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 Merkwürdige Fische

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Fische. LVI. Poissons. LVI.


Fig. 1. Die zweilinigte Plagusie. (Plagusia bilineata.)
Dieser, zu den Schollen gehörige Fisch, unterscheidet sich von allen übrigen Arten hinlänglich durch die zwei Seitenlinien, von denen die eine auf der Mitte des Körpers, die andere näher am Rücken ist, und welche beide am Ende des Kopfs beginnen. Am Kiemendeckel hat sie vier Strahlen, eben so viele an der Bauchflosse, und 174 an den After-, Schwanz- und Rückenflossen. Die beiden Kinnladen sind mit kleinen stumpfen Zähnen besetzt. Ganz nahe an der Oberlippe erscheinen an beiden Seiten die zwei Nasenlöcher, wovon das untere trichterförmig ist. Sowohl der Kopf, als der Rumpf, sind mit kleinen gezähnten, fast runden Schuppen bedeckt. Der After steht nahe bei der Kiemenöffnung. Eine Brustflosse ist gar nicht vorhanden. Die obere Seite ist am Rande braun und in der Mitte gelb, die untere ist weiss und in's Röthliche übergehend.
Dieser Fisch bewohnt die Chinesischen und Ostindischen Meere, und nährt sich, wie die anderen Gattungen dieses Geschlechts, von Muscheln und kleinen Krebsen.
Fig. 2. Der marmorirte Achir. (Achirus marmoratus.)
Das Achiren- Geschlecht ist mit den Schollen sehr nahe verwandt, und unterscheidet sich hauptsächlich durch die Abwesenheit der Brustflossen. Kopf, Körper und Schwanz sind sehr zusammengedrückt, die Augen stehen auf derselben Seite des Kopfs. Der marmorirte Achir gehört zu derjenigen Abtheilung, welche die Augen auf der rechten Seite hat. Die Seitenlinie läuft an diesem Fische sehr gerade, die obere Kinnlade ragt etwas über die untere hervor. Die rechte Seite ist braun mit milchweißen Flecken und gewundenen Streifen. Dieser Fisch lebt im Meere um Isle de France.
Fig. 3. Die rauhe Scholle. (Pleuronectes limandoides.)
Die rauhe Scholle hat die Augen auf der rechten Seite. Die beiden Kinnladen sind mit mehreren Reihen spitziger Zähne besetzt. Die obere Lippe besteht aus zwei Knochen, die der Fisch nach Willkühr hervorstrecken und zurückziehen kann. Die Schuppen am Rumpfe sind gross und gezähnt, wesswegen der Fisch bei'm Rückwärtsstreifen der Hand über seinen Körper sehr rauh anzufühlen ist. Die obere Seite ist braungelb, in's Weisse übergehend, die untere Seite ist weiss. Die Schwanz-, After- und Bauchflosse hat einfache Strahlen, die Brust- und Rückenflossen aber gabelförmig gespaltene.
Dieser Fisch wird in der Nähe von Helgoland gefangen.
Fig. 4. Die Rothbutte. (Pleuronectes punctatus.)
Der Körper ist eiförmig. Die Mundöffnung ist gross, und die Kinnladen sind mit mehreren Reihen fest aneinander gereiheter, einwärts gekrümmter Zähne besetzt. Die Oberlippe besteht aus zwei Knochen, die ausgestreckt und zurückgezogen werden können. Die Schuppen sind klein, gezähnt und fest aneinander schliessend. Die am oberen Auge anfangende Seitenlinie bildet an der Brustflosse eine Krümmung nach unten. Wahrscheinlich hat dieser Fisch wegen der überall über seinen. Körper zerstreueten rothen Flecke den Namen Rothbutte erhalten.
Er findet sich in der Nordsee und erreicht eine beträchtliche Grösse.
Fig. 5. Die grossschuppige Scholle. (Pleuronectes macrolepidotus.)
Diese Gattung zeichnet sich vor den anderen vorzüglich durch die grossen Schuppen aus. Die untere Kinnlade ist länger als die obere. Die Grundfarbe des Fisches ist gelblichbraun auf der oberen Seite und weiss auf der unteren. Alle Flossen sind braun.
Dieser Fisch findet sich in den Brasilianischen Meeren, wo er auf dem Sande verweilt. Er hat unter allen Schollenarten die längsten Zähne, und er erreicht eine Länge von zwei Fuss. Sein Fleisch ist wohlschmeckend.


Metadaten

ID Tafel: b0050087berl
Tafelüberschrift: Fische. LVI. Poissons. LVI.
Sprache: ger, fre
Heft: 173
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050087berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1816 9/q0000342berl
Klassifikation von Bertuch: Fische. LVI
Abmessung: koloriert
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 09 064a