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 Das Diorama

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Beschreibungstext

Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende. CCCXXXIX. Melanges. CCCXXXIX.


Das Diorama (aus dem Griechischen (...), zwei, und (...), Ansicht) ist ein Gebäude, worin zwei Gemälde ausgestellt sind. Erfinder dieser Gemälde sind die Maler Daquerre und Bouton zu Paris, welche die Illusion dadurch erhöhen, dass der Betrachter keine Vergleichung anstellen kann zwischen dem Gemälde und Gegenständen ausser demselben, und dass das Licht, welches die Gemälde von vorn und hinten beleuchtet, auf verschiedene Weise modificirt wird. - Die Dioramas dienen bis jetzt nur als Speculation, das Aeussere der Gebäude ist also wenig berücksichtigt, es kam dabei bloss darauf an, auf einer nicht grossen Grundfläche 2 Gemälde auszustellen und ein drittes immer zur Ausstellung vorzubereiten, und zum Wechsel bereit zu halten.
Der eigentliche Schauplatz ist ein leicht gebauter runder Saal, dessen Mitte von einem Achsenpfeiler getragen wird, der sich in einer Pfanne dreht, so dass vermöge eines einfachen Mechanismus ein einziger Mensch den Saal um seine Achse drehen kann. Ein Fünftheil der Wand des Saales fehlt, und diese Oeffnung legt sich bei den theilweisen Umdrehungen des Saals genau an die verticalen Seitenwände, welche den Schauplatz immer bis zu den Seiten der Gemälde verlängern und dessen Gränzen decken. - Die Gemälde sind auf Leinwand gemalt, 65 Fuss breit und 42 hoch, sie können von hinten als Transparents, und auch von vorn und oben beleuchtet werden, durch die an beiden Puncten angebrachten grossen Glasfenster; die ungeheure Lichtmasse wird bisweilen durch farbige Schirme verschiedentlichst modificirt, und bringt so alle Nüancen des Tages- und Mondlichtes hervor. - Jedes Gemälde wird auf diese Weise etwa 1/4 Stunde lang dem Zuschauer ausgestellt, und dann die Oeffnung des Saals zu dem andern Gemälde gewendet. Die Gegenstände dieser Gemälde sind architectonische und landschaftliche. Um die Illusion vermöge der verschiedenen Beleuchtung zu erhöhen, muss sich der Zuschauer in der Dämmerung befinden, und desswegen ist der Saal in gebrochenen grünlichen Farben decorirt und sehr spärlich von oben erleuchtet, indem durch durchsichtige farbige Arabesken im Plafond das Licht hereinfällt. Der Saal hat 35 F. Durchmesser, eben so viel Höhe, und kann 250 Personen fassen; die Oeffnung, durch welche das Gemälde angesehen wird, ist 22 F. breit und 20 hoch.
Fig. 1. Das Pariser Diorama im Aufriss.
Fig. 2. Grundriss desselben. A, der drehbare Saal; e Raum vor dem Gemälde; f g, Grösse der Gemälde; h, Eingang; i, Wohnung.
Fig. 3. Durchschnitt des Gebäudes in der Linie c a d (des Grundrisses).
Fig. 4. Durchschnitt des Diorama's in der Linie a b des Grundrisses.
Die Buchstaben in Fig. 3 und 4 bezeichnen folgende Theile: a, Achsenpfeiler, auf dem der Saal sich dreht; b, Räderwerk zur Hervorbringung der Drehung; c c, schräge Fläche, auf welcher die Räderfüsse der Wände des Saals laufen; d e, Gemälde; f, Galerien für die Bedienung zur Bewegung der Schirme etc.; g, Stelle, wo die Fenster und Lichtschirme angebracht sind.
Fig. 5. giebt eine Ansicht des Innern des Saals.
Fig. 6. erläutert den Mechanismus zur Beleuchtung der Gemälde und zu deren Veränderung, nebst der Bewegung des Saales.


Metadaten

ID Tafel: b0050301berl
Tafelüberschrift: Verm. Gegenstaende. CCCXXXIX. Melanges. CCCXXXIX.
Sprache: ger, fre
Heft: 225
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t direct=x&f IDN=b0050301berl
TafelgehörtzuExemplar: Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1830 12/583342450
Klassifikation von Bertuch: Vermischte Gegenständige. CCCXXXIX.
Abmessung: koloriert