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Beschreibungstext


Edle Süd-Früchte nennt man gewöhnlich diejenigen feineren Sorten Obst aus warmen Ländern, womit, frisch oder getrocknet, ein grosser Handel in Europa getrieben wird, z.B. Zitronen, Pommeranzen, Sina-Aepfel, Feigen, Mandeln, Rosinen u.s.w.
No. 1. Die Zitrone.
Persien ist eigentlich das Vaterland des Zitronenbaums, von da er nach Italien, Spanien, Portugal und ins südliche Frankreich kam. Italien, Sicilien, Spanien, Portugal und Frankreich treiben einen grossen Handel mit Zitronen in die nördlichen Europäischen Länder. Der Zitronen-Baum ist, wo er im freyen Lande wächst, ohngefähr so gross als ein mittelmässiger Pflaumen-Baum, hat immer grünes Laub, eine weisse sehr wohlriechende Blüthe, und länglich runde hellgelbe Frucht. Die reife Zitrone hat, wie der Durchschnitt Fig. a. zeigt, ein sehr dünnes weisses Fleisch, und vielen Saft. Aus der gelben Schaale wird das wohlriechende Cedro-Oel gemacht.
No. 2. Der Cedrat.
Der Cedrat ist dem Zitronenbaume in Blatt und Blüthe ähnlich, hat aber eine weit grössere knorrige Frucht, die wie der Durchschnitt Fig. h. zeigt, ein sehr dickes weisses Fleisch und wenig Saft hat. Daher wird auch vorzüglich nur das Fleisch der Frucht gebraucht, frisch in Zucker eingemacht, und dann trocken unter dem Nahmen Cidronat verkauft. Er wächst vorzüglich um Florenz.
No. 3. Die Pommeranze.
Die Pommeranze hat dichteres dunkelgrünes Laub und eine kleinere weisse Blüthe als der Zitronenbaum, eine kleine runde rothgelbe glatte Frucht, die eine bittere gewürzreiche Schaale und einen sauern Saft giebt. Man braucht sie häufig zu Speisen, Konfitüren und in den Apotheken.
No. 4. Der Sina-Apfel.
Der Sina-Apfel ist nichts anders als die süsse Pommeranze, welche roh als Frucht gegessen kann, sehr saftreich ist, und einen süssen lieblichen Geschmack hat. Sie ist fast noch einmal so gross als die bittere Pommeranze, eben so rothgelb an Farbe, und hat im Durchschnitte ein gelbes Fleisch und gelben Saft; (Fig. c.) Blätter und Blüthen sind wie bey der Pommeranze, mit welcher sie auch noch die Eigenschaft gemein hat, dass sehr oft Blüthen, unreife und reife Früchte zusammen an Einem Baume sind. Die besten kommen aus Portugal.
No. 5. Die Feige.
Die Feige ist die Frucht des gemeinen auch bey uns bekannten Feigenbaums, der in allen warmen Ländern häufig wächst, und ein schwammiges weiches Holz hat. Die Blüthe des Feigenbaums ist so versteckt, dass man sie nicht entdecken kann. Die junge Frucht bricht gleich aus einem Knoten oder Schaale heraus, und wird violetbraun, wenn sie reifet; hat innerlich sehr viele fleischige Kerne, und einen sehr süssen Geschmack. Sie werden an der Sonne getrocknet, und so im Handel verführet; die meisten kommen von Smirna, aus Spanien und Portugal.
No. 6. Die Mandel.
Die Mandel ist eine Nuss, die auf einem kleinen Baume wächst, der an Wuchs, Blättern und Blüthe dem Pfirsichbaume sehr ähnlich ist. Er blühet roth, (Fig. e.) trägt eine hellgrüne Frucht, die aussen ein hartes grünes Fleisch, und innerlich eine längliche Nuss (Fig. f.) hat, in welcher dann die Mandel (Fig. g.) als der Kern sitzt. Es giebt süsse und bittere Mandeln. Die besten kommen aus Spanien, dem südlichen Frankreich und Sicilien, und sind ein beträchtlicher Handels-Artikel.


Metadaten

Abbildungstitel: Die Feige
Tafeltitel: Edle Süd-Früchte
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad99999 01 049a
Bildinschrift: 5d
Band: 1
Heft: 10
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0051841berl
Schlagwörter: Schnittdarstellung, Südfrucht, Ficus carica, Feige, Botanik, Pflanzenart, Blüte, Frucht
BBF ID: b0051841berl
weitere Abbildungsversionen: Ad00341 01 049f, Ad99998 01 049f