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 Pfirschen und Aprikosen

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Pflanzen LXXVII. Plantes LXXVII. Plants. LXXVII. Piante. LXXVII.


Fig. 1. Die gemeine Pfirsche. (Amygdalus Persica.)
Der Pfirschbaum, der uns so schöne, wohlschmeckende Früchte giebt, ist eigentlich in Persien zu Hause, wo er wild wächst. Von da wurde er in das südliche Europa, und so ferner auch zu uns nach Teutschland verpflanzet, wo er in den Gärten, jedoch mit grosser Sorgfalt, und Schutz gegen Kälte und rauhe Winde gebauet wird. In den Nördlichen Theilen von Europa, ja schon in Nord-Teutschland, kommt er nicht mehr im Freyen fort, und wird blos in Treibhäusern gezogen. Vorzüglich gut gedeiht die Pfirsche in Frankreich, Spanien, Italien, und den griechischen Inseln; doch pflanzt man ihn auch in Nord- und Süd-Afrika, und in Amerika. Der aus Kernen bey uns erwachsene Baum erreicht eine Höhe von 16 - 20 Fuss. Doch bey uns veredelt man meistens die wilden Pfirschenstämme durch Oculiren, die dann grössere und schmackhaftereFrüchte tragen, wie unsere Abbildung sie in natürlicher Grösse zeigt. Im Frühjahr kommen noch vor den Blättern die röthlichen Blüthen (B.) zum Vorschein. Die Blätter sind lang, schmal, scharf zugespitzt, wie bey den Weiden, und an den Seiten gezahnt. Im August wird in unsern Gegenden die Frucht reif. Sie ist sehr vollsaftig, von angenehmen wensäuerlichen Geschmacke. In der Pfirsche sitzt der dicke steinige Kern (C.) der inwendig eine kleine bittere Mandel enthält, die den Eichhörnchen und andern kleinen vierfüssigen Thieren tödlich ist. - Durch sorgfältige Cultur haben die Gartenliebhaber, ausser der gewöhnlichen hier abgebildeten Pfirsche, noch eine Menge anderer Sorten, oder vielmehr Spielarten gezogen.
Fig. 2. Die Aprikose. (Prunus Armeniaca.)
Der Aprikosen-Baum gehört zu dem Geschlechte der Pflaumen- und Kirschenbäume, wie man dies schon an Gestalt und Farbe der Blätter und Blüthen sieht. Sein eigenthümliches Vaterland ist Asien, vorzüglich Armenien, von wo er nach Italien und Frankreich gebracht wurde. Dann verpflanzte man die Aprikose auch nach Teutschland, wo sie in Gärten und Weinbergen, zumal im südlichen Teutschland, sehr häufig gebaut wird, da sie minder zärtlich, als die Pfirsche, ist. Nur muss man sie gegen starke anhaltende Fröste schützen. Die meisten fünfblättrigen Blüthen kommen zeitig im Frühjähre noch vor den Blättern zum Vorschein. Die Frucht, die hier in natürlicher Grösse abgebildet ist, sitzt hart am Stiele, wird im Julius und August reif, und hat ein saftiges süsses Fleisch. In der Frucht sitzt der Stein, (C) der einen mandelartigen Kern enthält.
Man zieht die Aprikosen aus gesteckten Kernen. Besser von Güte werden Sie aber, wenn man veredelte Reisser von ihnen auf wilde Aprikosen und Pflaumenstämme oculirt. Durch fleissige Behandlung in Gärten hat man auch von dem Aprikosenbaume mehrere Spielarten nach und nach erhalten.


Metadaten

ID Tafel: b0050096berl
Tafelüberschrift: Pflanzen LXXVII. Plantes LXXVII. Plants. LXXVII. Piante. LXXVII.
Sprache: ger, eng, ita, fre
Heft: 63
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050096berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1802 4/q0000349berl
Klassifikation von Bertuch: Pflanzen LXXVII.
Abmessung: schwarze Druckfarbe
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 04 015a