Ad99999 03 102a

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 Mikroscopische Gegenstände

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm. Gegenst. XXXIII. Melanges. XXXIII.


No. 1. Feiner holländifcher Zwirnsfaden.
Die Holländer und Niederländer haben es in ihren Flachsgeweben bis zu einem hohen Grade von Vollkommenheit gebracht , so dass ihr feiner Zwirn (den man entweder zum Nähen, oder zu feinen Zeugen, als z.B. Spitzen, Battist, Mousselin u.s.w. braucht), mit blossen Augen angesehen (a), nur aus einem einzigen äusserst fein gesponnenen Faden zu bestehen scheint. Doch wie ganz anders erscheint derfelbe Faden, wenn wir ihn unter einem beträchtlichen Vergrösserungsglase betrachten (b). Hier sieht man nichts mehr von jener Zartheit und Glätte, sondern die Fäden erscheinen als grob zusammengedrehte Stricke, mit groben unordentlichen Fasern.
No. 2. Zwey Goldfäden.
Das Gold wird unter andern Verarbeitungen auch zu Verfertigung der goldnen Tressen gebraucht. Dazu wendet man aber das Gold nicht rein oder pur an, sondern vergoldet mittelst gewisser Handgriffe und Vortheile dünne Stangen von feinem Silber damit, und zieht sie dann durch verschiedene Löcher bis zu dem feinsten Haardrath aus. Doch wegen der erstaunlich grossen Dehnbarkeit des Goldes erscheinen auch diese feinen Silberfäden noch immer auf der Oberfläche vergoldet. Dann plattet man diese feinen Dräthe mit stählernen Walzen breit, spinnt sie auf der Spinnmühle über seidene Fäden, und verbraucht sie so zu Tressen und andern Arbeiten. Mit blossen Augen angesehen (a), sehen diese Goldfäden wie feine massive Goldstreifen aus. Allein unter dem Mikroscope erblicken wir es (b) ganz anders. Der dünne seidene Faden erscheint als ein dicker Strang, um den ein Band von Goldblech läuft, wo man aber allenthalben die darunter liegende Seide durchsehen kann.


Metadaten

ID Tafel: b0055811berl
Tafelüberschrift: Verm. Gegenst. XXXIII. Melanges. XXXIII.
Sprache: ger, fre
Heft: 60
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0055811berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 2/q0000352berl
Klassifikation von Bertuch: Verm. Gegenst. XXXIII.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad00341 02 103a, Ad99998 03 102a