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Ad99998 09 095aAd99998 09 095a.jpgFig. 1. Der rothe Galeopitheke. (Galeopithecus rufus.)~~Die Galeopitheken, oder fliegenden Makis, wovon bereits im Iten Bande unseres Bilderbuchs No. 85 eine Art abgebildet ist, verbinden die Makis in etwas mit den Fledermäusen, unterscheiden sich aber von letzteren dadurch, dass die Finger der Vorderfüsse nicht verlängert und die Flughaut nicht zwischen den Fingern ausgespannt ist.~~Der rothe Galeopitheke ist etwa einen Fuss lang, auf dem Rücken zimmtroth, am Bauche blässer; er läuft und klettert wie eine Katze, kann mittelst der Flughaut in der Luft flattern und nährt sich von Insecten und Früchten. Er ist auf den Pelew-Inseln zu Hause.~~Fig. 2. Die Nyctere aus Theben. (Nycterus thebaicus.)~~Eine, vom Kopf bis zum Anfange des Schwanzes, nur zwei Zoll grosse Fledermaus, mit grossen Ohren, die sich durch die grosse Vertiefung unter der Stirn auszeichnet, in deren Hintergrunde sich die Nasenlöcher finden. Die Farbe ist auf dem Rücken hellbraun und am Bauche aschfarben. Ist in der Gegend von Theben gefunden.~~Fig. 3. Die Dreispitzkammnase. (Rhinolophus tridentatus.)~~Diese Fledermaus hat auf der Nase ein in drei Spitzen endigendes häutiges Blatt. Der Pelz ist auf der Rückenseite von brauner, auf der Bauchseite von grauer Farbe, der Schwanz ragt etwas über die Flughaut hinaus. - Man hat sie zu Denderah in Aegypten gefunden.~~Fig. 4. Die Aegypt. Nyctinome. (Nyctinomus aegyptiacus.)~~Diese Fledermaus zeichnet sich besonders durch ihre grossen, mit einander vereinigten, auf dem Gesichte aufliegenden Ohren, mit grossen inneren Anhängen, aus. Die Farbe des Pelzes ist auf der Rückenseite rothbraun, an der Bauchseite graubraun. Der Schwanz ist lang und ragt weit über die Flughaut hinaus. - Findet sich in allen Gebäuden.~~Fig. 5. Der Aegyptische Taphien. (Taphozous aegyptiacus.)~~Diese Fledermaus, welche sich in den Catacomben Aegyptens findet, hat das Sonderbare, dass der Schwanz frei über die Flughaut hinausragt und gleichsam durch sie durchgesteckt erscheint. Die Farbe ist gelblich grau.~~
Ad99998 09 096aAd99998 09 096a.jpgDer Hund der Baffinsbai gehört zu der Rasse, welche man gewöhnlich Wolfshund nennt. Er hat aufrecht stehende Ohren und aufgerichteten Schwanz. Seine Farbe ist oben schwarz unten weiss.~~Es wird dieser Hund von den Bewohnern der Arctischen Hochlande, an der Westküste Grönlands, zum Schlittenziehen gebraucht; vor einem Schlitten, wie wir ihn Fig. 2. abgebildet sehen, werden vier bis sechs Hunde gespannt (Fig. 3.), welche der Hochländer mit Stimme und Peitschenschlag sehr gut leitet. Diese Hunde sind fleisch- und vorzüglich fischfressend.~~
Ad99998 09 097aAd99998 09 097a.jpgDie Seidenpflanze. (Asclepias syriaca.)~~Es ist diess eine sechs Fuss hoch wachsende Pflanze, mit ovalen, unten sammtartigen Blättern - einfachem Stengel und röthlichen Blumen, welche in einer geneigten Dolde stehen. Vorzüglich zeichnet sich diese Pflanze durch die seiden- oder wollenartige Substanz aus, welche auf dem Saamen sitzt, und welche man ökonomisch zu benutzen versucht hat. - Der König Stanislaus, liess die Pflanze in Lothringen in Menge anbauen, man versuchte sie allein und mit Baumwolle gemischt zu spinnen und zu weben; ein Hutmacher Rouvière, zu Paris, hat diese wollartige Substanz zu Hutfilz verarbeitet, allein bis jetzt hat sie sich zu diesem verschiedenen Gebrauch nicht recht empfohlen, indem die Faden zu kurz und spröde sind. In der Levante macht man eine Art Watte daraus. Die Stengel lassen sich wie Hanf verarbeiten und geben einen feinen, weissen Stoff zum Spinnen. Auf alle Fälle scheint die Pflanze, die auch auf schlechten Boden fortkommt, zu weitern Versuchen aufzufordern.~~Fig. 16 sehen wir die Pflanze 2/3 der natürlichen Grösse; von den einzelnen Figuren zeigt Fig. 1. die offene Blume, 2. zwei Staubgefässe, 3. eine Blumenknospe, 4. die ganzen Blume, 5. den vertikalen Durchschnitt der letztern, 6. einen Theil derselben, 7. den ganze Geschlechts-Apparat, 8. den Pollen-Apparat, 9. die geöffnete Frucht, aus welcher oben die wolligten Fäden der Saamen vorragen, 10. die placenta, 11. den Queerdurch schnitt der Frucht, 12. den Saamen mit seinen Fäden, 13. denselben der Länge und 14. der Queere nach durchschnitten, 15. den Keim.~~
Ad99998 09 098aAd99998 09 098a.jpgAuf gegenüber stehender Tafel sehen wir das Innere des Erbbegräbnisses der Familie des Königs Georg III. von England. Diess majestätische Gewölbe, ist von dem Cardinal Wolsey gebaut, von Georg III. aber zum Begräbnissort für die Glieder seiner Familie eingerichtet. Es ist ein grosses Gewölbe, was auf sehr massiven Säulen ruht; an den Seitenwänden sind vier Reihen über einander angebrachter Plattformen, zur Aufnahme der Särge. Auf der zweiten, linker Hand, befindet sich vorn der Sarg des Herzogs von Kent, weiter hinten der Sarg der Prinzess Charlotte von Wales-Coburg mit dem neugeborenen Prinzen. Unter dieser der Sarg einer Schwester Georg des III. Auf der im Hindergrunde befindlichen Estrade stehen fünf Särge. In der Mitte der Hei Königs Georgs III., links der der letzt Verstorbenen Königin, rechts der Prinzess Amalie, Tochter des Königs, zu beiden Seiten die Särge zweier, als Kinder verstorbenen Prinzen, Söhne Georgs III, Alfred und Octavius.~~
Ad99998 09 099aAd99998 09 099a.jpgFig. 1. Die Wasser-Spitzmaus. (Sorex fodiens.)~~Bereits im II. Bande unseres Bilderbuchs ist No. 63 von einer Wasserspitzmaus eine Abbildung geliefert, welche aber wegen ihrer Kleinheit nicht deutlich ist, wesshalb hier eine neue und bessere erscheint. Die Farbe ist oben grauschwarz, unten silberweiss. Das kleine Ohr klappt sich beim Untertauchen und Schwimmen vollkommen zu. Sie ist in den Gewässern Teutschlands nicht selten, aber schwer zu erhalten.~~Fig. 2. Die Indische Spitzmaus. (Sorex indicus)~~Diese Spitzmaus ist in Ostindien zu Pondichery gefunden, grösser als die vorige und von graubrauner, in's rostfarbene übergehenden Farbe, mit einem starken Bisamgeruch versehen (den auch unsere hieländische Spitzmäuse in etwas haben), welcher aus kleinen, in einer Vertiefung in den Seiten gelegenen Drüsen herrührt.~~Fig. 3. Die eingeschnürte Spitzmaus. (Sorex constrictus.)~~findet sich in Europa, kommt der gemeinen Spitzmaus (BB. II. Bd. No. 63. Fig. 4) sehr nahe, hat, aber eine dickere Schnautze. Die Ohren sind mit vielen Knorpeln und Hautfalten umgeben, welche aber, wie wir auf der Nebenfigur sehen, ganz unter den Haaren bedeckt und versteckt werden können. Der Obertheil des Körpers ist schwarz, der Untertheil ist grau. Auffallend ist hier besonders die drüsige Vertiefung an den Seiten, von welcher der moschusähnliche Geruch herrührt. Das Thierchen Iebt unter der Erde, und nährt sich von Insecten und Würmern.~~Fig. 4. Der Wasserwurf. (Sorex Scalops aquaticus.)~~Diess ist ein 5 1/2 Zoll langes Thier, welches von einigen zu den Spitzmäusen, von anderen zu den Maulwürfen gerechnet wird, eigentlich aber sich von beiden durch sein Gebiss unterscheidet, in welchem oben zwei und unten vier Schneidezähne befindlich sind. In Nordamerika, wo das Thier zu Hause ist, heisst es brauner Maulwurf. Da es vorn Schaufelfüsse, wie der Maulwurf, hinten Füsse mit Schwimmhäuten hat, so scheint es, dass es in's Wasser geht und sich auch in die Erde gräbt.~~Fig. 5. Die Spitzmaus mit den Strahlrüssel. (Sorex radiatus. Shaw.)~~Der lange und dünne rostfarbene Rüssel dieses Thiers ist mit strahlenartig ausgehenden Knorpelspitzen versehen. Die Farbe des Pelzes ist schwarz, die Füsse bräunlich. Der Schwanz hat ein sonderbares knotiges Ansehen, was aber wohl vom Eintrocknen an dem todten Thiere herrührt. Vaterland ist Canada, wo sie sich von Wurzeln nährt.~~
Ad99998 09 100aAd99998 09 100a.jpgDie hier abgebildeten Insecten haben das Vermögen sich im Wasser und auf dem Lande aufzuhalten, auch ihre Flügel zu gebrauchen, doch ist ihr Haupt-Element das süsse Wasser, und nur, wer sie anhaltend beobachtet, trifft sie zuweilen ausser demselben an. Wiewohl sie aber gewöhnlich im Wasser leben, so müssen sie doch mit dem Hintertheile des Körpers von Zeit zu Zeit an die Oberfläche des Wassers kommen, um durch die daselbst befindliche Oeffnung der Respirations-Werkzeuge die in letzterem befindliche Luft zu erneuern.~~Fig. 1-5. Rösel's Wasser-Käfer (Dytiscus Roeselii.)~~hat seinen Namen von dem Nürnberger Maler Rösel, welcher ihn sehr sorgfältig beobachtet und gezeichnet hat. Der Käfer ist oben grün, unten gelb. Die Stirn und Ränder der Flügeldecken sind gelb. Fig. 1. zeigt ihn von der Rücken-, Fig. 2. von der unteren Seite. Fig. 3. in der Bewegung des Fliegens. Das Weibchen legt ovale gelbe Eier, aus welchen Larven kommen, welche andern Insecten nachstellen und sehr gefrässig sind. Fig. 5. zeigt eine zu voller Grösse gelangte Larve, die sich nachher verpuppt, wie man sie Fig. 4. in ihrem Gehäuse sieht, aus welchem das vollständige Insect endlich hervorkömmt.~~Fig. 6 und 7. Der grösste Wasser-Käfer. (Dytiscus latissimus.)~~Dieser Käfer ist etwa 1 1/2 Zoll lang, oben schwarz, Bruststück und Flügeldecken mit gelber Einfassung, unten braun; Fig. 6. zeigt das Männchen, wo das Gelb viel dunkeler ist, als bei dem Weibchen Fig. 3.~~Fig. 8. Der zweiblatterige Dytiscus. (Dytiscus bipustulatus.)~~Ein etwa 4 - 5 Linien langer schwarzer Käfer, mit braunen Füssen, gelben, Fühlhörnern und zwei rothen Flecken auf dem Hinterkopfe.~~Fig. 9. Der eingedrückte Haliple. (Haliplus impressus.)~~Der Kopf und das Bruststück sind gelb, Flügeldecken graubraun, mit eingedrückten schwarzen Punkten in Längenstreifen besetzt. Die Füsse gelb. - Findet sich in Frankreich und Teutschland in Sümpfen und auf den Blumen der darin wachsenden Pflanzen.~~Fig. 10. Wasser-Käfer mit zusammenfliessenden Rückenstreifen. (Hyphydrus confluens.)~~Ein kleiner Käfer, mit rothbraunem Kopfe und Bruststücke, und gelbbraunen Flügeldecken, auf welchen vier, hinten zusammengeflossene schwarze Längenstreifen zu sehen sind.~~Fig. 11. Der glänzende Wirbel-Käfer. (Gyrinus natator.)~~Ein kleiner, drei Linien langer Käfer, schwarz von Farbe, auf dem Rücken mit einem braunen Schimmer. Die rostfarbigen Füsse sind hinten ruderartig platt. Der Käfer ist in beständiger schneller drehender Bewegung, so dass man ihn kaum mit den Augen verfolgen kann.~~Er ist allenthalben im stehenden Wasser anzutreffen.~~
Ad99998 09 101aAd99998 09 101a.jpgFig. 1. Der Froschbiss. (Hydrocharis morsus ranae.)~~Es ist diess eine Wasserpflanze, welche den aus dem Griechischen abgeleiteten Namen Hydrocharis (Wasser-Zierde) mit grösserem Rechte führt, als den gewöhnlichen Teutschen Froschbiss, wiewohl man sie auch weisse Wasserblume oder grosse Wasserlinse nennt. Sie kommt an der Oberfläche von Teichen und langsam fliessenden Gewässern häufig vor, wo sie vom Juni an bis zum Herbst blühet.~~Der Stamm ist knotig und kriechend. Die Blätter stumpfherzförmig auf langen Blattstielen sitzend, und an der untern Flache etwas violett gefärbt. Die Blumen auf langen Blumenstielen haben einen aus drei violetten Blättchen zusammengesetzten Kelch und eine Blumenkrone von drei gelbweissen Blumenblättern; diese Blumen sind zum Theil männliche, mit 9 Staubgefässen, zum Theil weibliche, mit 6 Griffeln.~~Die Nebenfiguren zeigen vergrößert 1. eine männliche Blume; 2. ein Staubgefäss; 3. einen Staubbeutel; 4. einen Theil einer weiblichen Blume und 5. eine Frucht, welche sechsfächerig ist, und eine Menge kleinen runden Saamen enthält.~~Fig. 2. Die spiralförmige Valisnerie. (Valisneria spiralis.)~~Diess ist eine der allermerkwürdigsten, auf dem Grunde der Gewässer im südlichen Europa wachsenden, Pflanzen. Es giebt deren männliche und weibliche, die wir-beide hier abgebildet sehen. Die Blätter an beiden sind lang, schmal, lanzettartig und kommen aus der Wurzel hervor. Die männlichen Blumen sitzen auf einem kurzen Stiele, sind von weisser Farbe, bleiben auf demBoden des Wassers bis zur Zeit der Befruchtung, dann reissen sie sich von ihren Stielen los, kommen an die Oberfläche des Wassers, öffnen sich dort durch Elastizität ihrer Hülle und bringen so den Blumenstaub auf die weiblichen Blumen. Nachher gehen die männlichen Blumen verloren.~~Die weiblichen Blumen sind purpurfarben, stehen auf einem sehr langen spiralförmig gewundenen Stiel, welcher sich zur Zeit der Blüthe aufrollt und verlängert, so dass die weibliche Blumen zu derselben Zeit die Oberfläche erreichen, wo sie von den losgerissenen, daselbst herumschwimmenden männlichen Blumen befruchtet werden können. Wenn die Blüthenzeit vorüber ist, so zieht sich der spiralförmige Stiel wieder zusammen, und die Entwickelung der Frucht geht auf dem Boden des Wassers vor sich.~~
Ad99998 09 102aAd99998 09 102a.jpgFig. 1. Das Straussgras. (Agrostis capillaris.)~~Dieses schöne Gras, was auch den Namen Fioringras führt, und unter solchem als Futtergras sehr empfohlen wird, wächst nicht sehr hoch, indem sein Halm an seinem unteren Theile ganz kriechend ist. Die Blätter sind schmal, spitz und scharf anzufühlen. Die Rispen tragen sehr zahlreiche violett- grüne Blüthen mit gelben Staubbeuteln. In den Nebenfiguren 1 - 6 sehen wir die einzelnen Theile der Blüthen.~~Fig. 2. Der Taumellolch oder das Tollgras. (Lolium temulentum.)~~Diess ist ein sehr schädliches Gras-, was zu den Giftpflanzen gerechnet werden muss. Wenn Korn, mit dem Saamen des Taumellolchs, vermahlen und das Mehl zu Brod verbacken wird oder wenn die Körner zu den durch die Gährung bereiteten Getränken (Bier etc.) genommen werden, so bewirkt der Genuss Schwindel, Rausch, Uebelkeit, Erbrechen, Mattigkeit und einen betäubenden Schlaf. Manchen Thieren ist er tödtlich, anderen Thieren schadet er nicht. Es wird etwa zwei Fuss hoch und findet sich in ganz Europa, am häufigsten unter Sommergetraide und Flachs, und zumal auf feuchtem Boden oder in nassen Jahren. Die Blätter sind schmal, lanzettförmig und die Blüthen stehen in einer langen, zweizeiligen, flachgedrückten Aehre. Die Nebenfiguren betreffen Kelch, Blüthe und Blüthentheile, und die mit x bezeichneten stellen dieselben vergrössert vor.~~
Ad99998 10 004aAd99998 10 004a.jpgDiese Tafel zeigt uns merkwürdige thierische Massen, wo eine Menge kleiner Thierchen, (deren natürliche Grösse immer durch die Nebenfiguren (b) angegeben ist) die den Ascidien einigermaßen ähnlich sind, vereinigt vorkommen. Mit Ausnahme des frei schwimmenden Pyrosoma sind alle audern Massen festsitzend.~~Fig. 1. Das rothe Distoma. (Distoma rubrum.)~~Es ist diess eine festsitzende, knorplichte, gemeinschaftliche Körpermasse, in welcher sich die hier als Punkte erscheindenden kleinen, 2 Linien langen ascidienartige Thiere (b), in Gruppen von 3-12 zusammengestellt, finden. Die Farbe ist violetroth, gelb und purpur. - In Europäischen Meeren.~~Fig. 2. Die südliche Sigilline. (Sigillina oustralis)~~In einem gemeinschaftlichen, cylindrischen, durchscheinend graugelben, gallertartigen Körper, stecken die kleinen drei Linien langen, rostfarbigen Thierchen (b). - An der Küste von Neu-Holland einheimisch.~~Fig. 3. Das schwellende Synoïcum. (Synoïcum turgens.)~~In einem soliden, aschgrauen knorplichen, Cylinder, 12-15 Linine lang, finden sich 5 bis 7 parallel neben einen Cirkel gestellte, mit brauner Mündung erscheinende, Thierchen, deren jedes etwa 8-9 Linien lang ist. An den Küsten von Spitzbergen.~~Fig. 4. Das gelappte Aplydium. (Aplydium labatum)~~Der gemeinschaftliche Körper ist knorpelartig, aschgrau, von sehr verschiedener Gestalt, und mit zahlreichen Gruppen von zusammengehörigen, kaum etwas über eine Linie grossen Thierchen, mit gelblicher Mündung, besetzt. Im Mittelländischen Meere an den Küsten von Aegypten.~~Fig. 5. Das gekelchte Aplydium. (Aplydium caliculatum.)~~Halbknorplichte, glänzende, gelblich grüne, kegelförmige, 3-6 Zoll hohe Körpersmase, mit einzeln vertheilten Thiergruppen besetzt, deren Mündung wie ein kleiner Kelch vorsteht. An Europäischen Küsten.~~Fig. 6. Das gesternte Polyclinum. (Polyclinum constellatum.)~~Gallertartige, dunkelpurpurbraune Körpermasse, wovon eine Menge strahlartig zusammengestellter 1 1/2 Zoll langer Thiere so gruppirt sind, dass die gemeinschaftliche Mündung mit rostfarbnen Franzen eingefasst ist. An der Küste von Isle de France in Ostindien.~~Fig. 7. Das weisse Didemnum. (Dideimnum condidum.)~~Die gemeinschastliche Körpermasse ist eine schwammige, lederähnliche, milchweisse Kruste, in welcher die Thiergruppen dicht aneinandergedrängt stehen. Die einzelnen Thiere kaum 1/2 Linie gross. Ist in dem Golf zu Suez gefunden.~~Fig. 8 Das gastliche Eucoelum. (Eucoelum hospitalitium.)~~Die Körpermasse gallertartig, blassgrau, mit Gruppen von 1/3 Linie grossen Thierchen besetzt, welche wie röthliche weisse Punkte erscheinen. Ebenfalls in dem Gols von Suez.~~Fig. 9. Der vielringige Botryllus. (Botryllus polycyclus.)~~Die gemeinschastliche Körpermasse ist knorpelich oder gallertartig, von grauer Farbe, die Thiergruppen sind in ringelartig zusammenlaufenden Reihen angebracht und von blauer Farbe. In Europäischen Meeren, sitzend auf Seethieren und Seepflanzen.~~Fig. 10. Leach's Botryllus. (Botryllus Leachii.)~~Körpermasse dünn, gallertartig von violettrother Farbe, in welcher zahlreiche Thiergruppen sich als weisse Punkte zeigen. An den Englischen Küsten.~~Fig. 11. Das grosse Pyrosoma. (Pyrosoma giganteum.)~~Nachdem man durch Peron das nach ihm benannte Pyrosoma, was VIII. Band. Taf. 30 unsers Bilderbuchs abgebildet ist, kennen gelernt hatte, hat man noch mehrere aufgefunden und eines von diesen sehen wir hier. Der gemeinschaftlich freischwimmende Körper ist eine gallertartige cylindrische oder mehr konische, oft mehr als Fusslange Röhre, von blaulichter oder etwas braunlichter durchscheinender Farbe an dem dicken Ende geöffnet, die Oberfläche mit zahlreichen aneinander stehenden Anhängseln besitzt. Die Thierchen (b) sind, in perpendikulärer Richtung aus die gemeinschaftliche Axe, in cirkelförmigen Reihen über einander gelagert, und von dunkler bräunlicher oder bläulicher Farbe.~~
Ad99998 10 005aAd99998 10 005a.jpgWir sehen hier eine Blüthe und Zweig eines Baumes, der auf der Insel St. Domingo und in Bahama zu Hause ist, und unter andern auch dadurch sehr merkwürdig ist, dass er seine Aeste in zweierlei Richtung ausstreckt; einige steigen senkrecht in die Höhe und bilden einen buschigen Gipfel, andere gehen gegen die Erde, schlagen da Wurzel, treiben dann neue Aeste und bilden so für sich allein ein Gehölz, was sich sehr ausbreitet und gar keine andere Bäume unter sich aufkommen lässt. Denn auch wenn der Saamen der Clusia auf einen andern Baum fällt, so keimt derselbe dort und erzeugt eine Pflanze, deren Wurzel sich aus dem Baume befestiget und, bei ihrem fernern Wachsthum, nach Art der Schmarotzerpflanzen denselben ganz aussaugt.~~Die Clusia wird an 25 bis 30 Fuss hoch. Das Holz ist weich und weiss von Farbe, und giebt ein Harz, was zu verschiedenen Zwecken benutzt wird.~~Der hier abgebildete Zweig zeigt die weiblichen Blumen, die von der männlichen getrennt sind; oben befindet sich eine Frucht. Fig. 2. ist die Abbildung einer männlichen Blume. Die Fig. 3-8 erläutern einzelne Theile der männlichen und weiblichen Blume. Fig. 9-14 zeigen den Bau der Frucht und die Beschaffenheit des Saamens.~~
Ad99998 10 006aAd99998 10 006a.jpgDie Gefahren des Wallfischfanges sind so gross, dass man oft an der Wahrheit der Erzählungen zweifeln möchte, wenn sie nicht durch die Menge der Zeugen und die Uebereinstimmung der Erzähler verbürgt würden.~~Wenn die Wallfischfänger dem Thiere einen oder mehrere an lange Stricke befestigte Harpune in den Leib geworfen haben, so schlägt der Wallfisch erst mit seinem grossen Schwanze um sich, und macht solche, gewaltsame Bewegungen mit seinem Körper, dass er zerschmettert, oder in die Höhe und in die Tiefe schleudert, was er damit erreicht; oder er sucht zu entfliehen, indem er in die Tiefe taucht, und diess geschieht mit solcher Schnelligkeit, dass der Strick woran der Harpun befestigt ist, kaum Zeit hat sich abzuwickeln, und wenn das Abwickeln stockt oder der Strick zu kurz ist, so reisst der Wallfisch das Boot mit sich, stülpt es um, so dass die Matrosen in's Meer fallen, beschädigt werden, oft nur mit Mühe gerettet werden und gar oft umkommen.~~Ein's der wunderbarsten Ereignisse, welches je bei dem Wallfischfange vorgekommen, ereignete sich im Jahr 1802 und ist auf unserer Tafel abgebildet.~~Ein Wallfisch, von vier Booten verfolgt, war von zwei Harpunen getroffen, tauchte unter und erhob sich gerade unter dem dritten Boote, so dass er diess mit Menschen und Geräthe 15 Fuss hoch in die Luft schleuderte, und das Boot umgestülpt wieder in's Wasser zurückfiel. Die Mannschaft wurde durch das vierte Boot gerettet, ein Mann davon aber, der sich in den Stricken verwickelt hatte, ertrank.~~
Ad99998 10 007aAd99998 10 007a.jpgAuf der Insel Egg, einer an der Westküste Schottlands gelegenen sogenannten Westlichen Inseln, liegt der hier abgebildete sonderbare Berg Skuir, welcher wie ein von Riesenhänden gebaueter Thurm, hoch in die Wolken ragt. Der nackte Felsen sieht ganz aus, wie eine Mauer, und steigt fast 500 Fuss in die Höhe.~~
Ad99998 10 008aAd99998 10 008a.jpgFig. 1. Die weisse Antilope. (Antilope Leucoryx.)~~Diese Antilope, welche ihren Namen von ihrer, mit Ausnahme der einzelnen braunen Stellen am Kopfe und Beinen, weissen Farbe hat, ist von einem etwas schwerfälligem Baue. Die Hörner sind lang, wenig gekrümmt, etwa zur Hälfte geringelt und schwarz. Das Thier ist auf der Insel Gow Bahrein im Golf von Bassora gefunden.~~Fig. 2. Der Rietbock. (Antilope arundinacea.)~~Diese Antilope, so gross wie ein Rehbock, ist oberhalb von blassgrauer Farbe, unterhalb des Leibes und an der innern Seite der Beine aber weiss. Die nur kleinen Hörner sind glänzend schwarz und etwas nach vorn gekrümmt. Der Schwanz ist ziemlich lang, platt und mit langen weissen Haaren besetzt. Vaterland ist die Südspitze von Afrika und der Name Rietbock ist dieser Antilope gegeben, weil sie sich gern in Gegenden, wo viel Riet wächst, aufhält.~~Fig. 3. Euchora Antilope. (Antilope Euchora.)~~Diese Antilope, welche man an dem Vorgebirge der guten Hoffnung den Springbock nennt, ist an dem Obertheile des Körpers gelbbraun, an dem unteren Theile weiss von Farbe. Der Kopfe ist weiss und nur mit einem von der Basis der Hörner gegen den Mundwinkel laufenden braunen Streif gezeichnet. Der Schwanz ist lang, seine Farbe ist unten dunkel, oben aber weiss und dieses Weiss geht in den weissen Hinterbacken und in einen gegen den Rücken vorwärts laufenden weissen Streif über, welcher, wenn das Thier in Leidenschaft und in Furcht geräth, vermöge einer Hautfalte, breiter werden kann. Diese Antilopen halten sich in zahlreichen oft in zahllosen Heerden zusammen und nehmen grosse Wanderungen vom Inneren nach der Küste, und zurück, vor.~~Fig. 4. Die blaue Antilope. (Antilope leucophaea.)~~Diese etwas langhaarige ziemlich grosse Antilope mit langen Hörnern kömmt den Ziegen etwas nahe, und wird auch auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung die blaue Ziege genannt. Die Farbe ist blaugrau, unter dem Bauche weiss; auch unter dem Auge findet sich ein weisser Fleck. Die Hörner sind lang, meistens rückwärts gebogen, an der Basis geringelt und schwarz von Farbe.~~Fig. 5 Die Chevaline. (Antilope equina.)~~Die Chevaline ist fast so gross wie ein Esel, hat grosse Hörner von Form und Biegung wie bei der blauen Antilope. Das Haar ist graubraun und bildet auf dem Halse eine braune Mähne. Vor dem Auge ist ein halbmondförmiger Fleck und die Nasenwurzel weiss. Der Schwanz ist scwharz (sic). Das Vaterland ist unbekannt.~~
Ad99998 10 009aAd99998 10 009a.jpgFig. 1. Der rothe Sandfisch. (Ammocoetus ruber.)~~Dieser den Neunaugen verwandte Fisch, der mit zu denen gehört, welche, wie die Bauchkiemer B. B. Band IX. Taf. 3. die Fische mit den Würmern verbinden, ist etwa sieben Zoll lang, von rother Farbe, die auf der Bauchseite viel blässer ist, als auf dem Rücken. Die Augen liegen unter der Haut und sind so klein, dass die Fischer diesen Sandfisch den blinden nennen. Der Fisch ist in Frankreich am Ausfluss der Seine gefangen, wo er sich in den Sand einbohrt. Die Nebenfigur b. zeigt das Maul von unten und zugleich die gefäßreichen Höhlen, womit der Fisch athmet, die Kiemen, durch Zergliederung sichtbar gemacht. Die Fig. c. zeigt bloss den Kopf von oben, so dass man das Spritzloch sieht.~~Fig. 2. Der borstige Einhornfisch. (Balistes hispidus.)~~Diese Art von Balisters (vergleiche B. B. VIII. No. 35.) ist von gelbbrauner Farbe, mit steifen feinen Borsten und langen Haaren besetzt. Statt der ersten Rückflosse hat dieser Fisch nur eine große und eine kaum merkliche Stachel. Man hat ihn in dem Indischen Meere gefunden.~~Fig. 3. Der Elephanten-Fisch. (Chimaera antarctica.)~~Wir sehen hier eine genauere Darstellung des schon Bd. IX. No. 4. abgebildeten Fisches, und vorzüglich seines so äusserst sonderbar gebildeten Kopfes, an welchem ein fleischiger, wie eine Hacke gestalteter, Lappen über das Maul hervorragt und das letztere, durch Stellung seiner Zähne, einen ganz eigenthümlichen Anblick gewährt. Man findet diesen Fisch an der Westküste von Südamerica und an den Küsten von Neuholland.~~Fig. 4. Der Barthay. (Squalus appendiculatus.)~~Diess ist eine der kleinsten, aber auch eine der sonderbarsten Arten von Hayfischen wegen der Hautlappen und Anhängsel, womit Kopf und Vordertheil des Körpers besetzt sind. Die Farbe ist braun, mit helleren augenförmigen Flecken. Dieser Hay ist an der Küste von Neuholland gefunden.~~Fig. 5. Das fadentragende Seepferdchen. (Syngnathus filamentosus.)~~Dieses Seepferdchen hat ganz die Gestalt dessen, was im II. Bande des Bilderbuchs No. 16 abgebildet worden, und unterscheidet sich nur durch die sonderbaren Anhängsel.~~
Ad99998 10 010aAd99998 10 010a.jpgFig. 1. Die blutrothe Delesseria. (Fucus sanguineus.)~~Dieser an den Europäischen Küsten vorkommende blutrothe Tang hat rothe, fingerlange eirund-lanzettförmige, wellenförmige, geränderte, auch wohl geschlitzte oder gefiederte Blätter, neben welchen andere, mit kleinen Fructificationskapseln versehene sitzen; alles von langen dunkelrothen Stielen getragen. Die Figuren a.b.c. zeigen vergrösserte Fructificationskapseln.~~Fig. 2. Die elegante Claudea. (Claudea elegans.)~~Diese zierliche Seepflanze ist von dem Naturforscher Péron an den Küsten von Neuholland entdeckt. Auf einem ästigen Stiele sitzen einseitige Blätter von sichelförmiger oder halbcirkelförmiger Gestalt, deren Haupt-Rippe nicht in der Mitte, sondern an dem concaven Rande jedes Blattes befindlich ist und von welcher parallele Querrippen gegen den convexen Rand des Blattes auslaufen, die wieder durch kleine mit der Hauptrippe und unter sich ziemlich parallaufenden Fibern verbunden sind. Durch diese Rippen und Fibern wird eine sehr zarte Blatthaut gestützt, und in der Mitte der Blätter finden sich schotenaritge Fructificatonstheile, welche in den Nebenfiguren a.b.c.d.e.f. vergrössert dargestellt sind.~~Fig. 3. Die Pfauen-Dictyota. (Dictyota pavonia.)~~Diese fächerförmige, zu der Familie der Tange gehörige, Pfauen-Dictyota hat ein netzartiges und zelligtes Gewebe, mit stärkeren Längenfasern und ist mit einer dicken Oberhaut versehen. Die Oberfläche der Blätter ist mit körnertragenden Fructificationskapseln bedeckt, welche durch a. und b. besonders abgebildet sind und die ganze Pflanze ist von grünlichter, ins geblichte schillernder Farbe und ruht auf einem faserichten Stiel. Man hat sie an den Französischen Küsten gefunden,~~Fig. 4. Die purpurrothe Ulve. (Ulva purpurea L.)~~Diese purpurfarbene Ulve hat länglichte lanzettförmige Blätter mit wellenförmigem Rande und von zelligtem gleichförmigem, mit einer purpurfarbigen schleimigen Flüssigkeit gefülltem Gewebe, an welchem die Fructificationstheilchen als kleine Körner unter der Oberhaut sichtbar sind.~~Sie findet sich an den Europäischen Küsten, namentlich hat man sie an den Küsten von Oldenburg angetroffen.~~
Ad99998 10 011aAd99998 10 011a.jpgDieser merkwürdige Baum ist aus Neuholland nach Europa gekommen, wo er den Winter aber bedeckt werden muss. Er hat einen dicken Stamm vom äusserst harten Holz, aber keine Blätter, sondern lauter gegliederte Stängel, die unserm Schaftheu oder Schachtelhalm (Equisetum) ähnlich sind, und so herabhangen wie bei dem Kasuar dessen haarähnliche Federn. Daher ist vielleicht auch der Name Casuarina.~~Der unten Fig. 1. abgebildete Baum befindet sich zu Belvédère bei Weimar, und wächst so schnell, dass man alle Jahre den Raum wo er steht beträchtlich vergrössern und das Haus was ihn bedeckt, daselbst erhöhen muss. Er gewährt einen ganz eigenthümlichen Anblick.~~Fig. 2. zeigt einen Zweig der vierklappigen Casuarina (Casuarina quadrivalvis).~~Fig. 3-7. erläutern den Bau der männlichen Blumen.~~Fig. 8. 9. 10. lehren den Bau der weiblichen Blumen kennen.~~Fig. 11. zeigt einen reifen Zapfen.~~
Ad99998 10 012aAd99998 10 012a.jpgEine wirkliche Merkwürdigkeit in Spanien ist die Brücke über den Guadiana bei Ronda. Sie schwebt gleichsam über einer Felsenkluft, in welcher der Fluss strömt, zweihundert und achtzig Fuss über der Wasserfläche; besteht aus einem einzigen Bogen von einhundert und zehn Fuss Spannung und ruht auf zwei in der Nähe des Felsen angebrachten und an diesem befestigten 15 Fuss dicken Mauerpfeilern. So wie sie jetzt ist, ist sie 1774 von dem Architekt Aldehuela erbaut.~~
Ad99998 10 013aAd99998 10 013a.jpgDie Cashemir-Ziegen, welche seit einigen Jahren durch die Betriebsamkeit des Herrn Ternaux nach Frankreich verpflanzt sind, kommen an Grösse den gewöhnlichen Ziegen nahe.~~Sie haben alle mehr oder weniger Bart; die Böcke haben denselben grösser. Bei einigen findet man Büschel von langen Haaren, welche ihnen in Locken über die Stirne hängen.~~Es giebt wenige unter ihnen, die keine Hörner haben; diese sind im Allgemeinen gerade; nur bei wenigen sind dieselben gebogen.~~Die Ohren sind lang, breit, dünn und herabhängend.~~Die Haare, an deren Wurzel sich der Flaum bildet, sind an einem Drittheil der Thiere sehr lang, weniger lang bei einem andern Drittheil, bei den übrigen kurz, und beinahe wie geschoren; unter den Thieren, welche kurzes Haar haben, haben manche mehr Flaum, als die mit langen Haaren.~~Das Vliess der meisten dieser Ziegen ist vollkommen weiss; es giebt aber auch welche, die beinahe ganz grau, und andere, die grösstentheils weiss sind, mit schwarzen, grauen oder röthlichen Flecken. Man hat bemerkt, dass mehrere der grauen einen sehr feinen Flaum haben.~~Die Thiere sind sanft, gesellig, folgsam in der Heerde zu führen, wenn sie einige Zeit unter den Menschen gelebt haben. Wenn man sie aber in das Gebirge liesse, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie eben so menschenscheu würden, als die gemeinen Ziegen.~~
Ad99998 10 014aAd99998 10 014a.jpgDie hier abgebildeten Würmer gehören zu den Ringelwürmern, von welchen bereits Band IX. No. 1. und 2. einige Gattungen abgebildet wurden.~~Fig. 1. Die Trichter-Sabella. (Sabella insundibulum.)~~Diese Sabelle, welche 8 bis 10 Zoll lang ist, sich aber sehr zusammen ziehen kann, hat einen orangefarbigen, breit geringelten Körper; um dem purpurfarbenen Mund sitzen zwei grosse Tentakeln, welche jeder aus etlichen und dreissig, durch ein durchsichtiges Gewebe verbundenen, Strahlen besteht, und mit dem der Tentakel der andern Seite einen Trichter bildet, der aussen glatt und purpurfarben, innen behaart ist. Das Thier bereitet sich eine grünliche, elastische Röhre, in welcher es in der Erde des Meeresbodens verborgen liegt, und aus welcher nur die Tentakeln zur Zeit der Ebbe sich hervorstrecken. -~~Man hat das Thier an der Süd-Küste von Devonshire in England gefunden.~~Fig. 2. Die Sabella mit gewundenen Tentakeln. (Sabella volutacornis.)~~Diese Sabella hat einen, fast 5 Zoll langen, aus etwa 80 Ringeln bestehenden rothbraunen Körper, der, gegen den Kopf zu, eine gelbe, an der Seite rothe, aus 10 Ringen bestehende, etwas platte Abtheilung hat. Die Fühlhörner sind über einen Zoll lang, spiralartig gewunden, gelbbraun von Farbe, sehr schön gefiedert, und an einer Seite mit langen, borstenartigen Fasern besetzt, und können verkürzt und verlängert werden.~~Ein Gehäuse bereitet sich diese Sabella nicht. Man hat sie nackt an der südlichen Küste von Devonshire in England gefangen.~~
Ad99998 10 015aAd99998 10 015a.jpgFig. 1. Der Bärlapp. (Lycopodium clavatum.)~~Dieses schöne moosähnliche Gewächs, kriecht in bergigen, trockenen Tannenwäldern, mit langen beblätterten Ranken, auf der Erde und an Bäumen. Es hat ellenlange, harte, überall mit kleinen Blättern bedeckte Stängel. Die Blätter stehen dicht, schuppig, und lanzettartig spitz, und endigen in ein seidenartiges, glänzendes Haar. Es treibt lange, schmale, tannenzapfenartige Blütenähren, die aus lanzettförmigen, dachziegelartig liegenden Schuppen bestehen, welche in ein kurzes Haar ausgehen. Unter jeder Schuppe befindet sich eine kleine, nierenförmige, gelbe Kapsel, aus welcher, wenn sie gereift und aufgesprungen ist, der Saame, ein, unter dem Namen Hexenmehl, Bärlappmehl, semenlycopodii, bekannter, gelber Staub, kommt, welcher, an eine Flamme gebracht, sich schnell entzündet, und daher auf den Theatern gebraucht wird, um den Blitz vorzustellen. Wir sehen hier die Pflanze mit fast reifer Aehre, und in den Nebenfiguren a. eine Aehre, an welcher die Axe sichtbar gemacht ist. b. ein Blatt, und c. eine Schuppe mit r nierenförmigen Saamenkapsel, vergrössert dargestellt; d. stellt den einzelnen Saamen vor.~~Fig. 2. Das stumpfblättrige Torfmoos. (Sphagnum obtusifolium.)~~Dieses Moos hat seinen Namen daher, weil es, nebst andern Arten von Torsmoos, auf sumpfigtem Boden und in wirklichen Sümpfen wachsend, diese ausfüllt und in festen Torfboden verwandelt.~~Die Stängel dieses Mooses sind oft schuhlang, und stehen dem grössten Theile ihrer Länge nach in dem Sumpfe, so dass nur etwa 1/4 hervorragt. Sie sind durchaus mit Aestchen und Blättern besetzt. Erstere sind büschelartig, oft wie quirlartig gestellt; die Blätter sind meist eiförmig, und liegen an Aestchen und Stängeln dicht an.~~Auf der Spitze der Pflanzen sitzen die runden Fruchtkapseln, von braunrother Farbe, woran oben ein kleiner Deckel aufspringt, um den Saamen heraus zu lassen.~~Die Nebenfiguren zeigen vergrössert:~~b. Die Kapsel, wie, nachdem der Deckel abgesprungen, der Saame herausfährt.~~c. Ein Ast mit Blättern, von welchen d.e. ein Endblatt, und f. breitere Blätter noch mehr vergrössert sind.~~g. Der obere Theil der Kapsel, mit deren Deckel.~~h. Queerdurchschnitt, i.k. Längedurchschnitt der Kapsel.~~m. Stark vergrösserter Saame.~~
Ad99998 10 016aAd99998 10 016a.jpgFig. 1. Die Stadt und der Hafen Mogadore.~~Die zum Gebiet des Kaiserthums Marocco gehörige Handelsstadt Mogadore, liegt auf einer Insel, welche mit dem Festlande durch eine Brücke verbunden ist. Sie muss ihre Bedürfnisse, und selbst ihr Trinkwasser, aus der Nachbarschaft von Thieren herbei tragen lassen, da die Insel nur aus beweglichem Sand besteht, und ganz unfruchtbar ist. Uebrigens treibt die Stadt sehr bedeutenden Handel, indem der Hafen auch von Europäischen Schiffen besucht wird, und Handelskarawanen, zwischen Mogadore und dem Innern von Afrika, beständig kommen und geben.~~Fig. 2. Die Stadt Marocco.~~Die Stadt Marocco ist die Hauptstadt des Kaiserthums gleiches Namens. Sie hat eine reizende, fruchtbare Lage, in der Nähe des Atlas-Gebirges. Die Stadt selbst ist nicht mehr, was sie vor hundert Jahren war, wo sie über eine Million Einwohner gehabt haben soll, dagegen jetzt ein Theil derselben in Ruinen liegt. Doch ist es immer für Afrika eine sehr ansehnliche Stadt, welche noch grosse und schöne Häuser hat. Der kaiserliche Pallast ist prächtig zu nennen, und an ihn stossen drei grosse, mit beträchtlichen Pavillons verzierte Gärten. Auch die Moscheen sind prächtig, die Strassen, mit Ausnahme derer, die von Juden bewohnt sind, reinlich, die Stadt-Mauern aber ganz verfallen.~~
Ad99998 10 017aAd99998 10 017a.jpgIn Ostindien bilden sich durch Ueberschwemmungen, in der Nähe der Flüsse, Sümpfe, welche eine so ungesunde Luft entwickeln, dass die Menschen gewöhnlich dadurch vertrieben werden, dagegen Raubthiere in die Dickichte von Gesträuch und Schilf sich einnisten, auf welche dann Jagd gemacht wird.~~Auf unserer Tafel sehen wir die Jagd eines Tigers im Wasser abgebildet. Die Jäger reiten auf Elephanten, sind aber dadurch keinesweges aller Gefahr enthoben. Nicht allein, dass die Elephanten, die dem Tiger nicht sehr gern in's Wasser folgen, die Reiter abzuschütteln suchen, so vertheidigt sich der Tiger, so bald er sieht, dass er nicht entkommen kann, mit der grössten Wuth. Dazu kommt, dass die Kugeln auf dem glatten Pelz des Tigers leicht abgleiten, oder auf den harten Knochen nur aufschlagen, ohne tief einzudringen, so dass das Raubthier, statt getödtet zu werden, nur verwundet, und dadurch seine Wuth nur noch erhöht wird, und es sich anhaltend und kräftig zur Wehre setzt, ja seine Verfolger angreifen kann.~~
Ad99998 10 018aAd99998 10 018a.jpgFig. 1. und 2. Montenegriner.~~Die Kleidung des Mannes besteht aus einem Oberkleide mit weiten Aermeln, von neugriechischem Schnitt. Das Hemd hängt, wie ein kurzer Schurzrock, über den Beinkleidern. Letztere sind kurz, oben mit einem ledernen Riemen, unterm Knie mit Bändern, befestigt. Die Fussbekleidung ist ein, um den Fuss geschnalltes, buntverziertes Stück Ziegenfell, aber keine Strümpfe. Aus dem Kopfe trägt der Montenegriner eine rothe, oder violette Mütze. An dem ledernen Gürtel, über welchen noch eine bunte, wollene Schärpe geschlungen wird, stecken Pistolen und Hangard (Dolch). Auf der Schulter hat er eine gezogene Büchse, sein grösstes Kleinod, welches er, bei Regenwetter, durch einen dicht gewobenen Shawl von Ziegenhaaren vor der Nässe sichert.~~Die Frauen tragen eine lange und weite Tunika, ohne Aermel, über einem noch längeren, an den Aermeln und am untern Saum mit bunter Wolle gestickten, Hemde; ein buntgesticktes, viereckiges Stück Zeug, als Schürze; einen verschiedentlich verzierten Gürtel, woran an silberner Kette ein kleines Dolchmesser hängt. Die Fussbekleidung ist wie bei den Männern. An Fingern und Ohren tragen sie gern silberne und goldene Ringe. - Erwachsene, unverheirathete Mädchen haben an der Mütze eine Menge silberner, oder, wo es der Reichthum erlaubt, goldener Münzen.~~Fig. 3. Ein Pastrowitschianer.~~Die, an der Mündung des Cattaro lebenden, Pastrowitschianer sind tapfer zu Land und zu Wasser, und als Schiffer und Matrosen eben so ausdauernd, wie Soldaten. Ihre Kleidung besteht, wie die Abbildung zeigt, aus einer schwarzen Mütze, schwarzer, mit Schnüren bedeckter Jacke, schwarzen, weiten. aber kurzen Beinkleidern und langen Stiefeln. Im Gürtel tragen sie Pistolen und den Hangard, und führen stets eine sehr gute, gezogene, oft sehr reich verzierte Büchse.~~Fig. 4. und 5. Bewohner von Skaliari,~~Die nicht weit vom Cattaro lebenden Skaliaren, wenden ebenfalls mehr auf ihre Waffen, als aus ihre Kleidung.~~Der Mann trägt über seinem blauen Hemde ein weissgraues Oberkleid, was sein Weib gewebt. Ein rother Shawl ist bestimmt, die Waffen vor Nässe zu sichern. Der Fuss, ohne eigentliche Strümpfe, ist in ein Ziegenfell gehüllt.~~Die Frau, welche wir hier in ihrer Festkleidung sehen, hat Jäckchen, Rock, Strümpfe, alles von scharlachrother Farbe, mit Gold verziert. Nur das Leibchen ist von blauem Zeuche.~~Fig. 6. Ein Morlacke.~~Der Morlacke aus dem Oesterreichischen Dalmatien, kommt, in der Kleidung, den Panduren der Ungarischen Armee nahe, trägt ein Ungarisches langes Beinkleid, Schuhe von Ziegenfell, Dolch und Pistolen am Gürtel, und dabei führt er eine kurze Büchse und eine Lanze,~~
Ad99998 10 019aAd99998 10 019a.jpgFig. 1. Der dreifarbige Ara tricolor.~~Dieser Ara, welcher sonst nur als eine Varietät des rothen Ara, den wir B.B. Bd. I. No. 4. abgebildet haben, angesehen wurde, hat das Gefieder am Kopfe, Halse, Brust, Bauch und an den Beinen roth, aus den Flügeln und an den Seitentheilen des Schwanzes azurblau, am Nacken aber gelb. Die Backen sind mit einer nackten, weissen Haut bedeckt. Schnabel und Klauen sind schwarz.~~Der Vogel ist in Südamerika zu Hause.~~Fig. 2. und 3. Die blausteissige Perüche. (Psittacus cyanopygius.)~~Dieser Papagey ist aus den Südsee-Inseln zu Hause. Männchen (Fig. 2) und Weibchen (Fig. 3.) sind sehr verschieden; Ersteres ist am ganzen Kopfe, am Halse, an der Brust, am Bauche und an den Schenkeln scharlachroth, die Flügel und der Rücken sind grün, der Steiss ist blau, und die langen Schwanzfedern sind in der Mitte grün, übrigens aber ultramarinblau, von welcher Farbe auch ein, hinten am Nacken laufendes Halsband ist.~~Das kleinere Weibchen hat Kopf und Hintertheil des Halses grasgrün, Rücken und Flügel grün, Kehle und Vordertheil des Halses und Brust grau, Bauch und Schenkel roth; wie bei dem Männchen ist auch der Steiss, wie dort, blau, und die langen Schwanzfedern von blaugrüner Farbe. Schnabel und Füsse sind schwarz, und nur der obere Schnabel bei dem Männchen röthlich.~~Fig. 4. Pennantes Perüche.~~Ein sehr schöner, auf Neuholland gefundener Papagey. Kopf, Brust, Bauch und die Seitentheile des Körpers, sind vom schönsten Dunkelroth. Kinn und Kehle violett, Rücken schwarz mit rothen Schuppen, die grossen Schwungfedern dunkelviolett mit röthlicher, schwarzer Zeichnung. Der Schwanz ist oben violett, unten schwarz in's Blaue spielend. Schnabel und Füsse schwärzlichgrau.~~Fig. 5. Der allfarbige Papagey. (Psittacus eximius.)~~Dieser schlanke Papagey ist kaum kurz zu beschreiben, so mannigfaltige Farben zeigt sein Gefieder. Der Kopf ist scharlachroth, so auch die Kehle, und das Vordertheil des Halses, und die untere Bedeckung des Schwanzes. Das Kinn ist weiss. Das ganze Untertheil des Körpers, von der Brust bis zum Unterleibe, ist gelb, und nach hinten zu immer mehr in's Grüne übergehend; die Federn des Hintertheils des Halses, der Rücken und die Schultern sind sammtschwarz; die Flügel violett und blau; der Schwanz nach aussen zu blass lilas; die Steuerfedern werden nach der Mitte des Schwanzes zu azurblau und grün. Doch würde keine Beschreibung die Abbildung ersetzen.~~Vaterland Neuholland, wo er nur Früchte geniesst.~~
Ad99998 10 020aAd99998 10 020a.jpgFig. 1. Das Ruchgras. (Anthoxanthum odoratum.)~~Dieses Gras ist unter fast allen Wiesen-Gräsern daran zuerst zu erkennen, dass, während die Blüthen der meisten Gräser drei Staubfäden haben, an diesen nur zwei gefunden werden. Es hat diess Gras eine faserige Wurzel, und zarte, hohe Halme, mit kurzen, gleich breiten Blättern, welche mit kleinen Härchen besetzt sind.~~Das Ruchgras, was aus trocknen Wiesen gar nicht selten ist, blüht früh, (im Mai und Juni) auch wohl zweimal im Jahre. Für das Vieh giebt es ein nahrhaftes Futter. Wenn es getrocknet ist, giebt es einen angenehmen, balsamischen Geruch. Die Wurzel aber riecht widerlich.~~Von den Nebenfiguren zeigt 1 eine kleine Aehre, 2 und 3 Kelchblättchen, 4 die Blumenkrone, 5 und 6 das Nectarium mit den Staubfäden, 7 und 8 den Fruchtknoten mit den Griffeln.~~Fig. 2. Der gekniete Fuchsschwanz. (Alopecurus geniculatus.)~~Diese Grasart wächst gern an feuchten Oertern und in Sümpfen. Sie kommt sehr früh hervor, und wird von Pferden und Kühen sehr geliebt. Sie hat lange, einfache Faser-Wurzeln und Halme, welche unten ästig und mit mehreren Knoten versehen, und dadurch knieartig gebogen sind.~~Den Namen Fuchsschwanz hat diese Grasart daher, weil die Blüthenähre, bei einer anderen Art noch mehr, einige Aehnlichkeit mit einem Fuchsschwanz hat.~~Die Nebenfiguren 1-4 zeigen Blüthenährchen und deren einzelne Theile.~~
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Verm. Gegenstände. CCLVIII. Bd. X. No. 19.

DIE TEMPEL ZU YBSAMBUL.

Die Tempel zu Ybsambul liegen, in der Nähe der zweiten Nil-Wasserfälle, in Nubien, und sind in den Felsen gehauen. Auch die am Eingang derselben befindlichen kolossalen Statuen sind aus demselben Felsen gehauen. Der kleinere Tempel, dessen Eingang auf unserer Tafel rechter Hand zu sehen ist, liegt etwa 20 Fuss über dem User des Flusses. Die sechs, den Eingang verzierenden Kolossal-Figuren sind etwa 30 Fuss hoch. Das Innere besteht aus einer Vorhalle, der Tempelhalle und einem Allerheiligsten.

Der grössere Tempel, welcher etwa 200 Schritt weiter südlich liegt, ist erst im Jahr 1817 durch einen, in Aegypten und Nubien reisenden Italiener, Belzoni, so weit vom Sande, in welchem er verschüttet war, frei gemacht, dass das Innere besucht werden konnte. Man brauchte 20 Tage, und es arbeiteten zuweilen 80 Menschen, um den Sand von dem Eingange wegzuschaffen. Die Vorderseite dieses zweiten grossen Tempels zu Ybsambul, ist aus unserer Tafel linker Hand sichtbar. Sie ist 117 Fuss breit und 86 Fuss hoch. Die Thüre selbst ist 20 Fuss hoch. An der Vorderseite des Tempels, neben der Thür sind vier sitzende Figuren von ungeheurer Grösse. Die Höhe der sitzenden Figuren beträgt nämlich, ohne die Mütze, 51 Fuss, die Breite an den Schultern 25 Fuss.

Der Tempel liegt etwa 100 Fuss über dem Nil. Er ist mit allen Statuen und Verzierungen aus dem Felsen gehauen. Sein Inneres sehen wir auf der folgenden Tafel.

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Verm. Gegenstände. CCLIX. Bd. X. No. 20.

DAS INNERE DES GROSSEN TEMPELS VON YBSAMBUL.

Dieser Tempel ist einer der grössten und prächtigsten, welchen Aegypten und Nubien aufzuweisen haben. Die Thür führt in eine 57 Fuss lange und 52 Fuss breite Vorhalle, mit zwei Reihen viereckiger Säulen. Jede Säule hat eine, fast 30 Fuss hohe, fein gearbeitete, wenig beschädigte Statue. Die Wände sind mit schönen Hieroglyphen bedeckt.

Die zweite Halle ist 25 Fuss lang, 37 Fuss breit und 22 Fuss hoch. Die Wände ebenfalls mit schönen Hieroglyphen verziert.

In einem kleineren Zimmer von 37 Fuss Weite, ist der Eingang zu dem ehemaligen Allerheiligsten, welches 23 Fuss lang und 12 Fuss breit ist, in dessen Mitte sich ein Piedestal, am Ende aber vier sitzende kolossale Statuen befinden. Ausser diesen finden sich zur Seiten der Vorhalle noch sechs andere Gemächer, die aber kleiner und weniger oder gar nicht verziert sind, und nichts Merkwürdiges darbieten.

Belzoni fand in dem Tempel auch noch zwei steinerne Löwen von natürlicher Grösse, aber mit Habichts-Köpfen, und eine kleine sitzende Figur.

Die Hitze im Innern war so gross, dass die Besuchenden fast im Schweiss flössen, und das Zeichenpapier ganz durchnässten und zum Zeichnen fast untauglich machten.

Ad99998 10 023aAd99998 10 023a.jpgFig. 1. Der Koala. (Phascolarctos koala.)~~Der Koala ist ein neuentdecktes Beutelthier aus Neuholland, von der Grösse eines mittleren Hundes, mit langhaarigem, dickem, aschgrauem Pelz, vorwärtsgerichteten Ohren und schwarzer Nase. Er kommt, in Rücksicht des Gebisses, dem Känguruh, in Beziehung auf die Körperbewegung aber, einem jungen Bär nahe. Das Weibchen trägt sein Junges auf dem Rücken, wie die Abbildung zeigt. Das Thier klettert gut auf Bäume, wozu die Stellung der Zehen der Vorderfüsse, wovon zwei, gegen die drei übrigen, sich, wie bei'm Chamäleon, bewegen, behülflich ist.~~Fig. 2. Das bärenartige Beutelthier. (Didelphis ursina)~~Dieses Beutelthier hat seinen Namen von der Aehnlichkeit, den man in Gestalt, Bewegung und Lebensweise, zwischem (sic) ihm und dem Bär wahrnehmen kann. Der Pelz besteht aus langem, grobem, schwarzem Haar, und nur an der Schulter finden sich ein Paar weisse Flecken. Die Vorderfüsse haben fünf, die Hinterfüsse vier Zehen. Bei Tage schläft das Thier, des Nachts geht es seinem Frasse nach, der in kleinen Thieren, und wahrscheinlich auch Fischen besteht. Es ist auf van Diemens-Land einheimisch, wo es in Wäldern lebt und sieh Höhlen gräbt.~~Fig. 3. Das hundsköpfige Beutelthier. (Didelphis cynocephala).~~Diese Art Beutelthier ist ebenfalls in van Diemens-Land zu Hause, in dessen gebirgigsten Theilen es fleischfressend lebt. Es hat ziemlich die Gestalt eines Hundes, zumal was den Kopf anlangt. Die Farbe ist gelbIichbraun, aus dem Rücken dunkler, und aus dem Kreuze mit schwarzen Queerstreifen gezeichnet. In seinem inneren Baue, kommt es aber mit den Beutelthieren überein. Es hat ein besonders wildes, bösartiges Ansehen. Im Ganzen ist es jedoch nur wenig bekannt, da man nur zwei Exemplare gefangen hat, und beides Männchen.~~Fig. 4. Der weisse Phalanger. (Phalangista alba).~~Dieser weisse Phalanger ist eine Abart von der Art Beutelthiere, welche im ersten Bande unseres Bilderbuchs, No. 97. Fig. 8, abgebildet ist. Der Pelz ist gelblichweiss von Farbe, und der Schwanz ein vollkommener Wickelschwanz.~~
Ad99998 10 024aAd99998 10 024a.jpgFig. 1. Die gesternte-Warn-Eidechse. (Tupinambis stellatus.)~~Das Geschlecht der Tupinambis, Warn-Eidechsen oder Monitors, ist nach den Crocodilen dasjenige unter den Sauriern, welches die grössten Arten enthält. Ihr Schwanz ist von der Seite zusammengedrückt, daher sie auch zum Leben im Wasser bestimmt zu seyn scheinen. Die Meinung, dass sie vor den Caiman's durch ein Zischen warnten, ist Anlass gewesen, ihnen den allgemeinen Namen Warn-Eidechse zu geben. Ein paar Tupinambis haben wir schon früher in unserm Bilderbuche kennen gelernt.~~Der gesternte Tupinambis ist ein prächtiges Thier, das seinen. Namen von den zierlichen, weissen Schuppen hat, die in runden Sternfiguren seinen 'Rücken besetzen. Seine Hauptfarbe ist oben fast schwarz, am Bauche aschgrau. Er wird in Bengalen, in Süd-Afrika und Amerika gefunden. Seine gesammte Länge beträgt über fünf Fuss, wovon die Hälfte auf dem Schwanz kommt.~~Fig. 2. Die Lacepedische Warn-Eidechse. (Tupinambis Cepedianus.)~~Ihre Farbe ist oben lichtbraun, unten hellrostfarben, Hals und Körper oben mit schwarzen, und mit rostrothen Punkten besetzt Auf jeder Seite des Körpers zeigt sich eine Längsfalte, die sich bis gegen den Hals verläuft. Der Schwanz ist von der Länge des Körpers. Die gesammte Länge dieses Thierchens ist 12 bis 15 Zoll. Sein Vaterland ist unbekannt. Daudin benannte es dem Grafen Lacepède zu Ehren, der ein vortreffliches Werk über die Reptilien geschrieben hat.~~Fig. 3. Die gestreifte Schnell-Eidechse. (Tachydromus sexlineatus).~~Diese Art hat hat ihren Namen von ihrem schnellen Laufen. Der Körper erscheint, wie aus 25 Ringen, jeder aus 12 bis 14 quadratischen, dachziegelartigliegenden Schuppen gebildet. Der Schwanz ist dreimal so lang, als der Körper, und besteht aus 140 ähnlichen Ringen. Die ganze Länge beträgt 12 Zoll. Die Farbe des Körpers ist perlenmutterfarben; doch kennt man dieses Thier nur nach einem Exemplar in Weingeist, und es ist zu vermuthen, dass es im Leben weit prächtiger aussehe. Sein Vaterland, ist unbekannt. -~~Fig. 4. Der Agama von Neuholland. (Agama Jacksoniensis).~~Dieses von Peron mitgebrachte Thier, hat einen Schwanz zweimal so lang, als der Körper. Der Rücken ist schwarzbräunlich mit helleren Flecken, der Bauch gelblich grau. Es ist einen Fuss lang.~~Fig. 5. Der grosse Kamm-Anolis. (Anolius cristatus.)~~Die Anolis unterscheiden sich von den Leguans dadurch, dass sich am vorletzten Fingerglied ihre Haut erweitert, so dass sie sich sicherer an verschiedenen Flächen anheften können. Ausgezeichnet ist der gewaltige Kropf der schlaffen Kehlhaut, den sie aufblasen können, und auch, dass sie, wie das Chamäleon, die Farbe nach Affekten und Leidenschaften verändern.~~Der Kamm-Anolis ist in Amerika zu Hause, zumal auf Jamaika und den übrigen Antillen. Er hat etwa einen Fuss Länge. Auf der vordem Hälfte des Schwanzes trägt er einen Kamm. Seine Farbe ist schwärzliches Aschblau.~~
Ad99998 10 025aAd99998 10 025a.jpgDie Pflanzen-Anatomie ist mit grossen Schwierigkeiten verbunden, da die, bei diesem Geschäft so nöthige Anwendung des Microscops eine lange Uebung und eine Vollkommenheit dieses Instruments erfordert, die man selten antrifft. Zu den gelungensten und tiefsten Untersuchungen des innern Baues der Pflanzen, gehören die des Französischen Naturforschers Mirbel. Derselbe nimmt bei den Pflanzen ein Hauptorgan, das Hautgewebe, an, das er in zwei Elementar-Organe, nämlich: a. in das Zellgewebe und b. in das Gefässgewebe eintheilt. Ersteres besteht aus sehr kleinen Zellen, und Letzteres aus verlängerten, gefässartigen Zellen. Die Zellen communiciren mit den Röhren und die Röhren mit den Zellen durch Poren und transversale Spalten. Das Zellgewebe empfängt keine Flüssigkeiten, und giebt seinen flüssigen Inhalt nur sehr langsam zu weiterer Verbreitung ab. Es macht gemeiniglich das ganze Mark aus; ebenso bildet es auch beinahe die ganze Rinde. Das Gefässgewebe bildet eine Art Netz, und vertheilt in alle Theile, die für die Vegetation nöthige Luft und andere Flüssigkeiten. Man unterscheidet sechs Hauptverschiedenheiten der Pflanzen-Gefässe: 1 die rosenkranzförmigen (Fig. 13.); 2. die porosen (Fig. 5 und 6.); 3. die gespaltenen oder falschen Luftröhren (Fig. 7 und 8); 4. die Tracheen oder Luftröhren (Fig. 9 und 10); 5. die gemischten Gefässe (Fig. 11. 12.), 6. die eigenthümlichen Gefässe, die sich wieder in einzeln stehende und büschelförmige theilen. - Fig. 1. zeigt das porose Zellgewebe; Fig. 2. mehr verlängerte Zellen; Fig. 3. ein regelmässiges, holziges Zellgewebe, ohne auffallende Poren, dieselbe Modification noch dichter an einander gelegt; Fig. 11. eine gemischte Röhre: in a. erkennt man die porosen Röhren, in b. die falschen Luftröhren und c.c. zeigen die Spirale der Luftröhren; Fig. 12. eine gemischte Röhre aus falschen Luftröhren und rosenkranzartigen Gefässen; Fig. 14. das Netzgewebe an einem Eichenblatt; 16. dasselbe an der Fruchtkapsel der Datura stramonium; Figur 15. zeigt einen Theil eines horizontalen Durchschnitts der Asclepias fruticosa: a. Rindenlagen mit Oberhaut überdeckt; b. das Mark; d. poröse Gefässe; e eigentümliche Gefässe, in Bündel vereinigt; c. bezeichnet den Mittelpunkt des Durchschnittes, wovon in dieser Figur 15 nur ein Abschnitt dargestellt ist; Fig. 17. verticaler Durchschnitt eines Zweiges von Salvia hispanica; Fig. 18. einzelne Portion eines abgerissenen Gefässes, welches Poren und Spalten darbietet. Fig. 19 Queer- und Längendurchschnitt einer acotyledonen Pflanze (cyathea arborea L.), wo man bei a. das Zellgewebe, und bei b. das holzige- oder Gefässgewebe sieht. Figur 20. Queer- und Längendurchschnitt einer monocotyledonen Pflanze der Kohlpalme (areca oleraced). Man sieht bei a die Rinde; bei b Streifen von Zellgewebe, die dem gleichen, was man bei den Dicotyledonen Markstrahlen nennt; bei c. die Röhrenbündel, welche die Holztheile dieser Vegetabilien bilden. Fig. 21. den Stammdurchschnitt einer Eiche (quercus robur), zur Erläuterung der Zusammensetzung des Stammes dicotyledoner Gewächse: a. Rinde; b. das junge Holz oder Splint; c. Holz, d. Mark, welches durch die Holzlagen auf einen Punkt reducirt ist, mit den e. ausstrahlenden divergirenden Markstrahlen. -~~
Ad99998 10 026aAd99998 10 026a.jpgDieser Tempel, welcher sehr alt und jetzt ganz zerfallen ist. war dem Buddha gewidmet.~~Er liegt auf der Spitze eines Hügels, und bildet eigentlich eine Pyramide von sechs, mit Mauern umgebenen Terrassen, innerhalb welcher sich noch drei Kreise von bienenkorbähnlichen, steinernen Käfigen befinden, die, ganz in ihrer Mitte, einen, jetzt seiner Kuppel beraubten, kleinen Dom haben. Die Höhe des Ganzen ist 116 Fuss, und jede Seite der Basis 526 Fuss lang.~~Die Mauern sind, an ihren innern und äussern Seiten, mit Figuren aus erhabener Bildhauer-Arbeit bedeckt, und an verschiedenen Stellen befinden sich Nischen, mit einer sitzenden Bildsäule des Buddha, deren Beschaffenheit durch die etwas ausgeführtere Zeichnung in der Ecke unserer Tafel deutlicher wird. Die Zahl dieser Nischen ist zwischen drei- und vierhundert.~~Die Tempel-Pyramide hat vier Haupt-Eingänge, die nach den vier Weltgegenden gerichtet sind.~~
Ad99998 10 027aAd99998 10 027a.jpgDiese Tafel hat zum Zweck, die Höhen der merkwürdigsten Berge der Erde, in Gestalt einer Landschaft, vor die Anschauung zu bringen. Vom allgemeinen Niveau der Erde an, der Meeresfläche, erhebt sich das trockene Land, theils flach, theils in Höhen und Gebirgen. Diese Höhen, nach Toisen oder Klaftern gemessen, geben eine Stufenleiter, welche auf dem hier gelieferten Gemälde, links die Berge der alten, rechts der neuen Welt bezeichnet. Der erste auffallende Unterschied, den man bei Betrachtung derselben von oben herab gewahr wird, ist die Schneelinie, oder die Gränze des ewigen Schnees, wo in der Regel die Vegetation aufhört. Auf der rechten Seite unserer Tafel, auf den Amerikanischen Bergen, ist sie höher, als auf der linken, wo sie von den Bergen der gemässigten Zone bei 1,200 Klaftern angegeben ist. Unter dem Aequator zeigt sie sich erst bei einer Höhe von 2,460 Klaftern. Genau genommen, ist sie indess gradweise niedriger, so wie man von dem Aequator nach den Polen zuschreitet. Man pflegt in Europa die Höhen in sechs Regionen, nach dem Charakter ihrer Pflanzen einzuteilen. Die Frucht- und Obstebene begreift die tiefste Region. Auf sie folgt die Region der Buchen, oder die Bergregion; ihre Gränze scheint bei 600 Klaftern einzutreten. Die subalpinische Region ist die dritte; man setzt sie zwischen die Gränze der Fichten und Buchen. Die untere Alpengegend bezeichnet die vierte; sie geht von der Fichtengränze, bis zur Kiefer des Riesengebirges, der Carpathen und Teutschen Alpen, und mag bei 900 Klaftern endigen. Hier fängt schon die, an herrlichen Pflanzen so reiche Alpenzone an. Die obere Alpengegend, bis 1,100 Klaftern, prangt nunmehr mit den höchsten und seltensten Gewächsen. Ueber ihr liegt die Schneeregion.~~Auf unserer Kupfertafel erblicken wir einen Luftball, in der Höhe von 3,500 Klaftern. Der Französische Physiker Gay-Lussac behauptet, sich bis zu dieser Höhe erhoben zu haben. Rechts daneben liegt der Chimborasso, der höchste Berg der neuen Welt. Alexander von Humboldt hat ihn bis auf eine Höhe von 1,186 Fuss erstiegen, mit seinen zwei Begleitern Bonpland und Montufar ; höher konnten sie, wegen einer furchtbaren Aushöhlung nicht kommen, und blieben noch 1,400 Fuss vom Gipfel entfernt. Humboldt ist auf der Charte durch eine kleine Figur angedeutet. Wer von diesem ungeheuren Berge herabsteigt, gelangt auf dem Klima von Berlin in das von Rom. Nächst ihm ist der Antisana angegeben, dessen Höhe 17,958 Fuss beträgt. Die weiter unten angezeigte Meierei, ist wahrscheinlich der höchste bewohnte Punkt auf Erden. Der Cotopaxi, ein sehr gefürchteter Vulkan, hat 17,712 Fuss Höhe. Bei 15,558 Fuss ist der Tungurahua, ein Vulkan der östlichen Andenkette von Quito, angezeigt. Die Städte Quito und Mexico liegen höher als der Vesuv.~~Die Jungfrau in der Schweiz, auf der linken Seite der Tafel, hat 12,872 Fuss, und wurde im Jahr 1802 zum ersten Male von Rudolph und Hieronymus Meyer, aus Aarau, unter grossen Gefahren bestiegen. Dem Montblanc, dem höchsten Berge von Europa, giebt man 14,793 Fuss; er wurde zuerst von Jacob Balmat, nachmals von Saussure in 18 Stunden erstiegen.~~So weit waren unsere Kenntnisse der Gebirge der alten und neuen Welt gediehen, als mehrere Engländer, Namens Kirkpatrik, Colebrooke, Crawfurd, Webb und Andere verkündeten, dass die, schon den Alten unter dem Namen Emodus bekannten Gebirge, welche das Königreich Nepaul von der Tartarei scheiden, Gipfel von 25,000 Fuss und mehr besässen. Dieses Hauptgebirge ist jetzt unter dem Namen Himalaya oder Himaleh bekannt, und in der Mitte des Hintergrundes unserer Tafel dargestellt. Die Schneegränze ist dort noch höher, als die des Chimborasso; sie fängt nämlich erst mit 17,000 Fuss an, übertrifft also jene um 1,253 Fuss. In einer tartaischen Hochebene von 15,000 Fuss über dem Meere, also höher als der Gipfel des Montblanc, gedieh ein treffliches, Waizen- oder Gerste ähnliches Getraide. Nach den bis jetzt bekannt gemachten Angaben, besitzt der Dhayabung 9,960, andere unbenannte Gipfel 19,634, 20,114; der Yamunawatari in Nepaul 23,919 und der Dhawalageri, der höchste von allen, 24,821 Fuss Höhe über dem Meere.~~
Ad99998 10 028aAd99998 10 028a.jpgFig. 1. Cuviers Lopliophorus. (Lophophorus Cuvieri. Tem)~~Dieser, durch seine schöne Bildung, mehr, als durch seine Farbe ausgezeichnete Vogel, wurde zuerst von Latham nach Zeichnungen, welche Lady Impey besass, beschrieben, und von diesem Naturforscher den Fasanen beigezählt. Der Holländer Temmink hat von ihm die erste Abbildung, die auf unserer Tafel treu copirt ist, gegeben. Er ist in Indien zu Hause. Ein, hinten herabhängender Federbusch ziert den Kopf, der an den Seiten, wie bei'm Fasan nackt und roth ist. Das Gefieder ist schwarz, am Ende des Rückens mit weissen Federrändern, die grossen Schwungfedern sind dunkelbraun, der Schnabel ist gelblich, die Füsse röthlich.~~Fig. 2. Der Hokko von Peru. (Crax rubra).~~Er wird auch Hokko Coxolitli genannt. Seine Grösse beträgt fast drei Fuss, wie die eines Truthahns. Hahn und Henne gleichen sich erwachsen. Sie leben in Wäldern von Knospen und Früchten, nisten meist auf Bäumen, und legen zwei bis acht Eier. Ihr Hauptunterscheidungszeichen von den Pauxi's und Penelope's, mit denen sie in Grösse, Sitten und Hauptfarbe ziemlich übereinstimmen, ist der zusammengedrückte Schnabel von mittlerer Länge, der an seiner Basis höher, als breit ist; der Oberschnabel ist erhaben, gewölbt und von seinem Ursprunge an gebogen.~~Fig. 3. Der Hokko von Guiana. (Crax globicera) .~~Heisst auch der Hokko von Curassao oder Theutchotli. Er unterscheidet sich vom vorigen durch sein schwarzes Gefieder mit grünlichem Widerschein, seinen gelb und schwarzgefärbten Schnabel, durch seinen weissen Unterleib und weisse Steiss- und Schwanzfedern.~~Fig. 4. Der Pauxi. (Crax pauxi).~~Er unterscheidet sich von den Andern durch einen blauen Knollen, von der Gestalt einer Birne, welcher mit seiner Spitze an der Basis des Schnabels sitzt, und von Steinhärte ist, woher der Name Faisan à pierre. Er hält sich auf Bäumen auf, nistet aber auf der Erde, wie der Fasan. Seine erste Nahrung besteht in Insecten; erwachsen frisst er auch Früchte, Körner und dergleichen. Er hat die grösste Luftröhre unter allen Vögeln. Sein Vaterland ist wahrscheinlich Mexico.~~Fig. 5. Die Parrakua. (Pénélope Parragua.)~~Er lebt in den Wäldern Guiana's, hat die Grösse des Fasans oder Perlhuhns, einen langen Schwanz, wie die Pauxi; der Schnabel ist von mittlerer Stärke, breiter als hoch, und weniger gekrümmt, als der der Hokko's. Er flieht die Gesellschaft. Hahn und Henne verbinden sich nur zur Begattungszeit, und brüten zweimal im Jahre. Er hat eine sehr starke Stimme, die seinen Namen ausspricht. Nahrung, wie die der Vorigen. -~~
Ad99998 10 029aAd99998 10 029a.jpgFig. 1. Die rautenhalsige Mantis. (Mantis rhombicollis).~~Die Mantis mit rautenförmigem Halse, ist sehr platt, von zarter, grüner Farbe; der Kopf, die Mitte des Bruststücks, dessen Ränder, der Untertheil des Körpers und der Füsse, sind blassröthlich, fast gelblich. Die Abbildung ist nach einem, von Humboldt auf Amerika mitgebrachten Exemplar verfertigt, und von natürlicher Grösse.~~Fig. 2. Die grosse Blattheuschrecke. (Phyllium siccifolium.)~~Wegen der Aehnlichkeit mit Baumblättern, hat man diese Art mit mehreren andern, jetzt von den Gespenstheuschrecken getrennt, und zu einer besondern Gattung, unter dem Namen Phyllium, erhoben. Die hier abgebildete Art, welche in Indien zu Hause ist, zeichnet sich unter ihren Gattungsverwandten durch ihr kurzes, vorn niedergedrücktes, hinten gezähneltes Brustschild, so wie durch ihre eiförmigen, mit blattähnlichen, gezähnten Anhängseln versehenen Schenkel aus. Das Männchen ist kleiner und schmäler, als das Weibchen; letzteres breiter, grösser, ungeflügelt.~~Fig. 3. Die Riesengespenstheuschrecke. (Phasma Gigas).~~Flügeldecken und Flügel sind dunkelrothbraun, braun gewellt; die Füsse sind heller, mit braunen Ringeln, stark, lang, and mit Dornen besetzt. Ihr Vaterland ist Amboina.~~Fig. 4. Die Orientalische Schabe. (Blatta orientalis).~~Ob diese Gattung von Schaben gleich eigentlich dem Orient angehört, so findet man sie doch häufig auch in Europa, wohin sie mit Waaren auf der Levante gekommen seyn mag. Mehrere Arten leben in Gehölzen, andere in den Wohnungen der Menschen, wo sie fast alle animalische und vegetabilische Substanzen, vorzüglich Kleidungen, Baumwollenzeug, Häute, Wolle, Esswaaren zerstören. Sie sind eine wahre Pest in den Küchen.~~Fig. 5. Die Lappländische Schabe. (Blatta Lapponica).~~Obgleich Linné uns erzählt, dass diese Schabe die getrockneten Fische der Lappländer zerstöre, so lebt sie doch bei uns nur in lichten, hoch und sonnig liegenden, mit Gras, Haide etc. bewachsenen Wäldern. Von ihren Gattungsverwandten zeichnet sie sich durch ihre dunkele Farbe, hellere Flügeldecken, welche schwarz sind, und durch das blassgeränderte Halsschild aus. -~~Fig. 6. Der gemeine Zangenafter. (Forficula auricularia).~~Dieser, unter dem Namen Ohrwurm bekannte Zangenalter, der sich hauptsächlich durch zwei zangenförmige Spitzen am Ende des Hinterleibes auszeichnet, ist etwa 1/2 Zoll lang, von braunröthlicher Farbe, mit gelblichen Flügeldecken, findet sich häufig auf der Erde, auf Pflanzen und unter der Baumrinde, und nährt sich von thierischen und vegetabilischen Stoffen.~~Fig. 7. Der Zangenafter mit gleichweiter Zange. (Forficula parallela).~~Er unterscheidet sich von den übrigen Arten der Gattung durch seine gerade, ungezähnelte Zange, und bewohnt Madera.~~
Ad99998 10 030aAd99998 10 030a.jpgFig. 1. Das Rasenriedgras. (Carex caespitosa).~~Dieses in die Familie der Cyperoideen gehörige Geschlecht, steht in der Linnéischen Classe Monoecia triandria. Es enthält beinahe 800 bekannte Gattungen, die fast alle perennirend sind, und im Frühling blühen. Die meisten findet man an feuchten Orten, in moorartigen Sümpfen. Sie liefern ein schlechtes Futter, und überdiess verwundet sich das Vieh öfters das Maul mit dem schneidenden Rande der Blätter. Die Früchte sind eiförmig, stumpf an der Mündung durchbohrt. No. 1. zeigt den verticalen Durchschnitt einer weiblichen Aehre; No. 2. eine männliche; No. 3. eine weibliche Blume; No. 4. eine weibliche Blume mit einem Längendurchschnitt der kapselartigen Umhüllung, zu näherer Enthüllung des Pistills; No. 5. die kapselartige Umhüllung (Urceolus) mit der reifen Frucht; No. 6. einen verticalen Durchschnitt der Frucht; No. 7. den Embryo, Keim; No. 8. stellt die Keimung der Frucht dar; No. 9. zeigt einen Blatt-Abschnitt.~~Fig. 2. Falsches Cypergras. (Scirpus maritimus).~~Gehört gleichfalls zur Familie der Cyperoideen, und in die Linnéische Classe triandria monogynia. Man hat dieses Geschlecht, nach der Anzahl der Aehren, der runden oder dreieckigen Figur des Halms etc., unterabgetheilt; die obengenannte Gattung gehört zu der Abtheilung mit dreikantigem Halme und beblätterten Rispen. Man trifft sie am Meeresufer und in Sümpfen, wo sie ziemlich dicke und 1 - 1 1/2 Fuss hohe Büsche bildet. Die Pflanzen dieses Geschlechts werden fast alle vom Vieh vermieden, weil sie zu hart, und die Blätter ganz geschmacklos sind. Es gehört zu den Sumpfpflanzen, die man bloss zur Streu benutzt. Wegen seiner ausnehmend grossen Vermehrung, leistet es mittelbar dadurch grosse Dienste, dass es nach und nach zu Torf wird. No. 1. stellt eine Aehre (spicula) vergrössert, und der Länge nach durchschnitten dar; No. 2. die Blume, auf einem Pistill, drei Staubgefässen und sechs borstenartigen Organen bestehend; No. 3. eine Schuppe der Aehren; No. 4 einen vergrösserten Staubbeutel; No. 5. eines der borstenartigen Organe; No. 6. den Saamen; No. 7. einen Queerdurchschnitt des Saamens;. No. 8. einen vertikalen Durchschnitt desselben; No. 9. den Embryo oder Keim.-~~
Ad99998 10 031aAd99998 10 031a.jpgDer Dom in Mailand wurde im Jahr 1386, auf Kosten des Herzogs Johann Galeazzo Visconti und der Stadt Mailand, zu bauen angefangen, und erst nach zwei Jahrhunderten, zu Ende des sechszehnten, vollendet. Wahrscheinlich war der erste Baumeister ein Teutscher; erbauet ist er auf jeden Fall im Altteutschen Styl, doch mehr in dem spätem verzierten, gemischten, als in dem grossartigen Geschmak, von dem der Strassburger Münster, als ein Musterwerk dasteht. Das Gebäude ist von weissem und schwarzem Marmor, und die Façade in einem neuern Styl, der sich mehr der Römischen, als der Altteutschen Baukunst nähert, ausgerichtet. Die Form des Ganzen, ist die des lateinischen Kreuzes. Das Innere besteht auf fünf Schiffen, die durch 52 cannelirte Säulen von einander getrennt werden. Die Säulen sind alle von gleicher Dicke, ausgenommen die vier, welche die Kuppel tragen. Das mittlere Hauptschiff ist noch einmal so breit, als die übrigen. Von Innen und-von Aussen befinden sich an und im Dom 4.400 Statuen. Die Hohe beträgt in der Mitte der Kirche 78 Mailändische Ellen, und die Länge 248 Ellen.~~Ausser den Bildsäulen, befinden sich noch eine Menge von Basreliefs und Medaillons an den Chören, und Mauern der Façade, alle in Marmor gehauen, so wie Figuren, welche Geschichten auf dem alten und neuen Testamente, und der Legende vorstellen.~~An die Pfeiler, welche die Kuppel tragen, lehnen sich reich verzierte Kanzeln von vergoldeter Bronze; zwei Orgeln, grösser, als man sie in den meisten Italienischen Kirchen antrifft, sind gleich daneben. Der Haupt-Altar, mit seinen Sacraments- und Reliquien-Häuschen, ist ungemein prächtig, was sich auch von dem Marmorgebäude sagen lässt, welches das Chor von der übrigen Kirche scheidet, und welches durch grosse Oeffnungen Licht in die unterirdische Kirche wirft, in welcher der Sarkophag mit dem Leichnam des h. Carl Boromäus sich befindet. Diese grosse Capelle, nebst ihrer Sakristei, ist äusserst reich an musivischer Arbeit, silbernen Statuen und Basreliefs, und manchen mit edeln Steinen besetzten Kleinodien; besonders ist der Sarkophag prächtig ausgeschmückt; auch an Malereien fehlt es nicht. Es hat diese Hauptkirche, in welcher die alte Ambrosianische Liturgie beibehalten worden, eine zahlreiche Geistlichkeit, die aus zwei Kapiteln besteht. -~~Die obere Abtheilung unserer Tafel zeigt das prächtige Gebäude von aussen. Die untere giebt die Ansicht des mittleren Schiffes mit dem Hauptaltar im Hintergrunde.~~
Ad99998 10 032aAd99998 10 032a.jpgDieses Labyrinth, wovon die Sagen des Alterthums so viel erzählen, ist in neueren Zeiten von dem reisenden Engländer Cockerell besucht worden, und ihm haben wir auch diese Nachrichten zu danken. Den Eingang desselben, der durch kein merkwürdiges Aeussere sich auszeichnet, fand er an der Seite eines Gebirges, welches zu dem Berge Ida gehört, und in einer Entfernung von ungefähr drei Englischen Meilen von Agio-Deka.~~Die Oeffnung, welche niedrig ist, und worin Erde und herabgefallene Bruchstücke aufgehäuft sind, führt auf einem abschüssigen Wege in ein doppeltes Vestibül, (A) welches ungefähr 25 Fuss breit, und 45 Fuss lang ist; von dort aus gelangte man durch vier Thore in das Innere der Höhle, von welchen jedoch bloss das zur rechten Hand gangbar ist. Der Hauptweg, welcher in's Innere führt, ist meistentheils ungefähr 8 Fuss weit, und eben so hoch. Die zu beiden Seiten hie und da angebrachten Kammern und Gemächer, liegen etwas höher, als der Gang selbst, und sind durchgehends trocken, O O sind geräumige Kammern.~~Cockerell nimmt an, dass die ganze Länge und die Windungen der Gänge beinahe 3/4 Englische Meilen betragen. Er hatte, als er sich mit seiner Begleitung durch das eine, noch offene Hauplthor des Vestibüls in's Innere der Höhle begab, die Vorsicht gehabt, da eine sichere Wache mit dem Ende eines Bindfadenknäuels aufzustellen, und war nach vierstündigem Durchsuchen und Herumirren in der Höhle sehr überrascht, an der Stelle, die auf der Tafel mit C bezeichnet ist, den Faden wieder zu entdecken.~~Für die Vermuthung, dass das Labyrinth eine ähnliche Bestimmung, wie die Aegyptischen Pyramiden, oder die langen Gänge in den Gräbern der Könige von Theben gehabt habe, zum Begräbnissplatze zu dienen, ist auch nicht ein bestätigender Umstand ausgefunden worden; keine Spur von Sarkophagen oder von Nischen zur Aufnahme der Särge; mit einem Wort, nicht die geringsten Reste dieser Art.~~Der Zweck dieser Aushöhlung, ist also immer noch unentschieden, aber die Beschaffenheit des Steines, welcher ein leicht zu brechender Sandstein ist, und zu gewöhnlichen Bauten besonders geeignet, macht, bei der Nachbarschaft von Gortyne, es wahrscheinlich, dass sie zur Zeit der Gründung dieser Stadt, als Steinbruch gedient habe, und dass die langen Gänge und Gewirre derselben, nur ein secundärer Zweck gewesen, zur Verbergung von Eigenthum, oder zur Verwahrung von Gefangenen. Beispiele der Vereinigung beider Zwecke, kommen in alten und neuen Zeiten vor.~~
Ad99998 10 033aAd99998 10 033a.jpgDie Aegyptische Ziege hat einen dicken, langen Körper und hohe Beine, und ist mit einem spärlichen langen, gelbbraunen Seidenhaar, was an den Schenkeln gelb ist, bedeckt. Die Ohren sind unverhältnissmässig gross, und zwei grosse Fleischanhängsel, wie dem man sie auch bei manchen, Schaafen findet.~~Diese Aegyptische Ziege aber sieht dadurch gar sonderbar aus, dass sie eine sehr convexe Nase und keinen Bart hat. Auch würde man sie eher für eine Art von Schaaf halten, wenn nicht der kurze, aufrecht stehende Ziegenschwanz, und die bei Weibchen so ungeheure Euter wären.~~
Ad99998 10 034aAd99998 10 034a.jpgFig. 1. Nierenförmige Phryne. (Phrynus reniformis. (Phalangium reniforme L.))~~Ein merkwürdiges, grosses, spinnenartiges Thier, dessen Bruststück nierenförmig ist. Die Füsse sind sehr lang; länger und dünner aber, als die übrigen, ist das erste Fusspaar. Aus dem Bruststück sind acht Augen. Die Farbe ist hellbraun, an den Fressspitzen und Füssen schwarz. Man findet diese Phryne auf den Inseln des Ostindischen Meeres, wo man ihren Biss für giftig hält.~~Fig. 2. Der geschwänzte Telyphon. (Telyphonus caudatus).~~Diese Gattung nähert die Spinnen (Phrynus) den Scorpionen und steht zwischen beiden in der Mitte. Das Thier ist etwas über einen Zoll lang, und von dunkelbrauner, oder purpurschwarzer Farbe. Sein Vaterland ist Ostindien, seine Lebensweise unbekannt.~~Fig. 3. Spinnenartige Galeode. (Galeodes arenoides.)~~Dieses Insect steht ebenfalls zwischen Spinne und Scorpion, und hat ein sonderbares Ansehen. Sein. Körper ist länglicht, und mit einer dünnen, braunen oder gelben, haarigen Haut bedeckt. Es lebt in den heissen Gegenden Asiens und Afrika's. Allenthalben fürchtet man es als giftig, und das vielleicht mit Unrecht. -~~Fig. 4. Dickbeiniges Nymphum. (Nymphum grossipes).~~Eins der sonderbarsten Thiere, das mit der Gattung Phalangium, zu der es auch früher gezählt wurde, auffallende Aehnlichkeit hat; es unterscheidet sich indess bedeutend von ihr, z.B. durch seine 4 Augen, durch die Anzahl seiner Füsse, von denen das Männchen acht, das Weibchen zehn hat; zwei davon sind nämlich Afterfüsse und zum Tragen der Eier bestimmt. Es lebt im Meer an der Norwegischen Küste, nährt sich von Muscheln, in deren Schaalen es eindringt, und das Thier aussaugt. Seine Farbe ist gelbbräunlich. Die nebenbei vergrössert gezeichneten Figuren stellen dar: die vergrösserte scheerenförmige, obere Fressspitze - untere Fressspitze - einen eiertragenden Fuss - die drei Fussglieder mit der Klaue. -~~Fig. 5. Riesen-Epeira. (Epeira Gigas).~~Eine nahe Verwandte der Kreuzspinne, und sehr schön gezeichnet, wenn sie auch hierin den Vorzug vor unserer einheimischen Kreuzspinne nicht verdient. Ihr Vaterland kennt man nicht, und muthmasst nur, dass es Nordamerika sey.~~Fig. 6. Die rothe Erdmilbe. (Trombidium holosericeum).~~Dieses niedliche Geschöpf wird im Frühjahr und Sommer häufig in Gärten auf verschiedenen Pflanzen, auf Bäumen, auf der Erde, etc. gefunden, und fällt mit seinem sammetartigen Roth leicht in die Augen. Von den übrigen Arten der Gattung unterscheidet es sich durch seinen fast viereckigen Leib, der niedergedrückt, scharlachroth und mit feinen Haaren bekleidet ist. Diese Milbe ist in den Gärten sehr nützlich, denn sie lebt von dem Aussaugen junger Raupen~~
Ad99998 10 035aAd99998 10 035a.jpgDer enge Raum dieses Blattes erlaubt uns nicht, in eine ausführliche Beschreibung dieser so reichen Kupfertafel einzugehen, wesshalb wir genöhigt sind, auf den grössern Text zu verweisen. Wir beschränken uns bloss, das Wesentliche des Linnéischen Pflanzensystems hier zu zergliedern.~~Die Grundlage dieses Systems beruht auf den Zeugungsorganen der Pflanzen. Bekanntlich sind die Staubgefässe die männlichen, und die Pistille die weiblichen Organe. Diese Organe sind nun entweder entschieden vorhanden und sichtbar, oder ihr Daseyn ist wenigstens sehr verhüllt. Diese zwei Rücksichten bilden die Haupteintheilung des Systems. Je nachdem die deutlich erkennbaren Zeugungs- und Befruchtungs-Organe in einer Blume vereinigt, oder in verschiedenen sich getrennt vorfinden, werden die Pflanzen in Zwittergewächse und Unisexuelle eingetheilt. Dieses System theilt sich in 24 Classen, jede wieder in mehrere Ordnungen, diese in mehrere Geschlechter, und letztere in mehrere Gattungen. Die eilf ersten Classen werden ganz allein durch die Anzahl der Staubgefässe, von einem bis zu zwölf und mehreren, jedoch unter zwanzig, immer in Zwitterblumen, bestimmt; die Ordnungen nach der Anzahl der Pistille. Die zwölfte und dreizehnte Classe begreifen die Pflanzen mit freien und gleichhohen, von 20 bis unbestimmt mehreren Staubgefässen; die Ordnungen sind von der Anzahl der Griffel des Pistils hergenommen. Die 14 und 15. Classe werden nach der Anzahl und dem gegenseitigen Grösseverhältniss der Staubgefässe bestimmt. Gewächse mit zwei langen und zwei kurzen Staubgefässen gehören der 14.; Gewächse mit vier langen und zwei kurzem Staubgefässen der 15. Classe an. Die Verwachsung der Staubgefässe unter einander, entweder den Staubfäden oder den Staubbeuteln nach, oder die Verwachsung derselben mit dem Pistil, bildet den Character der fünf folgenden Classen. In der 16. Classe sind die Staubgefässe, ihren Staubfäden nach, in einem einzigen Körper; in der 17. in zwei Körpern; in der 18. in mehr, als zwei Körper; und in der 19. die Staubbeutel, bei freistehenden Staubfäden, mit einander verwachsen. In der 20. sind die Staubgefässe auf dem Pistil eingewachsen, und mit demselben verbunden. In der 16., 17., 18. und 20. Classe entscheiden sich die Ordnungen nach der Anzahl der Staubgefässe, und in der 19. nach der Mischung männlicher und weiblicher Blumen mit Zwitterblumen. Die 21. und 22. Classe enthalten unisexuelle Gewächse, einige mit männlichen Organen ohne Pistil, andere mit Pistilien ohne Staubgefässe. In beiden Classen sind männliche und weibliche Blumen auf einem Gewächs vereinigt. In der 22. Classe stehen die männlichen Blumen auf einem, und die weiblichen auf einem andern Individuum der gleichen Gattung. Die 23. Classe enthält solche Gewächse; die auf dem gleichen Individuum mit männlichen und weiblichen Zwitterblumen versehen sind, wo die männlichen und weiblichen Blumen auf verschiedenen Individuen von demjenigen stehen, das die Zwitterblume trägt. Die Charaktere der 21. und 22. Classe sind entweder von der Anzahl der Staubgefässe, oder der Verwachsung ihrer Staubfäden, oder ihrer Staubbeutel, oder mit dem unfruchtbaren Pistil hergenommen. Der Charakter der Ordnungen der 23. Classe gründet sich auf die Vereinigung der männlichen, weiblichen, oder Zwitterblumen auf dem gleichen, oder verschiedenen Individuen. Die 24 Classe begreist die Gewächse mit unbekannten, oder sehr verhüllten Befruchtungsorganen.~~
Ad99998 10 036aAd99998 10 036a.jpgDiese sonderbare Waffe, die Kugeln, wurden von den ersten Spanischen Ansiedlern unter den Indianern, am La Plata, in allgemeinem Gebrauche gefunden, die sich derselben auch bedienten, um Strausse zu fangen; die Spanier nahmen den Gebrauch derselben gleich an, sowohl für diese Vögel, als für Pferde; jetzt führt sie jeder Landmann stets bei sich. Sie bestehen in zwei runden Steinen, jeder ungefähr ein halbes Pfund schwer, in Haut genäht, verbunden durch einen ledernen Riemen, vier bis fünf Ruthen lang, welcher durch Fett geschmeidig erhalten wird. Diese Steine werden weither auf dem Innern von den Indianern herbeigebracht, die auch die Waffe verfertigen und sie in Buenos-Ayres verkaufen.~~Wenn sie gehandhabt werden, behält man die eine Kugel, den Riemen rund zusammengenommen, in der Hand, und lässt solchen allmälig nach, während die andere Kugel um den Kopf geschwungen wird. Ist man dem Gegenstände nahe genug, d.h. noch zwanzig bis dreissig Ellen davon entfernt, so lässt man die Kugel aus der Hand, die nun quer der andern nachgeführt wird, während diese durch das Schwingen um den Kopf eine unglaubliche Schnelligkeit erlangt hat, bis sie den Jagdgegenstand ereilen, der Riemen mit dessen Beinen m Berührung kommt und die Kugeln in entgegengesetzter Richtung um sie fliegen und das Thier umschlingen. Bei Pferden werden drei Kugeln gebraucht, zwei fliegen zu gleicher Zeit um den Kopf; sie gewähren grössere Schnelligkeit und mehr Aussicht, Verschlingung hervorzubringen. Das wildeste Pferd der Ebenen wird mit den Kugeln gefangen, welche es entweder niederwerfen, oder, um ein Bein geschlungen, im Laufe hindern und bei jedem Sprunge verwunden, bis es eingeholt und ihm eine Schlinge über den Kopf geworfen worden ist. Der Strauss oder Nandu, sehr häufig an den Ufern des la Plata, auf den Ebenen von Monte-Video und den Pampas von Buenos-Ayres, rennt mit solcher Schnelligkeit, dass die vortrefflichsten Pferde und besten Reiter ihn nicht einholen können, und nur mit Hülfe dieser Kugeln wird er gefangen.~~
Ad99998 10 037aAd99998 10 037a.jpgIn Buenos-Ayres giebt es vier solche Matadero's, oder öffentliche Schlachtplätze, einen an jedem Ende, und zwei in den Vierteln der Stadt. Gegenwärtige Kupfertafel stellt den südlichen vor. Jeder Matadero hat verschiedene Pferchen, den verschiedenen Fleischern gehörig; in diese werden die Thiere vom Lande getrieben, und sodann eins nach dem andern herausgelassen, um geschlachtet zu werden. Man wirft nach ihnen eine Schlinge, sobald sie herauskommen, fängt sie damit, schneidet die Sehnen der Fersen durch, zieht sie zu Boden und schneidet ihnen den Hals durch. Auf diese Art schlachten die Fleischer so viel Ochsen, als sie brauchen; sie lassen das getödtete Vieh am Boden liegen, bis alle geschlachtet sind, bevor sie abzuhäuten anfangen. Sobald diess geschehen ist, wird der Körper auf der Haut, dem einzigen Schutz gegen den nackten Boden, queer durch die Ribben in drei lange Stücke zerhauen, und auf einem Karren, Staub und Koth ausgesetzt, nach dem Fleischmarkt in der Stadt gefahren. Sämmtliche Kaldaunen bleiben auf dem Platze zerstreut liegen, und würden wahrscheinlich zur Verpestung der Luft beitragen, wenn nicht Züge von Aasvögeln, kaum in Stundenfrist nach Abfahrt der Karren, Alles aufzehrten. Auch werden ganze Heerden Schweine bei den Matader'os gehalten, welche nur mit Ochsenköpfen uud Lebern gemästet werden.~~Die Aasvögel, welche durch das Aufzehren der thierischen Ueberreste auf den Matadero's einen so grossen Dienet leisten, sind eine Art Möve, mit gelbem Schnabel und Fuss, blauem Rücken und Schultern, der übrige Körper blendend weiss, ferner der Oribu-Geier, besonders in Paraguay sehr gemein, der aber jenseits der Breite von Buenos-Ayres nicht mehr angetroffen wird. Der Kopf und Hals dieses Vogels ist kahl und runzlich, sein ganzes Gefieder schwarz, ausgenommen die Spitzen der sechs ersten Schwungfedern, welche weiss sind. Seine Totallänge beträgt ungefähr zwei Fuss, mit Inbegriff des Schwanzes, welcher 6-7 Zoll lang ist. Eine dritte Art dieser Aasvögel ist der Caracara, der auch auf Strausse und Rehkälber Jagd macht und den jungen Lämmern nachstellt.~~
Ad99998 10 038aAd99998 10 038a.jpgFig. 1. Die gehaubte Phibalura. (Phibalura cristata).~~Die Länge dieses ausserordentlich schönen Vogels des südlichen Amerika, beträgt 9 Zoll. Das Gefieder ist wunderschön gefleckt. Der Kopf trägt eine Haube von einem tiefen, glänzenden Schwarz mit Grau und Roth. Die Flügel sind zum schnellen Flug gebaut.~~Fig. 2. Cuvier's Psaris. (Psaris Cuvieri).~~Seine ganze Länge beträgt 5 1/2 Zoll. Der Schnabel ist bläulich; der obere Theil des Kopfs bis in den Nacken, ist tief schwarz mit blauem Glanz, unten und an den Seiten weiss, in blasses Aschgrau übergehend; der Oberkörper ist gelblich olivengrün; Unterhals, Brust, untere Deckfedern der Flügel hellgelb, nach dem Unterleib zu sich in weiss verlierend; Schwungfedern der Flügel braun, aussen olivengrün, innen gelb gerändert; Schwanz kurz, olivengrün mit weisslichen Randflecken.~~Fig. 3. Schwalbenähnlicher Fruchtfresser. (Procnias hirundinacca).~~Die Gattung ist merkwürdig, wegen ihrer ausserordentlich weiten Mundöffnung, wodurch sie im Stande ist, ihre Nahrung, die grossen Beeren der Melastomen, und anderer tropischen Gesträuche zu verschlingen, indem sie nicht, wie Cuvier versichert, von Insecten lebt. Von der Schwalbe ist sie im Bau der Flügel verschieden, die nicht zu einem langen und schnellen Flug gebildet sind; auch ihre Füsse sind stärker, und zum Sitzen auf Gesträuchen eingerichtet. Die Figur stellt einen männlichen Vogel dar. Seine ganze Länge beträgt etwa 5 1/2 Zoll. Der untere Theil des Leibes, After und untere Deckfedern der Flügel sind bei dem Männchen rein weiss, bei dem Weibchen gelblich; Schwungfedern, Deckfedern der Flügel und Steuerfedern des Schwanzes schwarz und blau gerändert, bei dem Weibchen grün gerändert. Er ist in den südlichen Provinzen Brasiliens nicht selten.~~Fig. 4. Schwarzköpfiger Fruchtfresser. (Procnias melanocephalus).~~Dieser neue und seltne Vogel dieser eigenthümlichen Gattung, bewohnt ebenfalls die südlichen Gegenden von Amerika. Seine Länge beträgt 9 1/4 Zoll. Die Farbe des Schnabels ist bläulich schwarz; die Federn auf dem Hinterkopf bilden eine kleine Haube. Das ganze Gefieder ist oben olivengrün, unten blass grüngelb, die Augen lebhaft carmoisinroth. Das Weibchen ist noch unbekannt.~~Fig. 5. Der Ceylonische Plattschnabel. (Platyrhynchus Ceyloninsis).~~Diese Gattung zeichnet sich durch folgende Kennzeichen aus: der Schnabel ist kurz, gerade, sehr flach, dreikantig; der Oberschnabel an der Spitze kurzherabgekrümmt etc. Der Schwanz besteht auf 12 gleich langen Steuerfedern; Füsse und Zehen sind kurz und dünn. Die einfachen Farben des kleinen, hier abgebildeten Vogels, scheinen mehr einem Vogel auf Europa, als einem auf Indien anzugehören, aus welcher Gegend er herstammt. Die Farbe ist olivengrün, unten gelb; der Kopf und das Kinn sind grau.~~
Ad99998 10 039aAd99998 10 039a.jpgFig. 1. Die milchweisse Limacelle. (Limacellus lactescens.)~~Die Geschlechtsorgane sind bei demselben Individuum von einander getrennt, durch welchen Umstand sich dieses merkwürdige Geschöpf sehr vom Genus der nackten Schnecken (Limax) unterscheidet. Um der grossen Aehnlichkeit willen, welche die einzige, bis jetzt bekannte Art mit dem Genus Limax hat, gab ihr Blainville den Namen Limacella. Sie hat bis jetzt nur nach Exemplaren beschrieben werden können, welche, in Weingeist aufbewahrt, sich im Britischen Museum befinden. Ihr ganzer Körper ist vollkommen glatt, von einförmig weisser Farbe, und ihr Vaterland sind wahrscheinlich die Antillen.~~Fig. 2. Das Onchidium. (Onchidium typhae (Buchanan.))~~Dieses Weichthier wurde vom Dr. Buchanan entdeckt, und ist seitdem nicht weiter beobachtet worden. Es ist kein Zwitter, denn die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane finden sich nicht bei einem und demselben Individuum vereinigt. Man hat bis jetzt keine äusserliche Unterscheidungsmerkmahle der verschiedenen Geschlechter entdecken können, die bloss, in der Paarung betroffen, unterschieden werden können. Das Thier lebt in Bengalen auf der Typha elephantina des Dr. Roxbourgh, und ist oben schwärzlichgrün, unten gelb.~~Fig. 3. Sloane's Onchidium, (Onchidium Sloani.)~~Sloane hat dieses Thier in seiner Naturgeschichte Jamaika's aufgeführt und abgebildet. Nach ihm ist die obere Seite weiss oder aschgrau mit einigen schwarzen Flecken. Es lebt von Kräutern.~~Fig. 4. Der glatte Veronicellus. (Veronicellus laevis.)~~Diess Genus der Mollusken unterscheidet sich von ähnlichen, durch den Anfang einer kalkartigen Schale, welche sich im hintern Theile des Schildes befindet, durch den Fuss, über welchen dieses überall hinwegragt, durch die Oeffnung der Lungenhöhle auf der rechten Seite und am untern Rande des Schildes, so wie endlich durch die vereinigten, an der Basis des rechten Tentakels ausmündenden Zeugungsorgane. Blainville hat diesem Thiere nicht allein zuerst einen Nament gegeben, sondern es auch nach dem einzigen Exemplare des Britischen Museums beschrieben. Es ist gelblichweiss.~~Fig. 5. Der hörnertragende Plectrophorus. (Plectrophorus corninus.)~~Dieses Genus unterscheidet sich durch einen, kleinen, schaalenähnlichen Körper, den das Thier, ausserhalb hervorragend, auf dem hintern Theile seines Körpers trägt. Er hat eine vollkommene konische Gestalt, und seine Oeffnung ist oval. Die Farbe der genannten Art ist gelb, ihr Vaterland unbekannt.~~Fig. 6. Der geribbte Plectrophorus. (Plectrophorus costatus.)~~Der Englische Reisende Soledrac de Pilmont, hat dieses Thier auf den Molukkischen Inseln entdeckt. Das Thier ist zwei Zoll lang, und trägt am Ende des Körper seine Schaale, deren Gestalt die Figur genauer zeigt, als sie beschrieben werden kann. Hinter dem vordem Schild befindet sich gleichsam noch ein zweiter, lanzettförmig gestaltet. Beide Schilde sind röthlich, der übrige Körper ist von grünlicher Farbe, welche von schön hellrothen, Queerbändern unterbrochen wird.~~Fig. 7. Der Plectrophorus Orbigny's. (Plectrophorus Orbignyi)~~Merkwürdig durch eine runzliche, ziemlich harte Erhabenheit, die hinter und zwischen den obern Tentakeln sich zeigt, und einer grossen Warze, auf mehrern kleinen bestehend, gleicht. Das Schild geht fast bis zur Hälfte des Thiers, hat rechts am Rande einen Ausschnitt mit einer Oeffnung, in welcher das Luftloch und die Fortpflanzungsorgane liegen. Hinter dem Schilde beginnt ein schmales Band, von derselben Beschaffenheit, wie das Schild, das an seinem Ende die kleine Schaale trägt. Farbe von Schild und Schaale ist gelb, am übrigen Thier schmuzig weiss; seine Nahrung sind Würmer, und eine Art brauner Raupen, und sein Vaterland ist Teneriffa.~~
Ad99998 10 040aAd99998 10 040a.jpgFig. 1. Der Adlerfarren. (Pteris Aquilina L.).~~Dieses, in unsern, zumal ausgebauenen Wäldern, und an sonnigen Stellen der Berge, in ganz Europa nicht seltene Farrenkraut, fällt durch seine beträchtliche Grösse bald in die Augen, und kann vielleicht das grösste aller Teutschen Farrenkräuter genannt werden. Auf einer dicken, schwarzgelben, und sehr tief in die Erde eindringenden, kriechenden Wurzel, erheben sich einzelne, ellenhohe, ja eine Länge von fünf Fuss erreichende, harte, gefurchte, zähe Strünke, oft von der Dicke eines kleinen Fingers, glatt, steif, von strohgelber Farbe. Sie breiten sich in ein flaches Laub aus. Der, bis anderthalb Ellen breite Wedel, hat eine blassgelbgrüne Farbe; das Laub selbst ist ziemlich steif, trocken und hart. Längs der ganzen Einfassung der Blätter biegt sich der Rand nach unten um, und bildet dadurch einen Saum, welcher die Blüthe verhüllt, daher der Name Pteris oder Saumfarren. Unter dieser Einfassung erblickt man den Saamen, als eine Menge kleiner Körner. In der Regel pflanzt sich dieses Farrenkraut nicht durch denselben fort. Schneidet man den untern Stengel, oder auch die Wurzel queer durch, so erblickt man zwei, sich schlängelnd biegende Linien, welche nicht übel den doppelten Adler, auch wohl, je nachdem man schneidet, die Buchstaben J.C. (Jesus Christus) darstellen; daher nicht nur der erstere Name, sondern auch noch der andere: Christwurzel. Es dient an manchen Orten zur Streu, zum Ausstopfen der Kissen, auch wohl zur Feuerung. Wegen seiner adstringirenden Kraft, dient es auch zur Gärberei, oder, als Surrogat der ächten Farrenkrautwurzel, gegen den Bandwurm. Vorzüglich wichtig ist sie zur Potaschenbereitung.~~Fig. 2. Das Engelsüss. (Polypodium vulgare L.).~~Man nennt dieses, in ganz Europa, und so auch Teutschland, in bergigen Wäldern in Felsenritzen, oder an altem Gemäuer nicht seltene Farrenkraut, auch wildes Süssholz, Punktfarren, Baum- oder Eichenfarren. Die Wurzel ist von der Dicke einer Gänsespule, knotig und mit braunen Schuppen bedeckt. Nach oben erheben sich auf ihr einfache, halbgefierdert Wedel, nicht viel grösser, als auf der Abbildung vorgestellt sind, auf einem kurzen Stiele. Sie sind glatt, geädert und schön grün. Die Rückseite ist mit schönen, gelbbraunen, runden Häufchen von Saamen, jedes ungefähr von der Grösse eines Senfkornes, besetzt, und diese haben keine Schleier, sondern stehen nackt, wodurch die Gattung Polypodium ihren Charakter erhält. Die Saamenkapsel reisst endlich in die Queere, und schüttet ihren zarten, nierenförmigen Saamen aus, dessen eine Pflanze, nach Lindsay's Berechnung, mehr als 60 Millionen enthalten kann. Die Wurzel dieses Farrenkrautes schmeckt herb, aber zugleich sehr süss, und wird häufig statt des Süssholzes benutzt. -~~
Ad99998 10 041aAd99998 10 041a.jpgDie Abbildung rechts stellt das Innere der Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem dar, die Abbildung links, den Eingang zum heiligen Grabe.~~Bekanntlich brannte die Kirche des heiligen Grabes, mit vielen Denkmählern der Vorzeit und der aus Periode der Kreuzzüge, am 12. September 1807 ab; doch verschonte das Feuer die meisten Pfeiler der äussern Mauern. Die Griechen brachten Summen zusammen und bauten, die Kirche des heiligen Grabes wieder auf; indess sieht man auf den Kupfern des Prachtwerks: "Reise des Grafen Forbin nach der Levante", dass das Aeussere der Kirche des heiligen Grabes, namentlich Mauern und äussere Strebepfeiler, keinesweges ganz wieder hergestellt wurden. Der neue Dom der innern Vorkirche ruht auf 36 Pfeilern und ist, wie im Römischen Pantheon, oben offen. Die Pfeiler sind durch Arkaden mit einander verbunden und bilden im Halbzirkel Tribunen, welche verschiedenen christlichen Secten zu ihren Andachtsübungen dienen. Die ehemals als Denkmähler des Ritterthums glänzenden Grabmähler der Könige von Jerusalem, Gottfried und Baiduin v. Bouillon, sind durch den Brand, aber nicht, wie man fälschlich vorgab, durch Scheelsucht der Griechischen Geistlichen, vernichtet worden.~~Aus der Kirche steigt der Pilger hinab in ein Felsengewölbe, wo man den Gläubigen, in einem Felsenspalt hinter einem Gegitter, die Marterinstrumente, welche bei Christi Kreuzigung gebraucht worden seyn sollen, zeigt. Das Grab selbst, dessen äussere Abbildung auf unserer Platte sich links befindet, ist vor der Verwüstung der äussern Luft durch ein reiches farbiges Gezelt von Sammet geschützt; reiche Lampen brennen hier beständig.~~Das heilige Grab an sich ist ein niedriger Altar von Marmor, 7 Fuss lang, 2 1/2 Fuss breit; ein Gemälde im Innern, über dem heiligen Grabstein, stellt den auferstandenen Heiland vor.~~
Ad99998 10 042aAd99998 10 042a.jpgDiese Tafel zeigt einige Klöster in Portugal, welche durch ihre Lage und sonderbare Beschaffenheit die Aufmerksamkeit der Reisenden auf sich gezogen haben.~~Das obere Bild zeigt das Kloster bei Cintra, auf dem höchsten Gipfel des Felsen von Lisboa und Estremadura, wohin ein steiler, im Zigzag angelegter Weg führt, und wo man eine sehr weite Aussicht hat. Das Kloster wurde von Mönchen nach der Regel des heil. Hieronymus bewohnt.~~Das untere Bild zeigt das sogenannte Korkkloster, was von dem oben dargestellten nicht über eine Stunde entfernt ist, und von Franciscanern bewohnt wurde, welche, um sich in ihren kleinen, in und unter den Felsen eingegrabenen, Zellen vor Feuchtigkeit zu sichern, dieselben mit Kork ausgekleidet hatten.~~
Ad99998 10 043aAd99998 10 043a.jpgDie auf vorliegender Tafel abgebildeten zwei Katzen-Arten sind neue, auf der Insel Java gemachte Entdeckungen des berühmten Englischen Naturforschers, D. Horsfield.~~Fig. 1. Die Javanische Katze. (Felis Javanensis.)~~Diese Art gehört zu jener Abtheilung des Katzengeschlechts, welche sich durch mindere Grösse, ziemlich hohe Beine und einen etwas kürzeren Schwanz, vornehmlich auch dadurch, dass sie nur drei Backenzähne in jedem Kinnbacken hat, von den andern unterscheidet. Ihre Hauptfarbe ist ein grauliches Braun, welches am Leibe, am Halse und an den Gliedern eine feine Mischung von Grau in verschiedenen Schattirungen zeigt. Die obern Theile sind dunkler gefärbt und neigen sich in's Schwärzliche. Von der gemeinen Hauskatze, mit der sie viel Aehnlichkeit hat, unterscheidet sie sich doch durch schlankeren Leib, und besonders durch die kleineren Ohren und ihre Entfernung von den Augen. Letztere stehen mehr vorwärts am Kopf, als bei andern Arten. Die ersteren sind rund und klein; an ihrer vorderen Basis steht ein dicker Haarbüschel.~~Die Grösse der Javanischen Katze ist, ohne den Schwanz, 1 Fuss 11 Zoll Englisch Maass. Sie wird überall auf der Insel in den grossen Wäldern gefunden, wo sie aber den Tag über in hohlen Bäumen verborgen bleibt. Gezähmt werden kann sie gar nicht. Bei'm Ueberfallen des Geflügels soll sie grösse List beweisen, und die Stimme desselben nachahmen.~~Fig. 2. Die schlanke Katze. (Felis gracilis.)~~Ein verzüglich schönes Thier, welches schmächtiger Leib, spitziger Kopf und scharfe Schnautze, langer, dicker Schwanz und schmächtige, seine Füsse sehr auffallend characterisiren. Der Leib ist in der Länge dem der Hauskatze ziemlich gleich, aber der weit schmächtigere Bau giebt ihm grössere Aehnlichkeit mit den Thieren auf der Viverra-Gattung. Der Pelz ist ausserordentlich weich und fein, und das Haar steht sehr dicht; der Schwanz hat fast die Länge des Körpers, ist vollkommen cylindrisch, voll und dick, mit seidenartigem Pelz bedeckt, und mit sieben Ringen gezeichnet.~~Die Grundfarbe von Kehle, Brust, Bauch, Rücken, Seile und Schwanz ist ein blasses Gelblichweiss, womit die tiefbraunen, dem Schwarzen sich nähernden Banden und Flecken, welche dasselbe durchziehen, einen ungemein schönen Contrast bilden. Ueberhaupt wird die Eleganz dieses Thieres von keiner einzigen Katzenart übertroffen. Es ist weit seltener, als die untere Fig. 1 aufgeführte Art.~~
Ad99998 10 044aAd99998 10 044a.jpgDiese Tafel zeigt uns fünf Arten der kleinsten Europäischen Vögel. Die meisten halten sich gern in Rohr und Binsen aus, singen artig und sind Wandervögel. Einige derselben bewohnen indess auch Wälder.~~Von den Goldhähnchen haben wir in Europa zwei Arten:~~Fig. 1. Das gemeine Goldhähnchen. (Sylvia regulus)~~Diess nur 3 1/2 Zoll lange Vögelchen, hat den Rücken olivengrün, die Flügel schwarz mit zwei weissen Streifen, auf dem Kopfe eine orangegelbe Haube, an der Seile mit einem schwarzen Strich beglänzt, und der Untertheil des Körpers aschgrau.~~Fig. 2. Das dreibändige Goldhähnchen. (Sylvia ignicapilla.)~~Kommt mit dem vorigen in vieler Hinsicht überein, unterscheidet sich aber auch, und vorzüglich durch drei Binden auf den Wangen, von denen eine schwarz und zwei weiss sind. Beide halten sich in Nadelhölzern auf; dagegen liebt das erstre mehr die Spitzen hoher Baume und zieht truppweise einher, das letztre wandert mehr paarweise durch niedrige Büsche. Beide sind lange für eine und dieselbe Art gehalten worden, allein schon ein Blick auf unsre Tafel zeigt, dass sie sich wesentlich von einander unterscheiden. Beide bauen ein kugelrundes Nest in die Spitzen der Fichten, und nähren sich von Gewürm, das sie im Winter oft kümmerlich genug zusammensuchen müssen.~~Fig. 3. Der Sardinische Sänger. (Sylvia Sarda (Marmora))~~ist erst neuerlich beschrieben worden, obgleich er in Sardinien gemein ist. Sein Gefieder ist bräunlicht- und bläulicht-grau; Augen roth, Schnabel und Füsse gelblich. Er bewohnt indess nur unbebaute einsame Gegenden, daher er in manchen Distrikten Sardiniens gar nicht gefunden wird. Seine Nahrung besteht in kleinen Insecten und Gewürm.~~Fig. 4. Der sperlingsartige Sänger. (Sylvia passerina)~~hat einen aschgrauen Kopf und Hals, braungrünen Rücken, Untertheil des Halses, der Brust und Seiten röthlich; der Unterleib weiss, Schnabel und Fuss gelb. Er wird in den Ebnen Italiens, Spaniens und Portugals häufig angetroffen.~~Fig. 5, Der Natterer-Sänger. (Sylvia Nattereri)~~mit graubraunen Scheitel und Nacken, etwas dunklern Rücken, Flügel und Schwanzfedern dunkelaschgrau, hellgrün gesäumt, lebt gleichfalls in Spanien und Italien, und nährt sich, wie alle Arten seines Geschlechts, von Insecten.~~
Ad99998 10 045aAd99998 10 045a.jpgDie bunten Fische, die wir auf dieser Tafel erblicken, gehören sämmtlich zu der grossen Abtheilung der Grätenfische.~~Fig. 1. Der segeltragende Oligopode, (Oligopodes veliferus. Lacépède)~~durch seine ungeheueren After- und Rückenflossen kenntlich, hat daher den Namen erhalten. Sonst glaubte man, er könne sich jn die Luft erheben; allein hiezu können ihm seine grossen Flossen, da sie nicht auf der Seite sitzen, gar nicht behülflich seyn, und diese Meinung ist also falsch. Die Farbe des Körpers ist silberweiss, die der Flossen braun, und die Rücken- und Afterflossen sind dabei mit blauweissen Flecken übersäet. Die Augen goldfarbig. Er wird in dem Indischen Ocean angetroffen.~~Fig. 2. Der schwarze Leptopode. (Leptopodes ater)~~findet sich in den Gewässern um Nizza und wagt sich fast nie auf dem Schlamme hervor, in welchem er sich auf dem Meeresgrunde fortwährend unter Felsen aufhält. Die Farbe ist violettschwarz, die Flossen dunkler. Sein Fleisch wird nicht geschätzt.~~Fig. 3. Das Sechsauge. (Novacula pentadactyla)~~bewohnt die Flüsse Chinas und einiger Tadeln des Indischen Meers und ist für jene Gegenden das, was für uns der Stockfisch; indem man ihn, wegen seines wohlschmeckenden Fleisches, trocknet und einsalzt. Er ist in jenen Gegenden sehr häufig und wird gewöhnlich 3 Fuss lang. Die Farbe ist oben braun, unten gelblichweiss, silberglänzend, das Auge gelb. Auf jeder Seite stehen hinter dem Kopfe, ein gelber, schwarzer und drei blaue Punkte. Die Rükken- und Schwanzflossen sind blaulich, die übrigen Flossen orangefarben mit violettem Rande.~~Fig. 4. Der gefleckte Stutzkopf, (Coryphaena Hippuris)~~bietet, so lange er lebt, ein unbeschreiblich schönes, schwer zu beschreibendes Farbenspiel dar. Die Grundfarbe ist oben das schönste Gold, mit grün und blaulichten Schimmern und mit einer Menge goldgelben Flecken gehoben, die Flossen gelb. Er stellt vorzüglich, den fliegenden Fischen nach. Diese suchen ihm durch Emporflattern zu entgehen; allein er empfängt sie an der Stelle, wo sie wieder in ihr Element fallen, mit offenem Rachen. Seine Gefrässigkeit ist so gross, dass er Alles, was von den Schiffen herabgeworfen wird, unbesehen verschlingt, und so wird er oft ein, Opfer seiner Untugend, da man ihm wegen seines schmackhaften Fleisches nachstellt. Man trifft ihn fast in allen nicht zu kalten Meeren in Menge an, und er erreicht eine Länge von 4 bis 5 Fuss.~~Fig. 5. Der blaue Stutzkopf. (Novacula coerulea)~~ist der einzige ganz blaue Fisch und bewohnt die wärmern Meere an der Ostküste Americas. Er erreicht eine Länge von 2 Fuss. Ueber seine Naturgeschichte ist noch wenig ausgemittelt.~~