorwort 1790, Seite 3)





In dem Vorwort zum ersten Band setzt Bertuch das Bilderbuch für Kinder deutlich gegenüber seinen Vorläufern ab: er nennt unter anderen Le Portefeuille des Enfans, Salzmann, Comenius.


Referenzen

Vorwort, 1. Ausgabe, 1790 - Exemplar HAAB

Vorwort, 2. Ausgabe, 1801 - Exemplar BBF

Vorwort, 2. Ausgabe, 1801 - Exemplar UB Heidelberg

  1. Band I (1790), Vorwort, S. 3.