Attribut: Beschreibungstext1

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A
Fig. 1. Der kastanienbraune Spornflügel. (Parra jacana.)  +, Fig. 2. Der bunte Spornflügel. (Parra variabilis.)  +, Dieser hat mit dem vorigen einerlei Vaterland, und lebt vorzüglich in Brasilien, Guiana und auf der Insel St. Domingo. Er ist bunt und schön gezeichnet, etwas kleiner, als der vorige Vogel, und hat mit diesem einerlei Nahrung.  +,
Fig. 1. Der Kirschlorbeer. (Prunus laurocerasus.)  +, Der Kirschlorbeer ist ein baumartiger Strauch, der nur 5 bis 6 Ellen hoch wird, schöne, immergrüne, glänzende und Lorbeerähnliche Blätter hat; weisse wohlriechende Blüten, und schwarzblaue Kirschenähnliche Früchte in Trauben trägt. Er wächst an den Ufern des schwarzen Meers und in Syrien wild, kommt aber auch schon in milderen Gegenden des südlichen Teutschlands im Freyen recht gut fort. Die Frucht, welche, wie Fig. a. zeigt, einen Steinkern hat, ist ungeniessbar; seine Blüten und grünen Blätter haben einen angenehmen, den bittern Mandeln ähnlichen Geschmack, sind aber giftig, und deshalb sehr gefährlich. Wenige Tropfen von dem daraus destillirten flüchtigen Oele oder Wasser tödten Menschen und Thiere in wenigen Minuten.  +, Fig. 2. Der rothe Fingerhut. (Digitalis purpurea.)  +,
Das Eismeer am Montavert.  +, Eben diese hohen Schweizer Alpen bieten uns wegen ihrer ausgezeichneten Lage die höchsten Naturschönheiten und die merkwürdigsten Gegenstände dar. Sie enthalten Berge, deren Gipfel über die Wolken steigen und mit ewigem Schnee bedeckt sind; zwischen diesen Bergen Seen, ungeheuere Felsenabgründe, Thäler voll Eis, unzählige Quellen, welche in der Folge zu grossen Flüssen werden; Bäche, welche sich über Felsenwände herabstürzen, in der Luft verschwinden, und sich in Wasserstaub auflösen; fruchtbare Viehweiden, und andere Wunder der Natur. Einer der merkwürdigsten Gegenstände der Alpen sind ihre Glätscher. Glätscher nennt man die ganz mit ungeheueren Eismassen angefüllten Alpenthäler, welche theils höher zwischen den Felsenspitzen, und abhängig, theils tiefer und weiter am Fusse der höchsten Gebirge liegen. Einer der grössten und merkwürdigsten Glätscher ist das sogenannte Eismeer am Berge Montanvert. Es ist ein langes ganz mit Eise ausgefülltes Thal, welches man von der Höhe des Montanvert - auf welcher hier die Hütte steht - übersehen kann, und einem Meere gleicht, dessen Fluthen plötzlich zusammengefroren sind, aber nicht während des Sturms, sondern gleich nachher, da der Wind sich gelegt, die Wellen aber schon stumpf und abgerundet sind. Diese Eiswellen haben zwischen sich grosse und tiefe Querspalten, welche innerlich blau aussehen, und in welche ein Wanderer leicht hineinfallen kann.  +, Von beiden Seiten kommen zwischen den Bergspitzen noch kleinere Nebenglätscher herab, und im Hintergrunde erblickt man hier den grossen ganz mit Schnee bedeckten Jurassus, welcher einer der höchsten Berge der Alpen ist. Der Montanvert selbst, auf welchem sich hier im Vorgrunde die Gesellschaft befindet, ist eine fruchtbare Alpentrift, gleich neben diesen fürchterlichen Eismassen.  +,
Das Thal von Chamouny.  +, Das Thal von Chamouny ist das schönste und merkwürdigste nicht allein in den Schweizer Alpen, sondern vielleicht in der ganzen Welt; denn es enthält so viele grosse und hohe Wunder der Natur, die rauhesten und wildesten Scenen mit den schönsten und reizendsten so gemischt, dass man sich beim ersten Anblicke kaum von seinem Erstaunen erholen kann. Es hat die Gestalt einer Wiege, läuft in der Krümme eines Bogens, und ist fast 7 Stunden lang. Zu beiden Seiten ist es von himmelhohen Bergspitzen eingeschlossen, welche schroff, steil und wild aussehen, und deren enge Zwischenthäler und Schluchten mit Eisglätschern aufgefüllt sind, deren scharfe Spitzen und Gruppen das schönste malerische Ansehen geben. Ueber diesen Felsenspitzen erhebt sich etwas weiter entfernt, rechter Hand, der höchste Berg in der alten Welt, der Montblanc, mit ewigem Schnee bedeckt, über die Wolken. Wir werden ihn auf dem folgenden Blatte näher kennen lernen.  +, Diese schönen und wilden Glätscher, welche wir hier zwischen den Spitzen und Wänden der Granitfelsen sehen, haben ihre Entstehung grösstentheils von dem sogenannten Eismeere, das wir auf dem vorigen Blatte sahen. Unter ihnen hervor fliessen unzählige Quellen und Bäche krystallhellen Wassers, und selbst der Fluss Arveiron, welcher das ganze Thal durchfliesst, kommt prächtig aus einer grossen Eisgrotte eines dieser Glätscher hervor. Oft hört man ein donnerähnliches Getöse im Thale, welches von den ungeheueren Eismassen entsteht, die sich in der Höhe von diesen Glätschern losreissen und in die Tiefe herabstürzen. Das Eis von diesen Glätschern ist oft mehrere 100 Fuss dick, thauet aber unten auf dem Grunde immerfort weg, daher denn auch unter den Glätschern unaufhörlich Wasser hervorströmt, und die grössten Flüsse daraus entspringen. Die Oberfläche des Eises ist bei den Glätschern nie glatt und schlüpfrig, sondern immer körnig und rauh; daher man auch sicher darauf gehen kann.  +
Ansicht des Montblanc.  +, Der Montblanc oder weisse Berg selbst besteht aus mehreren Bergspitzen, kleinen Thälern und Felsenrücken, die man alle erst mit Lebensgefahr übersteigen muss, ehe man zu seinem höchsten Gipfel gelangen kann. Der Fuss des Montblanc läuft in dem Thale von Chamouny, das wir aus der vorigen Tafel kennen, aus, und man rechnet von Chamouny bis zum Gipfel noch 18 Stunden.  +, Bis zum Jahre 1775 hatte es noch kein Sterblicher gewagt, den Gipfel dieses Berges zu besteigen; denn die Gefahren, entweder in Abgründe des ewigen Schnees zu versinken, oder aus Kraftlosigkeit unterwegs umzukommen, oder in der verdünnten Luft dieser entsetzlichen Höhe nicht mehr athmen zu können und zu ersticken, hatten auch die Kühnsten davon abgeschrökt. Erst vom Jahre 1775 an wurden durch Veranlassung des berühmten Naturforschers Herrn von Saussure mehrere Versuche gemacht, davon viele misslangen, bis es endlich dem Dr. Paccard, Arzte zu Chamouny, den 8. Aug. 1786 zuerst, und hernach dem Herrn von Saussure und mehreren Anderen wirklich gelang, ihn zu besteigen, und die höchsten Alpen unter ihren Füssen wie Hügel liegen zu sehen.  +,
Fig. 1. 2. 3. Klappern, Trommeln und Schellen.  +, Fig. 1. Ein Ring von Eisenblech, in dessen Einschnitten kleine runde metallene Klapperbleche hiengen, die beständig geschüttelt wurden. Fig. 3. Eben dieser Ring, auf dem Umkreise mit Schellen behängt und auf der einen Seite mit einem Trommelfelle überzogen, welches vorzüglich beim Tanze nach dem Tackte geschlagen und geschüttelt wurde. Fig. 2. Ein metallner Ring, an welchen 6 und mehrere grosse nach der Harmonie gewählte Schellen oder Cymbeln so angebracht waren, dass sie sich herumschwingen konnten. Auch diese führten die Tänzerinnen und bewegten sie nach dem Tackte ihrer Tänze.  +, Fig. 4. Becken.  +,
Aus der Lyra entstand in der Folge die Cither, die uns Fig. 2. 6. und 9 in verschiedenen Formen zeigt. Diese war schon künstlicher gearbeitet, hatte oben Wirbel und unten einen Resonanzkasten, und meistens 7 harmonisch gestimmte Saiten. Ihr Ton war daher auch angenehmer und stärker als der Ton der Lyra.  +, Die gegenwärtige Tafel zeigt uns Lyren und Cithern der alten Griechen und Römer in verschiedenen Formen. Die Lyra ist vielleicht das älteste Saiten-Instrument das wir kennen. Ihre Erfindung verliert sich im fernsten Alterthume. Man nahm vielleicht die hohle Schaale einer Schildkröte, oder einen Thierschädel, steckte ein Paar Ochsen- oder Geishörner, oder ein Paar abgeschnittene Baumäste hinein, befestigte daran ein Queerholz und spannte Thiersehnen oder Darmsaiten darauf, und so entstand die erste Lyra. Die bildende Kunst verschönerte sie hernach durch allerhand Verzierungen, Vergoldung u. dergl. So entstanden nach und nach die verschiedenen Formen derselben, die wir in Fig. 1. 3. 4. 5. 7. 8. und 10. sehen.  +, Die alten Griechen und Römer brauchten die Lyra stets beim Singen ihrer Lieder, bei Opferfesten, Gastmalen, oder auch wenn sonst ihre Dichter und Sänger ihre Hymnen und Lieder öffentlich absungen; und eben daher führt auch noch bis jetzt derjenige Theil unserer Dichtkunst, der sich mit Liedern, die für den Gesang bestimmt sind, beschäftigt, den Namen der lyrischen Dichtkunst.  +
Die Erdmandel. (Cyperus esculentus.)  +, Die Erdmandel ist eine erst neuerlich in Teutschland merkwürdig gewordene Pflanze, nachdem man ihre kleinen Wurzelknollen als Stellvertreter der Kaffeebohnen empfohlen und zu brauchen angefangen hat. Sie gehört zu den Grasarten, und wird daher auch Cyperngras genannt. Ihr Vaterland ist der Orient und vorzüglich die wärmere Levante, und Egypten, wo sie wild wächst.  +, Fig. 1. zeigt diese Pflanze in ihrer natürlichen Grösse halbwüchsig, wo sie wie eine gewöhnliche Grasstaude aussieht. An ihren sehr zahlreichen feinen Haarwurzeln hängen eine Menge kleiner weisser Knötchen, welche, wenn die Pflanze ganz ausgewachsen ist, zu kleinen Knollen werden, (fig. a. und b.) welches dann die sogenannten Erdmandeln sind.  +,
Fast alle Chinesische Naturprodukte, z.E. Blumen, Vögel, Fische, Insecten, haben sehr grelle, lebhafte und schöne Farben, wie wir schon auf mehrern Tafeln unsers Bilderbuchs gesehn haben. Dies beweisen auch gegenwärtige Chinesische Insecten.  +, Fig. 1. Die rothe Grille. (Grillus morbillosus.)  +, Diese Heuschrecke ist drittehalb Zoll lang und prächtig von Farben, denn ihr Bruststück ist roth, die Flügeldecken dunkelgrünblau, die Unterflügel hochroth mit schwarzen Punkten, der Leib schwarz mit roth und gelben Ringen, und die Beine gelb. Sie ist hier fliegend vorgestellt.  +,
Fig. 1. Der Strandreuter. (Charadrius himantopus.)  +, Fig. 2. Der Wassersäbler. (Recurvirostra avocetta.)  +, Fig. 3. Der kleine Rohrdommel. (Ardea stellaris.)  +,
Die Hydrangea. (Hydrangea hortensis.)  +, Das Vaterland dieser ausserordentlich schönen Blume ist China und Japan, wo die Engländer sie als eine Zierpflanze fanden, sie zuerst nach England brachten, und von da sie dann erst vor einigen Jahren als eine Neuigkeit nach Teutschland, in unsre Gärten kam, und unsre neueste Modeblume wurde. Man nannte sie erst Hortensia, anjetzt aber haben ihr unsre Botaniker den bestimmten Namen Hydrangea gegeben.  +, Ihre Staude wird ohngefähr 12 bis 16 Zoll hoch, und hat schöne grosse dunkelgrüne, vorn und hinten zugespitzte ovale Blätter; ihre grossen oft 6 bis 8 Zoll im Durchschnitte haltenden Blumenbüschel, welche der Form nach die meiste Aehnlichkeit mit den Büscheln des gefüllten Schneeballens haben, geben ihr ein überaus prächtiges Ansehn.  +,
In der Folge, da das Theaterwesen eine ordentliche Form und Einrichtung erhielt, erfand man auch dazu ordentliche und künstlich verfertigte Charaktermasken deren Larven immer bestimmte Gesichter darstellten, und wurden 1. Tragische Masken für das Trauerspiel, 2. Komische Masken für das Lustspiel, und 3. Bacchische Masken für die Satyr- und Hirtenspiele eingeführt.  +, Tragische Masken zeigen uns z. E. die Figuren 1. 2. 3. und 8.  +, Komische Masken. Fig. 7 und 10.  +,
Der braune Atlas.  +, Dieser ungeheure Chinesische Schmetterling ist ein Nachtfalter, und der grösste unter allen bisher bekannten in- und ausländischen Schmetterlingen; denn er ist so gross als eine gewöhnliche Fledermaus. China ist aber nicht allein sein Vaterland, sondern man findet ihn auch in den heissen Ländern von Ost- und Westindien, wo überhaupt alle Insecten weit grösser und schöner als bei uns sind. Er ist von Farbe brennend zimmtbraun, und gelb, schwarz, weiss und blau gezeichnet, welches ihm ein prächtiges Ansehn giebt. Das sonderbarste an ihm ist, dass er in jedem Flügel einen grossen dreieckigen, mit einem schwarzen Rande eingefassten Fleck hat, welcher bloss mit einer dünnen glasartigen Haut überzogen ist, durch welche man, wie durch ein Fenster, alle Gegenstände (wie z. E. hier den Orangenzweig) deutlich sehen kann. Seine 4 Zoll lange und fingerdicke Raupe, lebt auf den Orangenbäumen, und spinnt sich in einen dicken Coccon ein, dessen Gespinnste die Chineser als wilde Seide, zu verschiedenen Stoffen benutzen.  +
Fig. 1. Die Basilica-Rose. (Rosa damascena Basilica.)  +, Fig. 2. Die einfache gelbe Rose. (Rosa lutea simplex.)  +, Diese schöne Blume gehört unter die Damascener-Rosen, welches ihr langer ovaler Fruchtknoten und ganzer Bau zeigt. Ihr Strauch wird 3 bis 4 Fuss hoch, hat viele kurze Dornen, und reiches dunkelgrünes Laub. Die Blume ist ziemlich gross, und halb roth halb weiss, so dass dieser Halbschied der beiden Farben mitten durch das Auge geht, und oft die eine Hälfte ganz roth und die andere ganz weiss, rein abgeschieden sich zeigt; oft aber sind auch die weissen Blätter noch ein wenig roth geschmitzt. Ihr Geruch ist sehr angenehm; und sie ist eine wahre Zierde unsrer Gärten.  +,
Fig. 1. Der Wanderfalke. (Falco peregrinus.)  +, Der Thurmfalke (der auch sonst der Kirchenfalke, Röthelweihe, Röttelgeier, Rothsperber heisst) wird so genannt, weil er gern auf Kirchthürmen und einsamen hohen Feldwarten wohnt. Er ist kleiner als der Wanderfalke, nur 16 Zoll lang, und das Männchen besonders gehört zu den schönsten Falkenarten, denn es ist sehr schön blaugrau, braun, gelb, schwarz und weiss gezeichnet; das Weibchen aber bloss hell- und dunkelbraun und schwarz. Er ist in Teutschland sehr gemein, macht gewöhnlich auf Tauben, kleine Vögel, Feldmäuse, Wachteln, junge Hasen und Feldhühner seine Jagd; er ist das Schrecken aller kleinen Singvögel, und die Lerche stürzt wie todt aus der Luft, wenn sie den Thurmfalken erblickt. Die Jäger suchen ihn möglichst auszurotten, weil er der kleinen Jagd vielen Schaden thut.  +, Fig. 4. Die Gabelweihe. (Falco milvus.)  +,
Fig. 1. Die Indische Karmesin-Taube. (Columba rosea.)  +, Fig. 2. Die Goldflügel-Taube. (Columba chalcoptera.)  +, Fig. 3. Die Kronen-Taube. (Columba coronata.)  +,
Fig. 1. u. 2. Der braune Page.  +, Wir sehen auf dieser Tafel zwei grosse Surinamische Schmetterlinge, oder Tagfalter, welche beide grösser und weit schöner als die gewöhnlichen Europäischen sind. Der gegenwärtige, sogenannte braune Page ist ein sehr schön gezeichneter Schmetterling; auf der Rückenseite (Fig. 1.) dunkelbraun von Farbe, mit lichtbraunen Banden, und einem gelben Saume an den beiden Unterflügeln. Auf den Spitzen der Oberflügel hat er ein grosses gelbes Auge, und auf jedem Unterflügel zwei schwarze dergl. mit weissen Rändern.  +, Fig. 3. u. 4. Der blaue Adonis.  +,
Fig. 1. Der Silberlachs. (Salmo Schiffermülleri.)  +, Der Silberlachs ist einer der wichtigsten Teutschen Flussfische. Er lebt aber nicht nur in den grossen Flüssen, sondern auch in den grossen Landseen von Teutschland und der Schweiz; sogar auch in der Ostsee, und ist also sowohl ein Fluss- als Seefisch. Er ist oft bis 3 Fuss lang, und hält an Gewicht 6 bis 10 Pfunde. Da er zu dem Salmgeschlecht gehört, so ist sein Fleisch überaus delikat und wohlschmeckend. Er ist ein Raubfisch und nährt sich von anderen kleinen Fischen, Fröschen u. dergl.  +, Fig. 2. Das Blaufellchen. (Salmo Wartmanni.)  +,
Die dunkle und blasse immerblühende Rose. (Rosa semperflorens.)  +, Die dunkle Sorte ist nur halb, die blasse aber ganz gefüllt. Die Blumenblätter von jener sind kraus und dunkel rubinroth von Farbe; von letzterer aber sind sie glatt und blass rosenfarbig. Der Geruch ist von beiden verschieden aber äusserst angenehm und gewürzhaft.  +, Das Vaterland dieser überaus lieblichen Rose ist China, woher sie erst vor wenigen Jahren nach England kam; daher sie auch bis jetzt noch nicht an rauheres Klima gewöhnt ist, und unsere Winter nicht im freien Lande aushält, sondern in Töpfen, in Zimmern und Gewächshäusern erhalten werden muss.  +,
Wie gross diese Naumachien oft waren, kann man nur daraus sehen, dass der Kaiser Augustus eine dergl. bauete, welche 1800 Fuss lang und 200 Fuss breit war, und worinne 30 dreirudrige und noch eine Menge kleinerer Schiffe Raum hatten, einen Seekampf zu halten.  +, Da die Alten keine Feuergewehre hatten, so fochten die Kämpfer mit Spiessen, Stangen und Schwerdtern mit einander, und mordeten sich auf die grausamste Art. Die Sieger in diesen abscheulichen Kampfspielen, wurden dann freigesprochen und belohnt.  +, Die Naumachien der alten Römer waren grosse amphitheatralische Prachtgebäude, fast wie Plätze der Wettrennen, deren innerer freier Raum mit Wasser tief angefüllt wurde, und einen kleinen See bildete, auf welchem Schiffsgefechte gehalten wurden. Auf den dazu bestimmten ein, zwei auch dreiruderigen Kampfschiffen, (davon wir hier Fig. 2 eines mit einer Reihe und Fig. 3 mit zwei Reihen Rudern sehen.) mussten zum Tode verurtheilte Verbrecher, oft auch Kriegsgefangene, auf Leben und Tod kämpfen; bloss zur Belustigung des Römischen Volks, welches auf den Stufen des Amphitheaters umhersass; und welchem die Kaiser zuweilen dies grausame Schauspiel gaben. Die hier abgebildete Naumache lag an der Tiber und hatte mit derselben Verbindung.  +