Attribut: Beschreibungstext

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A
No. 1. Der Nautilus oder Schiffskuttel.~~Der Nautilus ist eine der merkwürdigsten Conchylien, theils wegen seiner vorzüglichen Schönheit; theils weil er beynahe wie ein Schiff gebaut ist, und das Thier oder der Polype, der ihn bewohnt, mit zwey seiner Armen eine Haut wie ein Seegel ausspannt, und so mit Hülfe derselben, wenn der Wind hineinblässt, auf der Oberfläche des Meeres, wie ein Schiff fortseegelt. Von ihm sollen daher die Menschen zuerst den Gebrauch der Seegel bey Schiffen gelernt haben. Diese prächtige Schnecke wurde sonst häufig schön geschnitten und verziert, in Gold und Silber als Trinkgeschirre gefasst, und man findet sie auf diese Art noch häufig in Kunstkammern.~~No. 2. 3. 4. Die Perlen-Muscheln.~~Bekanntlich wachsen die ächten Perlen in Muscheln, und werden aus dem Meere gefischt. Es führen mehrere See- ja sogar Fluss-Muscheln Perlen, allein sie sind auch sehr an Glanze und Schönheit verschieden.~~No. 2. ist die ächte orientalische Perlen-Muschel, worin die wahre orientalische Perl gefunden wird. Sie gehört zu den sogenannten Meer-Ohren und ist mehr Schnecke als Muschel; nicht ganz Schnecke, weil sie kein Gewinde, und nicht ganz Muschel, weil sie nur eine Schaale und keinen Deckel hat. Unter ihrem erhöhten Rande hat sie eine Reihe kleiner Tellen die endlich nach dem Rande zu ordentliche Löcher werden, in welchen die guten Perlen sitzen. Sie glänzet und spielt ausserordentlich prächtig grün, roth und silberfarb.~~No. 3. ist die Teutsche und sogenannte Elster-Perlen-Muschel, eine grosse Mies- oder Mahlermuschel, welche der bekannte Fluss, die Elster in Sachsen führet, und die gleichfalls sehr grosse Perlen erzeuget, die den orientalischen an Größe und Güte nichts nachgeben, und unter dem Namen Elster-Perlen bekannt sind. Zwey dergl. noch unreife und festgewachsene Perlen liegen linker Hand am Rande dieser Muschel.~~No. 4. ist die eigentliche sogenannte Perlen-Mutter-Muschel. Sie gehört zum Auster-Geschlecht, und führt zuweilen zwar auch Perlen in sich, wird aber mehr wegen ihren schön glänzenden und spielenden Schaalen gebraucht, aus welchen allerhand Arten von Kunstwerken, z.E. Dosen, Knöpfe, eingelegte Arbeit, Fächerstäbe u.s.w. geschnitten und gedreht werden. In ihrem rohen Zustande sieht sie äusserlich schmutzig braun und weiss aus.~~  
No. 1. Der Löwe.~~Diess prächtige, edle und fürchterliche Geschöpf, wird von Dichtern gewöhnlich der König der Thiere genannt. Er wohnt in den heissen Sandwüsten des inneren Afrika, ist 6 bis 9 Fuss lang, schmuzig braungelb von Farbe, und so ausserordentlich stark, dass nur der Elephant, das Rhinoceros, das Wallross, und der Tiger ihm widerstehen können. Seiner Nahrung geht er in der Nacht nach. Sie besteht im Fleische allerley grosser Thiere. Menschen fallt er nur an, wenn ihn der Hunger sehr drückt, oder er gereizt wird. Er jagt nicht gern, sondern legt sich ins Gebüsch auf die Lauer, kriecht sachte auf dem Bauche fort, bis er ein Rind erreichen kann, welches er dann mit der Tatze auf einen Schlag zu Boden schlägt, auf den Rücken wirft und fortträgt. Durch Feuer lässt er sich verjagen; dass er aber furchtsam vor den Krähen eines Hahnes fliehe, ist eine Fabel. Sein Brüllen ist das Schrecken aller Thiere. Jung eingefangen kann er so zahm gemacht werden, wie ein Haushund.~~No. 2. Die Löwin.~~Die Löwin ist um den vierten Theil kleiner, minder stark und schön als der Löwe; allein oft noch grimmiger als er, zumal wenn sie ihre Jungen vertheidigt, deren sie 3 bis 5 wirft. Sie hat keine Mähne, und ist nur unten am Halse etwas zottig.~~No. 3. Der Tiger.~~Der Tiger ist eben so gross und oft noch grösser als der Löwe, eben so stark, durchaus blutgierig, und schlechterdings nicht zu bändigen. Seine Farbe ist lichtbraun mit vielen schwarzen Queer-Striemen, am Halse, Bartmähnen, Bauche und Schwanze aber weisslich gefleckt. Man nennt zwar gewöhnlich, aber sehr falsch, Tiger, mehrere dergleichen reissende Thiere die einen gefleckten Pelz haben; welches aber nur von dem Leopard, Panther, der Unze u.s.w. gilt, denn der wahre Tiger ist nicht rund gefleckt, sondern striemig. Er wohnt in Asien, sonderlich in Bengalen, Persien, Indien und China; in Wäldern und Gebüschen, wo er im Hinterhalte auf seinen Raub lauert, den er mit nur wenigen, aber unglaublich weiten und schnellen Sprüngen anfällt; und wenn er ihn damit verfehlt, gehen lässt. Er ist so kühn und unerschrocken in seinem Raube, dass er oft Menschen aus einem Nachen mitten im Flusse geraubt, und davon getragen hat.~~No. 4. Der Panther.~~Er wohnt in Afrika, ist 5 bis 6 Fus lang, minder grausam als der Tiger, und schöner von Fell. Seine Grundfarbe ist braungelb. Kehle, Beine und Bauch weiss, auf dem Rücken und beyden Seiten hat er runde schwarze irreguläre Ringe, die innwendig fast orangenfarbig sind und in der Mitte einen schwarzen Punkt haben. Kopf, Hals, und die 4 Beine haben blos einfache schwarze Flecken.~~No. 5. Der Leopard.~~Er ist dem Panther sehr ähnlich, jedoch darinn wesentlich unterschieden, dass die Grundfarbe seines Felles ein schöneres Braungelb ist, und seine Flecken auf dem Rücken und an den Seiten, nicht aus runden geschlossenen Ringen, wie bey dem Panther, sondern aus 4 bis 5 einzeln zusammengesetzten kleinen schwarzen Flecken, die einen dunkelgelben Fleck einschliessen, bestehen. Er wohnt auch in Afrika, sonderlich in Senegal, und auf dem Vorgebürge der guten Hoffnung.~~No. 6. Die Unze.~~Die Unze ist kleiner als der Panther und Leopard, etwa 3 1/2 Fuss lang, langhaarig, die Grundfarbe weissgelblich, und unregelmässig gefleckt. Auf dem Rücken hat sie einige runde Flecken, die denen des Panthers gleichen. Sie wohnt in der Barbarey, in Persien, Ostindien und China. Ihr Naturell ist milder als das der vorigen Gattungen. Sie lässt sich daher leicht zahm machen, und selbst zur Jagd auf Gazellen und Hasen abrichten. Der Jäger führt sie hinter sich auf dem Pferde; hat er das Wild eingeholt, so lässt er sie auf selbiges los, welches sie fängt, und sich hernach willig wieder greifen und aufs Pferd nehmen lässt.~~  
Amphibien nennt man Thiere, die sowohl im Wasser als auf dem Lande leben können, deren eigentlicher und gewöhnlichster Aufenthalt aber doch im Wasser und an den See-Ufern ist. Es giebt deren sehr viele Arten und Gattungen. Ich will hier nur die Abbildungen einiger der grössten aus dem Welt-Meere liefern, die alle zum Robbengeschlechte gehören.~~No. 1. Der zottige Seelöwe.~~Er wohnt an den westlichen Küsten von ganz Amerika, und den östlichen von Kamtschatka; ist braunroth von Farbe, hat einen dem Löwen ähnlichen Kopf und Mähne, kurze glatte Seehund-Haare über den ganzen Leib, und zwey kurze Vorder-Füsse mit Klauen und einer Schwimmhaut. Er ist 25 Fus lang, und oft 18 bis 20 Fus im Umfange dick, nährt sich von Fischen, Seehunden und See-Vögeln, und brüllt wie ein Ochse. Er ist furchtsam vor Menschen; sein Fleisch und Fett ist süss.~~No. 2. Der glatte Seelöwe.~~Diese Art von Seelöwen gehört der südlichen Hälfte unsrer Erdkugel zu. Sie wohnen sonderlich in der Nachbarschaft von Amerika, am Ufer im Schilfe. Sie sind 15 bis 18 Fus lang, lichtbraun, haben kurze Seehund-Haare, und die Männchen davon einen Kamm auf der Nase, welches die aufgeblasene Haut der Nase ist. Wenn sie am Lande sind, und was sehen, richten sie sich auf, nehmen diese Stellung an, öffnen den Rachen fast 1 Schuh weit, blasen den Kamm auf und brüllen. Ihre Stimme ist mannigfaltig; sie brüllen wie Löwen, brummen wie Ochsen, grunzen wie Schweine, und die Jungen blöcken wie die Kälber. Sie fressen Gras, Fische und andere Seethiere, und sind erstaunlich fett, desshalb man sie auch erlegt, und Thran aus ihnen bratet. Jhre Haut wird, wie die von den Seehunden zu allerhand Sattler-Arbeiten, Stiefeln und Kleidern der Wilden gebraucht.~~No. 3. Das Wallross.~~Die Wallrosse leben in den Meeren und an den Küsten um den Nordpol, bey Spitzbergen, Grönland und Kamtschatka. Sie sind 16 bis 18 Fuss lang, röthlich-schwarz-grau, haben fingersdicke Haut, die mit wenig kurzen steifen Haaren besetzt ist. Sie haben zwey lange Stoßzähne vom schönsten Elfenbeine, womit sie ihre Nahrung, Muscheln und See-Gewächse aus dem Schlamme graben. Fleisch fressen sie nicht. Sie brüllen gewaltig, wie Ochsen. Sie werden von den Grönlandsfahrern ihrer Zähne, des Specks und ihrer Haut wegen getödtet. Ihre Haut die oft an 400 Pfund wiegt, wird gegärbt, und zu grober Riemer-Arbeit gebraucht.~~No. 4. Der Seebär.~~Sein Kopf gleicht einem Bären-Kopfe. Er ist schwarzbraun und hat lange steife Haare. Er lebt blos in dem nördlichen Theile des stillen Meeres, ist 10 Fus lang; und kann sehr schnell schwimmen. Er blöckt wie eine Kuh, oder brummt wie ein Bär; man tödtet ihn seiner Haut und seines Fetts wegen, wie den Seehund. Er ist im Kampfe mit andern sehr kühn und herzhaft.~~No. 5. Der gemeine Seehund.~~Der Seehund lebt in den Eis-Meeren um den Nord- und Süd-Pol, häufig um Spitzbergen, Grönland, Issland, Norwegen, Russland, in der Ost-See, auf dem Eise und Klippen, ist 5 bis 6 Fuss lang, weissgelblich und schwarzbraun von Farbe, hat kurze dichte glänzende Haare, und nährt sich von Fischen, hauptsächlich von Heeringen. Sein Laut ist ein heisseres Bellen. Er ist die Haupt-Nahrung der Grönländer, Eskimos, Kamtschatkadalen und anderer Strandvölker der kalten Zonen, die von Fischerey leben; denn sein Fleisch ist ihre Speise, sein Thran ihre Schmelzung, und die Nahrung ihrer Lampen, aus seiner Haut machen sie ihre Kleider, Boote, Zelte, aus seinen Därmen ihre Hemden und Fenster, aus seinen Knochen ihre Waffen und Jagd-Werkzeuge, und mit seinen Därmen nähen sie auch. Wegen seiner Haut und seines Thrans, welches beydes grosse Handels-Artikel sind, gehen jährlich viele Schiffe aufs sogenannte Robben-Schlagen aus.~~  
Die Corallen sind schöne und merkwürdige Producte des Meeres, über deren Entstehung man (la)nge zweifelhaft gewesen ist. Sie sind keine See-(Pf)lanzen, wie man fälschlich sonst glaubte, sondern (bl)osse Gebäude und Wohnungen von unendlich (kl)einen See-Thierchen, den Polypen, wie nunmehr (du)rch genaue Beobachtungen der Naturforscher (er)wiesen ist. Man nimmt an, dass ihre Entste(hu)ngs-Art folgende sey: Ein einziger Polype setzt sich auf einer Klippe, (ei)nem Steine, oder einer Schnecke, oder einem an(de)rn Körper im Meere an, nährt und bildet (sic)h, wie alle Schaalthiere, aus seinem Steinsafte (ei)ne Zelle, die seinen Körper in einer gewissen be(sti)mmten Figur umschliesst. Dieser Saft erhärtet, (un)d wird zu Steine, wie der, woraus sich die (Sc)hnecken ihre Häuser machen. In dieser Zelle (le)gt der Polype seine Eyer, und aus diesen entste(he)n wieder andere Polypen, die auf eben diese Art (au)ch aus ihrem Safte ihre Kammern oben auf dem (er)sten bauen; und so wächset dann die äussere (Sc)haale immer fort, theilt sich in Aeste oder in breite (ru)nzlichte Blätter, je nachdem die Fortpflanzung (de)s Thiers gut von statten geht. Da nun die Po(lyp)en viele oder wenige Strahlen haben, grosse (od)er unendlich kleine, mithin in ihrer Art unend(lic)h von einander unterschieden sind, so entsteht (da)raus der grosse Unterschied der Corallen in ih(re)r Form und Gestalt, Farbe und Materie ihrer (B)estandtheile.~~Man theilt die Corallen überhaupt in 2 grosse (H)aupt-Geschlechter, nemlich 1) in Stein-Corallen, und 2) in Horn-Corallen, ein. (V)on den Stein-Corallen giebt es hochrothe, blass(ro)the, weisse, gelbe, graue, blaue; von den Horn-Corallen aber schwarze, braune, röthliche, blass(bl)aue und aschgraue. Jene sind fest und steinartig; letztere aber hornartig und biegsam. Ich will von beyden Geschlechtern hier Muster geben.~~No. 1. Die rothe Stein-Coralle.~~Sie wächst vorzüglich im Mittelländischen Meere, wo eine eigne Fischerey darauf getrieben wird; ist prächtig roth von Farbe, und hart wie Marmor, lässt sich drehen und poliren, daher denn auch vorzüglich Halsschmuck für die gemeinen Weiber in Italien und mehreren Ländern daraus gemacht wird.~~No. 2. Die schwarze Horn-Coralle.~~Man findet sie vorzüglich in den Ostindischen Meeren, an der Küste von Bengalen. Sie sieht aus wie schwarzes Siegellack, und spielt auf der Oberfläche stahlblau. Sie wächst oft so hoch und gerade als ein Stock, so dass man sie, daran zum gehen, brauchen kann.~~No. 3. Die gemeine weisse Stein-Coralle.~~Sie wird am häufigsten in den Nordischen Meeren und in der Süd-See angetroffen, und hauptsächlich in den Apotheken gebraucht. Es sitzen ganze grosse Massen davon in unförmlichen Klumpen auf den Felsen in der Tiefe des Meeres fest; ja in der Süd-See sind viele Inseln rund herum mit einem ordentlichen aus der See hervorragenden Rande oder Mauer von solchen weissen Corallen umgeben, welches man Corallen-Riefen nennt; ja es ist nicht unwahrscheinlich, dass ganze kleine Inseln von solchen Corallen aufgebauet sind.~~No. 4. Der graue Corallen-Schwamm.~~Er gehört gleichfalls zu den Stein-Corallen, und wird auch sonst, wegen seiner schwammähnlichen Bildung der See-Blumenkohl genannt.~~  
Der Crocodil, den man seiner Gestalt und Or(ga)nisation nach unter die Eydechsen rechnen muss, (ist) das grösste und fürchterlichste aller Amphibien. (Er) ist von 10 bis 100 Fuss lang, und lebt in den (he)issen Zonen aller Welttheile, vorzüglich in den (gr)össten Flüssen, bald im Wasser, bald auf dem (La)nde. Die Africanischen, Asiatischen und Ame(ri)kanischen Crocodile gehen sowohl in ihrer äus(se)ren Gestalt als auch in ihrem Namen von einander (ab). In Ost- und West-Indien heisst er der Cayman. (D)er grösste und berühmteste ist~~No. 1. et 2. der Nil-Crocodil~~(in) Egypten; den ich hier abgebildet liefere. Er (ha)t eine hornartige sehr harte, aus lauter viereckt(en) Schuppen oder Schildern bestehende Haut, die (au)f dem Rücken dunkel-braun, auf dem Bauche (ab)er gelb ist. Ueber den ganzen Rücken bis zur (S)pitze des Schwanzes laufen etliche Reichen knopf(fö)rmiger zackigter Buckeln. Durch diese Schilder (a)uf dem Rücken kann weder ein Schuss noch Lan(z)enstich durchdringen. Am Bauche aber sind sei(n)e Schuppen weicher, und daher ist auch hier das Thier verwundbar. Sein Kopf ist platt und breit, und hat einen Schweinsrüssel. Der Rachen ist (g)ross und weit hinter die Augen gespalten, hat (k)eine Zunge, und mit starken weissen und (s)pitzigen Zähnen besetzt. Der Crocodil hat 4 kurze unförmliche Eydech(s)en-Beine, an den Vorder-Füssen 5 und an den hinteren 4 Zehen, mit einer Schwimmhaut verbunden. Er ist ein fleischfressendes Raubthier, und nährt sich vom Raube anderer grossen Thiere, Rinder, Pferde, Tiger, Menschen etc. Obgleich er eigentlich die Menschen scheuet und fliehet, so setzt er sich doch gegen sie zur Wehre, und stellet ihnen und andern Thieren oft mit vieler List nach. Er stellt sich nemlich als todt, und schwimmt auf dem Rücken liegend wie ein Klotz am Ufer hin. Nähern sich ihm nun in dieser Meynung Menschen, Ochsen, Kühe, oder Rauhthiere, so ergreift er sie schnell, zieht sie mit sich unter das Wasser, und frisst sie.~~Das Weibchen hat, wie No. 2. zeigt, unten am Bauche eine Oeffnung, durch welche es seine Eyer in den Sand am Ufer des Nils legt, und sie von der Sonne ausbrüten lässt. Sie sind so gross wie ein grosses Gänse-Ey, und werden, so wie auch das Fleisch des Crocodils, von den Egyptern gegessen.~~Der Crocodil kann sich nur sehr schwer wenden, weil sein Rückgrad fast steif und wenig beweglich ist. Dass der Crocodil wie ein Kind weine, wenn er Menschen an sich locken wolle, (woher auch das Sprichwort Crocodils-Thränen entstanden) ist eine Fabel.~~Sein schädlichster Feind ist der Ichnevmon, (eine egyptische Viverre oder Stinkthier, etwa in der Grösse eines kleinen Fuchses) als welchem die Eyer des Crocodils, so wie die jungen Crocodile, wenn sie kaum ausgekrochen, ein Leckerbissen sind. Er vernichtet auf diese Art eine grosse Menge Crocodile, und gehörte sonst unter die geheiligten Thiere. Allein dass er dem Crocodil in den Leib krieche, wenn er am Ufer mit offenem Rachen schlafe, und die Eingeweide fresse, ist gleichfalls eine Fabel.~~  
Man theilt die Schildkröten, welche gleich(falls) unter die Amphibien gehören, gewöhnlich in Meer- und Land-Schildkröten. Die Meer-Schildkröten, welche alle nur in den (Me)eren von Ost- und Westindien, in warmen Zo(nen) wohnen, haben wieder 4 Haupt-Gattungen. (1)) Ganz grosse mit kleinem Kopfe. Sie sind an 8 Fuss lang, 4 Fuss dick, ihr Fleisch ist stinkend und unbrauchbar, und ihre Schilder sind so gross, dass man sie zu Trögen braucht. (2)) Grossköpfige; sind etwas kleiner, ihr Fleisch stinkt aber noch ärger. (3)) Grosse grüne. Sie wiegen über 300 Pfund, haben grünliche Schilder und weisses sehr schmackhaftes Fleisch, welches in Ostindien und auf den Schiffen häufig gegessen wird. (4)) Falkenschnäblichte oder Carret-Schildkröten. Sie sind die gemeinsten, ihr Fleisch ist gleichfalls weiss, sehr wohlschmeckend, fast wie Kalbfleisch; ihr Schild, welches das sogenannte Schildkrot ist, hat gelb und braune Flammen, und ist ein grosser Handels-Artikel.~~No. 1. Die Carret-Schildkröte.~~Diess ist die Abbildung der unter No. 4. be(sch)riebenen Gattung Meer-Schildkröten. Ihr Kör(per) ist Eyrund, sehr dick und der Rücken erhaben. (Au)s den kleinen Schildern des grossen Rücken-Schil(des), die wie Dachziegeln untereinander geschohen liegen, bis zu 1/4 Zoll dick, und das bekannte Schildkrot sind, das sich in heissen Wasser weich machen lässt, werden allerhand scböne Sachen, als Dosen, Kämme, Etuis, Messer-Hefte, Uhrgehäuse, Zahnstocher und dergl. gemacht. Es ist hornartig durchsichtig und hat braunrothe Flammen. Die Meer-Schildkröte hat lederartige Schwimmfüsse. Sie nährt sich von See-Pflanzen und Moos. Ihre Eyer, welche weiss, ganz zart von Schaale, und eine sehr gute Speise sind, legt sie auf dem Lande in den Sand, wo die Sonne sie ausbrütet.~~No. 2. Die Land-Schildkröte.~~Diese theilt man wieder in Sumpf- und Erd-Schildkröten ein. Sie leben in allen Welttheilen. In Europa, und sonderlich in Teutschland, sind sie sehr klein, etwa so gross wie ein Teller, und kaum 1/6 so gross als die Carret-Schildkröte; in Amerika aber giebt es welche von 200 Pfund. Ihr Fleisch ist gleichfalls sehr delikat. Sie nähren sich von Gras, Moos etc. in Gärten, wo man sie hält; und man merkt kaum dass sie etwas fressen. Sie haben einen Hundskopf, und keine Zähne. Im Winter graben sie sich in die Erde. Sie haben ein so zähes Leben, dass sie sich wohl noch 14 Tage regen drauf regen, nachdem man ihnen den Kopf abgeschnitten hat. Man hat sie von verschiedenen Grössen und Farben, als weiss, schwarz, bunt, geflammt, gesprenkelt u.s.w.~~  
Das Geschlecht der Eydechsen ist gross, denn (soga)r der Crocodil gehört dazu, und so fürchter(lich) es auch den meisten Menschen vorkommt, so (sind) es doch meistens sehr schöne Thiere; und es (ist e)in Vorurtheil, dass sie giftig wären; denn diess (ist) doch böchstens nur von ein Paar Arten bekannt; (und) manche davon, z. E. der Leguan, werden als Leckerbissen gegessen.~~No. 1. Der Leguan, oder die grosse Kamm-Eydechse.~~Der Leguan ist in Indien, sonderlich in der In(sel) Curassao einheimisch; und heisst die Kamm-Ey(dec)hse, weil von seinem Kopfe an bis zum Schwan(ze e)ine ganze Reihe harter Spitzen fortlaufen, die (wie) ein Kamm aussehen. Er ist blaulich von Far(be), nnd (sic) der Schwanz braun geringelt. Seine Haut (best)eht aus lauter kleinen glänzenden Schuppen. (Er) hält sich an klippigten Ufern auf, und nährt (sich) von Wasser-Insecten. Er hat deswegen so (lan)ge Krallen, dass er sich an den Felsen und Klip(pen) anhalten kann. Er hat ein sehr zartes, weisses (und) wohlschmeckendes Fleisch, welches wie das (zart)este Hühnerfleisch zu essen ist, und woraus man (in I)ndien vieles Wesen macht. Unter dem Halse (hat) er einen Lappen, wie einen Hünerkamm, und (an) der Seite Warzen die wie Perlen glänzen. Er (legt) Eyer, durch welche er sich fotpflanzt.~~No. 2. Der Chameleon.~~Er wird mit zu den Eydechsen gerechnet, un(gea)chtet er, in manchen Stücken davon abweicht; (de)nn er legt keine Eyer, sondern gebähret leben(ig)e Junge. Er wohnt in Bengalen, und andern heissen Ländern, und ist vornehmlich deshalb bekannt, weil er immer und sehr schnell, oft in einer Minute wohl zwanzigmal seine Farbe, welche eigentlich blaulich grün ist, ändert, so dass er zuweilen ganz bunt und vielfarbig aussieht. Er hat auf dem Kopfe eine haubenförmige Kappe, grosse spitzig hervorragende Augen, mit einem grossen Ringe umgeben, auf dem Rücken und am Bauche einen gezähnelten Kamm. Er nährt sich von Fliegen, die er sehr geschickt mit seiner langen Zunge, die er wie einen Pfeil herausschiesst, fängt; weil er selbst sich sehr langsam bewegt. Er ist übrigens völlig unschädlich. Dass er immer von dem Gegenstande, bey dem er steht, die Farbe annehme, ist eine Fabel. Die schnelle Abwechselung seiner Farben kommt von dem Umlaufe seiner Säfte her.~~No. 3. u. 4. Der Salamander.~~Es ist eine alte und bekannte Fabel, dass der Salamander im Feuer leben könne. Wahrscheinlich ist sie daher entstanden. Der Salamander ist glatt von Haut, hat aber sehr grosse Schweisslöcher, aus welchen er, wenn er gedrückt oder auf Kohlen gelegt wird, sehr häufig einen milchigten Saft von sich giebt, wodurch die Kohlen vielleicht ausgelöscht sind und er sich einige Zeit im Feuer erhalten hat. Er ist übrigens weder giftig noch sonst schädlich, und lebt gern an feuchten Orten in alten Gemäuer und unter Baum-Wurzeln. Es giebt verschiedene Arten der Salamander, und in allen Welttheilen. No. 3. ist ein Ostindischer, grau mit gelben Streifen; No. 4. ein Teutscher, schwarz mit orange Flecken. Letztere Art nennt man auch Erd-Molche.~~  
Das Lappländische Rennthier. No. 1. Das Männchen, oder der Hirsch. No. 2. Das Weibchen, oder die Rennthier-Kuh.~~Das Rennthier ist ein höchstwichtiges Geschenk (de)r Natur für alle die kältesten Nordländer unse(rer) Hemisphäre, in Europa, Asien und Amerika, (wo) es Caribu heisst. Ohne das Rennthier würde (La)ppland z.E. gar nicht bewohnt werden können, (de)nn es macht denn (sic) einzigen Reichthum der Ein(wo)hner aus. Es giebt so wohl wilde Rennthiere, (di)e im Freyen leben, als auch zahme. Dem Lapp(län)der kostet sein Rennthier fast nichts zu erhalten, (de)nn es nährt sich von den schlechtesten Kräutern, (un)d hauptsächlich von dem sogenannten Renn(thi)er-Moose. Dagegen braucht man sie zu Allen, (un)d sie gewähren den Lappländern fast alle Be(dü)rfnisse des Lebens. Man gebraucht sie statt der (Pf)erde, spannt sie vor die Schlitten und macht sehr (sch)nelle Reisen damit; man milkt die Rennthier-(Kü)he täglich zweymal, und erhält eine gute und (na)hrhafte Milch von ihnen. Es ist nicht das Ge(rin)gste an dem Rennthiere, was der Lappländer (ni)cht gebrauchte. Das Fleisch, und ihre Milch (ist) seine gewöhnliche Speise; das Fett ist seine (B)utter und Schmelzung der Speisen; aus dem Blute macht er Würste; die Blase ist seine Brandtewein-Flasche; aus der Haut macht er sich Kleider, Stiefeln, Betten, Zelter, aus den getrockneten und gespaltenen Sehnen, Zwirn zum Nähen, aus den Därmen, Stricke, und aus den Knochen, Messer, Löffel und ander Hausgeräthe. Kurz das Rennthier ist den Nordländern so unentbehrlich, als den heissen Sandwüsten von Afrika und Arabien das Kameel. Der Rennthier-Hirsch No. 1. ist röthlich grau von Farbe, am Halse und Buge grosse weisse Streifen, sein Gehörn besteht aus blossen runden Stangen, die er, wie unser Hirsch, im Winter abwirft. Die Rennthier-Kuh No. 2. ist bräuner von Farbe am Leibe, und ihr Geweih endigt sich oben in zackigte Schaufeln. Das Rennthier ist etwas kleiner aber stärker, als unser Hirsch, und läuft ausserordentlich schnell, davon es auch seinen Nahmen hat.~~No. 3. Das Sibirische Rennthier.~~Das Sibirische Rennthier, welches übrigens alle Eigenschaften des Lappländischen hat, geht blos darinn von jenem ab, dass es ganz weiss ist, und ein reicheres ästigeres Gehörn hat.~~  
No. 1. Der Jaguar.~~Der Jaguar ist der Tiger der neuen Welt. (Er w)ohnt im südlichen Amerika, besonders in Gui(ana,) Paraguay, Brasilien und Patagonien. Er (hat a)lle Eigenschaften des Tigers bey seinem Rau(be,) nur ist er weit kleiner und schwächer, denn sei(ne L)änge beträgt nur ohngefähr dritthalb Fus. (Des) Nachts geht er in die Dörfer und Städte um (Hühn)er, Hunde, und andere kleine Thiere zu hoh(len,) und bey dieser Gelegenheit nimmt er auch (zuwe)ilen Kinder mit. Er ist selbst dem Crocodil, (so w)ie dieser ihm gefährlich; denn wenn er ans (Wass)er zu saufen kommt, so steckt der Crocodil (den) Kopf zum Wasser heraus um nach ihm zu (schna)ppen, worauf er ihm die Klauen in die Au(gen s)chlägt, aber auch von dem Crocodile mit un(ter d)as Wasser gezogen wird, in welchem hernach (geme)inlich beyde umkommen.~~No. 2. Der Ozlot.~~(Is)t fast von gleicher Grösse mit dem Jaguar, (und) wohnt gleichfalls im wärmeren Amerika, be(sonde)rs in Mexico. Er thut vorzüglich dem jun(gen R)indvieh und dem Wilde vielen Schaden, dem (er au)f den Bäumen auflauert, es niederreisst und (ihm d)as Blut aussaugt; den Menschen aber scheuet (er u)nd flieht vor den Hunden.~~No. 3. Der Kuguar.~~Der Kuguar wohnt gleichfalls in America, fast (in all)en Reichen, ist ohngefähr viertehalb Fus lang (und r)othbraun von Farbe, ohne alle Flecken. Er (gehör)t unter die furchtsameren Raubthiere, und (fällt) den Menschen nie an. Er wohnt vorzüglich (in di)cken Wäldern, und lauert auf Bäumen sei(nem) Raube auf.~~No. 4. Der Gepard.~~Der Gepard ist ein africanisches Raubthier, aber (auch) in Indien einheimisch. Er ist so gross als der Kuguar, und seine Haut sehr schön gefleckt. Die Indianer zähmen ihn auch, und brauchen ihn besonders zur Gazellenjagd.~~No. 5. Die wilde Katze.~~Die Katze ist ursprünglich ein wildes Raubthier, und nur durch lange Gewohnheit erst zum zahmen Hausthiere geworden. Man findet sie jezt wild in den Wäldern, aber nur in Europa, wo sie dem jungen Wildpret und sonderlich dem Federwilde grossen Schaden thun. Eine wilde Katze ist meistens 2 Fus lang, und hat langes Haar.~~No. 6. Der Serval.~~Der Serval hält das Mittel zwischen der wilden Katze, die er auch an Grösse übertrifft, und dem Luchse. Er wohnt in Ostindien und Tibet, in gebirgigten Gegenden. Sein Aufenthalt ist meist auf Bäumen. Er flieht den Menschen, wenn er nicht gereizt wird; und ist so wild, dass er sich nie zähmen lässt.~~No. 7. Der Luchs.~~Der Luchs ist dritthalb Fus lang und kommt an Grösse einem Fuchse bey. Er lebt vorzüglich noch im nördlichen Europa, in Norwegen, Schweden, Russland, Pohlen, in öden gebirgigen und waldigen Gegenden, in Klüften und Felsen-Höhlen, in deren Ermangelung er sich weite Baue in die Erde gräbt. Er ist ein dem kleinen sowohl als grossen Wilde sehr schädliches Raubthier, hat ein ausserordentlich scharfes Gesicht, und lauert den Hirschen, Elenn- und Rennthieren auf den Bäumen auf, springt wenn sie drunter weggehen, ihnen auf das Genicke herab und reisst sie nieder. In Teutschland, Frankreich und Italien sind sie alle vertilgt.~~  
No. 1. Der Oelbaum.~~Das Vaterland des wöhlthätigen Oelbaums (sin)d die heisseren Länder von Europa; Portugal, (Sp)anien, das südliche Frankreich und Italien. Er (wi)rd ohngefähr so gross als bey uns ein Pflaumen(ba)um, sein Stamm ist voller Knoten, seine Blätter (gl)eichen den Weidenblättern sehr, er bleibt immer (gr)ün, und hat eine kleine weisse Blüthe a). Seine (Fr)üchte, die reifen Oliven, welche rothbraun wie (kl)eine Pflaumen aussehen, werden gepresst, und (ge)ben uns das bekannte Baumöl, davon in der (Pr)essung selbst verschiedene Sorten entstehen. Der (er)ste und nur leichte Druck mit der Presse giebt (da)s reinste, wohlschmeckendste, ganz weisse, oder (so)genannte Iungfern-Oel; der zweyte schärfere (D)ruck, der schon die Kerne der Olive zerquetscht, (gi)ebt eine schlechtere Sorte von Geschmack, oder (d)as ordinäre Baumöl; der dritte schärfste Druck (d)er Presse aber giebt das schlechteste Oel, das man (bl)os in den Lampen brennt, und nie im Handel (v)ersendet. Unter allen Baumöl-Sorten hält man (d)as Lissaboner- das Provencer- und das Gardseer-(Oel), welches in Italien um den Lago di Garda wächst, für das beste und reinste. In obgedach(t)en Ländern werden alle Speisen gewöhnlich mit Baumöle geschmelzet, und es ist ausser diesem häuslichen Gebrauche auch noch ein höchst wichtiger Handels-Artikel für dieselben. Die halbreifen Oliven werden auch mit Salzwasser eingemacht, und aus diese Art zu vermiedenen Speisen gebraucht.~~No. 2. Der Cacaobaum.~~Der Cacaobaum ist uns deswegen merkwürdig, weil aus seinen Bohnen oder Saamen die Chocolate gemacht wird. Sein Vaterland ist der heisse Strich von Amerika, wo er hauptsächlich in den spanischen Colonien wächst, und einen wichtigen Handels-Artikel derselben macht. Er ist ohngefähr 8 Zoll dick und 12 Fuss hoch, und sein Blatt gleich (sic) dem vom Citronenbaume. Er hat kleine büschelweise stehende Blüthen, und aus jedem solchen Büschel entsteht gemeinlich eine einzige Frucht, oder fleischige Schote, die etwa so gross als eine kleine Melone, aber länglich, spitzig, gefurcht und warzig ist, und anfangs gelb, reif aber purpurroth aussieht. Sie hat ein weiches, weisses Fleisch, das zwar essbar ist, aber nicht sonderlieh schmeckt; das Wichtigste aber sind die Cacao-Bohnen, deren zu 20 bis auf 100 oft darinn liegen. Sie sind so gross als eine kleine Eichel, b) und jede hat noch eine dünne, harte, ölichte Haut um sich. Diese Bohnen sind es, die man röstet, auf einem heissen Steine zu einem Breye zerreibt, mit Vanille und andern Gewürzen mischt, und aus diese Art die Chocolate daraus bereitet. Geröstet, gemahlen, gekocht und wie Coffee mit Rahm und Zucker getrunken, geben die Cacao-Bohnen auch ein sehr gesundes, nahrhaftes und minder hitziges Getränk als der Coffee zum Frühstücke.~~  
Der Biber ist eins der kunstreichsten und (mer)kwürdigsten Thiere. Er ist ein Bewohner der (kalt)en sowohl als gemässigtern Länder von Europa, (Asi)en und Amerika. Am zahlreichsten werden sie (noc)h in Nordamerika in wüsten Gegenden an den (Ufe)rn grosser Flüsse gefunden.~~Der Biber ist ohngefähr dritthalb bis 3 Fuss (lang), ohne seinen fast halb so langen, breiten (sehr) fleischigen und mit Schuppen besetzten Schwanz, (der) allein von dem Thiere essbar ist, und wie (Fisc)hfleisch schmeckt. Die Beine sind ganz kurz, (die) vorderen Fig. 2. sehr klein, und ohne Schwimm(haut), die hinteren aber Fig. 1., weit grösser und (mit) einer Schwimmhaut versehen, so dass er ver(mitt)elst derselben und seines Schwanzes vortref(lich) schwimmen und untertauchen kann. Die Far(be) seines Fells ist kastanienbraun; es giebt aber (auch) fast ganz schwarze und weisse. Sein Fell ist (ein) sehr wichtiger Handels-Artikel, sowohl als (Pelz)werk, vornehmlich aber auch wegen seiner schö(nen) weichen und glänzenden Haare, woraus theils (die) Hüther die sogenannten feinen Castor-Hüthe (mac)hen, theils feine weiche Castortücher, Hand(schu)he und Strümpfe verfertigt werden. In gewissen (Bäl)glein oder Beuteln an den Hinter-Füssen unter (dem) Schwanze, trägt er das sogenannte Bibergeil, (ein) dem Wachse ähnliches Fett, das als eine heil(sam)e Arzney gebraucht wird.~~Der Biber liebt einsame, stille, dickwaldige, (wa)sserreiche Gegenden, und lebt da in ganzen Re(pub)liken von eins bis 200 zusammen. Kein Säug(thi)er hat mehr Instinct zur Arbeit und bereitet sei(ne) Wohnung kunstreicher als der Biber. Er macht (sich) nicht nur einen Bau in das hohle Ufer, wie die Fischotter, sondern bauet sich ein ordentliches Hauss (sic) mit Etagen und Kammern, und fället und bearbeitet dazu die grössten Bäume. Zur Anlegung seiner Burg wählt er ein beschattetes, seichtes, langsam fliessendes Wasser in tiefen Buchten der Flüsse. Damit ihm aber das Wasser da nicht zu niedrig werden kann, so führt er zuförderst unterhalb der zu bauenden Wohnung einen Damm queer durch den Fluss, den er mit erstaunlicher Kunst und Mühe verfertigt. Der Grund davon besteht aus Stücken von Baumstämmen, an welche Pfähle, und zwar schräg gegen den Fluss eingestossen sind; hierauf wird der Damm 4 bis 5 Ellen dick von geflochtenen Zweigen und dazwischen gekneteter Erde und Letten so dicht aufgeführt, dass er eine lange Dauer hat.~~Die Wohnungen liegen zuweilen einzeln, zuweilen 10, 12 und mehrere beysammen, und sind von verschiedner Grösse. Der Umfang derselben ist oval oder rund, bis 30 Fuss, so wie die Höhe oft 8 und mehr Fuss hat.~~Der Grund wird wiederum von Stücken gefällter Bäume sehr ordentlich gelegt, die Wände senkrecht darauf aufgeführt, ein rundes Dach darauf gewölbt, und alles mit Erde dicht überzogen, und ausgeknetet. Solch eine Wohnung hat gewöhnlich 3 Geschosse, eins unter dem Wasser, eins dem Wasser gleich und eins über dem Wasser; und jedes 2 Zugänge, eines vom Ufer, und den andern vom Grunde des Wassers.~~Der Biber nährt sich von der Rinde grüner Espen, Weiden, Birken, von allerhand Kräutern und Schilf, frisst auch Fische und Krebse. Man fängt ihn in starken Netzen, Reusen, Fallen und mit Hunden.~~  
Man hält insgemein alle Schlangen für gif(tig,) allein kaum der zehnte Theil davon ist es würk(lich); und dieser ihr Gift besteht in einem scharfen (ätz)enden Safte, der in einer kleinen Blase unter (zw)ey beweglichen Zähnen liegt, und von ihnen (mit) dem Bisse zugleich in die Wunde gespritzt wird. (Es) gibt Land- und Wasser-Schlangen. Unter letz(er)en ist keine einzige Art giftig, und die meisten (dav)on werden gegessen. Die Schlangen legen Eyer, die wie an eine Schnur (ge)reiht sind, die Vipern hingegen gebähren leben(dige) Jungen. Jährlich legen sie einmal ihre alte (Ha)ut ab, aus der sie, wie aus einer Röhre, heraus(kri)echen. Sie haben eine lange doppelte Zunge, (die) sie schnell und weit herausschlagen können, (und) die ihnen zum Fangen der Insecten, davon sie (sich) grösstentheils nähren, dient. Fast alle Land(sch)langen haben Schuppen oder Schilder, die Was(ser)-Schlangen hingegen blos eine glatte schlüpfrige (Ha)ut, die sich auf dem Rücken hinunter in einer (Art) von scharfen Kamm zusammenzieht. Die giftigsten unter den Land-Schlangen, die (ma)n kennt, sind die Klapper- und die Brillen-(Sch)lange.~~No. 1. Die Klapperschlange.~~Sie gehört unter die Vipern, ist ist darunter (die) grösste und fürchterlichste, denn sie ist oft (8) Fuss lang, und ihr Biss tödtet, wenn er eine (Ad)er trift, immer in wenigen Minuten. Sie lebt (in) allen heissen Ländern und Inseln von Amerika und Asien. Sie ist gewöhnlich die trägste und schläfrigste unter allen Schlangen, und greift, ausser wenn sie beunruhigt wird, nichts als ihren Raub an. An der Spitze des Schwanzes hat sie 12 ineinandergeschobene hornartige Blasen, (Fig. 3.) welche, wenn sie kriecht oder sich bewegt, ein klapperndes Geräusch machen, und vor ihrer Gegenwart warnen. Sie schleichet sich in Indien sehr oft in die Häuser, wo sie aber von den Hausthieren gemeiniglich durch ihr ängstliches Geschrey entdeckt wird. Alle vierfüssige Thiere und Vögel hassen und verfolgen sie mit Geschrey, sobald sie sie entdecken, so wie die kleinen Vögel eine Eule. Daher kommt auch der Aberglaube der Indianer, dass sie durch ihren Blick die Eichhörnchen und kleinen Vögel auf den Bäumen, unter welchen sie läge, bezaubern könne, dass sie selbst zu ihr herunter kommen, und ihre Beute werden müssten. Das Wahre davon ist, sobald die Vögel und Eichhörnchen die Klapperschlange, als ihren Feind gewahr werden, verfolgen sie sie mit Geschrey und blinder Wuth, wie z.E. eine Eule, und kommen ihr dadurch aus Unvorsichtigkeit so nahe, dass die Schlange sie leicht fangen kann.~~No. 2. Der Mural, oder die Wasserschlange.~~Die Haut des Murals ist glatt und sehr schön marmorirt. Er ist so dick wie ein starker Manns-Arm, lebt vorzüglich in der Nordsee um Norwegen, wo man ihn von vielen Ellen lang findet. Er ist, wie schon oben gedacht, nicht giftig, und kann gespeisst werden.~~  
Gewürze sind Zuthaten in ganz kleinen (Q)uantitäten, wodurch man die Speissen wohl(sc)hmeckender und verdaulicher zu machen sucht. (D)ie Natur hat heissen Ländern auch hitzigere und (stä)rkere gegeben, als den gemässigten, und die (Af)rikaner, Asiaten und Amerikaner machen auch (ei))nen sehr starken Gebrauch davon. Wahrschein(lic)h erfordert aber ein heisses Clima auch hitzige (un)d scharfe Gewürze, um den trägen und in Schwei(se) zerfliessenden Körper zu stärken, und die Thä(tig)keit des Magens zu erwecken, der sonst so kraft(los) wäre, dass sich leicht Mangel des Appetits und (Fi)eber einfinden würden. Pfeffer und Ingwer sind (be)kanntlich zwey der wirksamsten Magenstärkungs-(M)ittel, und in allen Küchen von so allgemeinem (Ge)brauche, dass es wohl werth ist, sie näher ken(ne)n zu lernen.~~No. 1. Der Pfeffer.~~Der Pfeffer ist der Saame einer Staude in Ostin(di)en, die durch Stecklinge fortgepflanzt wird, und ein eyförmiges dunkelgrünes Blatt, mit 7 röthlichen Ribben hat. Er blüht grünlich-weiss, fast wie eine Mayenblume a), und seine Beeren b) sind hochroth; darinn sitzt der Saame c), welcher getrocknet d), schwärzlich wird, und unser sogenannter schwarzer Pfeffer ist, der zum Gewürze dient. Der weisse Pfeffer ist dieselbe Frucht, die nur, wenn sie ganz reif worden ist, im Meerwasser gebeitzt wird, damit sich die schwarze Haut e), davon ablöst, und das innere weisse Korn f) zum Vorscheine kommt. Die Holländer treiben einen sehr grossen Handel mit Pfeffer.~~No. 2. Der Ingwer.~~Der Ingwer ist eine schilfartige Pflanze, die in beyden Indien wächst. Was wir, davon als Gewürz brauchen, ist ihre knolliche Wurzel; daher man sie auch Ingwer-Zehen nennt. Er ist, so wie der Pfeffer, hitzig und magenstärkend, und für Holland ein nicht minder wichtiger Handels-Artikel.~~  +
Der Pelzwaaren-Handel ist bekanntlich für (Ru)ssland, England, Nord-Amerika und Frank(rei)ch von grosser Wichtigkeit. Das kostbarste und (ed)elste Pelzwerk liefert das nördliche Asien, die (W)est-Küste und das Innere von Nord-Amerika. (Fo)lgende sind einige der bekanntesten Thiere, die (ed)les Pelzwerk liefern.~~No. 1. Die Canadische Fischotter.~~Der Canadische Fischotter lebt im innern (N)ord-Amerika an den Ufern der Flüsse, wo er (si)ch von Fischen nährt. Er ist fast 3 Fuss lang, (sc)hwimmt vortrefflich auf und unter dem Wasser, (u)nd gehört unter die vorzüglich schlauen Thiere. (S)ein Balg ist glänzend, licht- oder dunkelbraun, (u)nd ein vortreffliches Pelzwerk.~~No. 2. Der Meerotter.~~Die West-Küste von Amerika zwischen dem (5)0. und 60. Grade, so wie die Küsten von Kamt(s)chatka sind das Vaterland des Meer-Otters, der (o)hngefähr 3 Fuss lang und ganz schwarzbraun von (F)arbe ist. Er lebt am Meeres-Ufer, und nährt (s)ich von allerley Fischen, Seekrebsen, Muscheln und Schnecken, die er zur Zeit der Ebbe, wenn das Meer zurück tritt aufsucht. Sein Balg ist eins der kostbarsten Pelzwerke, und wird sonderlich in China, wo der Hof zu Peking und die Vornehmen Verbrämungen an Kleidern davon tragen, sehr hochgeschätzt, und ein Balg, nachdem er schön ist, mit 100 bis 140 Rubel bezahlt; deswegen auch die Engländer, ausser ihrer alten Hudsons-Bay-Compagnie, die den grössten Pelzhandel von Nord-Amerika treibt, erst vor wenigen Jahren noch eine neue Pelzhandels-Speculation von der West-Küste von America nach China gemacht haben, und erstaunlich dabey gewinnen.~~No. 3. Der Baum-Marder.~~Der Baum-Marder bewohnt das ganze nördiche Europa, Asien und Amerika, findet sich aber auch in Teutschland, England und Frankreich, obgleich sparsamer. Er wohnt vorzüglich in hohlen Bäumen, wovon er auch den Nahmen hat, und nährt sich von Eichhörnern, Mäusen, Vögeln, Beeren und Honig. Sein Koth riecht bisamartig. Sein Pelzwerk ist, sonderlich in den Nordländern, dem vom Stein-Marder weit vorzuziehen, und kommt dem Zobel am nächsten. Er ist ohngefähr 18 und sein Schwanz 10 Zoll lang.~~No. 4. Der Zobel.~~Der Zobel hat mit dem Baum-Marder die grösste Aehnlichkeit nur ist er etwas kleiner, und sein Haar ist dunkelbrauner. Er wohnt in Sibirien, Kamschatka, auf den Inseln zwischen Asien und Amerika, und in ganz Nord-Amerika, bis zum 50 Grade der Breite, in Höhlen unter der Erde, und in hohlen Bäumen. Er nährt sich von Wieseln, Eichhörnern, Haasen und Vögeln, auch Beeren. Sein Balg wird unter das edelste Pelzwerk gerechnet, und ist, je schwärzer, langhaariger und glänzender, desto kostbarer und theurer, so dass man Zobel-Bälge hat, die von 1/4 Rubel an bis zu 50 und mehr Rubel auf der Stelle kosten. Der Zobel-Fang wird in Sibirien von geschlossenen Gesellschaften getrieben, die sich in einzelnen Banden, auf den ganzen Winter hindurch, in die grossen Wüsteneyen begeben. Die besten Zobel-Bälge gehen aus Sibirien nach Russland und von da in die Türkey, die schlechtern nach China. Der Canadische Zobel kommt durch die Hudsons-Compagnie über England nach Frankreich und Teutschland.~~No. 5. Der Hermelin.~~Der Hermelin ist eine grosse Wiesel, ohngefähr 10 Zoll und sein Schwanz 4 Zoll lang, und hat das Besondere, dass er im Sommer gelbbraun und nur am Bauche weiss ist, im Winter aber ganz weiss wird, und nur die schwarze Spitze des Schwanzes behält. Er wohnet häufig in den nördlichen gemässigten Ländern von Europa, Asien und Amerika, fehlt aber auch in wärmeren nicht ganz. Er lebt in Felsenklüften und Steinhaufen und nährt sich von Vögeln, Eyern, Ratten, Mäusen, jungen Haasen und Kaninchen. Sein Balg wird unter das edle Pelzwerk gerechnet, und war sonst eine vorzügliche Tracht grosser Herren, daher auch Fürsten-Mäntel und Hüthe in ihren Wappen immer mit Hermelin gefüttert gemahlt werden; anjetzt ist es aber aus der Mode gekommen.~~No. 6. Das Veeh.~~Das Veeh ist nichts anders als das graue Eichhorn der Nordländer, und lebt sonderlich in Sibirien und Russland, von daher auch mit seinem Pelzwerk, welches Grauwerk heisst, ein grosser Handel getrieben wird. Es lebt übrigens wie die andern Eichhörner in Wäldern, auf Bäumen, und nährt sich von Wall- und Haselnüssen, Bucheckern, Eicheln und Saamen von Nadelholz. Aus seinen Schwanzhaaren werden die kleinen Mahler-Pinsel gemacht.~~  
Der Land-Bär. No. 1. Der braune. No. 2. Der schwarze.~~Der Land-Bär gehört unter die Raubthiere. Der schwarze welcher an 5 1/2 Fuss lang ist, findet sich nur in den nördlichen kalten Ländern von Europa und Asien, deren grosse waldigte Einöden er bewohnt; der braune hingegen, welcher kleiner, und höchstens 4 Fuss lang ist, findet sich allenthalben, sowohl in kalten als warmen Ländern, sonderlich in Russland, Pohlen, Ungarn, in den Alpen und Pyreneen. In Teutschland aber giebt es jetzt keine mehr. Der schwarze Bär nährt sich von allerley Wurzelwerk, Beeren, wilden Obste, Honig, reifen Getreide, und selten von Fleischwerke; der braune hingegen vornehmlich vom Fleische allerley grosser Thiere, und ist daher den Pferden, dem Rind- und Schaaf-Viehe, und Roth-Wildpret sehr gefährlich. Aas ist gleichfalls Nahrung für ihn. Er schlägt seinen Raub mit den Tatzen nieder, die vorzüglich seine Waffen sind, und mit welchen er sich, auf den Hinterbeinen stehend, wehret, und saugt alsdann zuerst das Blut aus. Er kann schlecht laufen, aber sehr gut auf die Bäume klettern. Im Winter macht er sich in Höhlen oder unter Baumwurzeln ein Lager, in welchem er 5 bis 6 Monate ruhig und ohne Nahrung lieget, und zum Zeitvertreibe an den Tatzen sauget. Die Bärin bringt 1 bis 2 Junge; allein dass sie dieselben als rohe Fleischklumpen gebähre, und ihnen erst durch ihr Lecken Form und Gestalt gebe, ist eine Fabel. Man fängt und erlegt den Bären seiner Haut wegen, die als ein grobes Pelzwerk zu vielerley gebraucht wird, und eine gute Handelswaare ist.~~No. 3. Der Eis-Bar.~~Der Eisbär wohnt nur um den nördlichen Polar-Zirkel in Grönland, Spitzbergen, Novaja-Semlja, und auf den Inseln des Eismeers. Er ist ganz weiss, 8 bis 12 Fuss lang und ein sehr gefrässiges, fürchterliches Raubthier. Er nährt sich von Fischen, Robben, Walrossen, Walfischen, wenn sie noch jung oder todt sind; gräbt Leichen aus, fällt Menschen an, und kehrt sich an ihre überlegene Anzahl nicht. Auf abgerissenen Eisschollen macht er Reisen über ganze Meere, und kann sehr gut schwimmen. Im Winter vergräbt er sich in den Schnee. Man schiesst ihn seines Fells wegen.~~No. 4. Der Schupp, oder Wasch-Bär.~~Der Schupp wohnt in Nordamerika, in Jamaika und in den Antillen, meist in hohlen Bäumen. Er ist beynahe 2 Fuss lang, nährt sich von Mais, Zuckerrohr, Kastanien, und ist kein Raubthier. Er wird leicht zahm, und in den Häusern gehalten. Weil er seine Speisen und glatte Sachen gern im Wasser wäscht, so heisst er davon der Wasch-Bär. Sein Fell ist ein mittelmässiges Pelzwerk, das häuffig nach Europa kommt, und woraus meistens Müffe gemacht werden.~~No. 5. Der Dachs.~~Der Dachs gehört gleichfalls zu den Bären-Arten. Er ist etwa 2 Fuss lang und in ganz Europa und Asien bis hinauf zum 60sten Grade zu Hause. Er lebt einsam in unterirrdischen Höhlen, die er sich in Wäldern gräbt; aus diesen geht er nur des Nachts heraus, und nährt sich dann von Wurzeln, Eicheln, Obste, Fröschen, Käfern, Vögel-Eyern und jungen Vögeln. Im Herbste wird er sehr fett, legt sich dann in seine Höhle, wo er den Winter über liegen bleibt, und sich sein eignes Fett aussauget, so dass er im Frühjahre ganz mager ist. Sein Fleisch ist nicht essbar; sein Fett wird in den Apotheken, und sein Fell zu Jagd-Taschen und Ranzen gebraucht.~~No. 6. Der Vielfras.~~Der Vielfras ist ohngefähr 2 Fuss lang, wohnt in Norwegen, Schweden, Lappland und Sibirien, und gehört auch zu den Bären. Er nährt sich von dem frischen Fleische und Aase der Elenne, Renn-Thiere, Haasen, Mäuse und Beeren. Er ist sehr gefrässig, und hat davon den Nahmen. Sein Balg ist sehr schön von Haaren und ein kostbares Pelzwerk.~~  
No. 1. Der Lachs oder Salm.~~Der Lachs oder Salm macht den Uebergang von den See- zu den Fluss-Fischen, denn er überwintert in der See, sonderlich im nördlichen Ocean, und geht im Frühjahre sehr fett in die Flüsse zurück, wo er laichet und häufig gefangen wird. Er nährt sich von kleinen Fischen und Wasserinsecten, wächst sehr schnell, und erlangt eine beträchtliche Grösse bis zu 6 Fuss Länge und 80 Pfund an Gewicht. In Teutschland wird er fast in allen grossen Flüssen gefangen, der Rhein- Weser- und Elbe-Lachs ist der berühmteste davon. Er ist sowohl frisch gesotten als auch marinirt und geräuchert, ein sehr delikater Fisch, und macht daher einen beträchtlichen Handelszweig für mehrere Länder; besonders für England, als wo der Lachsfang sehr stark getrieben wird.~~No. 2. Der Thun.~~Unter allen essbaren Fischen ist der Thun-Fisch wohl der grösste, denn man findet ihn von 2 Fuss, seiner gewöhnlichen Grösse, bis zu 10 Fuss lang und von 7 bis zu 700 Pfund schwer. Er wohnet in allen Meeren, vorzüglich aber in dem mittelländischen, als wo an den Italienischen, Französischen und Spanischen Küsten grosse Thun-Fischereyen sind, und ein starker Handel mit dem eingepöckelten Thun-Fisch, sonderlich in die Türkey getrieben wird. Er wird auch frisch und marinirt, wie der Lachs, verspeisst. Der Thun ist ein starker Räuber, nährt sich vorzüglich von Heringen und Makreelen, und seine Gefrässigkeit geht so weit, dass er auch seiner eignen Brut nicht schont. Er zieht im May in grossen Schaaren von mehreren Tausenden in Form eines langen Vierecks mit grossem Geräusche aus dem hohen Meere gegen die Küsten, und da ists, wo er in den sogenannten Tonnaros, oder Thun-Fischereyen - welches eine Art von Wasser-Festung, zwischen den Felsen und Inseln, aus starken Netzen gebaut, und mit vielen Kammern versehen sind - häufig gefangen wird.~~No. 3. Der Hering.~~Der Hering ist ein so höchst wichtiger Fisch sowohl als Speise als auch als Handels-Artickel, für ganz Europa, dass ganze Länder, z.E. Holland, Engl., Schottland, Norwegen, Schweden, Dännemark, Preussen u.s.w. ihn als eine Haupt-Quelle ihres Reichthums betrachten. Der Hering ist ein Bewohner der Nord- und Ost-See so wie des Atlandischen Meeres, wo er sich in den Tiefen aufhält, im Frühjahre und Sommer aber an die flachen Stellen empor kommt, und sich in ungeheuern Schaaren an die Küsten drängt, um daselbst zu laichen, wobey er dann auch gefangen wird. Unsere Vorfahren kannten zwar schon den Hering, allein da sie ihn nicht recht einzusalzen verstunden, war ihnen dieser Handel von keiner grossen Wichtigkeit, bis ein Brabanter, Wilhelm Beuckel, gegen das Ende des XIII. Jahrhunderts, durch einen Zufall die rechte Methode ihn einzusalzen und haltbar zu machen erfand, und dadurch auf einmal die Herings-Fischerey zu einer Goldgrube, und zum wichtigsten Handelszweige für viele Nationen machte. Keine einzige Gattung Fische vermehrt sich jährlich so ungeheuer, und ist in grösserer Menge im Meere vorhanden, als der Hering, denn man kann nur mässig berechnet annehmen, dass jährlich gewiss über 1000 Millionen von den Menschen gefangen, und mehr als noch einmal so viel von andern Raub-Fischen gefressen werden. Man hat eine doppelte Art den Hering zur Dauer zu bereiten, nemlich 1) das weisse Einsalzen, wo er in Tonnen eingesalzt oder eingepöckelt, und wie bekannt, durch ganz Europa versandt wird; 2) das rothe Einsalzen, wo die Heringe 24 Stunden lang in Salz-Laake liegen, hernach herausgenommen, mit den Köpfen an hölzerne Spiesse angereihet, und in dazu angelegten Oefen , deren jeder 12000 Stuck fasset, 24 Stunden lang geräuchert und gedörrt werden, und sodann Bücklinge heissen. Der Hering der Ostsee heisst Strömling, und ist etwas kleiner.~~No. 4. Die Makrele.~~Wir treffen die Makrele in der Nord- und Ost-See und an mehreren Orten im Ocean an. Sie zieht in ganzen Heeren, und ist ein starker Raubfisch, der sonderlich den Heringen gefährlich wird, und sie oft von den Kusten verscheucht. Sie wird 1 höchstens 2 Fuss lang, und ist ein fetter sehr delikater Fisch. Sie wird theils frisch verspeisst, theils marinirt; in Norwegen und Schottland aber wie der Hering behandelt. Der Makrelenfang macht bey verschiedenen Völkern einen beträchtlichen Theil der Fischerey aus.~~  
(E)s giebt sehr viele Arten Raub-Vögel. Der erste (und b)erühmteste unter ihnen ist der Adler. Der (Adler) ist, als der edelste Vogel, der König der Vö(gel, s)o wie der Löwe der König der vierfüssigen (Thier)e. Man 10 Sorten Adler, deren jede (von d)er andern verschieden ist; nemlich 1) den (König)s- oder Gold Adler; 2) den gemeinen Adler; (3) de)n Adler mit weissen Kopfe; 4) den ge(...)en Adler; 5) den Adler mit weissen Schwan(ze; 6)) den weissen Adler; 7) den schwarzen Ad(ler; 8)) den kleinen Adler mit weissen Schwanze; (9) d)en grossen Meer-Adler; 10) den gemeinen (...)-Adler. Ich will hier nur 3 Haupt-Arten davon liefern.~~No. 1. Der Königs- oder Gold-Adler.~~(Er) ist der edelste und stolzeste seines Geschlechts, (misst) 8 1/2 Fuss mit ausgestreckten Flügeln, und (fliegt) unter allen Vögeln am höchsten, denn er steigt (hoch) über die Wolken; daher ihn auch die Alten (dem J)upiter zugesellten, und ihn nur den Götter-(Vogel) nannten. Er hat einen starken blaulichen (Schna)bel und goldgelbe Füsse, mit scharfen Kral(len.) Seine Farbe ist goldgelb und braun, und er hat ein blitzendes gelbes Auge. Er wohnt auf hohen (einsa)men Felsen, sowohl in den gemässigten Gegenden von Europa, als in heisseren Ländern. Er (raubt) Kraniche, Gänse, Hasen, Lämmer, und junge Ziegen, und ist sehr schwer zahm zu machen.~~No. 2. Der gemeine Adler.~~(Er) ist etwas kleiner als der Königs-Adler, braun (von) Farbe, mit weiss und schwarzen Schwanze, (l)ebt zahlreicher als jener, besonders in kalten (Länd)ern. Sein Raub sind vorzüglich Haasen, da(her) man ihn auch sonst zur Falknerey in Frank(reich) zur Hasen-Beitze abrichtete.~~No. 3. Der Pygargue oder Adler mit weissem Kopfe.~~Er ist so gross wie der gemeine Adler, schwarz(braun) von Farbe, mit weissem Kopfe und Schwan(ze, l)ebt auch nur in kalten Ländern, und raubt (vorz)üglich junge Rehe und Hirschkälber. Er horstet auf hohen Bäumen, und fliegt nur ein Paar Stunden um Mittag auf Raub aus. Dass die Adler überhaupt ihre Jungen auf ihrem Rücken der Sonne entgegen trügen, oder sie nöthigten in die Sonne zu sehen, und diejenigen tödteten, die den Sonnenglanz nicht mit offenen Augen ertragen könnten, ist eine Fabel der Alten.~~No. 4. Der Lämmer-Geyer.~~Ist der grösste und fürchterlichste unter allen Raubvögeln. Er wohnt vornehmlich in Afrika und auf den Alpen in der Schweiz, und seine ausgebreiteten Flügel sind an 16 Fuss lang. Er ist dunkelbraun von Farbe, hat einen fast nackten Hals, der nur mit dünnen Flaum-Federn besetzt, und vorn herein mit zwey weissen Strichen gezeichnet ist; einen oben platten Kopf, und starken erst an der Spitze gekrümmten Schnabel. In Peru heisst er der Condor. Er frisst Aas und Luder lieber als frisches Fleisch, welches die Adler nicht thun; in Mangel dessen aber raubt er Schaafe, Kälber, Ziegen, Rehe, Gemsen und sogar auch 3 bis 4jährige Kinder. Man nennt ihn Lämmer-Geyer, weil Schaafe sein liebster Raub sind.~~No. 5. Der Habicht.~~Der Habicht ist ein gemeiner Europäischer Raub-Vogel, der den Tauben- und Hühner-Höfen vielen Schaden thut. Er ist graubraun gesprenkelt und hat lange Beine und Fänge. Man richtet ihn auch zur Falknerey mit ab.~~No. 6. Der Falke.~~Nach dem Adler ist der Falke der edelste, schnellste und kühnste Raubvogel, und der nützlichste für den Menschen; denn er lässt sich vortrefflich zur Falken-Jagd oder Beize abrichten, welche nur ein theuer Vergnügen grosser Herren ist. Man beizet mit ihm Hasen, Reiger, Kraniche, Störche und Feldhühner. Der Falke bewohnt nur die kältesten Nord-Länder, Issland, Norwegen, Russland, von daher man sie nach Frankreich, Teutschland, Italien, Persien und in die Turkey transportirt. Man hält die Issländischen weissen Falken für die kostbarsten. Das scharfe Gesicht des Falken ist berühmt, und zum Sprüchworte geworden.~~  
Das eigentliche Vaterland der Tabackpflanze ist das südliche Amerika. Der Taback hat seinen Namen von der kleinen Insel Tabago, wo die Spanier ihn im Jahr 1520 zuerst fanden und von da nach Europa brachten. Seinen lateinischen Nahmen Herba Nicotiana hat er von einem französischen Gesandten am Portugies. Hofe, Jean Nicot, der ihn dort kennen lernte, und zuerst an die Königin Catharine de Medicis nach Frankreich schnickte. Sein Gebrauch hat sich seitdem in der ganzen Welt ausgebreitet, und ist einer der wichtigsten Producte und Handels-Artikel sowohl von Westindien als Europa worden. Obgleich sein Vaterland eigentlich die wärmeren Länder von Amerika und Asien sind, so verträgt er doch auch sehr gut das gemässigtere Clima, und wird dermalen häufig in Europa, sonderlich in Frankreich, Teutschland und Ungarn gebauet. Es giebt zwar einige wesentlich verschiedene Gattungen der Tabackpflanze, die bekanntesten und vorzüglichsten darunter sind aber folgende zwey.~~No. 1. Der Virginische Taback.~~Er macht in gutem Boden eine Staude von ohngefähr Mannshöhe, die grosse, breite und zugespitzte Blätter, und oben einen Büschel blassrothe trompetenförmige Blumen hat. Sein Vaterland ist Westindien und vorzüglich Virginien, woher er auch den Nahmen hat.~~No. 2. Der Asiatische oder Bauern-Taback.~~Dieser ist kaum halb so hoch, hat aber mehr grössere und breitere Blätter als jener, blüht grüngelb und trägt vielen ölreichen Saamen. Sein Vaterland ist Asien, und er wird vorzüglich in der Türkey und in Ungarn gebaut, daher er auch türkischer Taback heisst. Beyde Pflanzen geben einerley Product, nemlich Rauch- und Schnupf Taback, welche aus den getrockneten grünen Blättern der Pflanze fabricirt werden. Je heisser das Land ist, in dem die Pflanze wächst, desto besser von Qualität wird der Taback. -~~Folgendes sind ohngefähr die Haupt-Arbeiten der Tabacks-Cultur und Fabriation. Wenn die grünen Blätter der Taback-Pflanze eine gewisse Grösse und Reife erlangt haben, und anfangen braun zu werden, so werden sie abgeblattet, auf einander gepackt, dass sie sich erhitzen und schwitzen, dann an starke Faden gereihet, und im Schatten recht dürr getrocknet. So werden sie nun Centnerweise an die Tabacks-Fabriken verkauft; wo sie dann gehörig sortirt, in Brühen gebeitzt, und entweder zu Rauch-Taback in Rollen gesponnen oder fein geschnitten; oder zu Schnupf-Taback klar gemahlen werden. Die vielerley und verschiedenen Arten, die Tabacks-Blätter aus verschiedenen Ländern zu mischen, zu sortiren, zu beitzen, ihn gähren zu lassen, zu spinnen, zu schneiden, zu mahlen und zu appretiren, geben hernach die erstaunlich vielen Sorten von Rauch- und Schnupf-Taback, davon fast jedes Land seine Eigenheiten hat, und die für den Handel sowohl als für die Staats-Einkünfte vieler Reiche ein so wichtiger Gegenstand sind.~~  
Unter dem Namen Stockfische begreift man im gemeinen Leben gewöhnlich mehrere Arten getrockneter Schell-Fische, die ein höchst wichtiger Handels-Artikel vieler Nationen, so wie die Kost unzähliger Menschen sind. Die bekanntesten Fischarten darunter sind der Kabeljau, der eigentliche Stockfisch, die Scholle, und der Schellfisch, welche gegenwärtige Tafel auch zeigt.~~No. 1. Der Kabeljau.~~Der Kabeljau ist der grösste unter den Stockfisch-Arten, gewöhnlich 3 Fuss lang und 14 bis 20 Pfund schwer. Er ist ein Bewohner des Weltmeeres, und kömmt nie in die Flüsse; am häufigsten findet man ihn in den nördlichen Meeren unserer Hämisphäre, an den Küsten von Norwegen, Island, an den Orkadischen Inseln, und in Nordamerika bey der Bank von Terre Neuve, Capbreton und Neuschottland. Er ist für viele Nationen ein überaus wichtiger Handels- und Nahrungs-Artikel. Er ernährt ganz Island, bringt Norwegen jährlich einige Tonnen Goldes ein, und ist sonderlich für England und Frankreich eine ergiebige Quelle des Reichthums, indem er beyden Nationen nur in Nord-Amerika jährlich an 20000 tüchtige Seeleute beschäftigt. Man fängt den Kabeljau mit Angeln, an welche man frische Heringe, Schellfische, Makrellen, Krebse und Krabben als Köder steckt. So bald er gefangen ist, wird ihm der Kopf abgeschnitten, das Eingeweide herausgenommen, und das Rückrad ausgelösst, und sodann wird er entweder auf Stöcke oder Stangen gehängt, und an der Luft getrocknet, oder er wird eingesalzen und in Fässer gepackt, oder er wird eingesalzen und zugleich an der Luft gedörrt. Von diesen drey verschiedenen Arten der Zubereitung zur Dauer, bekömmt der Kabeljau hernach auch verschiedene Namen; denn ungesalzen an der Luft getrocknet, heisst er Stockfisch, eingesalzen, Lapperdan, gesalzen und getrocknet aber Klippfisch. Unter diesen 3 verschiedenen Namen führen ihn unsere Kaufleute; es ist aber immer ein und derselbe Fisch, der Kabljau. Aus den Lebern wird Trahn gebraten; und der Rogen wird in Fässchen an die Holländer und Franzosen verkauft, die ihn als Köder zum Sardellen-Fange brauchen.~~No. 2. Der eigentliche Stockfisch.~~Der eigentliche Stockfisch ist kleiner als der Kabeljau, nur 1 1/2 bis 2 Fuss lang, aber ein Raubfisch wie jener, und verfolgt sonderlich die Heringe und Makrelen. Er halt sich sowohl im Mittelländischen als Nord-Meere auf, und wird am häufigsten an den englischen und Irrländischen Küsten, und 3 bis 4 Meilen von der Küste von Bretagne mit Netzen oder Angeln gefangen. Da er in grosser Menge gefangen wird, so wird der gröste Theil davon an Stangen oder Stöcken getrocknet (wovon er auch den Namen Stockfisch bekommt) und nach Spanien oder Teutschland versendet.~~No. 5. Die Scholle.~~Man rechnet die Scholle gleichfalls unter die Stockfisch-Arten, weil man sie grösstentheils, in Teutschland wenigstens, nicht frisch, sondern an der Luft gedörrt und in Bündel gebunden versendet, und ebenso wie den Stockfisch kocht und verspeiset. Sie wohnen in der Ost- und Nord-See, halten sich beständig tief im Grunde der See auf, und nähren sich von kleinen Fischen, Muscheln und Schnecken-Brut. Das Charakteristische an ihnen ist, dass immer beyde Augen auf einer Seite des Körpers stehen, und dass ihr Körper vom Rücken nach dem Bauche zu ganz platt gedrückt und flach ist, daher sie auch Plattfische, Platteisen, und Halbfische heissen. Sie werden mit Grundschnuren gefangen oder mit langen Stangen gestochen, und machen für die Küsten der Ostsee einen guten Handels-Artikel.~~No. 4. Der Schellfisch.~~Der eigentliche Schellfisch ist unter allen Stockfischen der kleinste, denn er ist nur 1 Fuss lang. Er bewohnt die Nordsee und wird ohnweit Helgoland im Herbst in grosser Menge gefangen, und nach Hamburg verfahren. Er nährt sich von Krebsen und Wasser-Insecten; und hat ein weisses, derbes, wohlschmeckendes Fleisch. Er wird sowohl frisch, als auch gesalzen und getrocknet in den Nordländern verspeisset.~~  
No. 1. Der Zimmetbaum.~~Das Vaterland des ächten Zimmet-Baums, welcher uns eins der kostharsten und angenehmsten Gewürze, die Zimmet-Rinde oder den Caneel liefert, und womit die Holländer lange Zeit den Alleinhandel trieben, ist die Insel Zeylan. Der wilde Zimmet wächset zwar auch auf der Küste Malabar, in Sumatra und Borneo, ist aber bey weitem nicht so gut als der ächte von Zeylan, und kostet auch nur den fünften Theil so viel als jener. Der Zimmetbaum wird ohngefähr so gross als bey uns ein Pflaumenbaum, hat breite dunkelgrüne Blätter, die jung purpurroth aussehen, und einen starken würzreichen Geruch haben. Auch seine Wurzel hat einen scharfen Campferartigeu Geruch. Er hat kleine weisse geruchlose Blüthen, die hernach, eine kleine olivenartige blaulich-schwarze Frucht (Fig. a.) geben, welche den Geruch von Gewürznelken hat. Der Baum hat eine doppelte oder vielmehr dreyfache Schaale. Die äussere ist grau, ohne Geruch und Geschmack, und taugt nichts. Die zweyte und dritte hängen fest zusammen, und machen das Gewürz, die Zimmet-Rrinde, aus. Um die Rinde von gehöriger Güte zu erhalten, darf kein Baum vor dem fünften Iahre geschälet werden; länger als bis 10 oder 12 Iahr aber taugt er nicht zum Schälen, weil die Rinde zu schlecht wird. Es giebt vorzüglich 3 Arten von Zimmet: 1) der feine, von jungen und mittelmässigen Bäumen; 2) der grobe, von dicken älteren Bäumen; und 3) der wilde, von den andern Inseln ausser Zeylan. Die Holländcr schickten bisher jährlich immer drey bis 400,000 Pfund, von daher nach Europa; aber die Engländer, welche den Zimmet bereits mit Glück in die westindischen Inseln verpflanzt haben, thun ihrem Handel grossen Schaden.~~No. 2. Der Campferbaum.~~Der Campfer, das bekannte, starkriechende und fast wie weisses Steinsalz aussehende Arzneymittel, ist das Harz des Campfer-Baums, der in China, und vorzüglich in Ostindien auf der Insel Borneo und Sumatra wächst. Der Baum wird hoch, breitet sich sehr aus, hat hellgrüne stark geribbte Blätter, die beym Reiben wie Campfer riechen, kleine weissgelbe Blüthen, die dunkelblaue Beeren (Fig. b.) als Saamen tragen; und gehört unter die Lorber-Arten. Wenn der Baum geritzt wird, so dringt zwischen Kern und Schaale das weisse flüchtige Harz, der Campfer, heraus, und dies ist der sogenannte natürliche oder Borneische Campfer, der kostbarste, theuerste und seltenste. In Europa braucht man nur den durch Kunst gemachten Campfer, welcher in China und Japan aus Wurzeln, Aesten und Blättern des Campferbaums durch Destilliren bereitet wird. Dieser aber, weil er noch roh und unrein, röthlich und aschgrau aussehend, nach Europa kommt, wird erst in Venedig, Holland und England gereinigt nnd raffinirt. Ausser seinem medizinischen Gebrauche wird er auch vorzüglich zu Feuerwerkerey gebraucht, weil er schnell und unauslöschlich brennt.~~