Ad99998 08 040a

Aus Interlinking_Pictura
Version vom 12. Dezember 2017, 09:23 Uhr von LiaVeja (Diskussion | Beiträge) (Created by Import K bot.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche



 Malerische Ansichten des Rheins

Ad99998 08 040a.jpg

Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende CLXXXIX. Melanges CLXXXIX.


Fig. 1. Ansicht von Ehrenbreitstein vor der Zerstörung.
Die Festung Ehrenbreitstein liegt am Ufer des Rheins auf einem hohen, von drei Seiten fast senkrecht abgeschnittenen Felsen. Zunächst zu ihren Füssen liegt das sogenannte Thal, das einen Theil der auf dem jenseitigen Ufer befindlichen, Stadt Coblenz ausmacht, und mit derselben durch eine fliegende Brücke verbunden ist. Während der unaufhörlichen Fehden im Mittelalter diente die Festung lange Zeit hindurch den Erzbischöfen von Trier zur Residenz, bis sie sich endlich eine eigene Burg an dem Ufer der, sich hier in den Rhein ergiessenden, Mosel erbauten. Es befindet sich in der Festung, ein Brunnen, der 280 Fuss tief in den Felsen eingehauen ist. Alle Werke bestunden aus Ungeheuern Felsenstücken, und die sämmtlichen Magazine befanden sich in unterirrdischen, gegen Bomben vollkommen gesicherten Gewölben. Auf der vierten und, schwächsten Seite führten mehrere schmale Wege in die Festung, die aber ihrer ganzen Länge nach von den Kanonen bestrichen wurde. Eine Reihe von Jahrhunderten hindurch hielt man es für unmöglich, Ehrenbreitstein zu erobern. Die Aussicht von dieser Felsenhöhe ist über allen Ausdruck vortrefflich, und man übersieht mit Einem Blicke eine weite, vom Rhein und der Mose durchschnittene, mit einer Menge blühender Städte, Schlösser und Dörfer bedeckte, höchst fruchtbare Ebene.
Fig. 2. Ansicht von Ehrenbreitstein nach der Zerstörung.
Höchst traurig ist es, dass auch diese Vormauer von Teutschland endlich fallen musste. Gegen Ende des Jahres 1798 wurde sie von einem französischen Armee-Corps unvermuthet eingeschlossen, und weil sie weder mit Munition noch Lebensmitteln versehen war, so wurde sie durch den drückendsten Mangel gezwungen, sich am 27. Januar 1799 zu ergeben. Nach dem Frieden von Lüneville wurde sie von den Franzosen gänzlich demolirt. Die Thürme, die Felsenwände, die Mauern und Gewölbe, Alles wurde durch die furchtbare Gewalt des Pulvers zerstört, und jetzt sind nur noch formlose Schutthaufen davon übrig.


Metadaten

ID Tafel: b0058829berl
Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende CLXXXIX. Melanges CLXXXIX.
Sprache: ger, fre
Heft: 148
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0058829berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1813 8/319124789
Klassifikation von Bertuch: Verm. Gegenst. CLXXXIX.
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad00341 07 040a, Ad99999 08 040a