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Beschreibungstext


No. 1. Der Fregattvogel. (Pelecanus aquilus. L.)
Der Fregattvogel gehört zu den Wasser-Raubvögeln. Er lebt auf den Inseln des Weltmeeres, sonderlich auf einsamen Klippen und hohen Bäumen des Ufers, auf denen er auch nistet. Er sieht am Leibe schwarz, an der Kehle und Brust grau aus, und hat einen rothen hakenförmigen Schnabel. Seine Länge ist vom Kopfe bis zum Schwanze etwa anderthalb Fuss, seine Flügel sind aber ausgebreitet 12 bis 14 Fuss lang; daher er auch so erstaunlich hoch in der Luft fliegt, dass man ihn fast nicht mehr sieht. Er ist ein grosser Fischräuber, und nährt sich besonders von den fliegenden Fischen, die er in der Luft fängt.
No. 2. Der Anhinga. (Plotus Anhinga. L.)
Der Anhinga oder Schlangenvogel bewohnt vorzüglich Brasilien, lebt auf den Flüssen und nährt sich von Fischen, wozu ihm sein sehr langer Hals dient, den er spiralförmig wie eine Schlange zusammenrollt, und auf die Fische, die er fangen will, losschnellt. Er ist von der Grösse einer grossen Ente, sieht schwarz und weiss aus und hat einen glatten Kopf.
No. 3. Der Gannet oder Bassaner. (Pelecanus Bassanus. L.).
Der Cannet, (Bassaner oder die Schottische Gans) lebt im Norden von Europa und Amerika, und bewohnt vorzüglich die Schottische Insel Bass, wo sie sich sonderlich zur Brütezeit in so ungeheurer Menge versammeln, dass sie wie Wolken den Himmel verdunkeln, und man von ihrem Geschrei betäubt wird. Sie brüten in schroffen hohen Felsen-Klippen, wo man ihre Eier und Jungen zur Speise mit schaudervoller Lebensgefahr aus den Nestern holt. Der Gannet hat die Grösse einer kleinen Gans. Kopf, Hals und Rücken sind schwarz, der Bauch weiss.
No. 4. Der Gannet von Cayenne.
Dieser geht vom Schottischen Gannet bloss darin ab, dass er mehr aufgerichtet steht, und über den ganzen Leib weissgefleckt ist.
No. 5. Der Egyptische Ibis. (Tantalus Ibis. L.)
Der Ibis, den die alten Egypter göttlich verehrten, ihn wie ihre Mumien einbalsamirten, in eigenen grossen Catacomben begruben, und auf ihren Denkmälern verewigten, lebt nur in Egypten an den Ufern des Nils, wo er sich von Fröschen, Schlangen und andern Amphibien nährt, und dadurch, dass er das Land von dem Ungeziefer beim Zurücktreten der Nil- Ueberschwemmungen reinigt, für das Land sehr wohlthätig wird. Er ist etwas grösser als ein Storch, der Körper röthlich weiss, das Gesicht roth, der Schnabel gelb. Man schreibt auch diesem Vogel die Erfindung des Klystires zu.
No. 6. Der Brachvogel vom Cap. (Tantalus calvus. L.)
Der Courly oder Brachvogel vom Vorgebirge der guten Hoffnung, lebt im südlichen Afrika, ist kleiner als der Ibis, hat ein dunkel stahlgrünes Gefieder, einen nackten Kopf, auf demselben aber eine hochrothe Kappe, welches ihm ein sehr schönes Ansehen giebt.


Metadaten

Abbildungstitel: Der Anhinga
Tafeltitel: Merkwürdige Sumpf- und Wasservögel
Abbildung gehoertzu Tafel: Ad00341 02 073a
Bildinschrift: 2
Band: 2
Heft: 34
Bildeigenschaften: Kupferstich, schwarze Druckfarbe, koloriert, 68 x 66 mm
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0003073berl
Schlagwörter: Vögel, Sumpfvogel, Anhinga, Plotus Anhinga, Zoologie, Tierart
Stecher/in: Westermayr, Henriette
Signatur Illustrator/in: C. Westermay f.
BBF ID: b0003073berl
weitere Abbildungsversionen: Ad99998 02 072e, Ad99999 02 072e