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Beschreibungstext
Tafelüberschrift: Vögel. XCV. Oiseaux. XCV.
Die auf dieser Tafel abgebildeten Papageien, gehören sämmtlich zu den merkwürdigsten Arten des, in so vielfacher Hinsicht Bewunderung erregenden Geschlechts.
Fig. 1. Der Saphir-Kopf. (Psittacus Galgulus.)
Je nach der Verschiedenheit des Alters zeigt diese Art einen so grossen Farbenwechsel, dass man in den Sammlungen selten zwei vollkommen gleiche Exemplare antrifft. Nur der Kopf ist bei Allen ohne Ausnahme blau. Bei dem Männchen ist er schön himmelblau, das bis tief am Halse hinab geht, so dass es gleichsam eine Kappe von dieser Farbe angezogen zu haben scheint, die sich nur etwas weiter nach vorn verbreitet und dort in ein Hellroth übergeht. Am hintern Theile des Kopfs endigt sich das Blaue in ein blassgelbes Halsband, und zwischen den Schenkeln zeigt sich ein schöner violetter Flecken, der sich bis an den Unterleib fortsetzt. Alles Uebrige, mit Ausnahme der Unterschenkel, die vorn rothe Bänder haben, und gelbe, wie mit einem Pinsel aufgetragene, Streifen zeigen, ist grün. In der Gefangenschaft verändern sich jedoch diese Farben, wie bei vielen andern Papageien: oft wird die ganze Brust gelb, und das Roth verbreitet sich über den Mantel. Bei'm Weibchen ist das Halsband mehr grünlich. Die Brust ist mit karminrothen Federn bedeckt, die eine grüne Einfassung haben. Bornéo und Banda ist die Heimath dieses Vogels, von wo ihn die Holländer sehr häufig nach Europa gebracht haben.
Fig. 2. Der Papagei mit dem Halsbande. (Psittacus torquatus.)
Von dieser ausgezeichnet schönen Art hat das Männchen ein rosenfarbnes Halsband, das den hintern Theil des Halses umgiebt, an die Seiten reicht und dort mit einem andern schwarzen Halsband zusammenstösst. Ein kleiner schwarzer Streifen, der zieht sich nach dem Winkel des Auges vom Nasenloch zieht, giebt diesem Vogel eine besondere Physiognomie. Man trifft ihn in einigen Gegenden von Afrika und in einem grossen Theile Indiens an, in America nirgends. Die Grösse wechselt nach den verschiedenen Ländern, die er bewohnet.
Fig. 3. Der purpurne Papagei. (Psittacus purpurcus.)
Dieser Papagei ist mehr unter dem Namen des violetten bekannt. Er ist in Guiana sehr häufig aber nicht sehr gesucht, weil er nicht sprechen lernt. Flügel und Schwanz zeigen ein schönes Violetblau, Kopf und Gesicht eine Untermischung von Weiss und Lilas. Ein kleiner rother Streif begränzt die Stirn. Der Obertheil des Körpers ist dunkelbraun mit einigem violetten Schimmer, der Untertheil reich violet und purpurn. Die untern Schwanzdeckfedern sind rosenfarben.
Fig. 4. Der hartnäckige Papagei. (Psittacus perttinax.)
Er zeigt eine Menge Varietäten, je nach dem Alter und der Gefangenschaft. Das Männchen ist an der Stirn, an den Seitentheilen des Kopfs und an der Kehle schön gelb, an der Brust röthlichgelb mit grünlichem Schimmer. Der Scheitel ist bläulich, fast alles Uebrige, mit Ausnahme der grossen Schwungfedern, welche blau sind, schön glänzend grün. Man findet diese Art in Cayenne, Surinam; überhaupt im ganzen Guiana, auch in Brasilien.
Fig. 5. Der gelbgeflügelte Papagei. (Psittacus ochropterus.)
Einer der schönsten Americanischen Papageien. Er hält sich an den Ufern des Amazonenflusses auf und ist besonders durch weisse Federn an der Stirn und in dem Kaum zwischen den Augen und dem Schnabel. Wange und Kehle, Schenkel und Wurzel der Flügel, zeigen das lebhafteste Jonquille-Gelb. Fast alles Uebrige des Körpers, mit Ausnahme der Brust und der Seiten des Unterleibs und des Schwanzes, die gelbgrün mit bläulichem Schimmer sind, ist von einem glänzenden Hellgrün, mit einem Anflug von Gelb. Die grossen Schwungfedern sind an ihrem Ursprung grün und an ihren Spitzen blau. In der Gefangenschaft wird dieser Papagei öfters ganz gelb.
Fig. 6. Der bestäubte Papagei. (Psittacus pulverulentus.)
Einer der grössten Papageien, den die Einwohner von Cayenne, wo er vorzüglich gefunden wird, wegen des mehlartigen weissen Auflugs (sic) auf seinem Gefieder den Müller nennen. Bei allen grünen Papageiartigen zeigt sich ein solcher Anflug in der frühsten Jugend, bei dieser Art jedoch ist er bleibend. Die Spitze der mittleren Schwungfedern ist schön blau. Diese Art lernt vorzüglich leicht sprechen.
Metadaten
ID Tafel: | b0050179berl |
Tafelüberschrift: | Vögel. XCV. Oiseaux. XCV. |
Sprache: | ger, fre |
Heft: | 166 |
Link PPO: | http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050179berl |
TafelgehörtzuExemplar: | Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1816 9/q0000342berl |
Klassifikation von Bertuch: | Vögel. XCV. |
Abmessung: | koloriert |
weitere Abbildungsversionen: | Ad99998 09 028a |