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Ad99998 11 004aAd99998 11 004a.jpgFig. 1. Die Orinoko Cichla. (Cichla Orinoccencis.)~~Dieser Stachelflosser hält sich in den südamerikanischen Flüssen auf. Seine Farbe ist grünlich mit schwarzen Punkten. An den Seiten stehen 4 runde schwarzblaue, mit einem goldfarbenen Kreise umgebene, Flecken. Der Fisch erreicht eine Länge von 1 - 3 Fuss, und wird häufig gegessen.~~Fig. 2. Der Sogo. (Holocentrus Sogo.)~~An diesem äusserst schön gefärbten Fische sieht man den Glanz des Goldes (streifenweise an den Seiten und am Kopfe mit roth geblendet) mit dem Feuer der Rubine (auf dem Rücken und an den Seiten) und der Diamanten (auf dem Unterkörper) vereinigt. Er findet sich in den süssen Gewässern der heissen Zone, selten in Europa. Sein Fleisch ist weiss und schmackhaft.~~Fig. 3. Der Schrätser. (Acerina Schraetser.)~~Er lebt in der Donau und deren Nebenflüssen, und erreicht etwa die Länge einer Spanne; sein Fleisch ist weiss, fest, gesund und von angenehmem Geschmack. Seine Nahrung besteht in Würmern, Insecten und ganz kleinen Fischen. Er laicht im Frühjahr, liebt besonders klares Wasser und hat ein zähes Leben. Die Farbe des Fisches ist ein gelbliches Braun, mit drei ganzen und einem unterbrochenen dunkelbraunen Längsstreifen in den Seiten, die Flossen sind bläulich oder gelb, der vordere Theil der Rückenflosse ist schwarz gefleckt.~~Fig. 4. Der kleinschuppige Drachenkopf. (Scorpaena Porcus.)~~Die Grundfarbe des Fisches ist braun, die Seiten sind oberwärts schwarz gefleckt und nach unten zu weiss; der Bauch und die Flossen sind röthlich, nur die Brustflosse ist grau und die Rückenflosse zur Hälfte braun; alle sind, die Bauchflossen ausgenommen, mit braunen Flecken geziert; auch die Strahlen in den Brustflossen sind gelb und schwarz gefleckt.~~Dieser Fisch bewohnt das Mittelländische Meer, und manche Gegenden des Oceans. Er hält sich an den Ufern auf und verbirgt sich hinter Seekräutern, um die kleinen Fische im Vorbeischwimmen zu erlauern. Doch lebt er nicht bloss von diesen, sondern auch von Krebsen. Er erreicht eine Länge von einem Fuss. Man fängt ihn sowohl mit dem Netze als auch mit der Angel, mit dieser, indem man ein Stück Krebs daran befestigt. Er hält sich gemeiniglich in ganzen Schaaren beisammen, wesshalb man immer viele auf einmal fängt. Wenn er angegriffen wird, richtet er die Rückenflosse in die Höhe und verwundet dadurch mit seinen Stacheln die Hand, wesshalb man sich bei'm Angreifen desselben in Acht nehmen muss.~~Da er ein mageres und zähes Fleisch hat, so wird er nur von gemeinen Leuten gegessen.~~
Ad99998 11 005aAd99998 11 005a.jpgDie gegenwärtige Tafel liefert die Abbildung einiger schönen Langhörner oder Bockkäfer.~~Fig. 1. 2. u. 3. Der Gerber. (Prionus coriarius, Fabr.)~~Dieser Käfer ist einer der grössern, in Europa fast überall zu Hause und in Deutschland nicht sehr selten in Wäldern, wo alte grosse Bäume, besonders Eichen, den Forstbestand ausmachen. Er ist pechbraun, mehr oder weniger dunkel, besonders zieht die Farbe der Flügeldecken oft in's Rothbraune. Die Larve dieses Käfers (Fig. 2), welche meist in Eichbäumen lebt, ist oft über 2 Zoll lang. Sie geht zur Verwandlung in die Erde und spinnt sich in einen runden Ballen ein, in dem sie sich in die Nymphe (Fig. 3.) verwandelt, die anfangs gelblich weiss ist, nach und nach aber eine dunklere Farbe annimmt, bis, nach ungefähr vier Wochen, der Käfer erscheint.~~Die ganze Zeit der Verwandlung vom Ei an, bis zum vollendeten Insekt, beträgt 2 bis 3 Jahre.~~Fig. 4. 5. u. 6. Der ablösende Bockkäfer. (Lamia Amputator, Fabr.)~~Dieser Käfer lebt häufig auf den Inseln des nördlichen Amerika, besonders trifft man ihn auf der Insel St. Vincent an. Er giebt, wie mehrere seiner Gattungsverwandten, mit dem Bruststück einen knirschenden Ton von sich. Er ist etwa 1 Zoll lang und über und über graugelb behaart, die Klauen sind schwarz. Er lebt auf den baumartigen Mimosen, die er bedeutend beschädigt. Er legt sein Ei unter die Rinde eines Astes, und nagt diesen dann ringsum soweit durch, dass er abbricht und zur Erde fällt, wo er abgestorben die Larve ernähren muss. Diese ist im Allgemeinen hell ocherfarben. Sie höhlt die Aeste aus und besteht auch darin ihre Verwandlung. Die Nymphe ist rostocherfarben.~~Fig. 7. Der Treppenbock. (Saperda scalaris, Fabr.)~~Dieses schöne Käferchen findet sich in Deutschland und Frankreich auf Pappeln, ist überhaupt nicht häufig, besonders aber in Frankreich selten. Die Grundfarbe ist schwarz und erscheint durch kleine Härchen etwas sammtartig und durch eine Menge hochgelber Flecken von verschiedener Gestalt und Lage erhöht.~~Fig. 8. Der Held. (Cerambyx Heros, Fabr.)~~Einer der grössten deutschen Käfer. Er wird über zwei Zoll lang, seine Farbe ist schwarz, das Ende der Flügeldecken braun. Dieser Käfer ist überhaupt in den gemässigten und heissen Ländern von Europa zu Hause. Seine Larve lebt in Eichen, die sie mit grossen Löchern durchbohrt.~~Fig. 9. Der Mystiker. (Clytus mysticus, Fabr.)~~Dieser Käfer hat seinen Namen von den Hieroglyphen ähnlichen Figuren, mit denen seine Flügeldecken gezeichnet sind. Er findet sich in ganz Europa nicht selten in Wäldern, am häufigsten aber auf verschiedenen Blüthen, besonders der Schirmpflanzen, der weidenblättrigen Spiräe, vor allen aber auf denen des Weissdorns. Die Hauptfarbe ist schwarz, mehrere äussere Theile sind rothbraun.~~Der Strich neben der Figur bezeichnet des Käfers natürliche Grösse.~~Fig. 10. Der beissige Zangenbockkäfer. (Rhagium mordax, Fabr.)~~Er unterscheidet sich von andern sehr ähnlichen Arten durch die erhöhten schwarzen Punkte, welche überall durch den ochergelbgrauen Haarbesatz durchsehen, welcher letztere zwei verloschene Queerbinden auf den Flügeldecken bildet, von denen jede zwei erhabene Längslinien hat. Dieser Käfer ist in schattigen Wäldern in Deutschland nicht selten, er fliegt in heissen Sommertagen zur Mittagszeit umher; in der Umgegend von Paris kommt er auch, aber selten, vor.~~
Ad99998 11 006aAd99998 11 006a.jpgDie Lebermoose stehen zwischen der Familie der Flechten und der der Laubmoose.~~Fig. 1. Der glatte Nadelschorf. (Anthoceros laevis, L.)~~Ein in Deutschland ziemlich gemeines Pflänzchen, von hellgrüner Farbe, das auf sandigen, feuchten, an Waldungen liegenden Aeckern und Wegen wächst, und das am Ende des Sommers seine Kapseln treibt. Auf unserer Tafel sehen wir bei a die ganze Pflanze in natürlicher Grösse, bei B einen Theil derselben stark vergrössert mit dem Becherchen und den darin enthaltenen Körnern, bei C die aufgesprungene Kapsel, ebenfalls stark vergrössert. und bei D den noch mehr vergrösserten Saamen.~~Fig. 2. Die blattblühende Targionie. (Targyonia hypophylla.)~~Wächst im Plauischen Grunde und auf dem Fichtelgebirge, auf dem magern Boden fast unzugänglicher Felsen. Jedes Pflänzchen besteht aus einem 2 bis 5 Linien langen blassgrünen Blatte. Wir sehen bei a. das Pflänzchen in natürlicher Grösse von oben, bei B dasselbe von unten vergrössert, bei C ein einzelnes Saamenkorn, bei D dessen Faden noch stärker vergrössert.~~Fig. 3. Die gemeine Marchantie. (Marchantia polymorpha, L.)~~Diese Art ist die gemeinste und kommt allenthalben an nassen Orten, Quellen, Wassergräben, am Fusse schattiger, feuchter Felsen vor. Auf unserer Tafel sehen wir bei a ein Stückchen der männlichen Pflanze, bei b ein solches von einer weiblichen und bei c ein eben solches, welches ein Becherchen, wie die männliche, zeigt.~~Fig. 4. Die hundsflechtenblättrige Jungermannie. (Jungermannia epiphylla, Linn.)~~Die Pflanze ist nicht selten und wächst in den meisten Gegenden Europa's auf feuchtem Boden.~~Fig. 5. Die farrenkrautblättrige Jungermannie. (Jungermannia asplenioides, Linn.)~~Dieses schöne Pflänzchen wächst in Deutschland in feuchten Wäldern auf der Erde zwischen Moosen ziemlich häufig.~~Fig. 6. Die Felsen-Andreäa. (Andreaea petrophila., Ehrhart.)~~Dieses niedliche Pflänzchen wächst hauptsächlich in Alpengegenden, wo es an den hohen Granit- und Schiefergebirgen gefunden wird. Besonders häufig ist es im Salzburgischen, doch findet es sich auch auf dem Harz und in Hessen. Es ist den ganzen Sommer hindurch mit Kapseln versehen. Unsere Figur A zeigt ein etwa um das Vierfache vergrössertes Pflänzchen, und B stellt die noch mehr vergrösserte Saamenkapsel vor.~~
Ad99998 11 007aAd99998 11 007a.jpgMit diesem Namen bezeichnet man einzeln vorkommende Individuen unter Menschen und Thieren, welche in Folge von noch nicht gehörig nachgewiesenen Ursachen, die naturgemäße Färbung der Haut und deren Gebilde und der Regenbogenhaut im Auge verloren haben.~~Menschen, welche von dieser Degeneration befallen sind, trifft man in allen Welttheilen, vorzüglich aber innerhalb der Wendekreise. Ihre Haut hat eine mattweisse Färbung, gleichsam wie die der Milch oder Leinwand; ihr Fleisch ist weich und schlaff; die Haare sind zart, seidenartig, gewöhnlich ganz schlicht und ausserordentlich weiss. Die ganze Haut ist mit einem ausserordentlich weissen und weichen Flaum bedeckt und häufig schuppig; die Regenbogenhaut hat eine blassrothe und die Pupille eine dunkelröthere Farbe.~~Ihre Augen sind gegen das Sonnenlicht sehr empfindlich, weil nicht durch die, unter gewöhnlichen Umständen stattfindende dunkele Färbung der Iris ein Theil der Strahlen vom innern Auge abgehalten wird, dagegen sehen sie in der Dämmerung und bei Mondlicht schärfer als andere Menschen. Dieses ist auch die Zeit, wo die wilden Albino's ausgehen, um Nahrung zu suchen.~~Fig. 1. ist das Portrait eines Albino's, Namens Gambian, welcher vor einigen Jahren in Deutschland herumreisete und sich um Geld sehen liess.~~Fig. 1a zeigt die Färbung seines Auges.~~Fig. 2. ist das Portrait eines jungen Albino's, welcher den 25. Juli 1820 zu Braunschweig geboren wurde. Erst nach der fünften Lebenswoche bemerkten die Eltern des Knaben die ausgezeichnete Scheu desselben vor dem Sonnenlichte. Kerzenlicht erträgt er mit ganz offenen Augen und sieht starr hinein; am wohlsten befindet er sich in der Dämmerung und bei trübem Himmel. Die niederwärts gerichteten Augen befinden sich, selbst im Schlafe, bei nicht ganz geschlossenen Augenliedern, in einer nach beiden Seiten hin abwechselnden Bewegung. Das Kind ist übrigens ausserordentlich kurzsichtig, geniesst indess einer leidlichen Gesundheit und ist schön gebildet. Das Sprechen erlernte es schwer und spät, und machte den Anfang dazu in einem Alter von 23 Monaten.~~Auch unter den warmblütigen Thieren zeigen sich bei vielen Arten hin und wieder Albino's, ja, bei einigen ist diese Entartung fast zur Regel geworden. Wer hat nicht schon weisse Pferde, Kaninchen, Mäuse und Frettchen gesehn? Unter den Säugethieren, welche auch in der Wildniss Kakerlake liefern, sind z.B. die Wieselfamilie, der Elephant, Biber, das Rothwild etc.; unter den Vögeln, die Raben- und Hühnerfamilie, viele Singvögel etc.~~Fig. 3. stellt den Kopf eines Kaninchenkakerlaks dar,~~Fig. 4. und 5. zeigt das Aeussere und Innere des Auges eines Isabellpferdes, die man mit Unrecht zu den Kakerlaken rechnet, indem sie weder lichtscheu noch kurzsichtig sind.~~
Ad99998 11 008aAd99998 11 008a.jpgFig. 1. Die Javanische Mangusta. (Mangusta javanica, Horsfield.)~~Sie hat kurze Füsse, welche halbe Schwimmfüsse sind, und 5 zusammengedrückte Zehen haben, von denen die beiden mittlern am meisten verlängert, die äussern gleich lang, der Daumen aber ausserordentlich kurz ist. Die Schwanzwurzel ist sehr stark, nach der Spitze zu schmäler werdend. Die Augen stehen weit vorn am Kopfe, das Ohr gleicht dem menschlichen sehr, ist nackt und häutig. Der Pelz ist am Körper und Schwanz langhaarig, auf dem Rücken dunkler, unten heller, am Kopfe und Füssen kurzhaarig, und tiefbraun mit einem gelblichen Schein. Zwischen der Schwanzwurzel und den Zeugungsorganen ist ein grosser Beutel. An der Oberlippe stehen einige steife Borstenhaare, etwa 1 Zoll lang. Die Klauen sind braun, auf dem obern Rande mehr schwärzlich. Dieses Thier ist häufig in grossen dichten Wäldern und sehr behend, greift Schlangen an und tödtet sie. Es ist auch sehr geschickt zum Aufgraben der Erde, wenn es Ratten verfolgen will. Es wird leicht zahm und ist gelehrig.~~Fig. 2. Die Rasse. (Viverra Rasse, Horsfield.)~~Dieses Thier unterscheidet sich von andern Thieren seiner Gattung durch die Länge und die schmächtige Form aller Theile. Der Kopf ist seitlich zusammengedrückt, von den Kinnladen nach dem Scheitel gewölbt. Die Ohren neigen sich nach dem Vorderhaupt und gehen in Bogen ziemlich hoch in die Höhe. Die Augen sind mittelmässig gross, hervorragend. Die Schnauze ist lang, die Nasenlöcher an der Seite der kurzen nackten Nase, die Barthaare sind steif, ziemlich lang und liegen dicht am Kopfe. Rücken und Leib sind schmächtig, cylindrisch. Der Schwanz ist an der Wurzel nicht stark, nach der Spitze zu dünner; die Vorderfüsse schmächtig, die Schenkel der hintern stämmig. Die Klauen sind scharf und halb zurückziehbar. In einem drüsigen, eiförmigen Körper, etwas vor dem After, mit einer länglich gespaltenen Oeffnung, wird eine riechende Materie abgesondert. Der Pelz ist überhaupt graulich mit lohgelbem Anstrich, von den Schultern ziehen sich nach der Schwanzwurzel 8 tiefbraune Streifen; an den Seiten des Leibes, an den Schultern und hinteren Schenkeln stehen dunkle Flecken. Unter dem Auge und unter dem Ohre steht ein schwarzer Fleck. Lippen, Kehle und Seiten des Halses sind heller, mehr graulich. Alle Füsse sind unten, so wie die Brust und die innere Seite der Schenkel dunkelschwarzbraun, mit einem dunkelrothbraunen Schiller, der Unterbauch schwarzgrau mit lohgelbem Anstrich. Der Schwanz hat 8 schwärzliche Ringe. Das Thier ist von der Nasenspitze bis zur Schwanzwurzel 1 Fuss 11 Zoll, der Schwanz 1 Fuss lang.~~Sie ist in Java ziemlich häufig in tiefliegenden Wäldern, lebt von kleinen Vögeln und anderen Thieren. Salz soll Gift für sie seyn. Die riechende Materie gleicht dem Zibeth.~~
Ad99998 11 009aAd99998 11 009a.jpgStachelflosser (Acanthopterygii).~~Eine zahlreiche Abtheilung der mit wahren Gräten versehenen Fische, die sich durch Stacheln, statt der Strahlen in der ersten Rückenflosse, auszeichnen, oder bei zwei Rückenflossen nur in der ersten derselben diese Stacheln führen, oder statt deren bloss Stacheln besitzen.~~Fig. 1. Der bewaffnete Macronathe. (Macronathus armatus, Lacépède.)~~Gleicht an Länge und Körperbildung den Meeraalen, ist grün, mit vielen schwarzen Flecken und Punkten gefleckt. Brust und Rückenflossen sind ebenfalls schwarz gefleckt. Der Kopf halb oval, oben flach. Die Augen stehen oben mitten auf dem Kopfe. Der Schwanz ist stumpf. Er lebt in den Flüssen von Bengalen im süssen und im Seewasser, wird oft zwei Fuss lang und ist essbar.~~Fig. 2. Der kleine See-Stichling. (Gasterosteus pungitius, L.)~~Ist das kleinste im Seewasser lebende Fischchen, hat 8-10 Stacheln statt der ersten Rückenflosse. Er ist oberhalb schmutzig grüngelb, nach dem Bauche zu silberfarbig. Er wird nicht viel über 1 1/2 Zoll lang und lebt in der Ost- und Nordsee und mit dem Meer verbundenen Wässern. Diese Fische halten sich in Haufen zusammen.~~Fig. 3. Der grosse See-Stichling. (Gasterosteus Spinachia, L)~~Hat 15 Stacheln statt der ersten Rückenflosse und einen fünfkantigen Leib. Der Körper ist gestreckt, der Kopf cylindrisch und glatt, oben braun, unten weiss. Der Rücken und die Seiten haben eine Oliven- und der Bauch eine Silberfarbe. Die braune Seitenlinie ist aus vielen braunen Schildern zusammengesetzt und erhaben. Der Schwanz ist kurz und zusammengedrückt. Er lebt in der Ost- und Nordsee, kommt auch in Holland und bei Lübeck häufig vor, jedoch nur im Seewasser, und lebt von dem Laich anderer Fische, von Insecten, Würmern. Es wird aus ihm ein Oel gekocht.~~Fig. 4. Der schwarze Pilote. (Centronotus niger, Lacépède.)~~Der Kopf ist glatt, platt und ganz mit kleinen Schuppen bedeckt, die Schnauze gerundet. Basis und Mitte der Flossen sind grau, der Bauch weiss und silberfarbig. Er lebt im Atlantischen Ocean, zwischen Afrika und dem südlichen Amerika, auch an der Goldküste und bei Brasilien. Er soll bis 10 Fuss lang werden und wird gern gegessen.~~Fig. 5. Der Springer. (Lichia saliens, Cuv.. Scomber saliens, Bloch.)~~Heisst so, weil er sich häufig über das Wasser emporschnellt. Der Rücken ist grün, der Bauch und die Seiten silberfarben, Flossen und Stacheln gelb. Zwischen Rücken und Schwanz, so wie zwischen Bauch- und Schwanzflossen stehen 7 kleine Flossen. Er lebt im Atlantischen Meere.~~Fig. 6. Der Sporner. (Lichia aculeata, Cuvier.)~~Körper und Schwanz sind beinahe von Schuppen entblösst. Die Seitenlinie ist fast gerade. Er ist silberfarben, auf dem Rücken schwärzlich, die Flossen bläulich. Er findet sich an der Küste von Guinea.~~
Ad99998 11 010aAd99998 11 010a.jpgSphodrus. Sie haben fadenförmige Antennen, deren 3tes Glied so lang, oder länger, als die beiden ersten, ist, das Brustschild ist viel schmäler, als der vordere Rand der Flügeldecken, der Käfer geflügelt.~~Fig. 1. Der flache Sphodrus. (Sphodrus planus, Clairville.)~~Ist einer der grössten inländischen Käfer, matt schwarz, zuweilen in's Bräunliche fallend. Der ganze Käfer ist ziemlich flach, die Flügeldecken ganz fein gestreift. Er lebt in Deutschland in Wäldern.~~Fig. 2. Der enghalsige Dolichus. (Dolichus angusticollis, Bonelli.)~~Ist hier vergrössert abgebildet, die natürliche Grösse zeigt der nebenstehende Strich. Er ist schwarz, mit Ausnahme der Palpen, Antennen und Füsse, welche pechbraun sind. Er lebt, wie der vorige, in Wäldern.~~Fig. 3. Die rundliche Taphria. (Taphria rotundata, Bonelli.)~~Sie ist so gross wie der Strich, schwarzglänzend, Antennen und Füsse rostroth, die Flügeldecken gestreift und mit 3, in einer Reihe stehenden eingedrückten Punkten. Er wohnt in Deutschland.~~Fig. 4. Der festliche Chlänius. (Chlaenius festivus, Bonelli.)~~Der Kopf ist grün mit gelbem Mund, Antennen und Palpen, das Brustschild kupferfarben glänzend, die Flügeldecken grün matt, gestreift mit gelbem Rand, die Füsse gelb, der Körper unten schwarz und glänzend. Er wurde zuerst in Oesterreich entdeckt.~~Fig. 5. Der schattenkäferärtige Oode. (Oodes helopioides, Bonelli.)~~Ist ganz schwarz, die Flügeldecken leicht gestreift, die Füsse heller. Wurde zuerst am Harz entdeckt, kommt aber auch in andern Gegenden Deutschlands vor. Der Strich bezeichnet die natürliche Größe.~~Fig. 6. Der grasgrüne Callistus. (Callistus prasinus, Bonelli.)~~Ist so lang wie der nebenstehende Strich; Kopf und Brust sind dunkelgrün, an letzterer an beiden Seiten ein, mit dem Seitenrand paralleler Strich; die Flügeldecken bräunlich rothgelb, hinten mit einem gemeinschaftlichen blaugrünen, oder dunkelvioletten Fleck, an der untern Seite schwarz. Ist in Deutschland häufig.~~Fig. 7. Die geränderte Agone. (Agonum marginatum, Bonelli.)~~Ist so gross, wie der Strich, metallisch grün, geflügelt mit gestreiften Flügeldecken,deren äusserer Rand gelb ist. Auf jeder Flügeldecke sind 3 eingedrückte Puncte. Mund, Antennen, Füsse sind gelblich. Ist nicht selten in Deutschland, an feuchten Orten unter Steinen.~~Fig. 8. Der flachgedrückte Bodenkäfer. (Licinus depressus, Bonelli.)~~Ist plattgedrückt, ganz schwarz und oben ganz ohne Glanz und hat einen starken, flüchtigen Geruch.~~Fig. 9. Der geschildete Wanderkäfer. (Badister peltatus, Bonelli.)~~Ist so gross wie der Strich, länglich schmal, schwarz und glänzend, die Flügeldecken öfters heller und dunkeler braun, düster glänzend, das Halsschild manchmal bräunlich durchscheinend. Er lebt in Preussen und Oesterreich und hält seinen Winterschlaf unter Baumwurzeln.~~
Ad99998 11 011aAd99998 11 011a.jpgDrei Meilen von der östlichen Küste Siciliens entfernt liegt dieser feuerspeiende Berg, der unten 17 Meilen im Umfange hat; der Gipfel ist von Linguagrossa 3 3/5, von Randazzo 2 2/5 Meilen entfernt. Er ist 10,630 Deutsche Fuss hoch, aber sehr leicht zu ersteigen. Er ist von der Natur in 3 Theile getheilt: 1) das wenig abgeböschte Land oder Piemontese. Der Boden desselben ist höchst fruchtbar und angebaut und auf ihm leben über 140,000 Menschen, 2) die waldige Gegend oder Nemorosa bildet zunächst den Fuss des Berges. Auf ihr stehen Eichen, Fichten, Buchen, Pappeln, Korkeichen, Kastanienbäume etc. Am Ende der Nemorosa, aber noch 2 Stunden von der Oeffnung des Berges entfernt, liegt die Ziegenhöhle, wo die Reisenden sonst ein sicheres Obdach fanden und auszuruhen pflegten; 3) dieSchneeregion oder Nivosa, Discoperta, zunächst am Krater, eine schaurige Wüste voll schwarzer Lava, Erzschlacken und Asche, welche zum Theil mit dem Hause der Briten oder des Gemmelaro auf der 285 Tafel sichtbar ist. Nicht weit von dem Hause liegen die Trümmern der sogenannte Philosophenburg der oder Wohnung des Empedocles. Diese soll, wie man jetzt annimmt, vom Kaiser Hadrian erbaut worden seyn.~~Der Krater, dessen Inneres auf Taf. 286 abgebildet ist, ist konisch geformt, aber durch Anhäufung von Sand und Asche veränderlich. Der Grund desselben ist eben, aber das Fussen höchst unsicher, da er aus lauter Asche besteht.~~Vor dem Ausbruch gehen unregelmässige Rauchwolken, Leuchten, hohle Donner und Erderschütterungen vorher, und die geschmolzenen Materien brechen endlich aus dem Krater oder aus den schwächern Seitenwänden hervor. Kurz nach dem Ausbruche erfolgt der Ausfluss der Lava, welche anfangs sehr schnell, bei'm Kühlerwerden aber nur langsam fortfliesst. Mehr als diese Lavaströme fürchtet man die häufigen Wasserströme, welche siedend aus dem Krater hervorbrechen, den Schnee schmelzen, und alles bei ihrem Herabstürzen zerstören. Die Ausbrüche des Aetna sind weit furchtbarer als die des Vesuves.~~
Ad99998 11 012aAd99998 11 012a.jpgDrei Meilen von der östlichen Küste Siciliens entfernt liegt dieser feuerspeiende Berg, der unten 17 Meilen im Umfange hat; der Gipfel ist von Linguagrossa 3 3/5, von Randazzo 2 2/5 Meilen entfernt. Er ist 10,630 Deutsche Fuss hoch, aber sehr leicht zu ersteigen. Er ist von der Natur in 3 Theile getheilt: 1) das wenig abgeböschte Land oder Piemontese. Der Boden desselben ist höchst fruchtbar und angebaut und auf ihm leben über 140,000 Menschen, 2) die waldige Gegend oder Nemorosa bildet zunächst den Fuss des Berges. Auf ihr stehen Eichen, Fichten, Buchen, Pappeln, Korkeichen, Kastanienbäume etc. Am Ende der Nemorosa, aber noch 2 Stunden von der Oeffnung des Berges entfernt, liegt die Ziegenhöhle, wo die Reisenden sonst ein sicheres Obdach fanden und auszuruhen pflegten; 3) dieSchneeregion oder Nivosa, Discoperta, zunächst am Krater, eine schaurige Wüste voll schwarzer Lava, Erzschlacken und Asche, welche zum Theil mit dem Hause der Briten oder des Gemmelaro auf der 285 Tafel sichtbar ist. Nicht weit von dem Hause liegen die Trümmern der sogenannte Philosophenburg der oder Wohnung des Empedocles. Diese soll, wie man jetzt annimmt, vom Kaiser Hadrian erbaut worden seyn.~~Der Krater, dessen Inneres auf Taf. 286 abgebildet ist, ist konisch geformt, aber durch Anhäufung von Sand und Asche veränderlich. Der Grund desselben ist eben, aber das Fussen höchst unsicher, da er aus lauter Asche besteht.~~Vor dem Ausbruch gehen unregelmässige Rauchwolken, Leuchten, hohle Donner und Erderschütterungen vorher, und die geschmolzenen Materien brechen endlich aus dem Krater oder aus den schwächern Seitenwänden hervor. Kurz nach dem Ausbruche erfolgt der Ausfluss der Lava, welche anfangs sehr schnell, bei'm Kühlerwerden aber nur langsam fortfliesst. Mehr als diese Lavaströme fürchtet man die häufigen Wasserströme, welche siedend aus dem Krater hervorbrechen, den Schnee schmelzen, und alles bei ihrem Herabstürzen zerstören. Die Ausbrüche des Aetna sind weit furchtbarer als die des Vesuves.~~
Ad99998 11 014aAd99998 11 014a.jpgSind weiche aufsitzende Thiere ohne abgesonderten Kopf u. Augen; der Körper ist etwas gebogen, u. steckt in einer Haut wie in einem Mantel; am Bauche stehen zahlreiche Borsten. Der Mund steht nach unten in den Schaalen. Sie nähren sich wahrscheinlich von kleinen Wasserthieren, u. leben in allen Meeren u. unter allen Himmelsstrichen. Es giebt 2 Abtheilungen, gestielte und aufsitzende. Unter die gestielten gehören~~Fig. 1. Die glatte Entenmuschel. (Anatifa laevis Bruguière.)~~Die Schaale ist bei vollkommener Grösse 20 Linien lang, unten 12 bis 13 breit, zusammengedrückt und nicht über 4 Linien dick. Sie besteht aus fünf silbergrauen Klappen, welche eine im Leben orangegelb, bei'm Tode aber braun aussehende Haut zwischen sich haben. Der Stiel, mit dem sich das Thier an Felsen, Schiffe oder auf Sandgrund anheftet, ist darmförmig, fleischig, frisch safrangelb, bei'm trocknen braun, manchmal schwarz. Sie lebt gesellschaftlich, in den nördlichen Meeren, an den Dänischen und Englischen Küsten.~~Fig. 2. Cuvier's Otion. (Otion Cuvieri, Leach.)~~Gattungskennzeichen sind: der Körper ist gestielt, oben mit einem bauchigen, häutigen Mantel umgeben, an dessen Spitze zwei hörnerförmige am Ende durchbohrte Röhren stehen. Es ist roth, die Schaalklappen weisslich, und lebt in den nördlichen Meeren, besonders an der Küste von Norwegen.~~Fig. 3. Das Skalpell. (Pollicipes Scalpellum, Lamarck.)~~Besteht aus 13 zusammengedrückten Klappen, wovon 6 auf jeder Seite befindlich sind, die 13te bedeckt den Rücken. Sie sind ganz fein gestreift gelbbraun, liegen fest an einander und werden durch eine durchscheinende Haut zusammengehalten. Der Stiel ist meist kurz. Das Thier lebt in den nordischen Meeren.~~Fig. 4. Die Schlangenkrone. (Pollicipes Mitella, Lamarck.)~~Sie besteht aus einer grossen Anzahl von grössern und kleinern Klappen, welche mehr auseinander stehen, und durch eine straffe Haut in dieser Richtung gehalten werden. Alle diese haben in der Mitte einen tiefen und schiefen Kiel. Der Stiel, auf welchem sie stehen, ist 8 Linien bis 1 Zoll lang. Die Farbe der Schaale ist gelblich aschgrau mit einer Beimischung von weiss oder bräunlich grau, der Stiel meist grau. Sie kömmt in den Indischen Meeren, besonders häufig an den Küsten von Amboina vor.~~Unter die ungestielten Cirrhipoden gehören~~Fig. 5. Die Wallfischlaus. (Coronula Diadema. Lamarck.)~~Sitzt sehr häufig auf der Haut der Wallfische. Die ganz weisse Schaale ist unbeständig, manchmal gewölbt, oval, rundlich, selbst eckig, besteht aus 6 ungleichen Klappen, welche 6 mehr conische und 6 weniger breite, auf der Oberfläche mit sehr feinen Querstrichen versehene Abtheilungen hat. Sie sind immer trichterförmig, oben weiter als unten. Sie hängt in der Abbildung mit dem unter Fig. 2. beschriebenen Otion zusammen.~~Fig. 6. Die Seetulpe. (Balanus Tintinnabulum, Bruguière.)~~Ist purpurroth oder violett. Die Schaale besteht aus 6 ungleichen grössern Klappen mit dunklern Längsstreifen, zwischen denen kleinere Klappenstücke befindlich sind. Sie findet sich auf Felsen und an Schiffen.~~Fig. 7. Ström's Creusia. (Creusia Strömia, Leach.)~~Die Schaalenklappen sind strahlig gefurcht, die Nähte sägezähnig, die obere Oeffnung länglich, dreieckig, die untere durch eine Haut geschlossen. Die Farbe der Schaale ist weiss. Sie sitzt auf andern Schaalthieren der nördlichen Meere und ist in der Abbildung 4 fach vergrössert.~~Fig. 8. 9. 10. Die Wallfischtubicinelle. (Tubicinella balaenarum, Lamarck.)~~Findet sich auf und in der Haut und in dem Speck der Wallfischarten des südlichen Amerika's. Fig. 8 zeigt eine Gruppe der Thiere in dem Speck, Fig. 9. ein Exemplar mit ausgereckten Tentakeln, Fig. 10. ein solches um die Gestalt des Deckels anschaulich zu machen.~~
Ad99998 11 015aAd99998 11 015a.jpgAus der Familie der Sägehörner (Serricornes); die hierher gehörigen Käfer haben 4 Fressspitzen, fadenartige, kammförmige, sägezähnige, oder federartige Fühlhörner. Diese Gattung der Brandkäfer enthält meist sehr schön gezeichnete Arten, welche sich durch Folgendes auszeichnen. Der Kopf ist schmal und in einen Rüssel verlängert, die Fühlhörner sehr zusammengedrückt, die Flügeldecken nach dem Ende zu breiter, besonders bei dem männlichen Geschlecht. Der Körper ist schmal und lang, der Kopf nach unten gebogen. Die meisten sind ausländisch; die Europäischen finden sich auf Blumen.~~Fig. 1. Der blutrothe Brandkäfer (Lycus sanguineus, Fabr.)~~Wird 3 bis 4 Linien lang. Er ist, die Brustseite und die gestreiften Flügeldecken ausgenommen, welche schön blutroth sind, ganz schwarz, häufig in Deutschland und Frankreich auf Schirmpflanzen. Die Larve lebt unter Eichenrinde.~~Fig. 2. Der abgestutzte Brandkäfer. (Lycus praemorsus, Dalman.)~~Kopf und Körper sind schwarz, klein, vorn gerundet, hinten breiter, die Mittelscheibe schwarz, die Seitenränder gelb ziegelfarben, die Flügeldecken breit, gelb ziegelfarben, an der Spitze schwarz und haben an den Rändern schwarze Flecken. Die Flügel sind dunkel. Er ist in Sierra Leone zu Hause.~~Fig. 3. Der blattähnliche Brandkäfer. (Lycus foliaceus, Dalman.)~~Ist bedeutend grösser, als der vorige. Er ist ganz gelb ziegelfarben, Kopf, Rüssel und Fühlhörner ausgenommen, die Füsse pechbraun und die Flügelspitzen schwarz.~~Fig. 4. Der Glanzkäfer mit schwarzer Nath. (Omalysus suturalis, Fabricius.)~~Ist meist schwarz, die Flügeldecken mit eingedrückten Puncten gezeichnet, schmutzig dunkelroth; an der Nath zieht sich ein schwarzer Streif herunter. Er lebt in Deutschland und Frankreich auf jungen Eichen.~~Fig. 5. Der nächtliche Leuchtkäfer. (Lampyris noctiluca, Fabricius.)~~Das Männchen (Fig. 5 b.) ist geflügelt, 4 Linien lang, schwärzlich mit 2 halbmondförmigen durchsichtigen Puncten, der Hinterleib desselben schwarz, die leuchtenden Ringe blassgelb. Das Weibchen (Fig. 5.a) ist ungeflügelt, schwarzbraun mit hellern Flecken an den Seiten. Ist in Deutschland nicht selten.~~Fig. 6. Der Afterleuchtkäfer mit rothem Bauch. (Cantharis abdominalis, Fabricius.)~~Der Kopf ist schwarz, das Brustschild roth mit schwarzen Rändern, die Flügeldecken blauschwarz, der Hinterleib gelbroth. Er ist in den Alpen einheimisch.~~Fig. 7. Der blaue Dasytes. (Dasytes caeruleus, Fabricius.)~~Ist dunkelgrün, oder dunkelblau, weich behaart, die Fühlhörner und Füsse schwarz. Ist in Deutschland und Frankreich sehr gemein.~~Fig. 8. Der broncirte Warzenkäfer. (Malachius aëneus, Fabricius.)~~Ist broncegrün glänzend, der Vorderkopf gelb, die Flügeldecken mit breitem hochrothen Rand. Er ist in Deutschland, Frankreich etc. einheimisch.~~
Ad99998 11 016aAd99998 11 016a.jpgSie ist nach dem Gouverneur von Sumatra, Stamford Raffles, und dessen Reisegefährten Dr. Arnold, welcher sie auf seiner ersten Reise von Benculen in das Innere des Landes entdeckte, genannt.~~Die erste Blume, die Dr. Arnold sahe, stand unter Gebüsch am Mannaflusse, dicht auf dem Boden, und entsprang aus einer kleinen, etwa zwei Finger dicken horizontal laufenden Wurzel. Eine Menge Fliegen schienen ihre Eier hineinzulegen. Sie roch wie verdorbnes Rindfleisch. Sie war 3 Englische Fuss breit, die Blumenblätter vom Grund bis zur Spitze 12 Zoll lang, die gegenüberstehenden Blumenblätter 1 Fuss von einander. Die innere Höhle der Blume, mochte vielleicht 12 Pinten Flüssigkeit fassen, und die ganze Blume etwa 15 Pfund wiegen. Die Pflanze hatte weder Stängel noch Aeste, und sass mit ihrer Wurzel auf einer andern auf.~~Sie braucht vom ersten Erscheinen der Knospe, bis zur völligen Ausdehnung der Blume volle 3 Monate, und blühet nur einmal jährlich zu Ende der Regenzeit. Jede Blume hat nur ein Geschlecht, die weibliche unterscheidet sich aber äusserlich nur wenig von der männlichen. Die Frucht soll eine vielsaamige Beere seyn. Die Blume sitzt als Schmarotzer auf den Wurzeln und Stängeln einer Schlingpflanze (des Cissus angustifolia) auf, und scheint aus einem Ritz oder Spalt derselben in der Gestalt eines runden Kopfs, welcher durchschnitten die unentwickelte Blume zeigt, hervorzukommen.~~Fig 1. zeigt die Blume von oben, um 2 Dritttheile verkleinert. Der Saum der Blume ist fünftheilig, die Lappen desselben gleich gross, gerundet, ganzrandig, auch grösstentheils glatt, innen mit zahlreichen rundlichen, zerstreut stehenden Warzen besetzt, zwischen welchen die Lappen glatt sind. In der Mitte der Blume steht eine Säule, welche die Staubfäden trägt. Die Spitze der Säule ist erweitert und die Scheibe derselben flach, mit zahlreichen, fleischigen, schwach gekrümmten, fast hornförmigen Fortsätzen.~~Die Antheren (Fig. 2.) stehen in einer einfachen Reihe gleich weit von einander, und es sind ihrer 35 bis höchstens 40; sie sitzen stiellos in den Höhlungen der zurückgebogenen Saumeshälften, mit der Basis eingefügt, sind eiförmig, kugelig, erbsengross, in der Mitte der Spitze eingedrückt und dann nabelförmig geöffnet.~~Innen zellig, mit unbestimmter Zellenzahl, die Zellen fast concentrisch, der Länge nach laufend, und mit einer Pollenmasse gefüllt, welche aus kleinen kugeligen, einfachen, glatten Körnern besteht. S. Fig. 3. die Anthere im Durchschnitt.~~
Ad99998 11 017aAd99998 11 017a.jpgDie ganze Strecke zwischen Philä im Süden und Elephantine im Norden von Syene ist mehr oder weniger voll von Klippen und grössern oder kleinern Inseln, zwischen denen der Fluss in zahllosen Wirbeln rasch fortfliesst. Der eigentliche Wasserfall, welcher aber gar nicht steil ist, ist bei Tarmesit; die Araber nennen ihn Chellâl. Der Fluss ist daselbst eine starke Viertelstunde breit. Im Nil giebt es überhaupt keine Stelle, wo die ganze Wassermasse mit einem Male herabstürzte. In dieser Gegend sind besonders am rechten Ufer die Inseln und Klippen sehr nahe an einander, sehr steil und schroff und hemmen den Lauf des Wassers, wodurch eine Menge kleiner Wasserfälle gebildet werden. Am linken Ufer fliesst der Strom gleichförmiger, aber sehr schnell. Zu der Zeit der Anschwellung des Nils ist die Zahl der Cataracten geringer, wenn der Fluss aber weniger Wasser hat, sehr gross. Zur Zeit der Ueberschwemmung kann diese Gegend stromaufwärts mit vollen Segeln befahren werden, sonst lässt man die Schiffe mit Stricken ziehen. Stromabwärts geht die Fahr sehr schnell. Die wilde Natur dieser Gegend sticht, wenn man von Aegypten herkommt sehr grell von den fruchtbaren Ebenen dieses letztern ab.~~
Ad99998 11 018aAd99998 11 018a.jpgFig. 1. Der Utia. (Capromys Furnierii.)~~Dieses Thier, welches seiner Form nach zwischen Murmelthier und Ratte steht, hat einen ziemlich langen Kopf, an dessen gestutzter Schnauze viele Schnurrhaare stehen; die Ohren sind gerade, fast nackt und schwärzlich, der Hals kurz, der Körper hinten dicker als vorn; der Pelz ist am Obertheil des Körpers braun in braungrün übergehend, der Unterleib graubraun; der Schwanz kurz, dick und mit Schuppen bedeckt. Die Vorderfüsse haben 4, die Hinterfüsse 5 Zehen mit scharfen Klauen. Die ganze Länge des Thiers beträgt 1 Fuss, die des Schwanzes 6 Zoll; die Höhe vorn 4 ă, hinten 5 Zoll. Diese Thiere sind auf der Insel Cuba zu Hause, leben in Gehölzen und klettern leicht auf Bäüme. Sie leben gesellschaftlich, rufen sich durch einen kurzen, scharfen Schrei; wenn sie sich behaglich fühlen, so lassen sie ein tiefes Grunzen hören. Sie spielen oft mit einander, wobei sie sich auf die Hinterfüsse setzen und mit den Vorderpfoten aneinander stemmen. Sie beissen nie. Sie leben von Vegetabilien, besonders lieben sie starkriechende Pflanzen. Sie saufen nur wenig. Ihr Gang ist langsam, wackelnd, sie können aber gut springen, laufen und klettern. Die Vorderpfoten brauchen sie wie die Eichhörnchen. Die Nebenfigur zeigt den Kopf von unten mit den Schneidezähnen.~~Fig. 2. Der Bajinck. (Sciurus Plantani.)~~Dieses Eichhörnchen ist gewöhnlich 7 Zoll lang. Rücken, Oberkopf, die Seiten des Körpers und die Aussenseiten der Füsse sind braunbunt; der Untertheil des Kopfes, Halses, Körpers und der Füsse rothgelb. Um die Augen bemerkt man einen eben so gefärbten Ring und eine Linie von gleicher Farbe von der Schulter bis zum Schenkel herab. Der Schwanz hat oben dunkelbraune Queerbinden und endigt sich mit langen, lohgelblichen Haaren. An der Oberlippe und an den Seiten der Nase befinden sich schwarze steife Borsten. Die Ohrlappen sind breit und stehen in die Höhe. Der Pelz-ist dicht. Dieses Thier kommt auf Java allenthalben, an der Meeresküste, wie auch im Innern der Insel vor, wo es von Vegetabilien lebt und besonders den Kokosnussbäumen grossen Schaden zufügt, wesshalb die Einwohner es häufig jagen. Es lebt, wie andere Eichhörnchen, auf Bäumen, und baut sich aus vegetabilischen Materialien ein einfaches Nest. Es lässt sich eben so leicht als andere Eichhörnchen zähmen.~~Fig. 3. Die Cap'sche Zwergmaus. (Mus pumilio.)~~Diese niedliche Maus ist höchstens 2 Zoll lang und hier in ihrer natürlichen Grösse dargestellt. Der Körper ist oben bräunlich-aschgrau, und vom Nacken bis an die Schwanzwurzel mit vier schwarzen Streifen gezeichnet. Die Stirn ist schwarz und fast nackt; die Ohren sind kurz; der Schwanz schwärzlich. Man hat diese Maus in dem Sitzicaner Walde auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung gefunden.~~
Ad99998 11 019aAd99998 11 019a.jpgFig. 1. Die Sonnenflöte. (Ardea sibilatrix.)~~Dieser Vogel ist an der Kehle, Vorderseite des Halses, an Bauch, Schenkeln, Rücken und Schwanz reinweiss, jung etwas gelblich. Der Kopf, die Gegend unter den Augen und ein grosser Theil des langen hinten herabhängenden Federbusches schwärzlichblau, letzterer an der Spitze gelb. Der Hals ist an den Seiten gelblich olivengrün, auf jeder Seite ein rother Fleck; die Rückenfedern und Flügel sind bleifarbig; die Deckfedern roth, die Füsse schwarz, der Schnabel röthlich, an der Wurzel bläulich, die Spitze schwarz. Diese Vögel finden sich in Paraguay und Brasilien, lassen oft sanftflüsternde, traurige Töne hören, und leben einzeln, paarweise oder in Familien. Sie legen im Januar zwei himmelblaue mit grossen strohgelben Flecken gezeichnete Eier. Ihr Nest bauen sie aus kleinen Holzstückchen auf Bäume.~~Fig. 2. Der schöne Javanische Reiher. (Ardea speciosa.)~~Der obere Theil des Kopfs und Halses sind isabellfarben, röthlich überlaufen die Brust und Oberbauchgegend castanienbraun mit röthlichem Schimmer, der Rücken schwarz, die Schultergegend blasslivid, etwas in's Braune fallend, Flügel, Schwanz, Unterbauch, Schenkel und Kehle weiss, die Füsse dunkelgelblichbraun; der Federbusch ist milchweiss. Länge neunzehn Zoll. Der Vogel lebt auf Java an Flüssen und Seen, von Fischen und Insecten. Ihre Nester bauen sie auf Stauden und Bäume. Die Eier werden auf den Märkten verkauft, ihr Fleisch hier und da gegessen.~~Fig. 3. Der Argala. (Mycteria Argala.)~~Dieser Vogel, den man schon länger unter dem Namen Riesenkranich kannte, ist gegen sechs bis sieben Fuss hoch. Die ausgebreiteten Flügel messen von einer Spitze zur andern vierzehn Fuss zehn Zoll. Der Schnabel ist sehr lang und bauchig, an der Wurzel sechzehn Zoll im Umfang, und hat eine weite Oeffnung. Der kahle Kopf hat nur hier und da einige krause Haare. Der Hals ist lang, nicht dünn, fast nackt gelblich, mit sparsamen krausen Haaren und nach hinten mit einzelnen Federchen besetzt. Etwas unter der Mitte des Halses hängt eine, mit kurzen Flaum und Haaren bedeckte Blase herab, welche bei den Bewegungen des Schnabels in die Höhe und wieder herabsteigen soll. Die Rückenfedern sind bläulichaschgrau, die Flügelfedern braun, der Schwanz ebenfalls braun. Brust und Bauch, so wie der befiederte Theil der Beine sind schmutzigweiss, die Fusszehen an der Wurzel durch eine Haut verbunden. Sein Vaterland ist der südliche Theil Ostindien's. Er ist sehr gefrässig, furchtsam, und lebt daher nur von kleinen Säugethieren, Vögeln, vorzüglich aber von Amphibien.~~Fig. 4. Der blätterfedrige Klaffschnabel. (Anastomus lamelligerus.)~~Der grosse und breite Schnabel dieses merkwürdigen Vogels ist nach der Spitze zu etwas klaffend. Das Gefieder ist schwarz, durch den Einfall des Lichtes grün und purpurn schillernd. Characteristisch sind die knorpelartigen, breiten, glänzendschwarzen, blätterartigen Fortsätze des Schafts an allen Hals-, Bauch- und Schenkelfedern (s. die Nebenfigur). Die ganze Länge beträgt ungefähr 3 Fuss. Das Vaterland dieser Vögel ist am Senegal und das Kafferland. Sie halten sich in Sümpfen auf, schwimmen aber nicht. Ob sie allein von Reptilien oder auch von Fischen leben, ist ungewiss.~~
Ad99998 11 020aAd99998 11 020a.jpgFig. 1. Der Bandfisch. (Cepola taenia.)~~Der Körper dieses Fisches ist sehr lang, halb durchsichtig, mit kleinen Schuppen bedeckt, mit rothen Flecken gezeichnet. Der Bauch ist weiss, die Mundöffnung liegt wegen Kürze der 0berkinnlade nach oben. Die Zähne sind stark und spitzig. Die lange Rücken- so wie die aneinanderhängende Bauch- und Afterflosse, sind roth. Dieser Fisch, welcher achtzehn Zoll bis drei Fuss lang wird, lebt an den schlammigen Küsten des Mittelländischen Meers und nährt sich von Krabben und Muscheln. Sein Fleisch ist ganz thranig und nicht sehr geschätzt. Man bedient sich desselben oft als Köder.~~Fig. 2. Der Bogmar. (Bogmarus islandicus.)~~Dieser Fisch, welcher zugleich eine Gattung bildet, hat eine lange, vom Kopf bis zur Schwanzflosse reichende, Rückenflosse, die Brustflossen sind klein, die Bauch- und Afterflossen fehlen. Die Zähne sind schneidend und spitzig. Der Körper ist schwerdtförmig, silberfarbig, mit hinfälligen Schuppen bedeckt; zwischen den Augen, auf dem Nacken, Rücken, und über den Schwanz sind schwarze Flecken; die Seitenlinie wird aus kleinen höckerförmigen Schuppen gebildet und ist gegen den Schwanz hin mit kleinen Stacheln besetzt. Der Kopf ist abgestumpft und zusammengedrückt. Er kömmt an der Küste von Ireland vor, ist selten und wird, weil die Raben sein Fleisch nicht fressen, von den Bewohnern für giftig gehalten.~~Fig. 3. Der Regalek. (Regalecus Glesne.)~~Dieser Fisch zeichnet sich vor andern seiner Gattung durch einen langen, am Ende etwas breit werdenden Faden aus, welcher neben den Brustflossen befestigt ist. Er hat zwei Rückenflossen, eine vordere kleinere, und eine hintere, mit der Schwanzflosse vereinigte. Der ganze Körper ist silberfarben mit schwarzen Puncten. Die Kinnladen sind mit zahlreichen Zähnen besetzt. Dieser an der Küste von Norwegen vorkommende Fisch wird beträchtlich gross.~~Fig. 4. Acinacea notha.~~Der ganz allein eine Gattung bildende Fisch, hat einen länglichen, an den Seiten zusammengedrückten, schuppenlosen Körper; der Scheitel ist abgeplattet und man bemerkt auf ihm eine Furche. Die untere Kinnlade ist länger, als die obere; vorn am Gaumen sitzen fünf Zähne. Die Zwischenräume zwischen der Rücken-, After- und Schwanzflosse werden durch falsche Schwimmflossen ausgefüllt. Die Farbe ist unansehnlich, schwärzlich, oben nach dem Rücken zu in's Bläuliche schimmernd; Körper und Kopf sind an den Seiten graulich und zuweilen mit silberfarbigen Flecken bezeichnet. Der Fisch lebt im Atlantischen Meere zwischen den Tropen und ist sehr gefrässig.~~
Ad99998 11 021aAd99998 11 021a.jpgBauchpilze. (Gasteromyci.)~~Bei diesen Pilzen, welche zu der zweiten Ordnung der Pilze gehören, bildet sich eine häutige Blase aus einer schleimigen Masse, welche schnell gerinnt; der Inhalt dieser Blase oder Hülle (Peridium) besteht aus Körnern (Sporuln) mit oder ohne Fäden. Man unterscheidet Luftbauchpilze, welche sich über, und Erdbauchpilze, welche sich unter der Erde entwickeln.~~Fig. 1. Der Nachtstäubling. (Licea strobilina.)~~Dieser Pilz besteht aus einer eiförmigen oder runden, glatten, braunen Hülle (Peridium), in welcher schwefelgelbe Körner enthalten sind, und wächst auf der innern Seite faulender Tannenzapfen von Pinus Abies und picea. a. natürliche Grösse; b. vergrössert.~~Fig. 2. Der Hufpilz; Hufstäubling. (Onygena equina.)~~An verwitterten Pferdehufen und Hufeisen, auch zwischen beiden. a. zeigt die vergrösserten Körner; b. den vergrösserten Pilz; c. derselbe im Durchschnitt.~~Fig. 3. Der Becherstäubling. (Craterium vulgare.)~~Hat eine braune Hülle mit einem weissen Deckel. Der ganze Pilz ist kaum 1/2 Linie hoch und hat einen hochgelben Stiel. a. natürliche Grösse; b. vergrössert.~~Fig. 4. Der Schnellpilz. (Sphaerobolus stellatus.)~~Hat die Gestalt einer festsitzenden Kugel und eine doppelte Hülle, ist blassgelb, in's Braune fallend, und wächst auf faulem Holze. a. zeigt die natürliche Grösse; b. den vergrösserten; c. den von der Seite geöffneten Pilz.~~Fig. 5. Die Hirschbrunst. (Scleroderma cervinum.)~~Von der Grösse einer kleinen Castanie, anfangs weich, späterhin steinhart, findet sich unter der Erde, in Wäldern. a-b. natürliche Grösse; c. aufgeschnitten.~~Fig. 6. Der Riesenbovist. (Bovista gigantea.)~~Ist blendend weiss, glatt, leicht, straff gespannt, wird später gelblich, oft zwei Fuss im Durchmesser, grünlich und platzt in Lappen auf, wobei innen ein faseriges, wolliges Gewebe erscheint, welches zu Stillung der Blutungen gebraucht wird. Er findet sich im Spätsommer oft auf Getreidefeldern oder auch auf Grasplätzen in hohen Gegenden.~~Fig. 7. Der gemeine Bovist. (Lycoperdon Bovista.)~~Ist rund, bauchig, zuweilen nach unten gedehnt und faltig, jung blendend weiss, im Alter bleigrau, die Körner sind rund. Im Alter zerplatzt er und wird dann, gehörig zubereitet, zu Feuerschwamm benutzt. a. zeigt ihn jung; d. älter; b. zerplatzt, alt, c. einzelne Körner in den Fäden.~~Fig. 8. Der Wiesenbovist. (Lycoperdon pratense.)~~Ein weicher, weisser, breiter, flachconvexer Pilz mit einem ganz kurzen Stiel. Er findet sich im Sommer nach dem Regen, auf grasreichen Hügeln, fast zur Hälfte in die Erde gesenkt.~~Fig. 9a. Der gefässförmige Bovist. (Lycoperdon excipuliforme.)~~Ist weiss, gross, von verschiedener Gestalt; sein Peridium mit spitzigen Warzen besetzt. Im Spätherbst, in Fichtenwäldern. b. aufgeschnitten.~~Fig. 10. Der stachliche Bovist. (Lycoperdon echinatum.)~~Ist kreisförmig, blassbraun, mit stachlichen Warzen besetzt und hat unten lange, weisse Wurzeln. Findet sich einsam in Buchenwäldern.~~
Ad99998 11 022aAd99998 11 022a.jpgDiese Eisenbahnen bestehen aus zwei eisernen, aus flachen Eisenstücken gemachten, Geleisen, deren Ränder hervorstehen, damit die Räder, nicht herabgleiten können; oder diese Geleise sind aus convexen Eisenstücken zusammengesetzt, wo dann die Räder Ränder oder Furchen haben, durch welche sie auf der Bahn gehalten oder geleitet werden. Diese Eisenstücke sind gewöhnlich etwa zwei bis drei Fuss lang, und da, wo sie mit einander vereinigt sind, auf eiserne, hölzerne oder steinerne Blöcke befestigt. Die Dicke der Stücke richtet sich nach der Last, die sie tragen sollen; die convexen sind immer viel stärker gegossen, als die flachen.~~Um nicht zu grosse Lasten auf diese Bahnen zu bringen, werden sie gewöhnlich auf mehrere durch Pferde oder Dampfmaschinen in Bewegung gesetzte Wagen vertheilt.~~Die Dampfwagen sind einfache, durch eine Dampfmaschine getriebene Wagen. Nämlich der in dem Dampfkessel a. gebildete Dampf treibt abwechselnd in den Cylindern b b. Stämpel in die Höhe, welche das Gestänge c c, in Bewegung setzen; durch letzteres werden die Räder d d. in Drehung gesetzt; diese greifen in das Kammrad e. ein, welches das Treibrad f. bewegt; die Zähne dieses letzteren greifen in die Zähne einer an der gewöhnlichen Eisenbahn i. noch angebrachten Kammbahn k k. ein, und da diese nicht weicht, so geht das Treibrad vorwärts, indem es immer in andere Zähne eingreift und so den ganzen Wagen vorwärts treibt. Zum bessern Verständniss dient die Tafel.~~1. Feuerheerd, - 2. Der Rauchfang, - 3. Die Dampfabführungsröhre.~~a. der Dampfkessel; b b. der Dampfcylinder; c c. Gestänge; d d. Räder; e. das Kammrad; f. das Treibrad; g g. das Gestell des Dampfwagens; h h. die eigentlichen Räder; i i i i. die gewöhnliche glatte Eisenbahn, auf welcher die gewöhnlichen Räder h und die Räder der Lastwagen laufen; k k k. die gezähnte Eisenbahn, in welche das Treibrad eingreift; U. gewöhnliche Kohlenwagen.~~Ein solcher leicht beladener Dampfwagen macht in der Stunde 10 Englische Meilen; wenn er dreissig Kohlenwagen hinter sich hat, wovon jeder mit 10 Centnern beladen ist, auf ebener Fläche doch 3 1/2 Engl. Meilen in einer halben Stunde.~~
Ad99998 11 023aAd99998 11 023a.jpgFig. 1. Keraudren's Flatterthier. (Pteropus Keraudrenii.)~~Dieses Flatterthier, welches bei der Erdumschiffung unter Capitän Freycinet auf den Marianischen Inseln gefunden wurde, ist ausgewachsen von einem Ende der Flatterhaut zum andern 2 Fuss bis 2 Fuss 5 Zoll breit. Kopf und Hals sind bis zu den Schultern schmutzig-gelb, der übrige Pelz, dessen Haare von verschiedener Länge sind, ist graubraun und schwarz melirt, die schmale Haut zwischen den Schenkeln und die eigentliche Flügelhaut sind schwarz. Die Ohren sind klein. Die Zehen der Vorderfüsse erhalten die Flügelhaut ausgespannt.~~Fig. 2. Das spitzschnauzige Flatterthier. (Pteropus rostratus.)~~Das Beiwort spitzschnauzig, rührt von der verhältnissmässigen Länge der Schnauze her. Die Länge des Thiers von der Nasenspitze bis zum Ende des Körpers beträgt 3 1/2 Zoll. Die Länge von einem Flügelende zum andern 11 Zoll 6 Linien. Der Kopf ist bis zu den Augen herab beinahe gleichförmig breit, wird aber hier plötzlich schmal und dehnt sich gleichsam zu einem Rüssel aus (die zwei Nebenfiguren zeigen ihn von oben und im Profil), welcher letztere mit einigen kleinen Borsten besetzt ist. Die Zähne sind scharf und zum Theil bogenförmig gekrümmt oder auch gerade. Die Zehen an den Vorderfüssen sind länger als an den hintern, und mit der Flügelhaut verbunden. Die Haut zwischen den Schenkeln ist sehr schmal und fast ganz in den Haaren verborgen, mit welchen der ganze Körper bedeckt ist. Die Farbe des Körpers ist braun, in's Isabellfarbene spielend. Diese Thiere vermehren sich beträchtlich und thun den Fruchtbäumen und Pflanzungen grossen Schaden. Sie kommen nur des Nachts zum Vorschein, den Tag über ziehen sie sich unter die Dächer alter Häuser, der Schoppen etc. zurück, doch fliegen sie auch bei hellem Tage herum. Das Weibchen scheint nur Ein Junges zu bringen, welches beständig, selbst wenn die Mutter fliegt, unter ihrem Bauche angeklammert bleibt. Das Fleisch wird, ungeachtet seines starken unangenehmen Geruchs, auf den Marianischen Inseln gegessen. Auch auf den Carolinischen Inseln findet man dieses Thier.~~Fig. 3. Das Flatterthier mit umfasstem Schwanze. (Pteropus amplexicaudatus, Geoffroy.)~~Das Merkwürdige bei diesem Thier ist der dem Schenkel an Länge gleiche und zur Hälfte in der Haut zwischen den Schenkeln versteckte Schwanz. Die Länge von einer Flügelspitze bis zur andern beträgt 16 Zoll. Der Pelz ist grauroth, bei'm Männchen mehr roth, bei'm Weibchen mehr braun. Rücken und Scheitel sind bei ersterm roth, bei letzterm braun. Das Haar ist kurz und sammtartig. Die Zähne scharf.~~
Ad99998 11 024aAd99998 11 024a.jpgSie wurden auf der unter Commando des Capitän Freycinet ausgeführten Umschiffung der Erde beobachtet; man konnte aber keinen fangen.~~Fig. 1. Der Rhinoceros-Delphin. (Delphinus Rhinoceros.)~~Hatte auf der Stirn ein Horn oder eine Flosse, welche rückwärts gekrümmt war, wie die Rückenflosse. Der Fisch war etwa noch einmal so gross als das gewöhnliche Meerschwein, und war oben auf dem Körper bis zu den Rückenflossen schwarz, mit weissen Flecken. Die Schnauze konnte man, weil der Kopf beständig unter Wasser war, nicht sehen. Man fand ihn zwischen den Sandwichinseln und Neu-Süd-Wallis und gab ihm, seiner sonderbaren Bildung wegen, den obigen Namen.~~Fig. 2. Der weisswangige Delphin. (Delphinus albigena.)~~Er ist schwarz und hat an jeder Seite des Kopfes einen weissen Streifen. Man beobachtete ihn zwischen Neuseeland und Cap Horn.~~Fig. 3a. und 3b. Der kreuztragende Delphin. (Delphinus cruciger.)~~Diese beiden Arten wurden in dem Meere zwischen Neuholland und Cap Horn gesehen. Sie hatten auf beiden Seiten des Körpers zwei breite weisse, der Länge nach laufende Streifen, welche rechtwinklich von einem schwarzen durchschnitten werden, wodurch von oben (Fig. 3b) gesehen, ein schwarzes Kreuz auf weissem Grunde gebildet wird. Man bemerkte nur eine einzige, ziemlich spitze Rückenflosse.~~Die Delphine halten sich, wenn sie ein Schiff bemerken, gern einige Zeit in seiner Nähe auf, verschwinden aber sogleich, wenn einer von ihnen verwundet wird.~~
Ad99998 11 025aAd99998 11 025a.jpgFig. 1. Gelbbrüstiger Bartkukuk. (Monasa tenebrosa, Vieillot.)~~Die Länge dieses Vogels beträgt nur 8 1/4 Zoll. Oben ist das Gefieder schwarz mit einem bläulichen Schimmer, der Schnabel schwarz, die Füsse schwarzgrau; der Steiss, eben so die Federn auf dem untern Theile der Schwanzwurzel weiss. An Kehle, Vorderhals und Brust, so wie oben an den Seiten grau; der Unterleib und untere Theil der Seiten kastanienbraun. Er ist in Guiana zu Hause, wo er in Bäumen, aber auch in der Erde nistet.~~Fig. 2. Philippinischer Spornfuss. (Centropus Bubutus, Horsfield.)~~Kopf, Hals, und Rücken, Brust, Unterleib und Schwanz dieses in Neuguinea, auf den Philippinen und Sundainseln, auf Madagaskar und in Afrika bis zum Senegal und in Aegypten einheimischen Vogels sind dunkelblau, stark in's Schwärzliche fallend, Oberkopf und Hals purpurroth, der Schwanz gelblichgrün, die Flügel rostroth. Der Schwanz ist keilförmig abgestuft. Diese Vögel leben meist in niedrigen Büschen einzeln oder paarweise und nähren sich besonders von Heuschrecken.~~Fig. 3. Kleiner Honigkukuk. (Indicator minor, Vieillot.)~~Er hat die Grösse und Gestalt des gemeinen Sperlings, ist auf dem Scheitel und dem obern Theil des Körpers olivengrün, mit gelb vermischt, die Schwungfedern rostbraun, braun und schwarz. Unter den Augen sieht man einen schwarzen Streifen in Form eines Backenbarts; Kehle, Vorderhals und Brust sind gräulich-olivengrün, der Bauch schmutzig-weiss; Schnabel, Augen und Füsse gelblichbraun. Er findet sich am Vorgebirge der guten Hoffnung und legt vier Eier in hohle Bäume.~~Fig. 4. Afrikanischer Courol. (Leptosomus Vouroudriou, Vaillant.)~~Das Männchen sowohl, als das Weibchen, welches stärker ist, haben einen grossen Kopf, weiten Schnabel und einen untersetzten Körper. Kehle, Vorderhals und Brust sind schön graublau, der Oberkopf schwarzgrün kupferglänzend, der Hintertheil des Kopfes und Halses mehr dunkelblau, die Rücken-, Steiss- und Flügeldeckfedern bläulichgrün, die grossen Flügelfedern blaugrün, Schwanz braungrün; der Schnabel ist an der Wurzel mit schwarzen Haaren besetzt, die Füsse sind gelblich. Diese Vögel finden sich im Lande der Kaffern, und wahrscheinlich legt das Weibchen nur zwei Eier.~~Fig. 5. Rostgrüner Malkoha. (Malcoha viridirufus.)~~Der Kopf ist bläulichgrau, die obern Theile des Halses und Körpers sind, so wie auch die Flügel, glänzenddunkelgrün; die untern Theile, der Bauch und Unterbauch kastanienbraun; der Vorderhals und die Brust rostroth, Hals, Rücken und Schwanz dunkelgrün, die Schwanzfedern am Ende dunkelroth. Der Vogel lebt auf Ceylon und nährt sich bloss von Früchten.~~
Ad99998 11 026aAd99998 11 026a.jpgDie hier abgebildeten Thiere gehören sämmtlich zu den eidechsenartigen Reptilien.~~Fig. 1. Der weisspunctirte Gecko. (Gecko guttatus.)~~Dieses äusserst merkwürdige Thier, dessen Vaterland ganz unbekannt ist, hat unten eine bräunlichweisse Farbe, oben ist es wie Milchkaffee gefärbt und hat auf dem Rücken und an den Seiten der Länge nach zwölf Reihen kleiner, runder, weisser Flecken. Jeder dieser Flecken hat in der Mitte eine grössere Schuppe, welche von kleinern umgeben ist. Ausserdem bemerkt man dicht hinter dem Auge, hinter dem Gehörgange, auf den Gliedern, auf der Schwanzwurzel und überhaupt dem ganzen übrigen Körper grössere oder kleinere Schuppen. Der Schwanz ist an der Wurzel ziemlich dick und mit sechs breiten Ringen versehen, wird aber nach hinten dünner. Jeder Fuss hat fünf lange Finger mit sehr deutlichen Nägeln.~~Fig. 2. Der Ostindische Gecko mit weissen Binden. (Gecko vittatus.)~~Dieses Thier, welches, den 3 Zoll langen Schwanz mitgerechnet, 7 1/2 Zoll lang ist, hat einen etwas platten, in der Schläfegegend breiten, an der Schnauze rundlichen Kopf, ziemlich grosse Augen und, wie der vorige, oben und unten grössere oder kleinere Schilde oder Schuppen, der Schwanz ist dünn und besteht aus Schuppenringen. Jeder Fuss hat fünf Finger mit ziemlich deutlichen Nägeln. Die Farbe des Körpers ist oben rostbraun, unten weisslich, über den Rücken läuft eine weisse Binde, welche sich gabelartig vorn theilt. Um den Schwanz sind fünf weisse Ringe. Das Vaterland sind mehrere Inseln des Indischen Meeres, auch Java und Sumatra.~~Fig. 3. Der Gecko mit gethürmtem Schwanz. (Gecko rapicauda.)~~Diese Eidechse ist grau von Farbe, unten heller und oben braungefleckt. Hinter jedem Auge bemerkt man einen weissen, brauneingefassten Längenstrich. Die Körperschuppen sind ganz klein, sehr zahlreich. Die halbhandförmigen Füsse haben 5 Finger mit Nägeln. Der Schwanz ist an der Wurzel wulstig, wird aber hinten dünner und läuft in eine Spitze aus. Das Thier findet sich auf den Amerikanischen Inseln.~~Die folgenden Eidechsen unterscheiden sich von den vorigen besonders durch die schmalen Zehen.~~Fig. 4. Milius's Phyllure. (Phyllurus Mylii, B.)~~Fig. 5. Cuvier's Phyllure. (Phyllurus Cuvierii, B.)~~Der erstere (Fig. 4.) ist roth mit weissen Puncten, schwarzen Querstrichen auf dem Nacken und der Schwanzwurzel und hat einen braunen Kopf; der zweite (Fig. 5.) ist mit braun-schwarzen, zum Theil stachlichen Schuppen bedeckt, unter dem Körper röthlichgelb, der Schwanz platt und blattähnlich. Sie finden sich in Australien.~~
Ad99998 11 027aAd99998 11 027a.jpgDiese merkwürdige Stadt liegt in einem fruchtbaren Thale einer Oase gleiches Namens in der grossen Afrikanischen Wüste, welche Saharah genannt wird. Der Boden des Thales ist sandig und thonig und mit Salz vermischt, und zwanzig süsse und eben so viel salzige Quellen strömen das ganze Jahr über. Ausserdem fallen in den beiden Wintermonaten häufige Regengüsse.~~Man vergleicht diese Stadt wegen ihres Ansehens und der vielen Menschen, welche in ihr beisammen leben, einem Bienenkorbe. Sie besteht aus zwei Theilen: der höherliegende wird von verheiratheten Männern mit ihren Frauen und Kindern, der tiefere von den Wittwern und mannbaren Jünglingen bewohnt. Die Häuser, welche meistentheils aus den Salzsteinen, die von den nahen Bergen herbeigeschafft werden, gebaut sind, scheinen, da sie sehr enge aneinanderstehen, gleichsam ein einziges grosses Gebäude zu bilden; die Strassen sind dabei so enge, das man oft die Leute am Tage mit Lampen gehen sieht. Die Häuser haben sehr kleine und wenige Fenster. Die Stadtmauern sind sehr, an einigen Stellen 60 Fuss hoch. In ihnen befinden sich 15 Thore. In der Stadt selbst befinden sich drei Brunnen, von welchen zwei salziges, der eine aber süsses Wasser in solcher Menge liefert, dass alle Einwohner reichlich von ihm versorgt werden. Auf einem eingehegten Platze am Fusse des Felsens, worauf die Stadt liegt, halten sich die hier durchziehenden Karavanen auf. Auch sind hier eine kleine Moschee und drei grosse Magazine, worin die Einwohner ihre zum Verkauf bestimmten Datteln aufbewahren.~~
Ad99998 11 028aAd99998 11 028a.jpgFig. 1. Das langgeschwänzte Isodon. (Isodon pilorides)~~Ist auf Scheitel, Rücken und an den Seiten schwarz, an Stirn, Nacken, Brust und Unterleib grau. Dieses den Meerschweinchen ähnliche Thier wurde vor einigen zwanzig Jahren von Südamerika oder den westindischen Inseln nach Philadelphia gebracht, wo sich noch die ausgestopfte Haut im Museum befindet. Es lebte von Vegetabilien, nahm seine Nahrung sitzend wie ein Eichhörnchen zu sich, und war gegen seinen Wärter zutraulich, gegen Fremde aber schüchtern.~~Fig. 1. a zeigt den Hirnschädel, Fig. b eine Reihe Zähne, c einen obern Backenzahn von der äussern, innern und vordern Seite.~~Einige Nordamerikanische Murmelthiere.~~Diese Arten leben sämmtlich von Wurzeln, Früchten und Saamen, graben sich in die Erde oder leben in Baum- und Felsenhöhlen, und bringen den Winter wahrscheinlich im Zustande der Erstarrung zu, sind übrigens aber unschädlich.~~Fig. 2. Das Franklin-Murmelthier. (Arctomys Franklinii.)~~Von der Grösse einer Ratte; von der Nase bis zum Schwanz 11 Zoll. Der Oberkörper hat eine bunte dunkelgraue Farbe; an den Seiten ist das Haar länger, weniger schwarz und nicht gelb überlaufen. Das Bauchhaar ist unten dunkel, oben schmutzig weiss; der Schwanz hat lange, schwarz und weiss gebänderte, an der Spitze weisse Haare, ist daher undeutlich schwarz und weiss gestreift, und bis zum Ende derselben 5 Zoll lang.~~Fig. 3. Das Richardson-Murmelthier. (Arctomys Richardsonii.)~~Fast so gross wie das vorige, nur etwas schlanker. Der Obertheil des Körpers ist mit weichen, kurzen, an der Basis dunkeln, an der Spitze rothbraunen Haaren besetzt; die an den untern Theilen sind von ähnlicher Beschaffenheit, nur etwas rostfarben; der Schwanz ist bis zu der Spitze der Haare 3 1/2 Zoll lang, schlank und dünn mit langen Haaren besetzt, welche an der Basis von der Körperfarbe sind, oben aber drei verschiedene Farben haben, schwarz, dunkel, an der Spitze licht gefärbt sind.~~Fig. 4. Das gestreifte oder Hood-Murmelthier. (Arctomys Hoodii.)~~Ist von der Nase bis zur Schwanzwurzel ungefähr 7 1/2 Zoll lang. Der ganze obere Theil des Körpers ist der Länge nach abwechselnd mit dunkelbraunen und schmutzig weissen Streifen gezeichnet, von denen die dunklern, zweimal so breit als die hellern, in der Mitte der ganzen Länge nach gleich weit von einander stehende schmutzigweisse Flecken haben; der mittlere dieser Streifen ist etwas breiter als die drei andern, an jeder Seite stehenden, von denen der tiefste etwas verwischt ist. Die untern Theile sind schmutzigweiss, etwas in's Rothbraune ziehend. Der Schwanz ist 2 Zoll lang und undeutlich braun und schmuzigweiss gebändert.~~
Ad99998 11 029aAd99998 11 029a.jpgFig. 1. Der Nasenhai. (Lamia cornubica.)~~Die Schnautze ist bei diesem Fische in eine lange conische Nase verlängert, welche das Ende des Kopfs bildet. Die Farbe ist schmutziggrünlich-gelbbraun, auf dem Rücken und an den Flossen dunkler, die Regenbogenhaut roth. Das Thier erreicht eine beträchtliche Grösse, so dass man es oft mit dem Haifisch verwechselt hat. Es lebt im Atlantischen Ocean, und scheint im Mittelländischen Meere viel gemeiner zu seyn, als der Hai. Zuweilen wird es an der Küste der Englischen Provinz Cornwall gefangen.~~Fig. 2. Das Meerschwein von Nizza. (Scymnus spinosus.)~~Der ganze Körper ist mit ungleich grossen, an der Wurzel breiten runden Höckern besetzt, welche oben eine oder zwei gekrümmte Spitzen haben. Dieser Fisch, welcher eine Länge von ungefähr 4 F. hat, lebt im Ocean und findet sich zuweilen bei Nizza in der Nähe des Ufers. Sein Fleisch hat keinen besondern Geschmack.~~Fig. 3. Der dunkelgefärbte Hai. (Squalus obscurus.)~~Der Kopf ist platt und breit; die Schnautze hat scharfe Ränder und ist an dem Ende abgerundet, und breit; die Zähne sind dreieckig und stehen dicht zusammen. An jeder Seite des Halses bemerkt man einen weissen Fleck. Die Nebenfigur bei a zeigt den Schwanz von oben; b. einen der untern Zähne; a, c. die Randeinschnitte; d. einen der obern Zähne; e. ein Auge mit der Nickhaut.~~Fig. 4. Das Meerschwein mit Bauchflossenstacheln. (Scymnus bispinatus.)~~Dieser Fisch ist nur 7 Zoll 4 Linien lang, von dunkelbrauner, fast schwarzer Farbe. Der hier abgebildete ist wahrscheinlich ein junger. Der Fisch wurde bei Isle de France gefangen. - a zeigt den Kopf mit einem kleinen Stück des Vorderkörpers von unten; besonders wird die Beschaffenheit des Mundes dadurch deutlich.~~Fig. 5. Der Menschenfresser mit schwarzen Flossen. (Carcharias melanopterus.)~~Ist beinahe 20 Z. lang; die Schnautze platt und gegen das Ende sehr abgerundet. (In der Zeichnung ist sie im Profil dargestellt, und daher mehr spitz), Fig. 5. a., wo der Kopf von unten gesehen wird, giebt eine richtige Vorstellung von derselben, so wie von der Bildung des Mundes. Die Farbe des Körpers ist ein gelbliches Aschgrau, die Regenbogenhaut gelb.~~Dieser Fisch kömmt von der Insel Vaigiu. Auf den Marianen, wo es über das Doppelte grössere giebt, stellen ihnen die Fischer desshalb nach, weil sie, die kleinen Fische, welche jene an seichten Orten mit der Angel fangen wollen, häufig fressen oder wild machen. Sie scheinen ein sehr feines Gehör zu haben; das Gesicht ist nicht so scharft.~~
Ad99998 11 030aAd99998 11 030a.jpgFig. 1. Curupita von Guiana. (Couroupita guianensis.)~~Dieser sonderbare, von Aublet beschriebene und abgebildete Baum wächst in den Wäldern von Guiana. Sein Stamm wird 3O bis 50 Fuss hoch. Die Blätter, welche zweimal jährlich abfallen, stehen abwechselnd und gedrängt am Ende der Zweige. Die ausserordentlich grossen 3 bis 4 Zoll im Durchmesser haltenden, schön purpurfarbigen Blüthen bilden über 1 Fuss lange dichte Trauben, welche meist an den dicken Aesten, zuweilen aber auch an den dünnen Zweigen sitzen. Die reife Frucht ist sphärisch, so gross wie ein Kinderkopf, im vollen Safte sehr schwer. Die äussere Fläche derselben ist braun und rostfarben, rauh und uneben; daher sie den Namen der Kanonenkugel erhalten hat. Ihre äussere vom Kelch gebildete Umgebung ist überall 5 bis 6 Linien dick, aussen hart, fast knöchern und ziemlich dünn, innen breiig, fleischig; sie schliesst eine ungeheure, die ganze Höhle ausfüllende Nuss von ihrer Form ein.~~Fig. 1. ein ganzer Zweig im Fünftel der natürlichen Grösse dargestellt; 2. Blüthenknospe; 3. Antherenträger der Knospe; 4. derselbe von unten betrachtet; 5. Blumenblatt; 6 unausgebildete Staubfäden; 7. derselbe ohne Anthere; 8. entwickelter Staubfaden; 9. entwickelter Antherenträger; 10. derselbe von unten befrachtet; 11. Fruchtansatz mit Stiel und Deckblättern; 12. derselbe ohne Kelchabschnitt und Deckblätter; 13. 14. Narbe; 15. 16. senkrechter und Queerdurchschnitt des Ovariums; 17. ein Stück des Ovariums mit seiner Placenta; 18. 19. ganze und queer durchschnittene Frucht; 20. 21. 22. Saamen ganz, queer und der Länge nach durchschnitten; 23. Embryo,~~Fig. 2. Der Curatari von Guiana. (Couratari guianensis.)~~Dieser grosse und schöne Baum hat abstehende Zweige mit abwechselnden, hängenden, kurzgestiellten, elliptischen, ganz glatten, ungefähr 3 bis 4 Zoll langen und 2 bis 3 Zoll breiten Blättern. Die Blüthen sind gross, schön weiss, leicht mit Purpur überzogen und bilden in den Blattwinkeln stehende Aehren, welche kürzer sind als die Blätter. Die Frucht ist eine holzige, längliche, erweiterte, fast glockenförmige Kapsel, auf deren Oberfläche überall weissliche Puncte zerstreut stehen. Sie enthält 8 bis 12 längliche, platte, am Rande häutige Saamen.~~Fig. I. ein ganzer Zweig, an dem man die Corolle mit dem Antherenträger sieht; Fig. II. ein Staubfaden; Fig. III. die Corolle; Fig. IV. der Kelch; Fig. V. u. VI. das Ovarium im senkrechten und Queerdurchschnitt; Fig. VII. Frucht; Fig. VIII. der Deckel derselben mit dem nach unten verlängerten Säulchen; Fig. IX. und X. der Saame mit dem Embryo.~~
Ad99998 11 031aAd99998 11 031a.jpgFig. 1. und 2. diejenigen, welche am 7. Mai 1822 zu Bonn fielen. - Die Heftigkeit des Hagelsturms war, wie uns der Oberbergrath Noeggerath mittheilt, so gross, dass nicht allein fast alle Fenster in dem District, wohin der Hagel fiel, zertrümmert wurden, sondern dass auch die Dächer der Häuser beschädigt wurden. Die Hagelsteine schlugen so heftig auf, dass die Schiefer auf den Dächern davon wie von Musketenkugeln durchlöchert wurden. Mehrere Menschen wurden verwundet, eine Menge wilder und zahmer Thiere getödtet, und die Weinberge sehr beschädiget. Die gewöhnliche Grösse der Hagelsteine war 1 1/2 Z. Durchmesser, bei einem Gewicht von fast 300 Gran. Wenn sie vollständig waren, was nicht immer der Fall war, so war die Form im Ganzen elliptisch oder zusammengedrückt kuglicht, mit einer Oberfläche, wie sie das Hirn warmblütiger Thiere zeigt. Sehr häufig war die Gestalt linsenförmig und erschien an den Enden wie durch Friction polirt. Die Massen hatten eine concentrische lamellöse Textur. In der Mitte war ein weisser, fast undurchsichtiger Kern von runder oder elliptischer Form, um welchen herum concentrische Lagen befindlich waren, die immer mehr nach aussen an Durchsichtigkeit zunahmen. Sie zeigten zu gleicher Zeit eine schöne sternförmig faserige Anordnung, welche von strahlartig gestellten Reihen von Luftbläschen herrührte. Fig. 1. zeigt die äussere Form, Fig. 2 den Durchschnitt eines solchen Hagelstücks, worran die concentrische Lagenstructur und die schöne Strahlenbildung zu sehen ist. Fig. 3 ist einer der Hagelsteine, der in der Richtung einer kürzern Axe durchschnitten ist.~~Im 13. Bd. der Bibliothèque universelle werden Hagelsteine beschrieben, welche ebenfalls die concentrische lagenartige Structur und die strahlenförmigen Zeichnungen wahrnehmen lassen. Fig. 4. ist der Durchschnitt eines Hagelsteins, welcher vom Capit. Delerosz beobachtet wurde. Die concentrische Lagenbildung ist nicht so deutlich als in den von Noeggerath gegebenen Figuren, was vielleicht davon herrührte, dass die Zeichnung bei Kerzenlicht gemacht werden musste, wo die Structur nicht so gut zu sehen war. In dem Hagel, welchen Hr. Delcrosz beobachtete, war die Oberfläche (an Fig. 4. zu sehen) mit pyramidalischen Formen besetzt, deren Spitzen durch anfangendes Schmelzen schon abgestumpft waren, während in den von Noeggerath untersuchten die Oberfläche mit unregelmässig gruppirten Kugelabschnitten bedeckt war. Wenn die Ecken und Winkel der Pyramiden abgeschmolzen sind, so wird die Form hervorgebracht, die Noeggerath mit der Oberfläche eines Hirns vergleicht. Wenn die Hagelmassen von der beschriebenen Structur von einander gespalten werden, so haben die Fragmente eine pyramidalische Form, wie in Fig. 5. und 6. dargestellt ist, und bilden dann das, was man als pyramidalischen Hagel beschrieben hat.~~In einem der Wernerian Society vorgelegten Schreiben des Hrn. Robert Lindsay an Hrn. P. Neill, befindet sich eine merkwürdige Nachricht von einem Hagelsturm, wo manche Hagelsteine eine pyramidale Form hatten.~~Die meisten Körner zeigten fünf Seiten oder Oberflächen, von welchen vier flach und die Seiten einer unregelmäfsigen Pyramide, die fünfte, sphärische, deren Basis bildete, (Fig. 7. und 8.)~~
Ad99998 11 032aAd99998 11 032a.jpgVom Baumeister Brunel, einem gebornen Franzosen, dessen Verdienste in seinem Vaterlande nicht anerkannt wurden, und der desshalb England, wo er die freigebigste Unterstützung fand, seine ganze Kraft widmete, rührt der schon zum Theil ausgeführte Plan einer Durchfahrt unter der Themse bei Rotherhithe, als der wohlfeilsten Methode, die beiden Ufer zu verbinden, her. Schon mehrere Versuche der Art wurden an demselben Flusse gemacht; allein sie misslangen wegen unzulänglicher Sicherheitsvorkehrungen.~~Ein Hauptpunct bei dem neuen Plane ist, dass in die Stelle der losgearbeiteten Erde sogleich das Gemäuer der Durchfahrt tritt, und dadurch das umgebende Erdreich in seinem natürlichen Zustande erhalten wird.~~Um auf diese Weise einen 34 F. breiten und 18 F. 6 Z. hohen Gang zu bilden, wird, nach Herrn Brunel's Plane, vor dem Gemäuer immer ein starkes Gebälke, wie man es auf der Tafel Fig. 1. und 2. sieht, hingeschoben. Durch dieses Gerüste soll der Boden nicht nur vor dem Stollen gestützt, sondern auch die Arbeiter nach allen Richtungen hin, geschützt werden. Das Gemäuer, welches aus Backsteinen errichtet wird, soll sich dicht an das Erdreich anschliessen, wie man in Fig. 1. und 3. bemerkt, und in demselben Maasse, wie das Gerüste vorrückt, schreitet auch das Gemäuer hinter demselben weiter. Da jedoch das Gerüste wegen der Reibung seiner äussern Seiten gegen die Erde nicht ungetrennt vorwärts getrieben werden kann, so besteht dasselbe aus 11 senkrechten Rahmen, von denen jeder, so wie der Boden vorne losgearbeitet ist, einzeln gerückt werden kann. Dieselben sind, um sie, sobald sie stille stehen sollen, an dem Gemäuer festzustellen, mit einem passenden Mechanismus zum Fortschieben versehen. Sechs von den Rahmen stehen zuerst fest, während die fünf dazwischenliegenden beweglich sind, um, je nachdem es erforderlich ist, vorgeschoben zu werden; dann werden die letztern festgestellt, damit die 6 andern nachrücken können.~~Damit eine gehörige Anzahl von Händen zugleich, und durchaus ohne Gefahr thätig seyn könne, ist jeder von den senkrechten Rahmen in drei kleine Zellen getheilt. (Vergleiche Fig. 1. und 2.) Auf diese Weise können 33 Männer mit fabrikmässiger Gleichförmigkeit und ganz unabhängig von einander arbeiten. Diese Zellen sind hinten offen und haben vorn nach der Erde zu einen aus kleinen Brettern bestehenden Laden, welche man nach Belieben einzeln herausnehmen, und wieder einsetzen kann.~~Die Erleuchtung der unterirdischen Gänge wird durch Gas bewerkstelligt, und die Einrichtung getroffen werden, dass für die Hingehenden der eine und für die Hergehenden der andere Gang bestimmt ist.~~Erklärung der Figuren.~~Fig. 1. Längendurchschnitt des mittlern Theiles der Durchfahrt, und des vor dem Gemäuer befindlichen Gerüstes.~~Fig. 2. Queerdurchschnitt des Gerüstes, mit Andeutung der Stellen; in drei der letztern bemerkt man die arbeitenden Bergleute.~~Fig. 3. Queerdurchschnitt des mittlern theils der Durchfahrt; wodurch die Einrichtung der beiden gewölbten Gänge verdeutlicht wird.~~Fig. 4. Grundriss der in die unterirdischen Gänge hinabführenden Schnecken.~~Fig. 5. Queerdurchschnitt des Flusses bei Rotherhithe.~~
Ad99998 11 033aAd99998 11 033a.jpgFig. 1 - 6. Gemeines Anoplotherium. (Thier ohne Waffen.) (Anoplotherium commune.)~~Von diesem fossilen Thiere, welches Cuvier, vermöge der an ihm gefundenen characteristischen Kennzeichen, zu den vielhufigen Thieren oder Pachydermen zählte, wurden in den Gypsbrüchen auf dem Montmartre bei Paris zu verschiedenen Zeiten einzelne Theile und mehr oder weniger vollkommene Skelette gefunden, aus denen dieser Zoolog nach und nach ein Ganzes zusammengesetzt hat, von dem wir mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen können, dass es mit dem früher in der Natur lebenden Originale, in Hinsicht der Form und Lebensart, die grösste Aehnlichkeit habe. Betrachten wir die auf unserer Tafel Fig. 1. bis 4 abgebildeten Gegenstände, aus denen Fig. 5. wieder hergestellt worden ist, so leuchten uns die Schwierigkeiten ein die sich einer solchen Zusammensetzung entgegenstellen, und wir wissen es dem Restaurator um so mehr Dank, diese Reste einer frühern Schöpfung aus der Dunkelheit hervorgezogen, und gleichsam zu einem organischen Ganzen verbunden zu haben.~~Erklärung der Kupfertafel.~~Fig. 1. Ein grosser Theil des Skelets vom Anoplotherium commune auf einem Stück Gyps. Man bemerkt hier einen grossen Theil des Kopfs mit den Zähnen, die Rippen, einen Theil der Beckenknochen, die Schwanzwirbel, ein Stück vom hintern Unterschenkel, einige Knochen von der Fusswurzel des Hinterfusses, und einige Gelenke der Zehen. An mehrern Stellen sieht man die Eindrücke verloren gegangener Knochen. - a. und b. Wirbel von dem äussern Theile des Schwanzes. Dieses ganze Stück wurde von den Arbeitern in den Gypsbrüchen auf dem Montmatre aufgefunden.~~Fig. 2. Grösstentheils dieselben Theile, nur vollständiger und besser erhalten. Vorzüglich sind hier die Rücken- und Lendenwirbel, welche bei dem vorigen Exemplar fehlen, der Kopf und mehrere Fussknochen deutlicher zu sehen. Bei a. bemerkt man die Ergänzung des hintern Oberschenkels.~~Fig. 3. und 4. Die Köpfe der in den beiden ersten Figuren dargestellten Skelette einzeln, und im Profil, um die einzelnen noch erhaltenen Theile besser zu sehen. Besonders sind in Fig. 3. der Ober- und Unterkiefer vollkommener erhalten. In Fig. 4. ist der Stand und die Bildung der Zähne vorzüglich deutlich.~~Fig. 5. Das restaurirte Skelett. Nur die Halswirbel fehlen, welche bei'm Ausgraben verloren gegangen waren.~~Fig. 6. Wahrscheinliche Gestalt des Thieres im Leben.~~
Ad99998 11 034aAd99998 11 034a.jpgFig. 1. Netzförmiger Corallenpolyp. (Melitaea textiformis.)~~Hat einen kurzen, knotigen, nicht sehr ästigen Stamm, welcher sich bald in sehr dünne, fadenförmige, warzige Aeste theilt, die unter sich zusammentreten, und ein geisselartiges einfaches oder in mehrere Theile getrenntes Netz bilden, dessen Maschen alle lang sind; die Farbe zieht vom Weissen in's Gelbe, vom Orangegelben in's Rot he; die Grösse beträgt 7-11 Zoll.~~Fig. 2. Quirlförmiger Corallenpolyp. (Mopsea verticillata.)~~Die Aeste sind gefiedert, die kleinen Aeste einfach und lang, die Polypen zurückgebogen und hakenförmig. Das Vaterland dieser Art ist Australien.~~Fig. 3. Königscoralle. (Isis Hippuris.)~~Sie besteht, wie alle diese, mit einer Rinde überkleideten Corallenpolypen, aus einem Centraltheil, der sogenannten Axe, und einem äussern Theil, der Rinde. Erstere wird aus abwechselnden steinartigen und hornartigen Gelenken von verschiedener Grösse und Durchmesser gebildet. Die steinartigen Gelenke sind weiss, etwas durchsichtig, haben mehr oder weniger tiefe Längsfurchen und sind zuweilen grösser, gewöhnlich aber kleiner, als die hornartigen Gelenke. Diese sind immer undurchsichtig, dunkelschwarz, und werden von ersteren sehr leicht getrennt.~~Die Rinde ist, wenn der Polyp noch lebt, weich und fleischig, wird aber bei'm Austrocknen kreideartig und zerreiblich, sitzt nicht an der Axe fest, und trennt sich so ausserordentlich leicht davon, dass mehrere Schriftsteller bezweifelt haben, ob sie je ganz vorhanden sey. Diese Rinde ist in der Natur, wo sie den Stamm und die Aeste der Polypen überzieht, mit einer Menge kleiner glänzend gefärbter Polypen besetzt; sie ist, sowohl wenn man sie eben erst aus dem Meer bringt, als auch ausgetrocknet, sehr dick, porös, und weisslich. Dieser Polyp findet sich fast in allen Meeren. Fig. 3. zeigt den Stamm mit einem Ast, welcher noch mit der Rinde überzogen ist. -Fig. 3.a einen vergrösserten Zweig mit der ihn einschliessenden Rinde im Längendurchschnitt. - Fig. 3.b. denselben, von der innern Seite der Rinde, nach herausgenommenen Gelenken. - Fig. 3.c. denselben vergrössert im Queerdurchschnitt.~~Fig. 4. Schlanke Coralle. (Isis gracilis.)~~Hat eine flach aufliegende Wurzel; Stamm und Aeste sind cylinderförmig, letztere in sehr geringer Anzahl vorhanden; die steinigen Glieder des Stammes nahe an einander, wenig dick, die an den Aesten sehr in die Länge gezogen; beide durchsichtig, ganz glatt und weiss, breiter als die hornartigen; die Rinde kennt man nicht; die Grösse beträgt ungefähr 6 Zoll. Sie findet sich bei den Antillen.~~
Ad99998 11 035aAd99998 11 035a.jpgFig. 1-9. Der nützliche Pandanus oder Pandang. (Pandanus utilis, Willdenow.)~~Dieser Pandanus, welcher auf der Insel Bourbon und auf Madagascar wächst, gegenwärtig aber auch in mehreren botanischen Gärten Europa's und Deutschland's, z. B. in dem zu Berlin, in dem zu Belvedere bei Weimar, im Warmhause angetroffen wird, hat einen baumartigen Stamm, welcher sich in dreizählige, zweitheilige Aeste vertheilt, an denen lange, am Rande und auf dem Rücken dornig gezähnte Blätter sitzen, welche sich von denen einer andern Art odoratissimus, nach Willdenow, besonders dadurch unterscheiden sollen, dass ihre Dornen rothgefärbt sind. Die männliche Blüthenrispe (Fig. 2) besteht aus mehreren einzelnen graubräunlichen Blüthenkätzchen, welche aus einer Menge einzelner oder büschelförmig zusammenstehender Staubfäden gebildet werden und von denen jedes ein eigenes Scheiden- oder Deckblatt hat. Das weibliche Blüthenköpfchen (Fig. 1.) ist aus einer Menge eckiger grüngefärbter Ovarien mit rothen Narben zusammengesetzt, welche zur Zeit der Fruchtreife sich etwas von einander trennen. Jedes derselben enthält mehrere Fächer, in welchen die Saamen parallel neben einander liegen. Die Scheidenblätter sind sowohl bei den männlichen, als bei den weiblichen Blüthen dreifach mit Dornen besetzt, nämlich zweimal an den Rändern und einmal auf der Mittelrippe. Jedes der Saamenkörner, welche eine längliche planconvexe Form haben, schliesst einen Embryo in sich, welcher in dem obern Theil desselben von Eiweiss umgeben liegt.~~Erklärung der Tafel.~~Fig. 1. der weibliche Blüthenkolben oder Kopf von drei Reihen dachziegelförmig übereinander stehender Scheidenblätter umgehen.~~Fig. 2. der männliche rispenartige Blüthenkolben, in welchem die Blüthenkätzchen von ihren Deckblättern umgeben, gedrängt beisammenstehen.~~a. die scheidenförmigen Deckblätter;~~b. der gemeinschaftliche Blüthenkolben oder Axe ;~~c. die Kätzchen.~~Fig. 3. ein Stück eines Kätzchens, an welchem man die theils einzeln theils büschelförmig stehenden Staubfäden bemerkt.~~Fig. 4. ein Staubbeutel, welcher den sogenannten Pollen oder Blumenstaub auswirft, mit einem Theil des Filaments.~~Fig. 5. eine senkrecht durchschnittene Frucht. Man bemerkt hier sehr deutlich, wie die sie zusammensetzenden, jetzt zu harten Kapseln gewordenen Ovarien an und nebeneinander gereihet sind und die sogenannte Placenta einschliessen.~~a. die Placenta;~~b. die Fruchthüllen (pericarpia).~~Fig. 6. eine einzelne Fruchthülle (Kapsel), der obere gleichsam deckelartige Theil ist grüngefärbt und man bemerkt an demselben die Narben.~~Fig. 7. eine Kapsel, queer durchschnitten, um die darin entfaltenen Fächer (a) und die Saamen (b) zu zeigen.~~Fig. 8. ein einzelnes Saamenkorn.~~Fig. 9. ein Saamenkorn der Länge nach durchschnitten. Man bemerkt darin den in dem obern Theile des Eiweisses liegenden Embryo oder Keim.~~
Ad99998 11 036aAd99998 11 036a.jpgSeit unserer vorigen Mittheilung über die Dampfschiffe (vergl. BB. N. CLXII) sind diese sowohl in Ansehung des Baues, als der Verbreitung vor Allem in Nordamerika bedeutend vorgeschritten. Den Missisippi und dessen Nebenflüsse befuhren schon im Jahr 1819, 50 größere oder kleinere Dampfschiffe; Philadelphia zählte 6, Neuyork 12. Von den zu dieser letzten Stadt gehörigen ist das schönste der~~Chancellor Livingston.~~Länge auf dem Verdeck 160 Fuss; Breite 34 Fuss.~~a. Das.Zimmer für die Frauen.~~b. Bedeckter Eingang mit kleinen Hütten an den Seiten und einer nach dem Esssaal I führenden Treppe.~~c. Hütte des Schiffcapitains, und der vordere Eingang zum Zimmer der Frauen.~~d. Bau über der nach dem Esssaal führenden Treppe.~~ee. Die Radbedeckung mit einem Zimmerchen an jedem Ende.~~f. Die Ruderdrille.~~g. Raum für das Gepäck der Reisenden.~~h. Verschlag über der Treppe zu der vordersten Kajüte.~~i. Dachfenster über der vordersten Kajüte.~~k. Vorzimmer.~~l. Die hintere Kajüte oder der Esssaal.~~m. Der Dampfkessel.~~n. Schenkzimmer. Gegenüber auf der andern Seite, ein Vorrathszimmer.~~Beigefügte Zeichnung wird von der Einrichtung des Dampfschiffes Canzler Livingston und von der Stellung der Dampfmaschine auf demselben einen deutlichen Begriff geben. Am Hintertheile des Schiffes, auf dem Verdeck ist ein Saal für weibliche Reisende mit 24 Betten; die übrigen Bauten auf dem Verdeck sind Verschläge, welche die Zugänge zu den Treppen umgeben und Raum für die Dienerschaft und die Sachen der Reisenden enthalten; über der Maschinerie befindet sich auch ein Haus.~~Unter dem Verdeck, nach dem Hintertheil des Schiffes zu, ist ein grosser und geräumiger Speisesaal mit zwei Reihen Betten an jeder Seite, in diesem Saal können 100-120 Personen speisen: demnächst sind schmale Durchgänge für das Schiffsgesinde und Vorratskammern. Die eine Seite längs der Maschinerie und dem Kessel wird von der Küche eingenommen, die sehr geräumig ist, und alle neuere Einrichtungen mit Brat- und Backöfen, Dampfkochgeschirren, Hähne zum Einlassen von heissem oder kaltem Wasser u.s.w. enthält. Eine Thür führt aus dem einen Ende der Küche in die vorderste Kajüte, worin drei Reihen Betten übereinander sind; sie hat auch durch eine Treppe Communication mit dem Verdeck. An der andern Seite; der Dampfmaschine und des Kessels sind Hütten für die Einheitzer, Aufwärter und Mägde. Die Matrosen wohnen vor der vordersten Kajüte; der Capitain hat seine eigne Hütte zum Verdeck, eben so wie der Steuermann und der Haushofmeiser, die ihre Wohnungen draussen über den Rädern haben.~~Hinsichtlich der Einrichtung und Ausmöblirung herrscht eine ausgesuchte, man könnte fast sagen überflüssige Eleganz. Das Getäfel besteht überall, wo es braun seyn soll, aus Mahagoni; von der nämlichen Holzart sind auch die Tische; die Geländer an den Treppen sind ebenfalls von Mahagoni, und alle Schlossbeschläge, Drücker und Thürangeln sind von Messing; alle Treppen und Fussböden sind mit Teppichen von gedruckter Leinwand bedeckt. Im Saal der Frauenzimmer sind rothseidne Gardinen mit sehr schönen Fransen, Bettzeug und Laken von der besten Art, und alle Betten haben feine weisse Decken von Piqué; drei schöne Trumeaux zieren das Zimmer. An beiden Seiten ausserhalb des Zimmers ist ein bedeckter Gang, so dass man bei Regenwetter um dasselbe herum spazieren kann.~~Die Betten sind im Saal der männlichen Passagiere nicht ganz so fein, aber doch auch sehr schön; von dem Saal der Frauenzimmer führt nach der hintersten Kajüte eine Treppe, welcher sie sich bedienen, wenn der Tisch gedeckt ist.~~Das Dampfschiff Chancellor Livingston fährt zweimal in jeder Woche von Newyork nach Albany.~~
Ad99998 11 037aAd99998 11 037a.jpgBenares, in der Provinz Allahabad, eine der grössten Städte Hindostan's, gilt bei den Hindus als die heiligste. Hier befinden sich ihre Haupt-Pagoden oder Tempel; hier wohnen ihre gelehrtesten und berühmtesten Braminen; hier ist der Mittelpunct und der Sitz der Hindugelehrsamkeit; hier findet man das berühmte Observatorium, welches auf Befehl des Kaisers Akber erbaut worden seyn soll; hier ist aber auch der Sitz des grössten Hinduschen Luxus.~~Benares ist eine der ältesten Städte Indien's. Es liegt am linken Ufer des 4/6 Meilen breiten Ganges, der hier eine Krümmung macht, breitet sich an seinem Ufer auf 1 Deutsche Meile aus, und fasst in mehr als 28,000 Häusern 580,000 Einw. 8,000 Häuser allein werden von Braminenfamilien bewohnt. Da die Stadt Benares auf einem ansteigenden Boden erbaut ist, der sich vom Ufer des Ganges an erhebt, so scheinen die Gebäude der Stadt sehr hoch zu seyn, wenn man sie bei'm Vorüberfahren aus den Booten erblickt. Lord Valentin rechnet auf Benares 12,000 massive Häuser, wovon viele 6 Stockwerk hoch aufsteigen: alle sind in einem äusserst barocken, dem Europäischen wenig zusagenden Geschmacke gebaut, alle haben Terrassen statt der Dächer, die Fenster sind nur schmal, aber um jedes Stockwerk läuft ein niedlich gearbeiteter Kranz von Schnitzwerk. Die besten Häuser stehen an den Kaien längs dem Flusse, die beständig von einer zahllosen Menge Volkes bedeckt sind, das hier nicht allein seinen Geschäften nachgeht, sondern auch in den Wellen des Flusses täglich seine Bäder nimmt. Einzig ist das Schauspiel, das die hier wogende Menschenmasse in ihren verschiedenen Gestalten und Trachten, die unter ihnen sich umhertreibenden nackten Fakire, die zierlichen Dewadaschis, die Menge von Gauklern, Taschenspielern etc. gewähren.~~Am östlichen Ende der Stadt erhebt sich die Hauptmoschee der Muhamedaner, die man zur Rechten auf der Kupfertafel mit ihren beiden Minarets und drei grossartigen Kuppeln aus dem reinsten weissen Marmor erblickt. Nicht weit davon ist auch eine Indische Pagode zu sehn, welche bedeutend aus ihrer senkrechten Stellung gewichen ist, da der reissende Strom das Fundament unterwaschen hat.~~Man erblickt ferner die grosse heilige Pagode Visvisor, zu der jährlich Hunderttausende von Pilgern strömen, mit ihren kleinern Pagoden, heiligen Hain und mit Treppen eingefassten Teiche, zu dem man Behufs der Abwaschungen hinabsteigt.~~
Ad99998 11 038aAd99998 11 038a.jpgFig. 1. Der grosse Molch oder Wassersalamander. (Triton (Salamandra) Alleghaniensis.)~~Dieses Thier wird gewöhnlich 15 bis 18 Zoll lang (das hier vorgestellte war 12 Zoll lang); die Körperfarbe ist blauschwärzlich, mit grössern oder kleinern Flecken gezeichnet. Der Körper ist plump, der Kopf nicht sehr lang, kolbig, die Schnauze breit, die Nase gleichsam doppelt, die beiden Vorderfüsse haben vier, die beiden hintern fünf Zehen, sämmtlich ohne Nägel, der Schwanz ist gleichfalls plump und einem Aalschwanz ähnlich, d. h. oben und unten etwas scharf. Dieser Molch lebt in den Flüssen und grossen Seen Nordamerica's und besonders im Alleghanyfluss in grosser Menge, und nährt sich von Wasserthieren, Krebsen, Schnecken u.s.w., verschluckt auch wohl kleine Kiesel.~~Fig. 2. Der Salamander mit ständigen Kiemen. (Triton lateralis, Say.)~~Die Thiere dieser und der folgenden Figur unterscheiden sich von dem vorigen durch die rothen am Halse befindlichen Organe (Kiemen), welche bei ihnen zum Theil oder ganz die Verrichtungen der Lunge besorgen, d.h. athmen. Der Körper des hier vorgestellten ist ebenfalls plump, der Kopf hinter den Augen dick, nach der Schnauze zu schmäler, letztere querabgestutzt. Die Grundfarbe des Körpers ist wie bei dem vorigen, von den Augen zieht sich ein schwarzer Streif zwischen den Augen hindurch, breitet sich an den Seiten aus und verliert sich vor dem Schwanze. An den Seiten des Halses sieht man die rothen Kiemen. Das Thier hat an jedem der 4 Füsse nur 4 Zehen. Lebt in americanischen Flüssen.~~Fig. 3. a. b. c. Der Höllensalamander. (Proteus lacuum,Mitchill.)~~Wird 12-18 Zoll und darüber lang, ist dick, plump, der Kopf dick, die Schnauze breit, von den 4 Füssen hat jeder 4 Zehen. Die Haut ist gleichsam mit Schleim überzogen, gefleckt, beinahe wie bei der Bachforelle. An den Seiten des Halses befinden sich rothe Büschel (Kiemen). Der Schwanz ist an den Seiten abgeflacht, und hat einen häutigen Saum. Es lebt im Wasser und wurde im Eriesee in Nordamerica gefangen, und nährt sich von Schnecken. Es kriecht oder schwimmt langsam, beinahe wie die Schlangen. Das Fleisch wird nicht gegessen, weil man es für giftig hält. a. zeigt das Thier auf dem Boden des See's kriechend; b. dasselbe von der Seite; c. von unten.~~
Ad99998 11 039aAd99998 11 039a.jpgFig. 1.-3. Die Kegelschnecke von Banda. (Conus Bandanus.)~~Fig. 1. zeigt das Thier in seinem Gehäuse. Dieses ist eingerollt kegelförmig, schwärzlich, mit kleinen weiss-, rosenroth- und blaugefärbten Flecken gezeichnet, 3 1/2 Zoll lang, mit einer besondern Haut überzogen, welche man den Mantel nennt. Das Thier hat ein Paar Fühlhörner, in deren Mitte man auf einem besondern Absatz die Augen bemerkt (Fig. 1. c. Fig. 2.c.c.). Der Kopf ist mässig gross und hat eine Art Rüssel, welcher schräg abgeschnitten ist, im Grunde des letztern befindet sich die Mundöffnung a. Das Thier athmet, mit Hülfe besonderer Theile, welche man Kiemen nennt (i.i.), deren Ausgang oder Respirationsröhre sich in g. zeigt. Den Theil, welcher demThiere gleichsam als Fuss dient, sieht man in e.e. - Fig. 2. stellt das Thier von unten dar. - Fig. 3. Die inneren Theile oder Eingeweide desselben, nachdem sie aus dem Gehäuse herausgenommen worden. Die Nebenfigur 3 a.? Das Thier lebt in der See.~~Fig. 4-6. Die Tigerporcellane. (Cypraea Tigris.)~~Diese Schnecke steckt in einem eiförmigen, auf der obern Seite gewölbten, an beiden Enden stumpfrunden, 4 Zoll 2 Linien langen Gehäuse, welches bläulichweiss, unten weiss, auf dem Rücken mit vielen schwarzen Puncten und einer geraden, rostrothen, über den Rücken weglaufenden Linie gezeichnet ist. Es ist mit einer ziemlich dicken Haut (Mantel) überzogen, welche an ihrem Saum oder Rand gefrans't ist. Das als Fuss dienende Organ, welches in allen 3 Figuren mit h. bezeichnet ist, legt sich, wenn sich das Thier in sein Gehäuse zurückzieht, der Länge nach zusammen. Der Kopf ist ziemlich undeutlich, aber gross und hat ein Paar Fühlhörner b.b., an deren Wurzel auf einem besondern Wulste die Augen sitzen. Der Mund a. liegt im Grunde einer Art von Rüssel. Diese Schnecke athmet, wie alle, durch Kiemen e.e. Fig. 4. zeigt das Thier von unten, - Fig. 5. Dasselbe von der obern und rechten Seite. - Fig. 6. Dasselbe von vorn gesehen. Die in der Beschreibung angegebenen Buchstaben passen auf sämmtliche Figuren. Das Thier lebt, wie das vorige, im Meere bei Madagaskar, Isle de France, Java etc.~~Fig. 7. 8. Die Mohrenkrone. (Voluta aethiopica.)~~Diese Schnecke ist in einem ei- oder kugelförmigen, 4 Zoll 2 Linien langen Gehäuse eingeschlossen. Der Mantel ist sehr dünn, an den Rändern dicker. Das Gehäuse sieht pomeranzengelb-zimmtbraun aus und hat keine Flecken. Der Kopf ist ziemlich gross; die beiden Fühlhörner Fig. 7. b. stehen ziemlich weit auseinander, hinter ihnen sieht man die Augen c. Das Athmungsorgan, oder die Kiemen g.g. haben ihren Ausgang in der Röhre bei e. Der Kopf endigt sich vorn in eine Art Rüssel, in welchem sich eine kleine spaltenförmige Mundöffnung befindet. Der dem Thiere zum Kriechen dienende Fuss l.l. ist sehr gross und kann nicht mit in das Gehäuse zurückgezogen werden. Diese Schnecke, welche sonst den Africanischen Ocean und den Persischen Meerbusen bewohnt, ist in der Seehundsbai bei Neuholland gefunden worden.~~
Ad99998 11 040aAd99998 11 040a.jpgDie in der beiliegenden Tafel abgebildeten Thiere, auch Meernesseln genannt, weil sie einen eigentümlichen, auf der Hand ein Brennen erregenden Saft bei sich führen, gehören zu einer merkwürdigen Familie. Ihr Körper ist im Allgemeinen ganz weich und gallertartig, und hat die Form einer Scheibe, welche man auch den Schirm oder Hut nennt, und von welcher am Rande meist eine Menge Fühlfäden abgehen, welche theils als Saugorgane, theils aber auch zu unbekanntem Gebrauch dienen. Von der untern Seite des Schirms geht häufig ein hohler Stiel ab.~~Fig. 1. Labiche's Cyanea. (Cyanea Labiche.)~~Diese Meduse, welche hier in natürlicher Grösse dargestellt ist, hat einen gewölbten Schirm, welcher oben mit Warzen besetzt, unten aber streifig ist, vier violette blattartige, ziemlich lange Anhängsel (Arme), und am Rande acht lange, röthliche Fühlfäden. Sie kommt aus den heissen Gegenden des stillen Meers.~~Fig. 2. Gabert's Dianäa. (Dianaea Endrachtensis.)~~Ist rosenroth, der Schirm halbkugelig, an der Basis mit sechs blassrothen bogenartigen Streifen, der Stiel lang, rüsselförmig, und hat am Ende 3 oder 4 Blättchen; am Rande entspringen 6 sehr lange rosenrothe Fühlfäden. Sie ist in natürlicher Grösse dargestellt, und wurde an der neuholländischen Küste gefangen.~~Fig. 3. Debaut's Dianäa. (Dianaea balearica.)~~Etwa 3 Zoll im Durchmesser, halbkugelförmig, sehr durchsichtig, von dem-Ursprung des Stiels gehen rothe Streifen nach dem Rande des Schirms; sie hat nur zwei kurze Fühlfäden. Wurde zwischen der spanischen Küste und den Schleuderinseln gefangen.~~Fig. 4.u. 5. Die graue Aequorea. (Aequorea grisea.)~~Ist hier in natürlicher Grösse dargestellt, ist grau und bildet einen Kugelabschnitt. In der Mitte von 12, an der untern Seite befindlichen, ziemlich dicken kurzen Fühlfäden liegt der Mund. (Fig. 5.). In der Nähe der Admiralitätsinseln gefunden.~~Fig. 6. Halbrosenfarbene Aequorea. (Aequorea rosea.)~~Hat etwa 2 Zoll im Durchmesser; der Schirm ist durchsichtig, leicht gewölbt, der Rand lappenförmig eingeschnitten, zwischen den Einschnitten gehen 12 rosenfarbene Fühlfäden ab. Die Mundöffnung ist sehr gross. Lebt nicht weit von der Küste von Neu-Guinea.~~Fig. 7. u. 8. Aequorea mit blauen Rändern. (Aequorea cyangramma.)~~Hat nicht viel über einen Zoll im Durchmesser; der Schirm ist schwach gewölbt, durchsichtig, mit einigen blassrothen Streifen, der Rand mit einem schönen blauen Streif verziert; von ihm gehen 12-20 ziemliche dicke, nicht sehr lange Fühlfäden ab. Mund rund und eng. Bei den Admiralitätsinseln gefangen.~~Fig. 9. Guerin's Cephea. (Cephea capensis.)~~Halbkugelförmig, blau mit rothdurchscheinenden Eierstöcken; acht bläulich gefärbte Arme erstrecken sich über den Schirm hinaus, die Saugnäpfchen sind schwach carmoisinfarbig. Wurde im März 1813 in der Tafelbai gesehen.~~
Ad99998 11 041aAd99998 11 041a.jpgDiese Catacomben oder Leichengewölbe bestehen aus einem weiten Raume unter der Erde, welcher in Gallerien getheilt ist, an denen man ringsum viele Nischen bemerkt, in welchen die Leichname aufgestellt werden. Der ganze Raum ist übrigens reinlich und luftig. Jede der Nischen enthält einen, durch die Austrocknung in seinen Gesichtszügen und äusseren Formen meist sehr entstellten menschlichen Leichnam, und die Gesammtzahl solcher Todten beträgt wohl an 2000. Ausser diesen Nischen, erblickt man noch viele Särge, in welchen Adlige in ihrer Hofuniform liegen. Am Ende der grossen Gallerie, oder des Corridors, sieht man einen Altar, dessen Vorderseite mit menschlichen Zähnen, Schädeln und andern Knochen ausgelegt ist. Am Ende der einen Gallerie befindet sich ein kleines Zimmer, der Ofen genannt, worin Leichname, in verschiedenen Zuständen von Verwesung begriffen, getrocknet werden.~~
Ad99998 11 042aAd99998 11 042a.jpgFür diese Erfindung hat das Parlament dem Hauptmann Manby zu Yarmouth eine Belohnung von 6,000 Pfund Sterling bewilligt; und an den gefährlichsten Theilen der Englischen Küste ist sie seit mehrern Jahren schon mit dem besten Erfolg angewendet worden. Die häufigsten und schlimmsten Fälle von Schiffbrüchen sind diejenigen, welche sich in einer Entfernung von 150 bis 600 Fuss von der Küste ereignen, weil dann die Menschen, wenn sie an's Land zu schwimmen versuchen, entweder durch die Heftigkeit getödtet werden, mit welcher sie von den Wogen gegen das Ufer geworfen werden, oder weil sie von der Brandung zurückgeworfen werden und, trotz ihrer Anstrengungen, ertrinken müssen. Hauptmann Manby befestigt an ein Tau eine Kugel und schiesst diese nach dem gestrandeten Schiff. Indem er auf diese Weise eine Communication zwischen dem Schiff und dem Lande bewerkstelligt hat, so ist es nun leicht, mittelst des Taues andere Sachen nach dem Schiffe hinzubringen, wodurch es der Schiffsmannschaft möglich wird, an's Land zu kommen. Fig. 1. ist ein eiserner Mörser, der mit der Unterlage 2 1/4 Centner wiegt, leicht von zwei Menschen auf einer Tragbahre fortgeschafft werden kann und im Stande ist, eine 24 pfündige Kugel, mit einem 1 1/2 Zoll dicken Tau daran, 500 Fuss weit, und wenn das Tau etwas dünner ist, 640 Fuss weit gegen den heftigsten Wind anzuschleudern. An einem solchen Tau kann man ein Boot vom Lande nach dem Schiffe bringen, und diess ist oft nothwendig und von der grössten Wichtigkeit, da nicht selten das Schiffsvolk durch Anstrengungen so erschöpft oder durch Kälte so erstarrt ist, dass es zu seiner eigenen Rettung nichts mehr zu thun im Stande ist. Manby bedient sich zweierlei Kugeln. Die einen bestehen aus einer kurzen eisernen Stange mit einem Ring an dem einen Ende und mit dem andern in eine hohle eiserne Kugel befestigt, die dann mit geschmolzenem Blei ausgefüllt wird etc., s. Fig. 2. Die andere Art von Kugeln, Fig. 3. ist mit Widerhaken versehen, um in das Tauwerk oder irgend einen andern Theil des gestrandeten Schiffs einzugreifen. Den Widerhaken gegenüber befinden sich an dem Stiele noch andere Haken, wodurch verhindert wird, dass das einmal Gefasste ihr nicht wieder entgleiten kann. An die Kugel befestigt man ein Tau, oder auch starke Riemen, s. Fig. 2, welche bis dicht an den eisernen Ring zusammengeflochten werden müssen. Grosse Genauigkeit ist erforderlich bei dem Zurechtlegen des Taues vor dem Abfeuern des Mörsers. Auf einem ebenen Ufer kann leicht das Tau auf die Fig. 4. abgebildete Weise gelegt werden; jede einzelne Lage darf aber nicht über 4 Fuss lang seyn, weil sonst das Tau zerreisst. Man hat auch eine Vorkehrung getroffen, zurechtgelegte Taue aufzubewahren und von einem Orte zum andern, ohne eine Verrückung zu transportiren. Man bedient sich dazu eines Korbes, in welchem das Tau durch eine fest darüber geschnallte Decke in der gegebenen Lage erhalten wird. S. Fig. 5. Hat man eine Kugel mit einem Tau, s. Fig. 6., über das Schiff weggeworfen, so befestigt die Schiffsmannschaft das Tau an irgend einem festen Ort, und man kann alsdann an dem Tau ein Boot von dem Schiff an's Land, oder vom Lande nach dem Schiff hinbringen. Statt des Bootes kann man sich auch eines Korbes oder sogenannten Cots, Fig. 7., bedienen, der durch Korkholz oder angebundene leere und wohlverschlossene Tonnen schwimmend gemacht worden ist. Sollte weder ein Boot, noch ein solches Cot vorhanden seyn, so zieht man ein Stück Tau in's Schiff, und macht eine doppelte Schlinge daraus, und diese legt sich der Mensch dicht unter den Armen um die Brust, so dass der Knoten der Schlinge vorn auf's Brustbein zu liegen kommt, Fig. 8. Auf diese Weise befestigt wird er an's Land gezognen.~~Fig. 9. stellt einen Mann vor, der einen leichten Mörser nebst dem ganzen Rettungsapparat mit Leichtigkeit transportirt. Auf dem Rücken trägt er einen hölzernen Rahmen mit konischen Pflöcken, um welche einige 100 Ellen Leine gewunden sind. Ein zweipfündiger Mörser nebst Unterlage hängt an einem Riemen über die Schulter, und um die Brust geschnallt ist eine Büchse mit Patronen und Röhren zum Abfeuern nebst einem Glas mit Schwefelsäure, Lunten u.s.w. Das Ganze wiegt etwas über 32 Pfund. Die Kraft eines kleinen Mörsers soll übrigens noch bedeutend dadurch vermehrt werden, dass man der Kugel die Fig. 10. u. 11. dargestellte Form giebt. Die Schussweite soll dabei viel grösser seyn, als bei wirklichen sphärischen Kugeln. Ereignet sich ein Schiffbruch in einer so dunkeln Nacht, dass man nicht im Stande ist, die Stelle zu erkennen, wo das Schiff liegt, und folglich auch nicht mit dem Mörser darnach zu zielen, so pflegt Manby eine hohle Kugel, die gerade in den Mörser passt, aus vielfach übereinander geklebtem Patronenpapier verfertigt, mit etwa 50 Leuchtkugeln oder sogenannten Sternen und einer hinreichenden Menge Schiesspulver zu füllen, die Oeffnung mit einer Art Patrone zu verschliessen und in diese kleine Lunten oder Schwefelfäden zu befestigen, damit sie das Pulver in der Kugel entzünden und sie in einer Höhe von 300 Ellen zersprengen müssen. Siehe Fig. 11. Dadurch werden die Sterne weit umhergeworfen, und verbreiten über eine Minute lang ein solches Licht, dass man alle Gegenstände genau erkennen und den Mörser nach dem Schiffe hinrichten kann. Um ferner die Leute auf dem Schiff in den Stand zu setzen, die Richtung des Taues und die Stelle, wo es niederfällt, zu erkennen, bedient man sich einer hohlen Kugel, mit 4 Oeffnungen unterhalb des Ringes. Die Kugel wird mit einer brennbaren Masse angefüllt, welche bei'm Verbrennen aus jeder Oeffnung einen Strom des hellsten Feuers von sich giebt, s. Fig. 12. Die Oeffnungen werden mit einer Art Patrone verschlossen; bei'm Abfeuern entzünden sich letztere, und verbreiten durch das ausströmende Feuer in ihrem ganzen Flug ein solches Licht, dass man nicht nur die Kugel selbst, sondern auch das Tau, welches sie nach sich zieht, und alle umgebenden Gegenstände erkennen kann. Auch hat man ein besonders zweckmässiges Rettungsboot empfohlen, in welchem man, um es in jedem Falle schwimmend zu erhalten, an beiden Seiten leere Tonnen angebracht hat, und welches aussen mit Seitenbretern versehen ist, die so tief herunterragen, als der Kiel. Letztere dienen dazu, es in einer geraden horizontalen Richtung zu erhalten, wenn es von einem flachen Ufer abgeht oder an ein solches herankommt. Ausserdem sind noch eine Menge zweckmässiger Einrichtungen dabei angebracht. Ein solches Boot ist Fig. 13. abgebildet.~~
Ad99998 11 043aAd99998 11 043a.jpgFig. 1. Die gemeine Kameelfliege. (Raphidia ophiopsis.)~~Ein sonderbar gestaltetes, 1/2 Zoll langes Insect. Der Kopf glänzend schwarz, die Brust wie ein langer Hals aussehend, ebenfalls glänzend schwarz, so wie auch der Hinterleib, die Flügel bläulich und rosenröthlich die übrigen Theile gelb. Lebt in Deutschland an verschiedenen Orten, Gärten, Fichtenwäldern, vom Raube. Die Nebenfigur zeigt die Fliege in natürlicher Grösse.~~Fig. 2. Die Schlammnetzfliege. (Semblis lutaria.)~~Ist matt schwarz, der Kopf schwarz, hinter den Augen gelblich glänzend, Flügel durchsichtig, bräunlichgelb, Fühlhörner und Füsse schwärzlich. Findet sich häufig im Schilf. Die Larve lebt im Wasser.~~Fig. 3. Die italienische Faltenjungfer. (Ascalaphus italicus.)~~Kopf und Brust sind gelb, ersterer mit einem schwarzen Querstreifen hinter den Augen, die Flügel durchsichtig, bräunlichgoldgelb, mit einem schwarzbraunen Streifen und Flecken; die langen Fühlhörner und der Hinterleib schwärzlich. Das Männchen (s. Fig.) hat am After zwei Haken. Vaterland südliches Europa.~~Fig. 4. Die gabelschwänzige Perlfliege. (Perla bicaudata.)~~Fast 1 Zoll lang; Kopf, Brust und Hinterleib schwarzbraun mit gelben Linien, die Flügel schwach rosenroth schillernd, Füsse braun, Schwanzborste gelblich. Findet sich häufig an Flüssen im Rohr. Die Fische fressen diese Fliegen gern und sie dienen daher als Köder. Die Nebenfigur zeigt die natürliche Grösse.~~Fig. 5. Die goldäugige Florfliege. (Hemerobius chrysops.)~~Ein niedliches Insect, durchaus goldgrün mit kleinen schwarzen Flecken, die Flügel schwachrosenroth, mattgrün schillernd. Die Nebenfigur zeigt die natürliche Grösse. Lebt in Hölzern. Die Eier sitzen auf langen haarförmigen Stielen.~~Fig. 6. u. 7. Die Scorpionfliege mit dem Gabelschwanz. (Panorpa furcata.)~~Lebt in Nepaul in Asien und ist neuentdeckt. Ist roth, die Fühlhörner schwarz, die Flügel durchsichtig, mit schwarzen Flecken und Binden. Das Männchen hat einen Scheerenschwanz. 6 a. das Männchen von der Seite, b. der Scheerenschwanz desselben vergrössert, c. der Kopf vergrössert. 7. Das Weibchen von oben gesehen.~~Fig. 8. Der zweipunctirte Laushaft. (Psocus bipunctatus.)~~Ist sehr klein, (s. die Nebenfigur), blassgelb mit schwarzen Puncten und Flecken, die Flügel durchsichtig schwachgelb und bläulichgrün schattirt, auf den Oberflügeln zwei schwarze Puncte. In Deutschland am Ufer von Flüssen, aber auch auf Blumen.~~Fig. 9. Die Rüsselgrille. (Boreus hiemalis.)~~Nicht über 1 Linie lang, Kopf dunkelmetallisch glänzend, eben so auch die Brust, der Rüssel gelb, die Flügeldecken braunroth, Füsse braunroth. Das Weibchen hat keine Flügel, aber einen säbelförmigen Legestachel. Lebt im nördlichen Europa im Winter unter Moos und auf den Alpen in der Schneegegend. Das Männchen, das Weibchen vergrössert, die beistehende Linie zeigt die natürliche Grösse.~~
Ad99998 11 044aAd99998 11 044a.jpgFig. 1-6. Der Prevost'sche Chirocephalus. (Chirocephalus Prevostii.)~~Dieses sonderbargestaltete Thierchen, welches gewöhnlich 1 1/2 - bis 1 3/4 Zoll lang wird, lebt vorzüglich in trüben, stehenden, jedoch nicht faulenden Wassern, in kleinen Tümpfeln, Wassergräben etc. Es hat grosse, auf besondern Erhöhungen stehende Augen, zwei lange Fühlhörner und scheerenartige Organe am Kopfe, welche ihm statt der Hände dienen; der Körper desselben besteht aus 11 Abschnitten oder Ringen, von denen jeder ein Paar Schwimmflossen ähnliche Theile trägt. Der Schwanz wird aus 9 Ringen gebildet und endigt sich mit zwei langen ruderförmigen, wie Federbüsche aussehenden Schaufeln. Das Ganze sieht, da das Thier auf dem Rücken schwimmt, einem umgekehrten Kahn ähnlich, von welchem die Schwimmflossen die Ruder bilden. Diese Flossen dienen ihm aber nicht allein zum Schwimmen, sondern es treibt auch damit die Nahrungsmittel, welche es im Wasser findet, nach dem Munde hin. Das Thier lebt höchstens ein Jahr lang, vermehrt sich aber ausserordentlich stark. Das Weibchen legt zu mehreren Malen in der Zeit von einigen Stunden, ja selbst wohl einen ganzen Tag lang zu 100 bis 400 gelbliche kugelrunde Eier. Das Thier wirft mehrmals die Haut ab, ehe es völlig ausgewachsen ist.~~Fig. 1. zeigt das männliche Thier, völlig ausgewachsen, vierfach vergrössert.~~Fig. 2. Das Weibchen desselben, von unten gesehen, ebenfalls vergrössert.~~Fig. 3. Ein vor Kurzem erst ausgekrochenes. Die Schwimmflossen sind noch nicht ausgebildet, die grossen Augen fehlen noch, man bemerkt nur in der Mitte, zwischen den Fühlhörnern, ein einziges sogenanntes Nebenauge.~~Fig. 4. Das Thier nach der ersten Häutung.~~Fig. 5. Dasselbe kurz zuvor, ehe es seine völlige Grösse erlangt hat.~~Fig. 6. stellt den Kopf des Männchens von vorn oder unten dar, woran man die Fühlhörner, die grossen Augen und die Scheeren bemerkt.~~
Ad99998 11 045aAd99998 11 045a.jpgIn dem einst durch Handel blühenden Pompeji, das jetzt zumTheil wieder ausgegraben ist, findet man eine von der jetzigen ganz verschiedene Bauart: z. B. die Gassen sind so enge, dass kaum ein Wagen durchfahren konnte; die Häuser hatten keine Fenster mit Aussicht auf die Strasse; und Mauern verhinderten den Nachbar, zu bemerken, was in der anstossenden Wohnung vorging.~~Das hier vorgestellte Haus ist eines der grössten von Pompeji. Den Haupteingang zieren corinthische Säulen, und durch das Vestibulum (Vorhalle) gelangt man in den ersten Hofraum (Impluvium oder Cavaedium), der an beiden Seiten Zimmer (Cubicula) hat. Sie sind klein; wenige haben über 14 Pariser Fuss Länge und 10 Fuss Br.; die meisten sind noch kleiner; die Höhe beträgt von 12 bis 15 Fuss. Das Licht fiel gewöhnlich nur durch Thüröffnungen (Fauces) herein, die häufig, statt der Thür, einen Vorhang hatten.~~Aus dem ersten Hof geht man in einen zweiten oder, wie es hier angegeben ist, in einen grossen Saal (Exedra oder Tablinum), wo man Fremde empfing, im Sommer ass u.s.w. An den Seiten sind andere Zimmer zum Essen (Triclinium) und zur Aufstellung der Hausgötter (Lararium). An das Tablinum gränzt der Garten (Hortus), umgeben mit einem Porticus.~~Die andere Hälfte des hier abgebildeten Hauses machen die Wirtschaftsgebäude aus. Vorn an der Strasse ist, wie bei den meisten Häusern in Pompeji, ein Laden Fig. 1., mit einem steinernen Tische, auf demselben die feilgebotenen Waaren auszulegen. An den Wänden bei'm Eingange wurden, auf weissgetünchten Stellen, Bekanntmachungen aller Art angeschrieben.~~Der nächste Raum Fig. 2. stellt eine Bäckerei vor. Umher sieht man verschiedene Gefässe und in dem einen Winkel eine Handmühle aus festem Sandstein. Im anstossenden Raum Fig. 3. sind Krüge und Gefässe aus Stein gehauen, daher man es für ein Waschhaus erklärt. Es ist darin ein Heerd angebracht und in der einen Ecke sieht man einen Brunnen. Die Küche Fig. 4. liegt unmittelbar daran. An der einen Wand steht der Heerd, aber ohne Schornstein, und durch eine Oeffnung in der Seitenwand musste der Rauch hinausziehen. Die in Pompeji gefundenen Küchengeräthe waren aus Kupfer und den unsrigen, hinsichtlich des innern Ueberzuges, ähnlich, jedoch nicht verzinnt, sondern mit Silber plattirt.~~
Ad99998 11 046aAd99998 11 046a.jpgHavana liegt unter 23° 8' 15" nördlicher Br. und 295° 18' L. auf der Nordwestküste der Insel Cuba und der Südspitze von Florida gegenüber, und, wie alle Westindischen Städte, an dem niedrigen Gestade einer Bai. Nähert man sich ihr von der Meeresseite, so öffnet sich der schmale Eingang dieser Bai, zugleich der Eingang zu dem Haven, vor unsern Blicken: zur linken Seite springt eine felsige Erhöhung hervor, die eine ungemein starke und regelmässig befestigte Citadelle, el Morro genannt, trägt, und mit ihren Wachtthürmen und Leuchtthurm einen imponirenden Eindruck macht. Zur Rechten schützt ein kleines Fort, die Punta, den zwar schmalen, aber äusserst bequemen Eingang. Ist man unter den Canonen beider den 1/8 Meile langen und gewundenen Canal passirt, so befindet man sich in der fast eine Engl. Q.M. fassenden Bai, oder dem Haven, der, vor allen Winden gesichert, leicht 1,000 grosse Seeschiffe fassen kann, und so sicher ist, dass er für einen der besten auf der Erde gilt; im Hintergrunde breitet sich die Stadt aus und bietet einen der imposantesten Anblicke dar, die man sich denken kann. Alles beurkundet, dass man sich vor den Pforten einer grossen und reichen Stadt befindet, und das Geräusch und der Lärmen, der von den Kaien und den Schiffen entgegentönt, bezeugt das Leben und die Thätigkeit, die in ihrem Innern herrschen!~~Die Stadt selbst, aus welcher drei Thore in das Freie führen, nimmt eben keinen grossen Raum ein: sie hat durchaus gerade und regelmässige, zum Theil breite Strassen, allein diese sind schlecht gepflastert und unreinlich, daher wohl zum Theil die Faulfieber und andere Krankheiten rühren, die stets so grosse Verheerungen unter den Einwohnern anrichten. Die Häuser sind sämmtlich von Stein und einfach in Spanischem Geschmacke, mit Verandas, aber nur von 1 Stockwerke, indem das untere Geschoss bloss zu Waarenlagern und Boutiken dient. Eben so einfach, wie die Privatwohnungen, sind die öffentlichen Gebäude, wie die Intendanz, wo der Generalcapitän residirt, die Cathedrale, die Kirchen und Klöster.~~Havana besteht aus der Stadt und 5 Vorstädten, worunter de la Salad und des Serres die grössten sind: in diesen 6 Theilen stehen 3,678 Häuser. Die eigentliche Bevölkerung dürfte für 1817 nicht höher als 94,096 Köpfe anzuschlagen seyn, worunter 34,178 Weisse, 40,596 Farbige und 10,507 Soldaten.~~Lachende Hügel, die zum Theil bis an die Spitzen angebauet sind, Gärten, Villen und Wälder umgeben von allen Seiten die Stadt und die Bai, um welche rundum Magazine, Werfte und Promenaden zu sehen sind. Die Alameda ist schön und lang; sie besteht aus einer langen zum Fahren bestimmten Allee von Cocospalmen, in welche kleinere Alleen von Agrumen und andern Bäumen für die Fussgänger eingreifen, und gewährt eine entzückende Ansicht auf den Morro und Haven.~~
Ad99998 11 047aAd99998 11 047a.jpgFig. 1. Der Cuttub-Minar von Delhi.~~Der Cuttub-Minar ist ein steinerner Thurm, den man noch ziemlich gut erhalten in den Ruinen von Delhi, der alten Hauptstadt Indien's, antrifft. Seine Höhe beträgt 245 engl. Fuss und sein Umfang an der Basis 156 Fuss. Er hatte früher fünf Stockwerke mit einer Wendeltreppe von 304 steinernen Stufen, welche bis zur Spitze hinauf führten, aber der Erdstoss vom 30. Septbr. 1803 beschädigte das obere Stockwerk beträchtlich, stürzte einen Theil herab und warf die Ruinen auf die untern Treppen, so dass der Weg dadurch sehr behindert wird. Die Aussenseite des Thurmes scheint mit einem rothen Granit übermauert zu seyn. Jedes Stockwerk hat nach Westen eine Pforte. Man hat von der Spitze dieses Thurmes eine sehr weite Aussicht über eine ungeheure Ebene, in welcher das Auge, so weit es sehen kann, Ruinen prächtiger Gebäude und Grabmähler erblickt.~~Fig. 2. Der Palast des Königs von Delhi von der Seite der Hauptmoschee.~~Das erste Hauptgebäude am obern Ende einer breiten gepflasterten Strasse ist das Dewan-Aum, oder der Audienzsaal, welcher auf Marmorpfeilern ruht. Von hier kommt man auf einem hübschen Wege zu dem Dewan-Khass. Er steht auf einer Terrasse von Marmor. Die Vorderseite ist 150 engl. Fuss, und jede der beiden Flanken 50 Fuss lang. Das Dach ist flach, die Decke ist sehr schön gemalt und vergoldet, und wird von Reihen weisser Marmorsäulen getragen, woran sich feine Sculpturarbeit zeigt, und welche früher reich mit Mosaik geziert waren. In dem Mittelpuncte dieses herrlichen Gebäudes ist der Musnud, oder ein niedriger Thron. Nahe dabei liegt ein grosser 4 Fuss langer, 3 Fuss breiter und 2 Fuss dicker Block von reinem Crystall. Hier befinden sich ferner die königl. Bäder, welche drei geräumige Gemächer bilden, deren Dome von weissem Marmor sind und von der Kuppel aus durch Fenster von fleckigem Glas erhellt werden. Wände und Fussboden sind von Marmor und mit Mosaikfiguren von edeln Steinen verziert. Nicht weit von diesen Bädern ist die Privatmoschee des Königs, ein kleines herrliches Gebäude von weissem Marmor mit drei goldnen Kuppeln. Dieser Palast hat ungefähr 1 engl. Meile im Umfang.~~
Ad99998 11 048aAd99998 11 048a.jpgFig. 1. Der Bär aus den Chilesischen Anden. (Ursus ornatus.)~~Diess ist der erste in Südamerica entdeckte Bär. Sein Haar ist glatt und schwarzglänzend, die Schnauze schmutzig braungelb, zwei Halbkreise über den Augen und einige Stellen unter den Wangenknochen sind braungelb; die Backen, Unterkiefer, Hals und Brust bis zwischen die Vorderfüsse weiss; an den Seiten des Halses schmutzig graue Haare von grösserer Länge. Der Flaum oder das feinere Haar ist ganz braun. Die Schnurrhaare der Lippen sind schwarz, unter den Augen weiss. Die Schnauze ist kurz, die Nasenwurzel eingedrückt. Die Länge des Thiers beträgt 3 1/2 Fuss, die Höhe an der Schultergegend etwa 15 Zoll.~~Fig. 2. Der Malaiische Bär. (Ursus Malayanus.)~~Er ist der kleinste der Indischen Bären, hat einen runden Kopf, breite Stirn, eine kürzere Schnauze als der vorige. Das Haar ist kurz, glänzend, und liegt dicht an. Ueber den Augen sieht man einen braungelben Fleck, der im Alter verschwindet. Die Schnauze ist röthlich, auf der Brust ein röthlicher etwas herzförmiger Fleck. Diese Art ist zwar selten, aber dennoch weit verbreitet. Die kleinsten kommen aus Peru, die grössten aus Sumatra, wo sie den Cocosbäumen grossen Schaden thun, auf welche sie klettern und die Spitzen abfressen, um die Milch zu trinken. Er lässt sich leicht zähmen.~~Fig. 3. Der Tibetanische Bär. (Ursus Tibetanus.)~~Ein Bär, welcher in Silhet und Nepaul entdeckt worden ist. Er ist so ziemlich wie die übrigen gestaltet, hat aber einen dicken Hals; Stirn und Schnauze liegen in einer geraden Linie. Der Pelz ist, mit Ausnahme der Halsgegend und des Kopfs, glatt. Die Farbe ist schwarz. Unterlippe und Brustfleck weiss, letzterer Y-förmig, sich gegen die Schultern und zwischen die Beine bis an die Mitte des Bauchs erstreckend. Die Lippe fleischfarbig; die Schnauze mit röthlichem Schein. Die Klauen sind klein.~~Fig. 4. Der Sibirische Bär. (Ursus collaris).~~Er hat ein krauses Haar. Die Farbe ist hellgelbbraun, die Beine schwarz, auf den Schultern ein weisser Fleck oder Streif, welcher schmäler werdend bis zu den Beinen herabgeht. Der Vorderkopf ist mehr glatt und braun. Die Abbildung ist nach mehrern lebenden Exemplaren gemacht, welche aus Sibirien nach Paris gebracht worden sind.~~
Ad99998 11 049aAd99998 11 049a.jpgFig. 1. Der Jabiru vom Senegal. (Mycteria Senegalensis.)~~Dieser Vogel ist, wenn er seine vollkommene Grösse erreicht hat, weiss, die Schulterfedern, der Hals und die Füsse schwarz, der Schnabel weisslich, mit einer schwarzen Binde in der Mitte und einem Flecken auf jeder Seite des Halses bei den Jungen, an der Spitze roth; Kopf, Hals, Flügel und Schwanz sind graubraun, auf dem Rücken und dem untern Theile des Vorderhalses mit Weiss gemischt, die untern Theile sind weiss. Lebt am Senegal.~~Fig. 2. Der Maguaristorch. (Ciconia Maguari.)~~Das ganze Gefieder dieses Vogels ist, mit Ausnahme der grossen Schwungfedern, der Schultern, der grossen Flügeldeckfedern und der obern Schwanzdeckfedern, welche eine schwarze Farbe haben, schön weiss; der Schnabel ist an der Wurzel himmelblau, der übrige Theil desselben schwärzlich, die Regenbogenhaut wie Elfenbein weiss; die nackten Augenkreise roth; die Füsse blutroth. Die ganze Länge desselben beträgt 43 Zoll. Der Maguaristorch lebt in America, und soll auch bisweilen in Europa anzutreffen seyn.~~Fig. 3. Der weisshalsige Reiher. (Ardea albicollis.)~~Das Gefieder dieses Vogels, dessen Vaterland am Senegal ist, hat im Allgemeinen eine schwarzblaue Farbe, mit Ausnahme der Kehle, welche weiss ist; er trägt eine Haube von zerschlissenen Federn; die Rückenfedern haben eine gleiche Beschaffenheit und vereinigen sich in einen dicken Busch, welcher bis zur Schwanzspitze reicht; der Schnabel und die nackten Theile an den Seiten des Kopfs sind braun; die Füsse schwarz; das Weibchen dieses Vogels ist ganz schiefergrau und hat die langen zerschlissenen Federn nicht, auch sind der Schnabel und die nackten Stellen an den Seiten des Kopfs nicht braun, sondern, so wie die Füsse, schwarz.~~Fig. 4. Der Halsbandkranich. (Grus torquata.)~~Dieser Vogel, welchen Büffon für eine Spielart des gemeinen Kranichs hält, ist ungefähr 4 Fuss 3 Zoll hoch: sein Gefieder hat eine bläulich-graue Farbe; am Obertheil des Halses bemerkt man ein rothes, am untern Theile braungesäumtes Halsband; die grossen Schwung- und die Schwanzfedern sind schwarz, so wie auch der Schnabel; die Füsse haben gleichfalls eine schwärzliche Farbe. Das Vaterland des Vogels ist Ostindien.~~Fig. 5. Der Pfauenkranich. (Anthropoides pavonina.)~~Die ganze Länge des Vogels beträgt 2 F. 9 Zoll. Bei dem Jungen, welches hier abgebildet ist, sind die Haube, der Kopf und der Hals vor der ersten Mauser bis zur Mitte mit gelbrothem Flaum bedeckt, die Augen mit weissem, einen grossen Fleck bildendem Flaum umgeben; die Kehle ist ebenfalls weiss; der übrige Theil des Halses, die Brust und der Bauch sind schwärzlich; alle Federn dieser Theile haben rothe Spitzen, die untern Schwanzdeckfedern sind roth und weiss gemischt; die Schwanz- und die grossen Schwungfedern schwarz; die Schwungfedern der zweiten Ordnung ebenfalls schwarz mit rother Einfassung; die obern Flügeldeckfedern roth und weiss, jedoch mehr weiss; der Schnabel hellbraun, die Füsse etwas dunkler gefärbt. Dieser Kranich lebt auf der Africanischen Küste, am Senegal und in Guinea in der Gegend des Flusses Pounny.~~
Ad99998 11 050aAd99998 11 050a.jpgFig. 1. Der dreifarbige Gomphose. (Gomphosus tricolor, Freycinet.)~~Dieser sonderbar gestaltete Fisch ist 8 Zoll lang, 2 Zoll hoch und 9 Linien dick. Der ganze Körper und der obere Theil der Stirn sind mit grossen, ziemlich gedrängten, häutigen, an ihrer Spitze etwas dreieckigen, auf ihrer Fläche gestreiften Schuppen (s. Fig. 1a) bedeckt; kleinere sitzen an der Basis der Rücken-, der Schwanz- und der Afterflosse, und noch eine andere, ausserordentlich grosse Schuppe bemerkt man über den Brustflossen. Die Grundfarbe des Körpers ist bläulich-grün, die Spitze der Schnauze, das Auge, der vordere Theil des Rückens und alle Flossen sind schön gelb; über die Brustflossen läuft eine himmelblaue Binde, die Rücken- und die Afterflosse haben einen doppelten violetten Saum; die beiden äussersten Strahlen der Schwanzflosse sind bräunlich; auf der Achselgegend sieht man unten einen dunkelblauen Fleck, so wie auch auf allen Schuppen. Dieser Fisch kommt von der Insel Mowi, woher ihn der Capitän Freycinet erhalten hat.~~Fig. 2. Gaimard's Meerpfau. (Julis Gaimardi, Freycinet.)~~Das Auge ist röthlich, der Augenkreis am untern Theil seines Umfangs gestreift; die Rückenflosse roth und hat zwei kleine blaue Säume und blaue Puncte an ihrer Basis. Der Saum der Afterflosse ist gelb und von drei blauen Streifen durchschnitten; die Basis ist roth mit blauen Puncten. Die allgemeine Körperfarbe ist ein schönes Carminroth. Brust, Bauch, und der gegen den Nacken hin liegende Theil des Kiemendeckels braun. Der Fisch ist 9 1/2 Zoll lang und kömmt ebenfalls aus Mowi.~~Fig. 3. Der gelbfarbige Cheilinus oder Iru. (Cheilio auratus, Lacépède.)~~Dieser Fisch, hier in natürlicher Grösse abgebildet, ist an der obern Körperhälfte röthlich-braun, unter dem Bauche gelb; zwischen beiden Farben läuft eine schwarze Längsbinde. Die Schwanz-, die Afterflosse und die Brustflossen sind gelb, die Rückenflosse bräun-röthlich, wie der Oberkörper. Die Schuppen scheinen, so wie sie über einander liegen, viereckig, haben aber eine starke Spitze. Dieser Fisch kömmt von den Sandwichinseln; er findet sich aber auch auf Isle de France und hat ein weisses, wohlschmeckendes Fleisch, welches jedoch, der Häufigkeit des Fisches wegen, nicht sehr geschätzt ist.~~Fig. 4. Duperrey's Meerpfau. (Julis Duperreyi, Freycinet.)~~Der Kopf dieses Fisches ist blau; hinter den Kiemendeckeln bemerkt man eine breite röthliche Binde. Die Schuppen sind feingestreift und haben einen rundlichen Saum. Die Rücken-, die Afterflosse, die Mitte der Schwanzflosse, die Basis und das Ende der .Brustflossen sind blau; der übrige Theil des Körpers hat eine braune Farbe und eben solche Queerstreifen. Dieser Fisch findet sich auf den Sandwichsinseln.~~
Ad99998 11 051aAd99998 11 051a.jpgDiese Stadt gleicht bei'm ersten Anblick unter allen Städten Südamerica's am meisten einer Europäischen, und gewährt von den Bergen aus eine herrliche Ansicht; sie liegt in einem tiefen Thal, und hat wegen der vielen Seen, welche es umgeben, fast das Ansehen einer Insel. Um das Thal zieht sich ein hoher, von den mit ewigem Schnee bedeckten Cordilleren überragter Gebirgssaum. Aber der salzige Boden des Thals trotzt jeder Cultur, und die Gegend um die Stadt ist, einzelne Striche ausgenommen, so öde, dass man nicht glaubt, sich in der Nähe einer grossen Hauptstadt zu befinden. Auch die Vorstädte gewähren keinen erfreulichen Anblick; sobald man aber in das Innere der Stadt eintritt, zeigt sich Alles in einem ganz andern Lichte. Sie selbst ist von steinernen Mauern umgeben, und bildet ein grosses Viereck, welches von N. nach S. 4,340, von 0. nach W. 3,640 Varas im Durchmesser hält; Strassen, Plätze, Häuser sind grösser und schöner als die Europäischer Städte, oder stehen ihnen wenigstens nicht nach. Die Strassen sind durchaus gerade, regelmässig und breit, sehr gut gepflastert, und an beiden Seiten mit breiten Fussbänken versehen. Es herrscht in ihnen die grösste Reinlichkeit, und ihre nächtliche Erleuchtung ist vortrefflich. Unter den grossen Plätzen zeichnet sich der grosse Platz (plaça major) aus; auf diesem befindet sich die Ritterstatue Carl's IV., auf den übrigen und auf den Puncten, wo die Strassen zusammentreffen, prachtvolle Springbrunnen. Die meisten Häuser sind drei Stockwerk hoch, von gleicher Höhe und haben zwei Balconreihen mit eisernem oder bronzenem Geländer. Viele derselben sind mit buntscheckiger Malerei auf glänzendem Porzelane verziert, welches man auch an den Treppen findet, von denen viele stark vergoldet sind. Die Tempel und Kirchen, an der Zahl über 100, sind ausserordentlich prächtig. Unter ihnen zeichnet sich die Cathedrale aus, in welcher alles von Gold und Silber starrt; sie enthält unter andern zwei Muttergottesbilder, wovon das eine, goldne, 6,984 Castellanen, das andre, silberne, 38 Mark schwer ist. Unter den öffentlichen Gebäuden stechen besonders der jetzige Regierungspalast, die Münze, das vormalige Inquisitionsgebäude und das grosse Gefängniss hervor. Das Universitätsgebäude, die Bibliothek und der botanische Garten sind dagegen klein. Die Stadt zählte im Jahr 1823 148785 Einwohner. Ungeachtet der vielen Handwerker und Künstler behaupten Europäische Waaren doch immer den Vorzug, da die einheimischen meist schlecht gearbeitet sind. Die grosse Tabaksfabrik, welche 5000 Arbeiter beschäftigt, ist das einzige, was sich unter den Fabrik- und Manufacturanstalten auszeichnet. Der Handel ist von grossem Umfang und man rechnet, dass jährlich 30, 000 bis 40, 000 beladne Maulthiere abgehen und ankommen. Die Märkte sind mit allen Bedürfnissen reichlich versehen. Das Clima ist, da die Stadt auf einem Hochthale der Anden, 7008' über der Meeresfläche liegt, sehr mild, die Luft gesund. Daher herrschen gelbes Fieber und die Matlazuatl hier nicht. Die öffentlichen Promenaden, welche der Vicekönig Buccarelli um die ganze Stadt angelegt hat, sind wegen der kahlen Umgegend sehr nöthig und gereichen der Stadt zur grossen Zierde.~~
Ad99998 11 052aAd99998 11 052a.jpgDiess ist der Französische Name der jetzigen Hauptstadt Siam's; in der Siamesischen Spräche heisst sie Fon, die Europäer nennen sie sonst auch Bombasey. Sie liegt nahe an der Mündung des Menam, und war von je ein wichtiger Handelsplatz, besonders zu der Zeit (17. Jahrhundert), wo sie vermittelst Vertrags an die Franzosen abgetreten wurde, welche sie jedoch später wieder verlassen mussten. Seitdem ist sie der einzige Haven, den die Europäer, Chinesen und Malaien besuchen, und zugleich auch die Hauptstadt des Reichs und der Sitz des Monarchen geworden. Sie liegt an dem Bombasey, mit welchem einer der Mündungsarme des Menam zusammentrifft. Sie ist, wie meist alle Hinterindischen Städte gebaut, die Häuser liegen zu beiden Seiten des-Stroms, am dicksten auf der linken Seite, wo sie ordentliche Strassen bilden. Das Fort, welches einst die Franzosen besassen, liegt auch am linken Ufer, ist gross, und von einem Canale umgeben, welcher zur Fluthzeit Böte tragen kann. Die Häuser sind von Bambus gebaut und stehen, wegen der Ueberschwemmung, auf hohen Pfählen. Der königliche Palast, welcher im Fort errichtet ist und die Tempel des Sommona Condom, des Buddha, meist mit hohen Thürmen und Spitzen, vielem Schnitzwerk und Vergoldung, sind schon ansehnlicher. Crawford schlägt die Volksmenge der Stadt zu 150,000 Individuen an; früher war sie nicht so bevölkert. Es wohnen hier, ausser den ursprünglichen Landesbewohnern, Chinesen, Malaien und dergl. Die Chinesen wohnen meist auf dem Wasser. Die Stadt treibt starken Handel, und der Menam wird, so lange die Schifffahrt offen ist, beständig von einer Menge Yunken bedeckt: Chinesische Fahrzeuge laufen zu allen Jahreszeiten ein. Sie bringen Thee und Chinesische Manufacte, wogegen sie Salz, Pfeffer, Zucker, Thick- und Brennholz holen. Portugiesische, Holländische, Anamische u. Buggisische Schiffe holen Zinn, Blei, Elfenbein, Sapanholz, Bellachong (gewürzreiche Brühe), Vogelfedern, Calambac etc. Mit den Stapelwaaren: Zinn, Blei, Elfenbein und Sapanholz hat der Monarch das Monopol. Der König erhält von jedem fremden Schiffe zuerst ein Geschenk an Waaren, ehe die übrigen an einheimische Kaufleute verkauft werden dürfen. Ausserdem muss von den verkauften Waaren 8 pCt., und ein sehr starkes Havengeld erlegt werden. Aber demungeachtet bleibt der Handel immer noch sehr vortheilhaft. Das Clima ist gesund, die Hitze im Sommer aber zuweilen 96° F., im Winter fällt der Thermometer selten auf 72°. Nahrungsmittel sind wohlfeil und in Menge vorhanden. Die Umgegend wird von mehr als 1000 Canälen durchschnitten, auf welchen beständig viele Boote fahren, wodurch die Landcommunication vermittelt wird.~~
Ad99998 11 053aAd99998 11 053a.jpgFig. 1. Der Bangsring. (Tupaia Javanica).~~Dieses behende Thierchen hat von der Nasenspitze bis zur Schwanzwurzel eine Länge von 6 Zoll 5 Linien, einen länglichen, etwas platten Kopf, eine kegelförmige, an den Seiten etwas zusammengedrückte Schnauze; die Nase ist stumpf und nackt, die Nasenlöcher liegen an den Seiten derselben. An der Oberlippe stehen viele kurze feine Haare und an den Backen und am Kinn einzelne Schnurrhaare; die Augen sind gross und hervorstehend und liegen zwischen den Mundwinkeln und dem Scheitel des Kopfs in der Mitte; die Pupille ist kreisrund, die Iris dunkel gefärbt, die äussere Ohrmuschel ist breit. Der Bangsring hat sich bis jetzt ausschliesslich auf Iava gefunden und lebt, nach seinem Zahnbau zu schliessen von animalischer Nahrung, obgleich er, nach der Angabe der Eingebornen, auch Früchte fressen soll.~~Fig. 2. Der Tupay-Tana. (Tupaia Tana).~~Sie ist die grösste der bis jetzt entdeckten Arten dieser Gattung, indem dieselbe, von der Nasenspitze bis zur Schwanzwurzel 10 Zoll 5 Linien lang ist, wovon 2 Z. 6 L. auf den Kopf kommen. Sie unterscheidet sich von T. Javanica schon im Bau der Zähne, indem die Eckzähne länger und sämmtliche Backenzähne auf der Kronenfläche mit Reissspitzen versehen sind: ein Character, welcher mehr auf animalische als vegetabilische Nahrung hindeutet. Die rüsselartig verlängerte Schnauze ist bei dieser Art von besonders auffallender Länge, welche die des Kopfs um ein Dritttheil übertrifft. Die Nase hat eine braune Farbe, ist an den Seiten etwas zusammengedrückt und ragt beträchtlich über die Oberlippe hervor. Der Kopf ist in der Gegend zwischen den Augen und Ohren etwas plattgedrückt, der Hals eben so dick, und daher die Grenze zwischen beiden nicht deutlich. Die Augen sind gross und hervorstehend; die Pupille ist kreisrund, die Iris dunkel gefärbt. Das Vaterland ist Sumatra. Das Thier ist, wie die andern Arten, geschickt im Klettern.~~Fig. 3. Der Tanrek oder ungeschwänzte Borstenigel. (Centetes ecaudatus, Illiger).~~Dieses Thier ist ungefähr 4 Zoll lang und hat im Allgemeinen die Form des gemeinen Igels, nur dass der Körper etwas mehr langgestreckt ist. Der Schwanz fehlt dem Thiere gänzlich. Auf dem Scheitel, dem Hinterhaupte, auf dem Halse und den Schultern stehen Stacheln, welche oben und unten gelblich und in der Mitte schwarz sind; der ganze übrige Körper ist mit langen Borsten von gleicher Färbung mit den Stacheln, unter denen man einige ganz weisse und ganz schwarze bemerkt, bedeckt; die weissen und schwarzen sind von vorzüglicher Dicke und Länge. Die Schnauze, Kehle, Brust, der Bauch und die Beine tragen gelbliches, die Füsse rothgelbes Haar. Die zu dieser Art gehörigen Thiere leben auf Madagaskar, nähren sich wahrscheinlich von Insecten, Würmern, Schnecken etc., und liegen 3 Monate in Erstarrung.~~Fig. 4. Der Tendrak oder weichstachliche Borstenigel. (Centetes setosus).~~Der Tendrak, welcher mit dem vorigen zu einer Gattung gehört, ist noch nicht völlig 6 Z. lang. Die Schnauze ist ebenfalls sehr lang; die Ohren sind kurz, die Schnurrhaare sehr lang. Der Körper ist mit ziemlich weichen und biegsamen Stacheln, oder vielmehr Borsten von schmutziggelblicher Farbe bedeckt; auf dem Scheitel, Oberhals und Schultern stehen aber kleine, ziemlich starke Stacheln in grosser Anzahl; am Hinterkopf sind die Borsten oder Stacheln in eine Art Busch aufgerichtet. Die Farbe der Stacheln ist weisslich, in der Mitte dunkelröthlich. Die Füsse sind kurz und, so wie der Bauch, mit langen steifen Haaren bedeckt. Das Haar sieht weiss aus. Das Thier hat mit dem vorigen einerlei Vaterland und wahrscheinlich dieselbe Lebensart.~~
Ad99998 11 054aAd99998 11 054a.jpgFig. 1. Das Mantelwaldhuhn. (Tetrao Cupido, L.)~~Auf jeder Seite des Halses hat das Männchen einen Büschel 3 F. langer, schwarzer und braun gestreifter Federn, welche gewöhnlich herunterhängen, aber wenn das Thier in Zorn geräth, sich fächerförmig ausbreiten. Ausserdem hat es am Halse einen gelben Beutel, welcher, wenn das Thier ihn aufbläs't, einer halben reifen Orange gleicht, sonst aber runzlich herabhängt. Die ziemlich langen Kopffedern kann es haubenartig aufrichten. Ueber den Augen sind Halbkreise von orangegelben Federn. Der Rücken ist braunroth und weiss gefleckt; Kehle, Vorderhals und der obere Theil der Brust haben eine röthlichbraune, weisse und schwarze Mischung; der untere Theil der Brust und der Bauch sind blassbraun, mit Weissen Queerstreifen; die Deckfedern unter den Flügeln weisslich; Füsse bis zu den Zehen mit einem braunen Flaum bedeckt; der Schwanz hat ein gleichförmig russfarbiges Ansehen; der Schnabel ist bräunlich hornglänzend, die Regenbogenhaut röthlich. Die ganze Länge beträgt 17 Zoll. Das Weibchen ist kleiner, heller gefärbt, ohne die gelben Federbrauen über den Augen, und hat ebenfalls die langen Seitenfedern am Halse nicht. Das Vaterland sind Kentucky, New-Jersey und mehrere andere Staaten Nordamerica's.~~Fig. 2. Das Schottische Waldhuhn. (Lagopus Scoticus.)~~Dieses schöne Huhn, welches in Schottland und im nördlichen Theile Grossbritannien's gefunden wird, erreicht eine Grösse von ungefähr 15 1/2 Z. und behält im Winter, wie im Sommer, dieselben Farben. Die Nasenlöcher sind mit röthlichen und. schwarzen Federn bedeckt; über dem Auge sieht man eine rothe erhabene und gleichsam gezähnelte Haut, über der Kehle, nahe am Unterschnabel, einen weissen Fleck; die Kehle ist röthlich; Kopf und Hals blasslohgelb, jede Feder dieser Theile hat eine grössere oder geringere Anzahl schwarzer Linien; Rücken und Schultern haben eine dunkle röthliche Farbe mit grossen schwärzlichen Flecken; Brust und Bauch sind hellpurpurbraun, letzterer mit vielen schmalen Queerstrichen; die Schwungfedern sind schwärzlich; die mittlern Schwanzfedern sind röthlich, die an den Seiten schwarz; die Fusswurzeln und Zehen sind mit weisslichem Flaum bedeckt, die Nägel grau, der Schnabel schwarz; die Regenbogenhaut nussbraun. Das Weibchen ist kleiner, als das Männchen, heller von Farben und hat keine so sichtbare rothe Haut über den Augen.~~Fig. 3. Das nordische Repphuhn. (Perdix borealis.)~~Dieser Vogel, der sich am häufigsten in den mittlern Staaten Nordamerica's findet, erreicht eine Grösse von 6 1/2 bis 7 1/2 Z.. Kopf und Rücken sind braun, der Hinterkopf castanienbraun mit schwarzer Einfassung, Oberhals schwarz und meist an den Seiten des Kopfs zwei Binden, eine weisse, welche die Zügel bedeckt und von da über dem Auge hinweg bis zum Hinterhals geht, und eine schwarze, welche von dem Schnabelwinkel an den Seiten des Halses herabgeht und den grossen weissen Halsfleck einschliesst; Vorderhals und oberer Theil der Brust sind braunschwarz und weissbunt; über den Bauch, dessen Seiten braun und mit eiförmigen weissen, schwarzgesäumten Flecken gezeichnet sind, laufen schwarze schmale Querstreifen; die Schwungfedern der ersten Ordnung sind braun, aussen graugesäumt, .der Bürzel, die mittlern Schwanzfedern und die obern Schwanzdeckfedern haben schwarze und weisse Flecken und Zickzackbinden, die seitlichen Schwanzfedern haben eine bläulichaschgraue Farbe; der Schnabel ist weissgrau, Regenbogenhaut und Füsse roth.~~Fig. 4. Das gefleckte Laufhuhn. (Turnix maculatus.)~~Das Vaterland dieses Vogels ist nicht genau bekannt, vielleicht Neuholland. Die ganze Länge desselben beträgt 5 Z. Die Kopffedern sind schwarz gefleckt und haben röthlichgraue Spitzen, mitten über dem Scheitel läuft eine weisse Längsbinde; die Gegend über den Augen, der Obertheil und die Seiten des Halses sind roth, Wangen und Kehle weisslichroth; die hintern Theile hellroth, die Seiten der Brust und des Bauches mit schwarzen und röthlichweissen Streifen, die Rücken- und Schulterfedern, welche gegen die Spitze eine dunkelrothe Färbung mit weisslichem Saum haben, zeigen in ihrer Mitte einen schwarzen Fleck; die weiter nach den Seiten hinliegenden Rückenfedern, so wie die langen Bürzelfedern, sind schwarz, mit rothen gelblich und bläulich umgebenen Zickzackflecken; die obern Flügeldeckfedern haben nach der Spitze hin einen grossen Fleck auf röthlichem Grunde; die grössten haben rothe und schwarze Flecken an ihrer innern Seite; die Schwungfedern sind hellaschgrau gefärbt und haben äusserlich eine röthliche Einfassung. Schnabel und Füsse sind gelb.~~Fig. 5. Der Waldtinamu. (Cryptura sylvicola.)~~Ein schöner bunter Vogel, welcher aus Brasilien überschickt wurde. Der Obertheil des Kopfs hat eine bläulichbraune Farbe; der übrige Theil desselben, der obere und die Seitentheile des Halses sind braun, Vorderhals und Obertheil der Brust röthlichbraun, letztere wird gegen den Bauch hin immer mehr und endlich am Unterbauche ganz weiss; die Kehle ist weiss; der Oberkörper, die obern Flügeldeckfedern und die Seiten haben röthliche und schwärzliche Querstreifen, die Schwungfedern sind schwarz mit castanienbrauner Einfassung; die Füsse livid; der Schnabel oben bläulichschwarz, unten gelblich. Dieser Vogel lebt nur in den grossen Wäldern Paraguay's und Brasilien's einsam und legt vier glänzend violette Eier.~~