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Beschreibungstext


No. 1. Die Harpyen.
Die Harpyen waren, nach der alten Fabellehre, Ungeheuer, die oberhalb einen Weiber-Leib, unten einen Drachenschwanz, Bären-Tatzen, und bunte Fledermaus-Flügel hatten. Die Götter schickten sie den Menschen als Plagen zu.
No. 2. Der Greif.
Der Greif, der in der Wappenkunde häufig als Schildhalter vorkommt, war gleichfalls ein fabelhaftes Thier der Alten. Er hatte die Gestalt eines Löwen, einen Adlerkopf mit Pferde-Ohren, Flügel, und an Statt der Mähne einen Kamm von Fisch-Flossfedern. Man dichtete von ihnen, sie grüben das Gold aus der Erde, und bewachten es gegen die Räuber.
No. 3. Der Satyr.
Die Satyren waren, nach der Dichtung der Alten, Waldmenschen mit braun-rothen Leibern, Bocksfüssen, Ziegen-Hörnern und Ziegen-Ohren, die hauptsächlich sich von ihren Ziegen-Heerden nährten, und als lustige Geschöpfe zum Gefolge des Bacchus gehörten. Man stellt sie daher gewöhnlich tanzend, mit einer Rohrpfeife und einem Hirtenstabe in der Hand, einem Ziegenfelle auf dem Arme, und einem Milch- oder Wein-Kruge vor. Von ihrer vermeinten Gabe, Andere zu verspotten, haben die Satyren, ihren Namen.
No. 4. Die Giganten oder Titanen.
Die Giganten oder Titanen waren, nach der Fabel, ungeheure Riesen, welche an Statt der Füsse Schlangen hatten, in den Phlegräischen Gefilden aus der Erde hervor kamen, den Himmel stürmten, Berge auf Berge thürmten, und mit den Göttern einen grossen Kampf hatten. Man findet sie deshalb auf alten Denkmälern mit einem Steine und Baum-Aste in der Hand, mit einer Ochsenhaut über dem Arme. Letzteres bezieht sich auf die Rinder Geryons, welche sie dem Hercules geraubt hatten.
No. 5. Das Seepferd.
Gleichfalls ein fabelhaftes Thier der Alten, das zur See-Equipage des Neptun gehörte. Es hatte vorn Schwimm-Füsse, und hinten einen Fischschwanz zum Schwimmen.
No. 6. Nereiden und Tritonen.
Nereiden und Tritonen waren Menschen mit Fisch-Schwänzen, womit die Fabel der Alten das Meer bevölkerte. Die Männer hiessen Tritonen, die Weiber Nereiden. Sie waren Halbgötter, die das Gefolge Neptuns ausmachten. Die Fabel von den Nereiden oder Wasser-Nymphen hat sich wahrscheinlich auf die neuen Zeiten fortgepflanzt, und es sind in den Volks-Mährchen daraus die sogenannten Wasser-Nixen entstanden.


Metadaten

Abbildungstitel: Das Seepferd
Tafeltitel: Fabelhafte Thiere
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad00341 01 060a
Bildinschrift: 5
Band: 1
Heft: 12
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert, 62 x 83 mm
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0002203berl
Schlagwörter: See, Pferd, Fische, Mythologie, Mischwesen, Fabeltiere
Stecher/in: Westermayr, Henriette
Signatur Illustrator/in: C. W-yr.sc
BBF ID: b0002203berl
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 01 060f, Ad99999 01 060f