Attribut: Beschreibungstext1

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A
Fig. 1. Der Hollunder-Spanner. (Phalaena Geometra Sambucaria. L.)  +, Fig. 2. Der kurzrüssliche Spanner. (Phal. Geom. Elinguaria. L.)  +, Dieser bald mehr ledergelbe, bald mehr strohgelbe ansehnliche Spanner mit breiter röthlichbrauner Querbinde hat einen so äusserst kurzen Rüssel, dass man solchen nicht bemerken kann; daher sein Beiname. Die Raupen desselben bei A zeichnen sich hinlänglich als Spanner- und Astraupen aus; sie werden zwar sehr oft auf Birnbäumen angetroffen, leben und nähren sich aber auch ebenfalls von den Blättern der Eichen, Schlehen und der Geissblattarten. Im August schlüpfen sie aus den Eiern hervor, und verkriechen sich im Herbst zum Winterschlafe, kommen im Frühjahre wieder hervor, und erreichen erst zu Ende des Mai ihre volle Grösse von 2 Zoll. Sie verwandeln sich sodann, wie die untere Abbildung bei B zeigt, in einem Blatte zu einer glänzenden rothbraunen Puppe, aus welcher nach 14 Tagen der Nachtfalter hervorgeht.  +,
Der Schneeball bildet eine Pflanzengattung von 27 Arten, welche aus lauter Sträuchen besteht. Von diesen sind aber nur zwei in Teutschland einheimisch, welche wir auf gegenwärtiger Tafel kennen lernen wollen.  +, Fig. 1. Der wollige Schneeball. (Viburnum Lantana. L.)  +, Der wollige Schneeball oder Schlingstrauch wächst ausser Teutschland in Frankreich, Italien und mehreren Theilen von Europa wild. Er bildet einen schönen 10-12 Fuss hohen Strauch. Die eirund länglichen Blätter, am Grunde etwas herzförmig, sind leicht gezähnt, und auf der oberen Fläche wollig oder haarig. Die weissen Blumen, welche im Mai und Junius erscheinen, sitzen an den Enden der Zweige, und bilden ästige Afterdolden. Die eirunden, plattgedrückten Beeren sind Anfangs grün, dann werden sie roth und zuletzt schwarz. In der Schweiz macht man Dinte daraus. Die jungen Zweige werden zu Pfeifenrohren, und wegen ihrer Biegsamkeit zu Schlingen und Bändern gebraucht; auch besitzen die Blätter Arzeneikräfte. - Wegen seines guten Ansehens, wegen seiner häufigen Blüten und bunten Früchte, pflanzt man diesen Strauch auch häufig in Gartenanlagen an.  +,
Fig. 1. Ansicht der Stadt Macao.  +, Macao liegt auf einer kleinen Insel gegenüber der Stadt Canton, und ist die einzige Besitzung, welche irgend einer europäischen Macht im Gebiete des chinesischen Reichs gehört. Die Portugiesen erhielten das kleine Stück Land, auf welchem sie 1585 die Stadt Macao erbauten, vom Kaiser Chy-Tsong, zur Belohnung ihrer Dienste gegen die Rebellen und Seeräuber.  +, Der Anblick der Stadt ist lachend und schön; sie ist amphitheatralisch auf einer Anhöhe erbaut und macht sich schon von weitem durch die weiss angestrichenen, im europäischen Geschmack erbauten, Häuser bemerklich. Man sieht eine Menge schöner Gebäude, welche auf grossen Plätzen stehen, und mit ansehnlichen Höfen und Gärten umgeben sind; die meisten von ihnen aber sind unbewohnt, denn Macao ist von seiner ehemaligen Bedeutsamkeit herabgesunken, seitdem die Portugiesen von Japan verbannt wurden, und den Handel mit diesem Reiche, dessen Haupt-Niederlage Macao war, verloren haben. -  +,
Fig. 1. Der schwimmende Courier.  +, In den gebirgigen Gegenden von Quito, wo reissehde Ströme die Schiffahrt und den Brückenbau erschweren, ist man zur Unterhaltung der Correspondenz auf den Ausweg gerathen, schwimmende Couriers abzufertigen, welche die Briefe von Quito nach Jaen bringen. Man bedient sich dazu gewöhnlich der Indianer. Dieser Wasser -Courier schwimmt zwei Tage lang über drei grosse Ströme, wo er häufig sich vom Strome abwärtstragen lässt, bisweilen aber bei gefährlichen Wasserfällen ans Land steigt und seinen Weg durch die Wälder fortsetzt. Er wickelt seine Briefe in ein Schnupftuch oder in ein Paar Beinkleider, und befestigt das Paket gleich einem Turbane um den Kopf; daneben steckt er noch sein großes Messer, womit jeder Indianer versehen ist, um sich in den dichten Wäldern Bahn zu machen. Da die Ströme sehr reissend sind, so muss der arme Courier sich mit grosser Anstrengung flott zu erhalten suchen. Um weniger zu ermüden, nimmt er einen Ast von leichtem Holze unter die Arme. Zur Unterhaltung begleitet ihn bisweilen ein Gefährte. Beide reisen ohne Lebensmittel, und finden ihre Wohnung in den gastfreien Hütten an den Ufern der Ströme.  +, Fig. 2. Das Haus der Incas.  +,
Der Chimborasso (sprich Tschimborasso) ist der höchste Gipfel der Cordilleren, jener riesenhaften Gebirgskette im spanischen Süd-America, welche sich von der Südspitze der neuen Welt bis an die Landenge von Panama erstreckt, welche Nord- und Süd-America scheidet.  +, Die abgestumpfte Kegelform des Gipfels macht es nicht unwahrscheinlich, dass dieser Berg durch ein Erdbeben aufgeworfen worden, oder unterirdischen Feuern seinen Ursprung verdanke.  +, Die Abbildung dieses höchsten Berges der Erde ist aus Herrn von Humboldts Reisen genommen. Die untere Region ist hier nicht sichtbar, weil die Ansicht des Chimborasso auf der, 9000 Fuss über der Meeresfläche erhaben liegenden, Ebene von Tapiau genommen ist. Die ganze Höhe dieses Riesenberges beträgt 19,632 Fuss über der Spiegelfläche der Südsee. - Auf den hohen Ebenen von Tapiau sieht man hier nur solche Pflanzen, welche in der kühlen Region noch ausdauern können, als den peruanischen Mastix-Baum (Schinus molle), Cactus u.s.w. Einige Lama's weiden auf der vorderen Fläche, und Indianer ziehen hinüber auf den Markt nach dem hohen Dorfe Lican. Auch die Luftschichten lassen sich deutlich auf den verschiedenen Höhen des Berges unterscheiden; während sich der Fuss in dünne durchsichtige Nebel hüllt, wird höher hinauf die Bläue des Himmels tiefer und der schneebedeckte Gipfel macht scharfe Umrisse in der reinen Luft auf dem völlig indigofarbigen Himmel, wodurch der Anblick an Majestät und Schönheit erhöht wird.  +
Fig. 1. Die neue Kathedral-Kirche zur Mutter Gottes von Kasan.  +, Fig. 2. Das neue Börsengebäude auf Wassili-Ostrov.  +, Eben sowohl zur Zierde, als zum Nutzen dient das neue Börsengebäude auf Wassili-Ostrov, welches nach dem vom Minister Grafen Romanzov im Jahr 1804 vorgelegten und genehmigten Plane gebaut wurde, und bereits geendigt ist. Nach den Angaben des französischen Architekten Thomon bildet dieses neue Börsengebäude auf einer erhabenen Basis ein prachtvolles längliches Viereck mit einem Säulengang umgeben, und ist im Inneren von oben her beleuchtet.  +,
(Ptychosperma gracilis. Labill.)  +, Diese merkwürdige Palmen-Art entdeckte der französische Naturforscher Labillardière, welcher die, zu Auffindung des unglücklichen La Perouse bestimmte, See-Expedition begleitete, in der Südsee auf der Insel Neu-Ireland.  +, Erstaunungswürdig wird dieser Baum dadurch, dass der Schaft bei einer Höhe von 60 bis zu 65 Fuss Höhe (man muss sich das, wegen Mangel des Raums herausgeschnittene und mit * und ** bezeichnete Stück zu dem ganzen Schaft hinzudenken) nur 2 bis 3 Zoll im Durchschnitt hat. Das äussere Holz des Schaftes besteht aus schwärzlichen Längsfasern, und ist von solcher Härte, dass sie nur schwer mit der Axt durchhauen werden können. Dadurch bilden diese festen Längsfasern, die sonst mehr nach der Mitte zu liegen, eine solche starke Hülse um den Baum, dass sie ihn nicht bloss in der beträchtlichen Höhe aufrecht erhalten, sondern dass der Schaft auch noch eine blätterreiche Krone tragen kann.  +,
Fig. 1 u. 2. Der Priamus-Tagfalter. (Pap. E. T. Priamus. L.)  +, Die Fig. 1. zeigt solchen in fliegender Stellung auf der Oberseite, so wie Fig. 2. in sitzender Stellung von der unteren Seite. Im Natursysteme steht dieser Tagfalter an der Spitze der trojanischen Ritter, und führt den Namen des unglücklichen trojanischen Königs Priamus; ferner nennt man ihn auch den amboinischen grünen Sammet-Vogel.  +, Der Pinsel vermag nicht, die Lebhaftigkeit und den Seidenglanz der grünen, so wie der Sammetartige der schwarzen Farbe seiner Flügel nachzuahmen. Doch dient die Richtigkeit der Grösse, so wie der Umrisse und Flecken der Flügel dazu, sich eine genaue Vorstellung des prächtigen Priamus zu machen.  +,
Wir staunen, wenn wir den Bau unserer gemeinen Bohne durch das Mikroscop vergrössert betrachten, über die kunstvolle Einrichtung, welche der Schöpfer den inneren Theilen gegeben hat. Unsere Kupfertafel zeigt bei Fig. 1. das unterste Stück mit den zwei untersten, zuerst entstandenen Blättern eines Stängels von der gemeinen Bohne. Fig. 2. ist derjenige Theil des Bohnenstängels, welcher zwischen den zwei ersten Blättern und bis zur Linie a b der Fig. 1. sich befindet, sehr stark vergrössert und sowohl von oben herab, als quer durchgeschnitten vorgestellt, um den Bau der inneren Theile desselben vor Augen zulegen. Die gleichen Buchstaben zeigen sowohl auf dem Vertikal, als auf dem Horizontal-Durchschnitte die gleichen organischen Theile an. Bei a sieht man einen Durchschnitt des untersten Blattstiels, bei b den Durchschnitt eines Zweiges, der aus dieser Blattachsel herausgetrieben worden ist. In der Mitte dieser beiden Durchschnitte sieht man die sechseckigen Zellen des Markes, desgleichen auch bei dem Buchstaben c der Durchschnitte des Hauptstängels. Zwischen c und d befindet sich ein engmaschigeres Zellgewebe aus Splint: zwischen diesen und den Markzellen stehen ringsum bei f Bündel von Schraubengefässen, deren Schraubenfäden sich aufrollen lassen, wie man bei g sieht. Mit der Zeit füllen sich die Höhlungen der Schraubengefässe aus; dergleichen verstopfte Gefässe sieht man bei dem Buchstaben i. Zwischen dem engen Zellgewebe des Splintes befinden sich ringsum bei k Bündel von Treppengefässen und bei l Bündel von halsbandförmigen (angeblich porösen) Gefässen. Bei m sieht man die zuletzt entstandene Splintlage, die an das Zellgewebe d der Rinde gränzt. Auf der grünen Oberhaut des Stängels sieht man einzelne Härchen und in den kleinen Rundungen die Saugöffnungen der Oberhaut. Das Ausführlichere über Alles dieses findet man im Commentar zu dieser Tafel.  +
Auf dieser Tafel sehen wir zwei getreue Nachbildungen von dem Ansehen des grossen Kometen vom Jahr 1811, welcher sich mehrere Monate lang unsern blossen Augen so schön darstellte, und um so besser beobachtet werden konnte, da wir in dem vorigen Jahre so anhaltend vortreffliche und heitere Witterung genossen. Wir erblicken diesen letztern Kometen bei Fig. 1. so, wie sich derselbe einige Tage vor seiner grössten Sonnen-Nähe den 10. September Abends im Sternenbilde des grossen Bären darstellte; und bei Fig. 2., wie derselbe zur Zeit seiner grössten Erdnähe am 15. October oberhalb der nördlichen Krone zu sehen war.  +, Dieser Komet war nicht bloss wegen seiner Grösse und langen Sichtbarkeit für's blosse Auge, sondern noch vielmehr wegen des Umstandes merkwürdig, dass der Schweif desselben, dessen Arme sich auf der Sonnenseite des Kometen um diesen herum zu einem Bogen vereinigten, nicht unmittelbar - wie bei dem Kometen von 1807- mit der leuchtenden Scheibe des Kometen in Eins zusammenfloss, sondern beträchtlich weit, von dieser Scheibe abstand, so dass zwischen der leuchtenden Kometen-Scheibe und dem leuchtenden Kometen-Schweife ein dunkelerer Raum zu sehen war, welcher zu verschiedenen Zeiten ab- und zunahm; welches Verhältniss der ausführliche Text unseres Bilderbuchs besonders erläutert. - Auch zeigt die Tafel, dass sowohl durch den leuchtenden Kometenschweif, als durch den dunkeleren Zwischenraum zwischen dem Schweife grössere und kleinere Sterne noch sehr deutlich zu sehen waren; so wie, dass zu verschiedenen Zeiten der Schweif ein verschiedenes Ansehen hatte.  +
Der Meissner im Königreiche Westphalen ist ein sehr ausgebreitetes Flötzgebirgs-Hochland, welches sich bis in die Nähe der Residenz Cassel hinzieht, so dass die dortige Napoleonshöhe als eine Fortsetzung des Meissners zu betrachten ist. Dieses Hochland ist durch viele, auf seinem Rücken eingefurchte, Thäler in eine Menge Berghöhen zerschnitten, die von unten auf alle vorzüglich aus Flötzkalkstein und Sandstein bestehen, und in so weit sie daraus bestehen, auch alle ziemlich einerlei Höhe haben. - Auf diese gemeinschaftliche Unterlage sind aber noch mancherlei andere weichere und härtere Steinschichten aufgesetzt, unter welchen sich auch mächtige Lager von Braunkohlen, und grosse Massen von Basalt befinden, welche besondere Berge bilden. Der auf unserer Tafel, nach einer Original-Zeichnung abgebildete sogenannte Kitzkammer-Berg, ist ein solcher Basaltberg, welcher aus unzähligen, dicht neben und über einander liegenden, Basaltsäulen besteht, deren dunkele Farbe mit der grünen Pflanzen-Bekleidung, die sich hier und da zwischen ihrer Oberfläche angesiedelt hat, eine sehr angenehme Wirkung auf das Auge macht. Die Benennung Kitzhammer oder Kautzkammer rührt von einer, linker Hand am Abhange befindlichen, auf der Tafel angedeuteten Höhle her, welche der Aufenthalt vieler Eulen oder Käutze ist.  +
Fig. 1. Die Speisefrucht-Eiche. (Quercus Esculus. L.)  +, Fig. 2. Die Knopper-Eiche. (Quercus Aegilops. L.)  +, Die Knopper-Eiche ist, ausser Spanien, ebenfalls auf den griechischen Inseln, auch in der asiatischen Türkei einheimisch, hat weniger tief ausgeschnittene, breitere, oberhalb glatte hellgrüne, unterhalb aber filzige Blätter. Die Eicheln B sind 2 Zoll lang, dunkelbraun, und. der Länge nach zart gestreift. Sie werden fast gänzlich von einem sehr grossen, mit bräunlichen Schuppen besetzten, fast runden Kelche (A) umschlossen und versteckt. Diese Kelche heissen im Morgenlande Velanede, und sind ein sehr geschätzter Handelsartikel zur Färberei, statt der Galläpfel. Im Teutschen nennt man sie jedoch auch Knoppern.  +,
Fig. 1. a. Der Remus-Tagfalter. (Pap. E. T. Remus. L.)  +, Der auf der Tafel Fig. a abgebildete, sehr grosse ausländische Tagfalter ist auf der ostindischen Insel Amboina zu Hause, und gehört zu den trojanischen Rittern, ob ihm gleich zuweilen die rothen Flecken an der Brust fehlen, welche sonst das charakteristische Kennzeichen dieser Abtheilung ausmachen. Die hier nicht abgebildete Unterseite der Flügel ist fast durchaus eben so beschaffen, wie die Oberseite. Graulich weisse, mit schwarzen Adern durchzogene Stellen auf schwarzem Grunde sind bei den Vorderflügeln, und eine schöne gelbe, durch schwarze Adern in Felder abgetheilte Mittelscheibe, in welcher schwarze Flecken stehen, sind bei den Hinterflügeln dieses Schmetterlings der Hauptcharakter. Manche Weibchen dieser Art haben, statt der schwarzen Grundfarbe der Flügel ein tiefes Braun. Das hier bei a abgebildete Exemplar ist jedoch ebenfalls ein Weibchen.  +, Bei Fig. b ist hier bloss vorläufig die Unterseite des Panthous-Tagfalters abgebildet; das nächste Blatt wird auch die Oberseite abgebildet liefern, und da soll die Beschreibung dieses sehr grossen Amboinischen Tagfalters nachfolgen.  +
Der Panthous-Tagfalter. (Papilio Panthous. L.)  +, Die Raupe und die Puppe des Panthous sind bis jetzt noch nicht bekannt geworden.  +, Wir sehen auf gegenwärtiger Tafel das Weibchen des Panthous von der oberen Seite, von dem wir die untere bereits auf voriger Tafel No. 68. kennen lernten. Dieser überaus grosse prächtige Tagfalter findet sich, wie wir bereits erwähnten, auch auf der Insel Amboina. Die Grundfarbe aller Flügel ist kastanienbraun; alle Flügel sind oberhalb mit einem breiten schwarzen Rande versehen, und mit einer Menge weiss und röthlicher Flecken geziert. - Der Kopf, so wie der Rumpf, sind schwarz; der Hinterleib aber gelb.  +,
Fig. 1. Der knollige Tang. (Fucus bulbosus. Esper. F. palmatus. L.)  +, Fig. 2. Der gefranzte Tang. (Fucus ciliatus. L.)  +, Dieser findet sich in vielen Gegenden des nördlichen Oceans, besonders häufig an den Klippen der Küsten von Gross- Britannien. Es giebt eine grosse Menge von Abänderungen desselben, indem die Gestalt der Wedel, nach Verschiedenheit der Standorte der Pflanzen, sich bald mehr, bald weniger abändert. Die auf der Tafel dargestellte Form dieses Tanges kann man als die Grundform desselben betrachten. Die Wurzel besteht aus einem sehr kleinen Knollen, der mit Fasern umkleidet ist. Aus ihr geht ein kurzer Stamm hervor, welcher sich in viele unregelmässige Wedel ausbreitet, die sich wieder in Seitenzweige zertheilen, nach oben spitz zulaufen, und ringsum an den Seiten mit kurzen Franzen besetzt sind. Die Farbe derselben geht aus Rosenroth in dunkel Cochenilleroth über. - Die Schottländer und Isländer kochen und essen die jungen Wedel dieses Tanges. -  +,
Auf vorliegender Tafel sind verschiedene türkische National-Trachten und Scenen aus dem Serail oder der Wohnung des Sultans abgebildet. Die Kleidung ist asiatisch, wie die Türken selbst Asiaten sind, welche sich in Europa nur eingedrängt haben. Die weiten, meistens mit Pelz verbrämten Gewänder der Männer, die Turbans von verschiedener Form und Farbe findet man bei keiner andern europäischen Nation.  +, Fig. 1. Der Sultan und Grossvezier.  +, Fig. 2. Die erste Gemahlin des Sultans und der Thronerbe.  +,
Fig. 1. Der Kislar-Aga und eine Odahlic.  +, Der Kislar-Aga ist der Befehlshaber der schwarzen Verschnittnen, welche die innere Wache in dem Harem des Sultans ausmachen. Ihr Chef, der Kislar-Aga, obgleich selbst ein Sclave, ist eine bedeutende Person, und gewöhnlich leitet er, im Einverständniss mit der Sultanin Mutter, die Hofintriguen. Wir sehen ihn hier in seiner gewöhnlichen Staatskleidung, die sich durch einen weiten Pelz mit langen Aermeln und einen grossen Turban auszeichnet.  +, Die Dame, die neben dem Kislar-Aga abgebildet ist, gehört zu den Odahlic's oder dienstthuenden Frauen des Serails, deren es eine grosse Menge giebt.  +,
Fig. 1 u. 2. Das Oberhaupt der Ulema's, und der Cadi.  +, Fig. 1. giebt uns die Abbildung des Oberhauptes der Ulema's, welches die Schriftgelehrten der Türken sind. Die Ulema's bilden einen einzigen gelehrten Körper oder Stand, der aber aus 3 Classen von Mitgliedern besteht. 1) Aus denjenigen, welche den Gottesdienst verrichten. 2) Aus den Gesetzauslegern, welche Mufty's heissen, und 3) Aus den Richtern, welche in bürgerlichen Rechtshändeln entscheiden, und Cadhy's genannt werden. Ehedem wurde der Cadhy der Hauptstadt für das Haupt der Ulema's angesehen; der Sultan Solyman I. aber erklärte den Mufty von Constantinopel für das Oberhaupt aller Schriftgelehrten. Da der Koran oder die heilige Schrift der Mahomedaner das einzige bürgerliche Gesetzbuch der Türken ist, so sind bei ihnen alle Rechtsgelehrte zugleich Gottesgelehrte. Fig. 2 zeigt den Cadhy oder Oberrichter von Constantinopel.  +, Fig. 3. Der Grossvezier, wie er vor der Armee herreitet.  +,
Fig. 2. u. 3. Der Oberkoch der Janitscharen und seine Begleiter.  +, Fig. 2 stellt den Oberkoch der Janitscharen vor, der einen höhern Rang behauptet, als sein Titel anzuzeigen scheint. Er ist eine Art von Richter der Armee, und auf seinen Befehl erhalten die Janitscharen ihre Strafen. Sein Kleid ist von braunem Leder und so sehr mit seltsamen metallnen Zierathen versehen, dass er sich selbst kaum forttragen kann, und bei feierlichen Aufzügen von zwei Personen unterstützt werden muss.  +, Bei Fig. 3 sehen wir zwei gemeine Janitscharen, welche den Kochkessel tragen, worinnen die Speisen in den Casernen gekocht werden. Der Offizier, der den grossen Kochlöffel trägt, hat den Rang eines Kapitäns. Eine Janitscharen-Compagnie, welche im Kriege ihre Kessel verliert, wird so für entehrt angesehen, als bei uns ein Regiment, welches seine Fahne verliert.  +,
Diese Tafel versinnlichet uns einige religiöse Gebräuche der Türken.  +, Fig. 1. Eine Moschee.  +, Wir sehen hier eine Moschee oder ein mahomedanisches Bethaus, von aussen dargestellt. Man sieht zuerst einen viereckigen, mit Steinen gepflasterten Hof, wo sich die Andächtigen, in dem in der Mitte befindlichen Brunnen waschen und die Schuhe ausziehen, ehe sie in den Tempel gehen. Diesen umgiebt eine Säulengallerie, wo man die Gebete verrichten kann. Hier beten vorzüglich die Frauenzimmer, denen der Zugang in das Innere des Tempels nicht gestattet ist. Das Dach hat eine Hauptkuppel und kleine warzenförmige Nebenkuppeln, nach dem wunderlichen Geschmack der Muselmänner. Sie dienen nur zur Verzierung. Ein wesentlicher Bestandteil jeder Moschee aber ist der Thurm oder Minaret, der ungefähr in 2/3 seiner Höhe mit einer Gallerie umgeben, und auf seiner Spitze mit dem halben Monde geziert ist. Von Innen des Thurmes führt eine Treppe zur Gallerie, durch eine Thür, die allemal nach Mecca hin, der heiligen Stadt des Mahomed gerichtet ist. Aus dieser Thüre tritt zu gewissen Stunden des Tages ein Geistlicher, und ruft die Zeit aus, wenn die vorgeschriebenen Gebete von allen Muselmännern verrichet werden müssen.  +,