Semantische Suche

Wechseln zu: Navigation, Suche
 BeschreibungstextHeftDateinameLink PPOTafelgehörtzuExemplar
Ad00341 05 092aIm westlichen Frankreich, nahe der Burg Carnac im Departement de Morbihan, trift man längs dem Ufer des Meeres, in einer traurigen verlassenen Dünen-Gegend folgende merkwürdige Monumente der Vorzeit an, welche noch von den alten Bewohnern dieses Theils von Gallien, den Celten, herrühren. - In dieser flachen, sandigen, allen Felsenmassen entblössten Gegend trift der Wanderer nämlich auf rohe Felsblöcke, welche ohne Grund-Basis bloss durch ihr eigenes Gewicht ruhend, auf eine kühne Weise durch Menschenhände müssen errichtet worden seyn. - Noch bis jetzt zählt man gegen 4000 solcher perpendiculär stehenden Felsblöcke, deren Bedeutung uns nicht mehr ganz klar ist, die sich aber höchst wahrscheinlich auf die religiösen Gebräuche jenes alten Volksstammes beziehen. Noch mehrere Beziehungen auf gewisse Kentnisse scheinen die Stein-Gruppen (Fig. II.) zu haben; vielleicht dass sie Beobachtungen des gestirnten Himmels enthielten.~~118Ad00341 05 092a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 093aAn der Stelle der heutigen Stadt Mexiko, welche nach Eroberung jenes Landstriches der neuen Welt von den Spaniern gebaut wurde, lag in früheren Zeiten die Stadt Tenochtitlan, die Residenz eigener Könige der alten Einwohner. Nach einer hartnäckigen Belagerung wurde im J. 1521 diese Stadt von den Spaniern eingenommen, gänzlich zerstört, und Cortez, der Spanische Heerführer, liess auf europäische Art eine neue Stadt Mexiko anlegen, welche jetzt an 140,000 Einwohner zählt, und an Schönheit den berühmtesten Städten in Europa nicht nachsteht.~~Wir sehen hier den grossen Platz (la plaza major) abgebildet, auf dem sonst der grosse Tempel des Mexitili, oder des Kriegsgottes der Ureinwohner des nachher so benannten Amerika's stand.~~Jetzt ziert diesen Platz die prächtige Statue zu Pferde des Spanischen Königs Carl IV., welche von einem geschickten Spanischen Künstler, Don Manuel Dolsa in Mexiko von Metall ausgeführt, und im Jahre 1803 errichtet wurde. Der Platz um die Statue ist mit Porphyr- Quadern gepflastert, mit einem Geländer eingefasst, und durch vier Thore verschlossen. Hinter dem Hauptplatze im Mittelpunkte unserer Abbildung sehen wir die prächtige Hauptkirche (2), von der ein Theil (3) noch ganz im moreskischen oder maurischen Style erbaut ist. Links von der Hauptkirche sieht man den einfach gebauten Pallast (1), den Wohnsitz des Vicekönigs von Neu-Spanien.~~119Ad00341 05 093a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 094aDieser merkwürdige und prächtige Brunnen liegt in Top-Hané, einer der Vorstädte von Constantinopel, wovon er auch den Namen hat, und wurde in neuerer Zeit zum ersten Male von dem teutschen Künstler Melling, welcher Baumeister der Sultanin Hadidge war, abgebildet, da die misstrauischen Türken selten gestatten, dass man etwas von ihren öffentlichen Gebäuden abbilden darf. Dieses Monument ist merkwürdig, weil es einen deutlichen Begriff von der Bauart und Verzierungskunst der Muhamedaner giebt. Sultan Mahmoud liess diesen Brunnen im J. 1733 als Werk der Wohlthätigkeit bauen, um diesen Theil von Constantinopel mit gutem Trinkwasser, so wie mit einem Orte, um die bei den Türken üblichen religiösen Abwaschungen verrichten zu können, zu versehen. Der untere Theil des Gebäudes ist mit weissem Marmor bekleidet, dessen Oberfläche auf das zierlichste mit bunten und vergoldeten Schnörkeln, Zierrathen und Sprüchen aus dem Koran, dem heiligen Buche der Türken, bemalt sind. Doch sind keine Abbildungen von Menschen und Thieren darunter, welches nach dem türkischen Glauben verboten ist. Ueber dem unteren Theile des Gebäudes, welcher 25 Fuss in das Gevierte, und an jeder der vier Seiten einen Brunnen hat, ragt ein 16 Fuss breiter Schirm hervor, welcher den angenehmsten Schatten giebt. Ein gewölbtes Dach, mit 16 Thürmchen verziert, endigt das Ganze auf eine zierliche Weise. An dem Brunnen sehen wir Türken mit ihren heiligen Abwaschungen beschäftigt; daneben eine Gruppe türkischer Weiber. Im Vordergrunde fährt eine türkische, allenthalben mit Gitterfenstern versehene Kutsche, worin die Frauen der Türken ihre Spazierfahrten halten.~~119Ad00341 05 094a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 095aVersteinerte Medusenpalme, oder Pentacrinit. (Pentacrinites Helmintholithus portentosus. L.)~~Pentakriniten sind versteinerte Thierformen aus der Klasse der Zoophyten, oder der sogenannten pflanzenähnlichen Seethiere; sie bestehen aus einem grossen vielarmigen, quastenförmigen Hauptkörper, welcher auf einem gegliederten, astlosen, mehrere Fuss langen, Stängel aufsitzt. Man kennt zur Zeit kaum erst zwei bis drei Arten von Zoophyten, welche mit den Fentakriniten der Vorwelt nahe verwandt sind, und systematisch zu einerlei Gattung mit demselben gehören, die man Encrinus nennt. Die Thiere dieser Gattung halten das Mittel zwischen den korallenartigen Thieren und den Seesternen, und leben stets in den grössten Tiefen der Meere, theils in dem heissen, theils auch in dem kälteren Erdgürtel, wo sie mit ihrem äusserst biegsamen Stängel an den Boden angeheftet festsitzen. Die versteinerten Medusenpalmen werden aber auch in sehr vielen europäischen Ländern im Kalksteine eingeschlossen und verwachsen angetroffen.~~119Ad00341 05 095a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 096aVersteinerte Seelilien, oder Enkriniten der Vorwelt. (Encrinites Helmintholithus. Encrinus. L.)~~Enkriniten oder Seelilien sind versteinerte Arten von pflanzenähnlichen Seethieren der Vorwelt, welche der noch jetzt in den Tiefen des Antillischen Meeres lebenden Seepalme ähneln, aber nicht völlig gleichen; jedoch wahrscheinlich zu derselben Gattung Encrinus gehört haben. Unsere Tafel zeigt bei Fig. 1. eine vielarmige geschlossene Seelilie mit dem vielgliederigen Stängel, mit welchem der Zoophyt auf dem Boden des Meeresbettes im Leben fest sass. Fig. 2. ist eine vielarmige Seelilie ohne Stängel, beide mit runden Stängelgliedern. Fig. 3. stellt den geschlossenen feigenförmigen Hauptkörper einer anderen Art von Seelilien dar, deren Stängelglieder fünfeckig sind, wie die Basis zeigt, die auf dem Stängel aufgesessen hat. Die übrigen Figuren sind theils einzelne Stängelglieder von Seelilien, die man im gemeinen Leben verschiedentlich benennt, z. B. Rädersteinchen, Trochiten, Sternsteinchen, Bonifacius-Pfennige etc., theils sind es, wie 6. und 7., säulenförmige Stücke, von solchen Stängeln, die aus mehreren über einander gesetzten Gliedern bestehen, und gemeiniglich Säulensteinchen, Sternsäulensteine, Entrochiten genannt werden. Die versteinerten Seelilien, besonders aber deren Theile liegen in vielen teutschen und fremden Ländern in verschiedenen Kalksteinarten.~~119Ad00341 05 096a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 097aFig. 1. Der gemeine Alant. (Inula Helenium. L.)~~Der gemeine oder wahre Alant ist ein nützliches Gewächs, welches in mehreren Theilen von Europa, auch hie und da in Teutschland wild wächst, seines Nutzens wegen aber auch auf Aeckern, so wie zur Zierde in den Gärten gebauet wird. Die langen dicken Wurzeln haben einen starken bitterlichen Geschmack, und werden theils getrocknet, theils in mancherlei Auflösungen als gutes Arzneimittel gebraucht; auch bereitet man daraus einen gesunden Alant-Wein und Alant-Bier. Vermischt mit Pottasche und Heidelbeeren giebt die Wurzel eine blaue Farbe. Aus der Wurzel treibt ein 3 bis 4 Fuss hoher Stängel mit langen ausgezackten Blättern, an dessen Spitze im Julius und August die gelben sternförmigen und geruchlosen Blüten zum Vorschein kommen.~~Fig. 2. Das gemeine Seifenkraut. (Saponaria officinalis. L.)~~Diese 2 bis 3 Fuss hohe Pflanze, welche in Teutschland an Wegen und Hecken wild wächst, und in den Sommermonaten röthlichweiss blühet, ist gleichfalls heilsam. Die Blätter, so wie die Wurzeln, haben seifenhafte auflösende Bestandteile, deren Nutzen in mancherlei Krankheiten erprobt gefunden wurde. - Zur Zierde verpflanzte man sie in die Gärten, wo durch die Cultur eine Abänderung mit grossen gefüllten Blumenbüscheln gezogen wurde.~~119Ad00341 05 097a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 098aIn dem grossen Süd-Meere findet man unter andern eine Inselgruppe, welche im J. 1595 zuerst entdeckt wurde, und unter dem Namen der Marquesas- oder Mendoza-Inseln bekannt sind. Unter den nördlichen derselben liegt auch die Insel Nukahiwah, die wir durch die neueste Russische Entdeckungsreise um die Welt, welche der Capitain v. Krusenstern leitete, näher haben kennen lernen. Die Einwohner dieses Eilandes sind von schönem, gesunden, starken Körperbau, fleischfarben, fast wie die Europäer. Den ganzen Körper tättouiren oder zieren sie mit eingestochenen Figuren und Schnörkeln; diese in das Fleisch eingestochenen Zeichnungen reiben sie dann mit einer schnwarzblauen Erde ein, wodurch sie nie wieder verschwinden. Die Gemüthsart dieser Südsee Insulaner ist nichts weniger als sanft; im Gegentheile, sie sind tückisch und rachsüchtig, und verzehren selbst ihre gefangenen Feinde. - Ausser einer schmalen Leibbinde gehen sie ganz nackend; ihre Wohnungen sind blosse Hütten von Bambusrohr. Die Todten begraben sie nach vielen und langen Ceremonien auf ihren Morais oder Begräbnissplätzen, deren jede Familie einen besonderen hat. Die Russischen Weltumsegler erhielten die Erlaubniss, einen solchen Morai zu besuchen; die Abbildung davon sehen wir hier. Dieser Morai lag in einer romantischen Gegend auf einem Berge; in einem Sarge war eine Leiche aufgestellt. Ausserhalb standen einige in Holz geschnitzte unförmliche Götzenbilder; daneben Säulen von Kokosblättern, mit weissem Baumwollenzeuche umgeben, welches alles sich auf religiöse Gebräuche bezog.~~120Ad00341 05 098a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 099aDiese hier abgebildete prächtige Bildsäule zu Pferde wurde auf Befehl der Kaiserin Catharina II. zum Andenken ihres grossen Vorfahren in Petersburg auf dem Petersplatze errichtet. Der Kaiser ist dargestellt, wie er in Russischer Kleidung, einen Lorbeerzweig um die Haare gewunden, auf einem muthigen Pferde sitzend, einen Felsen hinansprengt; eine schöne Andeutung, dass er mit Kraft und Muth in seinem grossen Regenten-Leben jede Schwierigkeit zu überwinden wusste. Die Figur des Monarchen ist 11 Fuss, das Pferd 17 Fuss, das Fussgestelle von Giant, gleichfalls 17 Fuss hoch. Die Höhe des ganzen Standbildes 30 1/2 Fuss. Auf beiden Seiten des Felsens steht in russischer und lateinischer Sprache die einfache Inschrift: Peter dem Erten, Catharina II. MDCCLXXXII. Im J. 1782, den 7. August, war unter Paradirung des Militärs die feierliche erste Aufdeckung der ganzen Bildsäule (Fig. 1.), welcher Ceremonie die Kaiserin Catharina von dem Balkon des Senats-Pallastes zusah.~~Der Granitfelsen, woraus das Fussgestell aus dem Ganzen gearbeitet worden, lag in einem morastigen Walde bei dem Dorfe Lachta, 12 Werste (beinahe 1 3/4 teutsche Meilen) von Petersburg.~~Auf eine sinnreiche Weise transportirte man den Felsen auf Rinnen mit metallenen Kugeln ruhend, vermittelst Erdwinden bis nach Petersburg. Ein Tambour auf der Höhe des Felsens gab die Signale; auch war da eine Feldschmiede errichtet, um den Schaden an den Transportirungs-Maschinen gleich wieder zu ersetzen.~~120Ad00341 05 099a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 100aDiese im J. 1750 von einem gebornen Böhmen, Namens Maresch, in Russland erfundene, Musik, hat eine Würde, Pracht, Sanftheit und Fülle des Tons, welche man bei allen bekannten Musikarten, selbst bei der Orgel, vermisst, mit welcher sie jedoch die meiste Aehnlichkeit hat, ja sie ist so einzig in ihrer Art, indem jedes Horn nur einen einzigen Ton hat, dass eine kurze Beschreibung derselben für Kenner und Nichtkenner der Musik interessant seyn muss. Vorliegende Kupfertafel giebt schon eine anschauliche Vorstellung davon. Die Gegend stellt einen Wald vor, wo man das kaiserl. russische Jägerkorps, in vier Reihen getheilt, mit ihren Jagdhörnern auf eine Anhöhe hingestellt sieht. In der ersten Reihe steht der Discant, in der zweiten der Alt, in der dritten der Tenor, und in der hintersten der Bass.~~Ein jeder hält in der Hand ein kleines Notenbuch, wovon er kein Auge verwenden darf, um zu gehöriger Zeit seinen Ton anzugeben; er muss daher genau alle die anderen Stösse zählen, bis der Einstoss an ihn kommt; denn im richtigen Pausiren besteht seine ganze Kunst, die freilich bei geschwinden Läufern und Trillern nicht leicht ist. In der anderen Hand hält er das messingne oder kupferne Horn.~~Vorn vor dem Discante oder der vordersten Reihe steht der Kapellmeister, der die Partitur auf einem Pulte vor sich liegen hat. Er hält einen kleinen Stab in der Hand, womit er nicht den bloßen Takt, sondern jedes Viertel schlägt.~~Die Hornmusik ist aus etwa vierzig Personen zusammen gesetzt, von welchen jeder ein oder zwei Hörner hat. Diejenigen Hörner, welche die tiefsten Basstöne angeben, haben eine Länge von fünf bis sieben Fuss. Dieses Mass nimmt verhältnissmässig ab, so dass die kleinsten nur die Länge eines Fusses erreichen.~~Man kann nichts rührenderes hören, als einen Choral oder ein Adagio auf diesen Hörnern vorgetragen, und nichts ist lustiger, als ein Allegro darauf blasen zu sehen, wenn ein Musiker mit zwei Hörnern in schnellem Zeitmasse dieselben öfters wechselt.~~Zur ersten Abrichtung eines solchen Horn-Virtuosen gehört ungemeine Geduld; jedoch werden die Russen, welche meistentheils viel musikalisches Talent haben sehr bald taktfest.~~120Ad00341 05 100a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 05 101a(Papilio Bernardus. Fabricii.)~~Auf einem abgebildeten Zweige von einer japanischen und chinesischen Pflanze, der japanischen Camellie, zeigt die Tafel einen grossen, schön gezeichneten, in China und Japan einheimischen, Tagfalter, dessen Vorderflügel von feuerrother Grundfarbe mit gelber Querbinde und schwarzen breiten Randsäumen ausgeschweift, die ebenfalls feuerrothen Hinterflügel aber geschwänzt und mit schwarzen Augenflecken und weissen Mittelpunkt zierlich geschmückt sind.~~Die zweite obere Abbildung des Schmetterlings zeigt bei dem Sitzen in der Ruhe die aufwärts geschlagene Flügelhaltung, und zugleich die Verzierung der Unterseite seiner Flügel. Dieser ausländische Tagfalter gehört zu der Horde der Augenflügler, unter welchen in Teutschland jedoch diesen Chinesen keiner an Grösse und Schönheit des Colorits gleich kommt.~~120Ad00341 05 101a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1807 6/q0000005berl
Ad00341 06 001aAd00341 06 001a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 002aAd00341 06 002a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 003aPersien, schon im Alterthume unter den Ländern Asiens berühmt, gehört auch jetzt noch in vielerlei Hinsicht zu den merkwürdigen Reichen jenes Welttheils. Unsere Kupfertafel zeigt uns~~Fig. 1. Die Ansicht der Stadt Schiras.~~Schiras, die Hauptstadt der Landschaft Farsistan oder des eigentlichen Persiens, liegt in einem grossen schönen Thale, hat aber jetzt von ihrem alten Glanze viel verloren. Sie ist mit Mauern umgeben, und hat sechs Stadtthore; die Häuser, von Backsteinen gebauet, sind ziemlich unansehnlich, doch hat Schiras einen schönen Basar oder Kaufhof, so wie andere öffentliche Gebäude. - Berühmt ist diese Stadt noch wegen des vortrefflichen Weins, der unter dem Namen Schiras-Wein durch ganz Asien berühmt ist.~~Fig. 2. Das Grab des persischen Dichters Hafiz.~~Künste und Wissenschaften blühten in frühern Iahrhunderten im Oriente, und so auch in Persien. Unter den berühmten Männern dieses Landes nennt man auch den Dichter Hafiz, welcher in Mosselly, nahe bei Schiras geboren wurde, und 1340 auch daselbst starb. Sein mehrfach ausgezeichnetes Grabmahl sehen wir hier abgebildet. Es liegt in der Mitte eines grossen viereckigen Todtenhofes, der einem Garten gleicht. Am Eingang stehen zwei grosse Löwen; gegenüber in einer gegitterten Umgebung sieht man die Gräber von Hafiz, zweier seiner Schüler, und eines Prinzen von Geblüte. Alle vier haben die Form steinerner Särge, zu beiden Seiten mit 6 Fuss hohen Steinen, worauf Stellen des Korans eingehauen sind. - Der Persische Herrscher Kerim Khan liess dieses Grab noch mehr verzieren, indem dahinter ein Gebäude mit mehreren Zimmern ausgeführt wurde.~~In der Nähe ist auch das Grab des Saadi, eines andern berühmten persischen Dichters.~~121Ad00341 06 003a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 004aDie Gattung der Yukka findet sich ausschliessend in Amerika, und besteht aus mehreren Arten, welche in Hinsicht des Baues darin überein kommen, dass aus dem Stamm, welcher oft zehn bis zwölf Fuss hoch wird, bloss oben ein Büschel von langen, festen, meist sägeartig gezähnten Blättern hervortreiben, aus dessen Mitte ein ästiger langer Blütenstängel hervorschiesst, welcher die schönste Blumenkrone bildet. Deswegen findet man dieses schöne Amerikanische Gewächs auch in vielen Gewächshäusern.~~Die hier abgebildete Art, oder die fädentragende Yukka findet sich ursprünglich in Virginien und Carolina an den sandigen Ufern der Flüsse. Sie hat einen nur kurzen Stamm; aus den Blättern treibt der oft fünf bis sechs Fuss hohe Blütenstängel hervor, welcher dicht mit weissen, ins Gelbliche fallende, tulpenähnlichen Blumen besetzt ist. Die Blätter dieser Art haben die Eigenheit, dass sie mehr zugerundet sind, und auf ihrer Oberfläche einzelne lange Fäden tragen, welche, ehe die Europäer ihre Leinwand einführten, von den Amerikanern zur Verfertigung eines ähnlichen Stoffes verbraucht wurden.~~121Ad00341 06 004a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 005aUm den Stamm und die Zweige der Aeste eines rothen Stachel Coralls zeigt diese Tafel Fig. 1. in natürlicher Grösse und Fig. 2. in vergrösserter Darstellung, wie sich eine andere Zoophyten-Art aus der Gattung der Sertularien oder Blasen-Corallinen herum in die Höhe windet. Diese windende Sertularie hat, wie alle Thierpflanzen, welche sämmtlich Bewohner des Oceans sind, ein äusseres pflanzenförmiges Ansehen; besteht aber der Substanz nach aus einer weissen hornartigen, elastisch biegsamen, halbdurchsichtigen Substanz, welche aus vielen vereinten zarten Fasern einen, in Glieder abgetheilten, fadenförmigen gedrehten Stamm bildet, welcher besonderen, mit ihm zusammenhängenden Polypenthierchen zum Schutze dient; indem solche in vereinzelten kleinen (hier noch nicht einmal bemerkbaren) Zellchen dieser Glieder sich aufhalten, und von da aus ihre Fangarme zur Ergreifung ihrer Nahrung herausstrecken. Die kleinen Glocken mit gezähntem Rande auf den langen gegliederten Stielen des Sertularien-Stammes sind in der Natur durchsichtige, offene, blasenförmige Behälter, welche zur heisesten Sommerszeit an den Sertularien hervorsprossen, und in welchen eiförmige Keime von selbst sich ausbilden, die entweder auf dem Mutterstamme sitzen bleiben, oder auch sich von demselben trennen. Aus solchen Keimen entwickeln sich dann neue Sertularien, die sodann immer grösser werden. Die Polypenthierchen der Sertularien nähren sich von kleinsten, im Seewasser lebenden, zarten mikroskopischen Würmchen.~~121Ad00341 06 005a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 006aBerühmt durch ihr Alterthum, so wie durch ihre grosse Anzahl, sind die Katakomben oder unterirdischen Gräber in und bei Rom. Sie bestehen aus zahllosen Gängen und Kammern, welche sich labyrinthisch in der festen Puzzolane, einer verhärteten vulkanischen Erde, fortziehen. In den frühesten Zeiten Roms enstanden diese Gänge dadurch, dass man die Puzzolan-Erde zum mauern der Gebäude heraus grub; nachher zur Zeit der römischen Republik, so wie der Kaiser, wurden diese zahllosen Sandgruben zu Begräbnissen ärmerer Leute und Sclaven, an deren Leichname man die Kosten des Verbrennens nicht wenden wollte, gebraucht. Zur Zeit des Christentums nahm das Begraben in den Katakomben zu; bei der Verfolgung wurden die als Märtyrer gefallenen Christen hier beigesetzt.~~Von den bei Rom weithin sich verbreitenden Katakomben, sehen wir hier bei Fig. 1. einen Theil abgebildet, mit den theils geöffneten, theils noch verschlossenen Grab-Behältern. Von aussen haben die, in die Wände der Katakomben eigehauenen und noch nicht geöffneten, Gräber die Gestalt von Fig. 4. - Fig. 2. 3. und 5. zeigen deren mehrere, welche man untersuchte und öffnete. Man fand die Ueberreste menschlicher Gebeine weniger oder mehr erhalten darin. Aus den Anfangsbuchstaben des Wortes Christus sieht man, dass sie Christen angehörten. In dem Grabe Fig. 3. ruhte ein Märtyrer, wie man aus dem Palmenzweige und dem aufbewahrten Beile schliessen kann.~~121Ad00341 06 006a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 007aIm heutigen Grossherzogthum Toscana, bei der kleinen Stadt Corneto, da, wo sonst Tarquinia, eine der zwölf hetrurischen Hauptstädte stand, findet man, wie unter Rom, viele Katakomben oder unterirdische Grab-Gemächer. Sie sind in einem weisslichen Kalk gehauen, und durch ihre Bauart, so wie durch die bunten Verzierungen, merkwürdig. Man steigt zu ihnen durch viereckige Oeffnungen hinab. In einer dieser hetrurischen Katakomben (Fig. 1.) ist die Decke durch vier an einander stossende Felder, welche mit Vertiefungen aus dem Felsen heraus gehauen worden sind, gebildet. Die Ueberreste der Todten ruhten entweder in Urnen, oder wahrscheinlich auch auf den an den Seitenwänden herum laufenden Bänken. Die Wände und Friese dieser Gemächer sind mit bunten Gemälden bedeckt, welche nach den Vorstellungen der Hetrurier, sinnbildlich, vorzüglich auf den Zustand der Seele nach dem Tode gehen. So sehen wir auf dem Friese Menschen von wilden Thieren gefressen, als Andeutung der die Verbrecher erwartenden Strafen.~~Andere Abtheilungen dieser hetrurischen Katakomben (Fig. 2.) ruhen auf Pfeilern, welche, wie die architectonischen Vertiefungen der Decke, aus dem Gebirge selbst gehauen sind, und dem Ganzen daher ewige Dauer geben. An der Seitenwand bemerken wir hier gleichfalls gemalte Friese von mancherlei Figuren, welche für den Alterthumsforscher reichlichen Stoff zu Untersuchungen geben.~~121Ad00341 06 007a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 008aZu den seltenen, bisher noch wenig bekannten Thieren gehört der Riesen-Büffel oder Arni, welcher nach den Nachrichten der Engländer, in den gebirgigen Gegenden von Nord-Hinbostan, so wie in den Wäldern des nördlichen Bengalen's lebt. Da berichtet ein englischer Offizier, dass er dort einen solchen Riesen-Büffel getroffen, welcher vom Hufe bis an die Spitzen der Hörner 14 Fuss Höhe hatte. Er ist schwarz von Farbe, bloss zwischen den Hörnern, (welche sehr gross sind, und 4 Fuss auseinander stehen) sitzt ein Büschel röthlicher Haare. In der Figur soll der Arni etwas vom Ochsen, Pferd und Hirsch zugleich haben. Dabei ist er muthig und stark, wird aber doch gezähmt, und in Nord-Indien zum Reiten gebraucht.~~Lange Zeit kannte man den Riesen-Büffel bloss aus den an verschiedenen Orten ausgegrabenen Schädeln, an denen die ungeheuern Hörner sitzen. Solche Arni-Schädel trifft man hier und da in Naturalien-Cabinetten an.~~122Ad00341 06 008a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 009aDie Bewohner von Persien sehen wir hier in ihren verschiedenen Kleidungen abgebildet. Die Perser sind ein lebhaftes, dem Vergnügen ergebenes Volk, etwas leichtsinnig, doch dafür auch gefälliger und gegen Fremde theilnehmender, als ihre Nachbarn, die rohen misstrauischen Türken. Vom Körperbau sind sie mittlerer Grösse, mehr mager als fett, doch dabei stark und gesund. Die herrschende Religion ist die muhamedanische, doch werden auch die Gebern oder Feueranbeter, so wie mehrere andere Sekten geduldet.~~Den Uebergang zu den Trachten der Perser machen wir mit der einfachen Kleidung der Curden (Fig. 1.), einem halbwilden räuberischen Gebirgsvolke in Westpersien.~~Fig. 2. Ein Perser vom Mittelstand in der Sommerkleidung.~~Die Kleidung der Perser ist orientalisch, d.h. lang und weit, sehr buntfarbig, und besteht bei den Reichern aus seidnen und kostbaren Kaschemir-Zeuchen, mit Gold, Silber und Edelsteinen häufig und reich besetzt.- Unser Perser trägt ein Hemd von rother Seide; darüber ein Camisol, und ferner einen weiten Oberrock, der bis auf die Knöchel reicht, und durch einen Kaschemir-Shawl gegürtet ist. Der Kopf ist mit einer turbanartigen Mütze bedeckt.~~Fig. 3. u. 4. Perserinnen.~~Die Kleidung der persischen Frauen ist gefälliger und leichter, als die der Männer. Die Haare schneiden sie nicht ab, sondern bedecken den Kopf entweder mit einem Kaschemir-Shawl in Form eines Schleiers, oder umwinden denselben in Form eines Turbans. Ueber das Hemd, welches bis in die Mitte des Körpers offen ist, tragen sie ein bis zum Knie reichendes Oberkleid, welches durch goldne und silberne Schlingen geziert, ist. Die weiten Beinkleider werden von oben bis unten dick durchnäht oder gefüttert.~~122Ad00341 06 009a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 010a(Alcyonium Manus Diaboli, Linn.)~~Der handförmige Seekork, welchen die Seeleute und Strandbewohner des Meeres in der gemeinen Sprache des Lebens auch Teufelshand, Diebshand, Judashand und Seehand nennen, ist eine besondere Art der Thierpflanzen oder Zoophyten aus der Gattung der Seekorke. Die Masse dieses Gebildes besteht aus steifen, fast hornartigen Fasern, welche in frischem Zustande mit einer saftigen Masse umgeben sind; in welcher nach Aussen zu in den Fingern oder Zacken kleine Höhlen oder Zellen sich befinden, die besonderen (hier nicht abgebildeten) Polypenthierchen von cylindrischer Gestalt, und oberhalb ringsum die Oeffnung des Mundes mit mehreren befranzten Fangarmen versehen, zum beständigen eigentümlichen Aufenthalte dienen. Die äussere Gestalt dieser Thierpflanze ist in Hinsicht der Form, der Länge und Dicke der Zacken etwas veränderlich, wie Fig. 1. und 2. verglichen ausweist. Beide Abbildungen geben übrigens die natürliche Grösse an; und zeigen auch die röhrenförmigen Vertiefungen an den Enden der Zacken, welche der Wohnsitz der Polypenthierchen sind. Diese Seekorke finden sich an den Küsten von Holland, Frankreich und England; wo sie im Meere theils an Steinen, theils an Muscheln, und Schnecken mit ihrem unteren Theile angewachsen sind.~~122Ad00341 06 010a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 011aWir sehen hier mehrere verschiedene Völkerschaften abgebildet, die unter Russischer Oberherrschaft in militärischer Verfassung leben, und leichte irreguläre Reiterei für den Kriegsdienst bilden. Es sind hier lauter christliche Völkerschaften dargestellt, nämlich:~~Fig. 1 und 2. Donische Cosaken.~~Fig. 1. Ein Officier von den Donischen Cosaken, welche ein Zweig der Russischen Hauptnation, ein rohes kriegerisches Hirtenvolk sind, das am Flusse Don wohnt, und daher seinen Namen hat.~~Fig. 2. Ein gemeiner donischer Cosak.~~Fig. 3. Ein Kalmuk.~~Hier ist, wie schon gleich seine Physiognomie zeigt, ein Kalmuk abgebildet, der zu den Cosaken übergegangen ist und, zum Scheine wenigstens, die christliche Religion angenommen hat.~~Fig. 4. Ein Uralscher Cosak.~~Die Uralschen oder Jaikschen Cosaken wohnen am untern Uralflusse, wo sie beträchtliche Viehzucht und Fischerei treiben. Im Uebrigen sind sie ihren andern Brüdern ziemlich gleich.~~Fig. 5. Ein Cosak vom schwarzen Meere.~~Die Saporogischen Cosaken, die vormals am Dnepr, und so viel von denselben noch übrig war, in die Kuban an das schwarze Meer seit dem Jahre 1775 versetzt worden. Sie dienen nicht nur als leichte Reiter, sondern auch zur See.~~Fig. 6. Ein Albaneser.~~Dieser Albaneser oder Arnaut gehört zu dem griechischen Bataillon, das im Russischen Solde in der Krimm ansässig gemacht worden ist, und sowohl zu Pferde, als zu Fuss, sowohl zu Lande, als zur See im Kriege dient.~~122Ad00341 06 011a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 012aHier folgen nun heidnische und muhammedanische asiatische Völker abgebildet, die man mehr oder weniger häufig unter der irregulären, leichten Russischen Cavalerie findet.~~Fig. 1. Ein Tscherkessischer Fürst.~~Die Tscherkessen, die in der Landschaft Kuban wohnen, sind ein von Tataren abstammender, gemischter, sehr wohlgebildeter und kriegerischer Volkshaufe, der unter seinen eigenen kleinen Fürsten steht, die jedoch die Russische Oberherrschaft anerkennen. Ein solcher Fürst ist hier in seiner vollen Rüstung mit Helm und Panzer, und mit Säbel, Bogen, Pfeilen und Pistolen abgebildet.~~Fig. 2. Ein gemeiner Tscherkess.~~Die Bauern oder gemeinen Tscherkessen sind alle Leibeigene der Edelleute. Das ganze Land kann 1500 Edelleute und etwa 10,000 streitbare Leibeigene ins Feld stellen.~~Fig. 3. Ein Tatarischer Mursa oder Edelmann.~~Er ist hier ohne Waffen als Begleiter eines Tscherkessischen Fürsten abgebildet.~~Fig. 4. Ein Nogajischer Tatar.~~Dieser Tatarische Nomaden- und Räuberstamm zeichnet sich durch seine Gesichtsbildung aus, die von seiner Vermischung mit Mongolen herrührt. Ihre Lanzen zieren die Nogajer mit Fuchsfellen.~~Fig. 5. Ein Truchmenischer Tatar.~~Die Truchmenen bewohnen nebst anderen Ländern auch die schönsten Gegenden von Kaukasien. Ein solcher Kaukasischar Truchmene ist hier abgebildet.~~Fig. 6. Baschkiren.~~Die Baschkiren sind Abkömmlinge von Nogajern und Bolgaren, daher auch nicht von Bildung. Sie sind ziemlich kriegerisch.~~Fig. 7. Ein Kirgise.~~Die Kirgisen sind freie, räuberische Tataren, die sich auch mit Mongolen vermischt haben, und die Kirgisische Steppe an der Gränze von Russland bewohnen. Sie treiben starke Viehzucht, besonders Pferdezucht, und sind sehr roh.~~122Ad00341 06 012a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 013aJapan ist ein erst seit zweihundert Jahren näher bekannt gewordenes Land, das aus mehreren grossen und kleinen Inseln an der Nordostküste von Asien im östlichen grossen Ocean besteht, und ist wegen seines grossen Reichthums, besonders an Gold, und anderen Producten, schon frühe ein Gegenstand der Europäischen Habsucht geworden. Die Portugiesen siedelten sich in der Mitte des 16ten Jahrhunderts hier an, missbrauchten aber die Güte der Japaner, und wurden von ihnen vertrieben. Seit der Zeit war es nur noch den Holländern, aber unter grossen Einschränkungen erlaubt, Handel nach Japan zu treiben; den Britten aber misslangen zwei Versuche, die sie deswegen machten.~~Auch die neueste Russische Unternehmung dieser Art schlug fehl. Der Russische Hof schickte nämlich im Jahr 1803 mit den zwei Schiffen, die unter dem Oberbefehle des Capitan v. Krusenstern abgesandt waren, eine Reise um die Welt zu machen, auch einen Gesandten nach Japan. Dieser Gesandte aber wurde nicht zur Audienz gelassen, und die mitgebrachten Geschenke nicht angenommen.~~Aus der, vom Capitän v. Krusenstern herausgegebenen meisterhaften Beschreibung seiner Reise um die Welt, sind folgende beide Ansichten von Japan entlehnt:~~Fig. 1.~~Ansicht von Megasaki bei der Stadt Nangasaki in Japan, wo dem Russischen Gesandten seine Wohnung angewiesen wurde, und erster Besuch der Japanischen Dolmetscher, die hier in einer offenen Schaluppe auf das Russische Schiff zufahren, von welchem wir hier nur das Hintertheil sehen.~~Fig. 2.~~Fährt der Russische Gesandte mit zwei Kähnen oder Schaluppen, deren eine prächtig verziert ist, nach der ihm angewiesenen Wohnung in Megasaki.~~Hier können wir nicht nur die Bauart der Japanischen Fahrzeuge, sondern auch die Kleidung der Japaner kennen lernen.~~123Ad00341 06 013a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 014a(Sertularia abietina.)~~Diese artige Sertularie findet sich in dem mittelländischen und Nord-Meer auf Austern oder auch auf Mies-Muscheln (Mytilus) sitzend, wie wir deren eine hier abgebildet sehen. Sie hat in ihrer Bildung viel Aehnlichkeit mit Tannenzweigen, weswegen sie auch die tannenartige Sertularie oder auch Meertanne genennt wird. Die feinen dünnen Zweige sind auf beiden Seiten mit kleinen Zäckchen versehen, wie dies ein vergrössertes Stück (Fig. II.) noch deutlicher zeigt. Die Farbe dieser Sertularie ist horngrau, und ihre Höhe gewöhnlich fünf Zoll.~~123Ad00341 06 014a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 015aDer gefranzte Kakatu. (Psittacus fimbriatus.)~~Schon mehrere Male haben wir in unserem Bilderbuche Gelegenheit gehabt, das grosse und zahlreiche Vögelgeschlecht der Papageyen zu betrachten, und so viele derselben, die sich vorzüglich durch die Pracht der Farben ihres Gefieders auszeichnen, zu bewundern. Die nähere Kenntniss entfernter Himmelsstriche macht uns noch jährlich mit neuen Arten bekannt. Zu diesen gehört auch der seltene hier abgebildete gefranzte Kakatu, welchen der Engländer Grant in seiner Entdeckungsreise nach Neu-Süd-Wallis abgebildet hat. Vortrefflich zeichnet sich gegen das sanfte graue Gefieder des Körpers der hochrothe Kopf aus, dessen unterer Theil wie mit Franzen besetzt ist, und zu der Benennung dieses Kakatu Anlass gegeben hat.~~123Ad00341 06 015a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 016a

Verm.Gegenst. CXLII. Bd. VII. No. 14.

SCHOMADU, ODER DER GOLDENE TEMPEL IN PEGU.

Pegu, sonst die Hauptstadt des alten Königreiches gleiches Namens, liegt in Hinter-Indien, in dem so mächtigen Birmahnischen Reiche. Die Bewohner dieser Stadt bekennen sich, wie die übrigen Birmahnen, zur Religion des Buddha, sind sehr religiös, und haben eine Menge Tempel. Der vorzüglichste darunter ist der sogenannte Schomadu oder goldene Tempel, welchen wir hier abgebildet sehen. Es ist ein ungeheuer grosses pyramidenförmiges Gebäude, welches aus Backsteinen und Mörtel aufgemauert, von aussen mit verschiedenen Zierrathen geschmückt ist, und auf einer doppelten Terrasse ruht. Unten ist der Tempel achteckig, oben läuft er schneckenförmig zu. Die Spitze ziert ein grosses vergoldetes Gitterwerk. Den Fuss umgeben zwei Reihen kleiner Pyramiden, deren die erste Reihe 57, die zweite 53 zählt.

Zu beiden Seiten des Tempels sind hölzerne Gebäude für die Mönche oder Rahaans, auch findet sich da ein Aufenthalt für die Pilger. Nördlich hängen drei Glocken, an die man mit einem Hirschgeweihe schlägt, wenn ein Andächtiger ankömmt.

Ueber die innere Einrichtung des Tempels sagen uns diejenigen Europäischen Reisenden, welche dort waren, nichts.

123Ad00341 06 016a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 017aDer grosse Wasser-Scorpion oder Wasser-Wanze aus Surinam. (Nepa grandis. L.)~~Das Geschlecht der Wasser-Scorpione, welches seinen Namen bloss von den beiden scheerenförmigen, am Kopfe sitzenden Vorderbeinen hat, und keineswegs giftig ist, zählt mehrere in- und ausländische Arten. Sie haben vier, in der Ruhe über einander geschlagene Flügel. Ihre Nahrung besteht aus kleinen Insecten, welche sie mit den Vorderfüssen, die sich wie Taschenmesser zusammenschlagen, geschickt fangen, und dann mit dem schnabelförmigen Gebiss, welches unter dem Kopfe liegt, aussaugen. Mit den übrigen Füssen, welche zum Rudern eingerichtet sind, schwimmen sie geschickt auf Teichen und sumpfigen Gewässern, wo sie sich aufhalten, umher, an warmen schönen Abenden fliegen sie auch von einem Ort zum andern.~~Wir sehen hier die grösste Art der Wasser-Scorpione abgebildet, welche sich in Surinam findet. (Fig. 1.) im Fluge; (Fig. 2.) im ruhenden Zustande. Der Körper ist dritthalb Zoll lang, ziemlich breit, oben und unten etwas erhaben. Die vorn mit einem Haken versehenen Fangarme, so wie das unter dem Kopfe sitzende schnabelförmige Gebiss erscheinen hier auf das deutlichste.~~123Ad00341 06 017a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 018aDiese Kupfertafel stellt uns den ganzen Bau des menschlichen Auges dar, von welchem wir an uns nur den äusseren Theil, gleichsam das Fenster sehen. Hier erblicken wir sehr vergrössert und im Durchschnitte sowohl die äusseren, als inneren Theile dieses bewunderungswürdigen Baues, dessen nähere Entwicklung in dem Commentare enthalten ist; gegenwärtig geben wir nur die Haupttheile an.~~Fig. 1. Die Augenhöhlen, in welchen die Augen liegen, über welchen sich (Fig. 11.) die Augenbraunen befinden, nebst den Augenliedern (Fig. 5.), zur Beschützung des Auges bestimmt. Das Auge selbst ist eine etwas längliche Kugel, die aus verschiedenen Häuten gebildet wird, und mehrere Feuchtigkeiten einschliesst. Hinten sitzt der Sehnerve (Fig. 13.), wie ein Stiel an. Den äusseren Umfang des Auges bildet die harte Haut (Fig. 18.) In ihre vordere Oeffnung passt die durchsichtige Hornhaut (Fig. 20.). In der Mitte der inneren Haut befindet sich ein Loch (Fig. 25.), welches der Augenstern heisst. Die innerste und wichtigste Haut des Auges ist die Netzhaut (Fig. 27.), die das eigentliche Werkzeug des Sehens ist.~~Die Feuchtigkeiten, die in den Augenkammern (Fig. 32. 33.) enthalten sind, dienen zur ersten Brechung der einfallenden Lichtstrahlen. Nachdem diese durch die Crystall-Linse (Fig. 30.) und durch den Glaskörper (Fig. 29.) ferner gebrochen worden, gelangen sie zur Netzhaut (Fig. 27.), auf welcher sie durch eine Erschütterung die Empfindung des Gegenstandes bewirken. Der Sehnerve pflanzt diese Empfindung bis zum Gehirne fort, und so erlangt die Seele Vorstellung des Empfundenen.~~124Ad00341 06 018a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 019aDer Bau des menschlichen Ohrs ist ungefähr eben so künstlich, als der des Auges, wie uns schon der erste Ueberblick der hierher gehörigen Kupfertafel zeigt, wo wir Fig. 1. das Ohr in natürlicher Grösse, bei Fig. 2. aber um Vieles vergrössert erblicken.~~Das Ohr besteht zuerst aus dem äusseren Ohre, das den Eingang zu den Gehörorganen bildet. Es ist ein Knorpel, an welchem man die äussere und innere Ohrenleiste (Fig. I. II. 1. 2.) bemerkt. Dabei sieht man die vordere Ohrenecke und die hintere Ohrenecke (Fig. I. II. 4. und 5.); der tiefe Raum zwischen beiden heisst die Ohrenmuschel (Fig. I. II. 6.); das Ohrläppchen (Fig. I. II. 7) ist das Ende derselben. Im Innern liegt der Gehörgang (Fig. I. II. 8.). Unter der allgemeinen Kopfhaut sind hier die Drüsen verborgen, welche das Ohrenschmalz absondern. Am Ende des Gehörganges zeigt sich das Trommelfell (Fig. I. II. 9), das die Trommelhöhle bedeckt. Auf dieser elastischen Haut liegen die Gehörknöchelchen, nämlich der Hammer (I. II. 11.), der Ambos (I. II. 14), der Steigbügel. Im Innern liegt das sogenannte Labyrinth. Hier ist auch die sogenannte Schnecke (Fig. I. II. III. 22.). Die drei Bogengänge (Fig. I. II. III. IV. 19.) öffnen sich mit fünf Mündungen. In das Ohr gehen zwei Nerven, nämlich der harte oder Verbindungs-Nerve des Gesichts und der weiche oder eigentliche Gehörnerve, mit seinen Aesten (Fig. IV. 29. 30.)~~Dieses sind die Hauptorgane des Gehörs. Eine nähere Entwicklung giebt der Commentar des Bilderbuchs.~~Durch den angegebenen künstlichen Bau des Ohres können wir nun Töne vernehmen, welches auf folgende Art zuzugehen scheint. Der Schall wird von dem äusseren Ohre und dessen Erhöhungen und Vertiefungen aufgefangen, und in den Gehörgang geleitet, von wo er auf das Trommelfell gelangt, und dieses in eine Erschütterung versetzt. Dadurch werden nun auch die Gehörknöchelchen bewegt, welche, diese Erschütterung bis zum Gehör-Nerven bringen, wodurch die Seele auf eine uns unbekannte und unerklärbare Art Vorstellung des Empfundenen erhält.~~124Ad00341 06 019a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 020aDie kaiserliche Napoleona. (Napoleonaea imperialis.)~~Dieser schöne und seltene Strauch bildet die erste Species einer neuen Pflanzengattung, welche der französische Naturforscher, Palisot Beauvois, im December 1807 in Afrika im Königreich Oware nicht weit von der Stadt zuerst entdeckte, und nachher wegen der Aehnlichkeit der inneren Blüte mit dem Stern der Ehrenlegion nach dem Namen des Kaisers von Frankreich Napoleona benennte. Diese hier abgebildete kaiserliche Napoleona bildet einen 7 bis 8 Fuss hohen Strauch mit länglich zugespitzten Blättern, welche mit kurzen Blattstielen an den Zweigen sitzen. -~~Die schönen blauen Blumen stehen hart an den Zweigen, und sind durch eine doppelte in einander sitzende Blumenkrone gebildet. In der inneren befinden sich die fünf breiten bandförmigen Staubfäden, eine seltene Bildung, welche man mit dem oben erwähnten Ordenskreuze verglich, und darnach diese neue Pflanzengattung benennte.~~124Ad00341 06 020a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 021aFig. 1. Die borstige Seefeder. (Pennatula setacea.)~~Die Seefedern, welche sich in allen Meeren finden, und im Sommer auf der Oberfläche des Wassers herumschwimmen, bestehen aus einem knorplichen Stiel, welcher mit einer fleischigen Haut überzogen ist, und sich nach oben in Fiedern, wie eine Schreibfeder ausbreitet. Sie sind die Wohnung kleiner Polypen. Im Winter leben die Seefedern auf dem Boden des Meeres. - Die hier abgebildete Art, welche zu den seltenern gehört, giebt die deutlichste Vorstellung dieses Zoophyten-Geschlechts.~~Fig. 2. Die häutige Coralline. (Corallina membranacea.)~~Die hier abgebildete häutige Coralline besteht, wie die anderen Arten dieses Geschlechts, aus einem ästigen Stiele, mit hornartigen Gliedern überzogen, und mit einer Kalkrinde bedeckt. Die Oberfläche ist mit Oeffnungen oder Poren bedeckt, die wir bei b. c. d. im vergrösserten Zustande erblicken, und welche kleinen Polypen-Thierchen zur Wohnung dienen.~~124Ad00341 06 021a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 022aFig. 1. Die Näscherin. (Phalaena Noctua Libatrix. L.)~~Die gelbgrüne Raupe (A.) dieses artigen Nachtschmetterlings findet man im August auf Weiden. Sie verwandelt sich in die schwarze Puppe (B.), aus welcher unser Nachtschmetterling ausschlüpft. Bei (C.) sehen wir das Männchen, bei (D.) das Weibchen. Die Oberflügel sind orangefarben, röthlich und braun und auf jedem Flügel durch zwei querlaufende weisse Linien, so wie durch doppelte weisse Punkte geziert, und am hintern Ende ausgezahnt. Die Unterflügel sind blassbraunröthlich, mit einem breiten Saum eingefasst.~~Fig. 2. Die Brautjungfer. (Phalaena Noctua pronuba. L.)~~Im April findet man am Mäuseohrleinkraut (Myosotis Scorpioides) die gelbe dicke Raupe (a.) dieses Nachtfalters. Aus der dunkelrothen Puppe (b.) kömmt nach 4 Wochen der Schmetterling (c. d.) zum Vorschein. Die Oberflügel sind, hellgrau-bräunlich, in der Mitte mit einem nierenförmigen Fleck. Die orangefarbenen Unterflügel mit schwarzen Querstreifen, geben diesem Nachtschmetterling ein angenehmes Ansehen.~~124Ad00341 06 022a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 023aDie Bewohner des nördlichen Theils von Schottland, ein mit hohen rauhen Bergen und vielen Seen bedecktes Land, heissen daher auch Hochländer oder Bergschotten.~~Sie sind, wie die meisten Gebirgsvölker, ein starker, wohlgebildeter, genügsamer Volksstamm von treuherziger Biederkeit, und leben vorzüglich von Viehzucht, Fischerei und Jagd. Der Ackerbau blüht unter ihnen nicht sehr, da sie, nach der Verfassung des Landes, von den grösseren Eigenthümern erst Land pachten müssen, und da auch in ihrem nördlichen Himmelsstriche bloss Gerste, Hafer und Kartoffeln reif werden. Die Sprache der Hochländer ist die gaelische, in der sie auch die Heldenthaten ihrer Vorfahren (wer denkt hier nicht an Ossian!) besingen. Die sie umgebenden mächtigen Naturscenen, die National-Gesänge zum Ruhme ihrer Helden stimmen ihre Seele zu männlichen Thaten. Deswegen sind die Bergschotten auch so vorzügliche Soldaten und Schiffer.~~Ihre Kleidung fertigen sie aus einem wollenen Zeuch, Tartan genannt, welcher gewürfelt, und von grellen bunten Farben ist. Die Männer tragen keine Beinkleider, sondern eine Art von Schurz (Kilt), Jacken (Philabeg genannt) und einen kleinen Mantel (Plaird) von Tartan, den sie gewöhnlich zusammenwickeln, und über einer Schulter tragen. Im Gürtel steckt ein Dolch (Dirk). - Ihre Wohnungen sind unansehnliche Hütten, in denen zur Beleuchtung, in einer Art von eisernem Löffel, Stückchen Holz von der Weihrauchkiefer brennen.~~Den Besuch des französischen Naturforschers Faujas St. Fond bei einer Bergschotten-Familie, sehen wir hier abgebildet, und lernen daraus ihre Kleidung und innere Einrichtung kennen.~~125Ad00341 06 023a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 024a

Insecten. LVI. Bd. VII. No. 22.

MERKWÜRDIGE AUSLÄNDISCHE KÄFER.

Fig. 1. Der langarmige Bockkäfer. (Cerambyx longimanus. L.)

Die heissen Länder haben bekanntlich bei den Thieren, so wie bei den Pflanzen, den grössten Einfluss auf ihre Bildung, daher dort auch die Naturgegenstände zum Theil grösser, oder prächtiger gefärbt, erscheinen. - Beispiele der Grösse liefern uns auch die hier abgebildeten Käfer. Sie gehören beide zum Geschlechte der Bockkäfer, welche wegen der bockähnlichen Bildung des Kopfes, so wie der oft langen Fühlhörner wegen, so benannt wurden.

Der langarmige Bockkäfer bewohnt Surinam, und ist wegen der regelmässigen gelben und schwarzen Zeichnungen seines Körpers ein schönes Insect. Das Bruststück, so wie die Flügeldecken, sind mit Stacheln besetzt; die Vorderfüsse, so wie die Fühlhörner, sind ungewöhnlich lang. - Unsere Abbildung zeigt diesen Käfer in natürlicher Grösse. Er nährt sich von Holz, welches er mit seinem scharfen und starken Gebisse zernagt. -

Fig. 2. Der hirschhörnige Bockkäfer. (Prionus cervicornis. L.)

Dieser Käfer findet sich, ausser Surinam, in mehreren Theilen von Südamerica, wo seine Larve, die in dem Holze des Käsebaumes (Bombax Ceiba L.) lebt, als grosser Leckerbissen gegessen wird. Der Körper ist schwarz und braun gestreift, das Brustschild ist mit mehreren Stacheln versehen. Am Kopfe sitzt das starke hervorragende Gebiss, welches wegen der Aehnlichkeit mit einem Hirschgeweihe diesem Käfer seinen Namen gab. In der Lebensart gleicht er dem vorigen.

125Ad00341 06 024a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 025aFig. 1. Der Kreuzfuchs. (Canis cruciger. L.)~~Zu den seltenen und schönen Abarten des Fuchsgeschlechtes gehört der hier abgebildete Kreuzfuchs, welcher sich im Norden von Europa, Asien und America findet. Ueber den Rücken hat er einen schwarzen Streifen, so wie ein zweiter blässerer in entgegen gesetzter Richtung, von einem Vorderfusse zum andern läuft, und auf diese Weise die Figur eines Kreuzes bildet. Die übrige Färbung des schönen Pelzes besteht aus abwechselnden Schattirungen von Rothgelb, Grau und Schwarz. -~~Fig. 2. Die gefleckte Hyäne. (Hyaena Crocuta.)~~Die gefleckte Hyäne, ein eben so gefährliches Raubthier, als die früher bekannte gestreifte Hyäne, ist erst in den neuern Zeiten uns bekannter geworden. Wir gaben schon im V. Bande No. 16 unseres Bilderbuches, in Ermangelung einer bessern, eine unvollkommene Abbildung dieses Thieres. Da uns seitdem die hier gelieferte vollkommnere zugekommen ist, so ermangeln wir nicht, dieselbe nachzuliefern, da es unsere stete Sorge ist, in unserem Bilderbuche die treuesten und besten Abbildungen zu liefern.~~Wir hatten Gelegenheit, im Sommer 1804 in der Menagerie des Jardin des plantes zu Paris diese seltene gefleckte Hyäne lebendig zu sehen, und überzeugten uns von der Richtigkeit unserer Abbildung. Sie war durch die, von der Entdeckungsreise des Capitain Baudin zurückkehrenden, Schiffe vom Vorgebirge der guten Hoffnung als grosse Seltenheit mitgebracht worden, und zeigte sich als ein eben so gefrässiges, als wildes Thier.~~125Ad00341 06 025a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 026aFig. 1. Die Brechwurzel oder Ipecacuanha. (Psychotria emetica. L.)~~Seit dem Jahre 1649 ist aus America nach Europa unter dem Namen der Brechwurzel oder Ipecacuanha eine Wurzel gebracht worden, welche durch ihre Erbrechen-erregenden Eigenschaften ein sehr wirksames Heilmittel in vielen Krankheiten abgiebt. Sie ist drei bis vier Zoll lang, dunkelgrau, wie aus einzelnen Knoten zusammengesetzt, und von salzigem bitterlichen Geschmacke. Wahrscheinlich kömmt diese Wurzel von der hier abgebildeten Pflanze, welche in Brasilien und Peru zu Hause ist. Es ist eine niederliegende Pflanze mit lanzetförmigen glatten Blättern, welche an den Stielen einander gegegenüber stehen. Sie hat kleine, weisse Blüten, auf welche eine beerenartige Frucht folgt. Die Erbrechen-erregende Psychotrie ist zeither von den Spaniern aus America zu uns gebracht worden.~~Fig. 2. Die Giftwurzel oder Contrayerva. (Dorstenia Contrayerva. L.)~~Die Contrayerva ist eine in Peru und Mexico wachsende Pflanze, deren Wurzel in ihrem Vaterlande als Gegengift der, mit der Pflanze Yerva vergifteten, Pfeile gebraucht wird. Die Contrayerva treibt aus der Wurzel die auf langen Stielen stehenden Blätter, welche denen der gemeinen Bärenklau ähnlich sind. Zwischen den Blättern entspringen die Blumenstiele, welche sich oben in eine viereckige Platte ausbreiten, auf der die kleinen Blüten stehen. Die rothbraune, aromatische und perennirende Wurzel besitzt ausser der Eigenschaft als Gegengift, schweisstreibende und reizende Arzneikräfte, doch ist ihr Gebrauch jetzt von keinem Belang.~~125Ad00341 06 026a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 027aFig. 1. Der rauhschnäbliche Pelikan.(Pelecanus trachyrhynchos. L.)~~Dieser Pelikan hat fast die Grösse des gemeinen Pelikans, ist bis auf die schwarzen Flügelspitzen ganz weiss, und lebt in Nord-Amerika, wo er sich von Fischen nährt. Sein Unterscheidungsmerkmal ist die rauhe kammartige Erhöhung auf dem Oberschnabel. -~~Fig. 2. Der gefleckte Wasserrabe. (Carbo naevia. L.)~~Der gefleckte Wasserrabe ist ein Bewohner von Neuseeland, wo er unter Felsen nistet. Seine Grösse beträgt etwas über zwei Fuss. Auf dem Kopfe sitzen zwei Federbüsche, welche, wie die Hauptfarbe des Gefieders, schwarz sind. Hinter den Augen läuft zu beiden Seiten des Halses ein breiter Streifen herab. -~~Fig. 3. Der rothschwänzige Tropikvogel. (Phaëton phoenicurus. L.)~~Ein schöner Vogel, den die Weltumsegler in mehreren Gegenden des grossen Oceans fanden, wo ihm im Fliegen die zwei rothen langen Schwanzfedern ein prächtiges Ansehen geben. Das übrige Gefieder ist weiss, und spielt in das Rosenfarbene.~~Fig. 4. Der surinamische Schlangenvogel. (Plotus surinamensis. L.)~~Diese kleinere Art des Schlangenvogels ist nur 13 Zoll lang, hat ein braun und weisses Gefieder; die Brust und Bauch sind weiss, die Füsse kurz und stark. - In Surinam, wo sich dieser Vogel in Klippen an Flüssen aufhält, lebt er von kleinen Fischen und Insecten, die er sehr geschickt zu fangen weiss. - Er lässt sich zähmen, und wird dann von den Bewohnern jener Länder mit dem übrigen Geflügel gehalten.~~125Ad00341 06 027a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 028aDie gegenwärtige Tafel zeigt uns mehrere Arten von Turteltauben fremder Länder, die sich zum Theil durch die Schönheit ihres Gefieders vorteilhaft auszeichnen.~~Fig. 1. Die grüne Turteltaube. (Columba Turtur viridis.)~~Diese schöne Turteltaube bewohnt die Insel Amboina. Sie wird 7 3/4 Zoll lang, und goldgrün ist die Farbe ihres Gefieders. Der Vorderhals, der Schnabel und die Füsse sind roth, die Spitzen der grössern obern Deckfedern der Flügel schwefelgelb.~~Fig. 2. Die Erd-Turteltaube. (Columba T. passerina.)~~In den wärmern Ländern von Amerika, so wie auf einigen der nahliegenden Inseln findet man in gebirgigen Gegenden diese kleine Turteltaube, welche als schmackhafte Speise auch häufig gegessen wird. Eine Abwechselung von Aschgrau, Braun und Gelbroth machen die Hauptfarben derselben aus.~~Fig. 3. Die Javanische Turteltaube. (Columba T. Javanica.)~~Die Javanische Turteltaube ist, wie ihr Name lehrt, in Java zu zu Hause, wird etwas über 9 Zoll lang, und hat ein ziemlich buntfarbiges Gefieder.~~Fig. 4. Die Senegal'sche Turteltaube. (Columba T. Senegalensis.)~~Sie wird 9 3/4 Zoll lang, und gleicht an Grösse einer Schwarzdrossel. Der Rücken und die Flügel sind bräunlich, der Kopf, Brust und Hals weingelb, der Schnabel und die Füsse roth.~~Fig. 5. Die Carolinische Turteltaube. (Columba T. Carolinensis.)~~Diese Turteltaube gehört, wie die folgende Art, zu den langgeschwänzten, ist 14. Zoll lang, und in Carolina, St. Domingo, Brasilien und andern Orten von Amerika zu Hause. Ihr Gefieder hat eine angenehme Mischung von mehreren Farben, welche zum Theil einen goldgrünen Glanz haben. -~~Fig. 6. Die Canadische Turteltaube. (Columba T. Canadensis.)~~Die Canadische Turteltaube wird etwas grösser als die gemeine Turteltaube, und findet sich in Canada. Den Kopf, Brust und Hals zieren aschfarbne und gelbliche Streifen. Der Bauch ist weiss, der Rücken und die Flügel braun. Die Federn des Schwanzes sind aschfarben und weisslich, und keilförmig gespitzt.~~126Ad00341 06 028a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 029aFig. 1. Der Steinklee. (Trifolium Melilotus officinalis. L.)~~Der Steinklee wächst in den meisten Ländern von Europa an steinigen Orten, wovon er auch den Namen hat, und unterscheidet sich von anderen Klee-Arten durch einen süsslichen honigähnlichen Geruch. Er ist eine zweijährige Pflanze, und treibt einen Stängel drei bis fünf Fuss Höhe, welcher gestreift und mit vielen Aesten umgeben ist. Die länglichen Blätter sitzen zu dreien zusammen auf einem gemeinschaftlichen Stiele. Die gelben Blüten, welche traubenförmig vereint sind, erscheinen im Junius, und zeigen sich dann den ganzen Sommer hindurch. Durch den starken Geruch wurde man auf die heilbringenden Kräfte dieser Pflanze geleitet, und äusserlich in Umschlägen, oder als Melilotenpflaster leistet es als zertheilendes Mittel auch gute Dienste. Auch in ökonomischer Hinsicht ist der Steinklee eine nützliche Pflanze, so wie man z. B. in einigen Theilen der Schweiz damit den Schabzieger oder grünen Schweizerkäse bereitet, welcher weit und breit hin verführet wird.~~Fig. 2. Der Bitterklee. (Menyanthes trifoliata. L.)~~Der Bitterklee oder auch Fieberklee findet sich in Teutschland an feuchten Orten auf sumpfigen Wiesen, und treibt aus der langen Wurzel einen, 1 bis 2 Fuss langen, Stängel mit ziemlich grossen Blättern. Im April oder Mai kommt der lange Blumenschaft zum Vorschein, der an seiner Spitze weisse, etwas röthliche Blumen trägt. Die Blätter dieser Kleeart enthalten eine ausserordentlich starke Bitterkeit, welche als heilsames inneres Mittel in vielen Krankheiten gebraucht wird. - Auch brauet man an einigen Orten daraus ein starkes bitteres Kräuterbier und braucht es zum Färben.~~126Ad00341 06 029a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 030aSchon früher im V. Bd. No. 57 u. 69 unseres Bilderbuches hatten wir Gelegenheit, mehrere Arten der Mollusken oder Weichthiere, (eine Unterabtheilung der Classe der Würmer) kennen zu lernen, von denen wir hier ferner noch andere beschreiben wollen.~~Fig. 1. 2. Die nordische Clio. (Clio borealis.)~~Diese Clio schwimmt oft in ungeheurer Menge in dem Nord-Meere herum, wo sie den Wallfischen, andern Fischen und Seevögeln zur Nahrung dient. Der Körper sitzt in einem kräuselförmigen Sack, welcher oben zwei flügelähnliche Fortsätze hat, womit das Thier Athem schöpft, und sich im Schwimmen fortbewegt. Zwischen drinnen befindet sich der Kopf, aus zwei Kugeln bestehend, zwischen denen wir Fig. 2 (auf der Bauchseite) den Mund wahrnehmen.~~Fig. 3. 4. Die südliche Clio. (Clio australis.)~~Lebt in den indischen Meeren, sieht rostfarben aus, die Kiemenblätter sind spitziger, und die Spitze des Körpers in zwei Theile getheilt.~~Fig. 5. Der Seehase oder Giftkuttel. (Aplysia depilans.)~~Diese Molluske findet sich im mittelländischen Meere, wo sie von kleinen Seegeschöpfen lebt. Der breite Kopf hat vier Fühlhörner, und der Körper gleicht dem unserer nackten Schnecken. Sie geben einen übelriechenden Saft von sich, den man für giftig hält.~~Fig. 6. Die grüne Seelunge. (Aplysia viridis.)~~Sie lebt an den Küsten von America, und hat einen grünen, rothpunktirten Körper.~~Fig. 7. Die Kameel-Seelunge. (Aplysia Camelus.)~~Die Kameel Seelunge, nach ihrem langen Halse so benannt, hat einen glatten und weissen Körper. Das Vaterland ist unbekannt.~~Fig. 8. Das Lappenmaul. (Tethys fimbria.)~~Der weisse Körper ist 6 Zoll lang, und mit einem Mantel eingefasst, der sich über dem Kopfe wie ein Segel ausbreitet. Der Mund, der sich in einen Rüssel verlängert, liegt unter diesem Segel. Das Lappemaul findet sich im mittelländischen Meere, wo es auf dem Grunde fortkriecht, und nur bei heiterem stillen Wetter emporkömmt.~~126Ad00341 06 030a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 031aDer äthiopische Schillerfalter. (Papilio Aethiops.)~~Dieser schöne und seltene Schmetterling wurde von dem französischen Naturforscher, Herrn Palisot de Beauvois mit unsäglicher Mühe bei der Stadt Agathon im Königreiche Benin in Afrika gefangen, und nach Frankreich gebracht. Seine Flügel sind ausgezahnt, oben und unten mit längeren Spitzen und mit mehreren augenförmigen Flecken versehen. Das Merkwürdige dabei ist aber, dass sie, nach verschiedenen Richtungen betrachtet, auf das schönste schillern, oder ein veränderliches Farbenspiel zeigen. Gewöhnlich sind sie perlenmutterweiss; stellt man sich aber zwischen den Schmetterling und das Licht, und hält ihn senkrecht, so schillern die Flügel auf das prächtigste röthlich und violet (Fig. 1). Von der Seite betrachtet, bekommen die Flügel einen matten kupfergrünen Anstrich mit violettem Schimmer (a); horizontal angesehen erscheinen sie goldgelb (b).~~Die eigentliche Farbe der Unterflügel (F. 2) ist ebenfalls perlenmutterweiss, doch schillern sie auch in das Grünliche und Bräunliche; durch beide Flügelpaare läuft eine Querbinde, und mehrere Augenflecken zieren sie.~~126Ad00341 06 031a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 032aAusser dem eigentlichen Ibis, den man gewöhnlich für den, von den alten Aegyptiern heilig verehrten, Vogel hält, und den wir im I. Bd. No. 100 unseres Bilderbuches kennen lernten, giebt es von diesem Geschlechte noch mehrere schöne Arten, wie wir hier sehen.~~Fig. 1. 2. Der scharlachrothe Ibis.(Tantalus ruber.)~~Dieser schöne Vogel findet sich in mehreren Theilen von Amerika, wo er sich an Gewässern aufhält, und von kleinen Fischen und Insecten lebt. Er wird 21 Zoll lang, und ist über und über schön scharlachroth von Farbe, bis auf die Spitzen der äussersten Schwungfedern, welche schwarzblau sind. Doch ist die rothe Farbe nach dem dritten Jahre erst in ihrer Vollkommenheit, vorher ist das Gefieder noch mit Grau vermischt. (Fig. 2).~~Fig. 3. Der Ibis mit schwarzem Gesicht. (Tantalus melanopis.)~~Wird grösser als der vorige, und wurde von Forster auf den Neujahrs-Inseln bei Staatenland entdeckt, wo er auf unzugänglichen Felsen nistet. Die Augen umgiebt ein kahler schwarzer Fleck, und ein häutiger Sack sitzt unter dem Schnabel. Der Hals und die Brust sind gelb; von den Flügeln läuft ein graues Querband über letztere.~~Fig. 4. Der Cayennische Ibis. (Tantalus Cayennensis.)~~Der Cayennische Ibis wird 22 Zoll lang, und findet sich paarweise, jedoch nicht häufig, in Cayenne, wo er gewöhnlich an den Flüssen sitzt und auf Fische lauert. Sein dunkles Gefieder hat, gegen das Licht betrachtet, einen grünlichen Glanz.~~Fig. 5. Der sichelschnäbliche Ibis. (Tantalus falcinellus.)~~Dieser Ibis bewohnt die Gegenden des caspischen und schwarzen Meers, auch mehrere Theile von Italien, und wird bisweilen auch in Teutschland gefunden. Von seinem langen gebognen Schnabel hat er den Namen erhalten.~~126Ad00341 06 032a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 033aAbyssinien ist ein grosses Königreich an der Ostküste des mittleren Afrika, sehr gebirgig, doch dabei fruchtbar, und bringt treffliche Producte jeder Art hervor. Die Bewohner, ursprünglich von Arabern abstammend, bekennen sich meistens zur griechischen Kirche, also zur christlichen Religion, und werden durch einen König, welcher Negus heisst, unumschränkt beherrscht. Bisher kannten wir keine Abbildungen von den Abyssiniern und ihren Trachten und Gebräuchen; wir verdanken diese erst der neuesten Reise des englischen Lords Valentia, und des Herrn Salt, seines Begleiters. - So sehen wir auf gegenwärtiger Tafel, in einer gebirgigen Gegend Abyssinier, die auf einem Marsche Halt gemacht haben, und ausruhen.~~Ihre Kleidung besteht in einem weissen Tuche, das um den Leib gewickelt wird. Um beide Schultern hängt ein schwarzes Schaffell, ohne welches kein Abyssinier ausgeht. Die Köpfe werden bloss getragen; die höheren. Stände verhüllen sich mit dem Tuche den unteren Theil des Gesichtes. Ihre Waffen bestehen in Spiesen und Schildern, nur wenige bedienen sich einer Art von Luntenflinten. Die Wohnungen bestehen aus oben zugespitzten Hütten, wie der Hintergrund unserer Abbildung zeigt.~~Wenn ein vornehmer Abyssinier eine Reise macht, so wird er von mehreren bewaffneten Leuten als Gefolge begleitet. Wahrscheinlich ist es ein solcher Zug, den wir hier abgebildet sehen. Der Maulesel ist für den Herrn bestimmt.~~127Ad00341 06 033a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 034aDiese und die folgende Nummer stellen Gegenstände aus Indien vor, diesem Lande der Wunder, das noch lange nicht genug erforscht ist, und das eine Menge von Denkmälern darbietet, deren Bestimmung ein völliges Räthsel ist, die aber aus einer Zeit stammen, die weit über unsere Geschichte und Zeitrechnung hinaus liegt, und die unwidersprechlichsten Beweise von einer hohen Cultur und einer grossen Bevölkerung geben. -~~Fig. I. stellt die Pagoden von Talicut vor; ein Ort in Mysore, in einer ungesunden Gegend, der von Sandhügeln eingeschlossen ist, die besonders um Mittag eine stickende Hitze verbreiten. Diese Pagode ist sehr alt; sie besteht aus mehreren Gebäuden und ist mit einer Mauer eingeschlossen. In der Mitte steht ein kleiner Tempel, auf dem Dache desselben liegt ein Ochse, der mit Blumen und anderem Schmucke verziert ist.~~Fig. II. giebt die Darstellung eines Festes der Hinduer zu Ossur, das ebenfalls in Mysore liegt. Eine Menge von frohen und festlich gekleideten Menschen hat sich versammelt. Die Bilder der Gottheiten werden feierlich auf einem dazu bestimmten Gerüste mit Bädern umhergeführt, das zu dieser Feierlichkeit prächtig mit Fahnen und auf andere Weise ausgeschmückt ist. Man findet fast in allen Tempeln der Indier solche Gestelle, worauf die Gottheiten umhergetragen werden, und Processionen dieser Art machen ein wesentliches Stück in ihrem Cultus aus. Es werden bei dieser Gelegenheit natürlich auch reiche Opfer gespendet, die den Braminen oder Priestern zu Gute kommen.~~127Ad00341 06 034a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 035aAusserordentlich merkwürdig sind die Höhlen von Carli. Sie liegen zwischen Bombai und Punah; es läuft hier eine Hügelkette von Osten nach Westen, aus welcher der Hügel, der diese merkwürdigen Denkmäler enthält, hervorspringt. Die Haupthöhle liegt nach Westen. Ein jäher Pfad führt hinauf, aber eingehauene Stufen erleichtern die Schritte. Der ganze Hügel ist mit Gebüsch bedeckt, das die Höhlen versteckt; endlich kommt man zu einem offnen Platze, wo der Hügel abgetragen und geebnet ist, bis man eine perpendiculäre Oberfläche von etwa 50 Fuss auf dem nackten Felsen fand. In demselben ist eine Reihe von Höhlen ausgegraben; zuerst kommt man in einen Vorhof von länglich viereckiger Gestalt, der zu dem Tempel selbst, der gewölbt ist, und von Säulen getragen wird, führt. Die beifolgende Abbildung giebt einen deutlichen Begriff von dieser wunderbaren Anlage. Einen sonderbaren Anblick geben die auf den Säulen ruhenden Elephanten. In dem Tempel selbst finden sich keine Figuren von Gottheiten, aber die Wände des Vorhofs sind mit Figuren von Elephanten, männlichen und weiblichen Figuren, und der Gestalt des Buddha bedeckt. Wahrscheinlich ist dieser Tempel dem Götte Buddha geweiht gewesen, dessen Verehrung aber die Braminen vernichteten. Daher ist auch die Sage des Volks, dass böse Geister in diesen Höhlen ihre Wohnung hätten.~~127Ad00341 06 035a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 036aDiese Tafel giebt uns die Vorstellung eines grossen Gastmahls bei den Abyssiniern, welches Volk wir bereits bei No. 31. kennen lernten. Dieses Gastmahl gab der Ras von Tigré (der Statthalter einer beträchtlichen Provinz) bei Gelegenheit einer grossen Musterung am 26. Septbr. 1805. Der Ort des Festes ist der grosse Audienzsaal des Ras, wo derselbe oben an der Tafel auf einem verzierten Polster seinen Sitz hat. Die übrigen Gäste sitzen mit untergeschlagenen Beinen umher; doch waren deren so viel, dass sie nicht alle sitzen konnten, und umherstehend assen. Die Speisen bestanden aus Teftkuchen von drittehalb Fuss im Durchmesser, welche über einander geschichtet waren. Sie werden aus dem Teft (Boa abyssiniensis), einer abyssinischen Kornart, bereitet. Die Schüsseln in der Mitte des Tisches enthalten ein Ragout von Hühnern, Hammelfleisch, Ghi (eine Art Oel) und geronnener Milch. Sclavinnen tauchen die Teft-Brode in die Schüsseln mit den Speisen, und reichen sie dann den Gästen hin. Doch ein Hauptleckerbissen bei den abyssinischen Gastmählern ist rohes Fleisch, welches so frisch als möglich genossen wird. Zu diesem Behufe sehen wir auch hier in dem Platze vor dem Saal ein Thier schlachten. Die Gäste erhalten das rohe Fleisch am Ende des Gastmahls, und schneiden die grossen Stücke mit ihren krummen Messern sehr geschickt in dünne Scheiben. Zu dieser Lieblingsspeise trinkt man Maisi, eine Art Meth, aus Honig, Wasser, etwas gerösteter Gerste und der Wurzel Taddo bereitet.~~Der Abyssinier mit dem Kreuze muss wegen eines religiösen Gelübdes fasten. Der Mann mit dem langen Stabe ist der Ceremonienmeister. Unter dem Tische sitzt ein Knabe, dem man erlaubt hat, die Brodsamen aufzusammeln.~~127Ad00341 06 036a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 037aWir lernen hier nach den Abbildungen, welche die wichtige Reise des Lords Valentia begleiten, mehrere Küsten-Bewohner des rothen Meeres kennen, von denen wir bisher keine Darstellungen besassen.~~Fig. 1. Ein Samalie.~~Die Samalies sind ein afrikanischer Volksstamm, welcher den südlichen Theil der Westküste des rothen Meeres vom Cap Guardafui an bewohnt, und vorzüglich Handel mit den Producten des Landes nach arabischen Handelsplätzen treibt. Ob sie gleich schwarzes wolliges Haar und dunkle Haut haben, so gleichen sie doch übrigens in der Gesichtsbildung nicht den Negern, sondern haben einen gefälligeren Aurdruck. - Sie sind Muhammedaner.~~Fig. 2. Ein junger vornehmer Araber.~~Dieses ist das Portrait des Sohnes vom Dola oder Statthalter von Musa, einer kleinen Stadt im glücklichen Arabien. Die Araber haben in der Jugend eine ausdrucksvolle, aber sanfte Miene, welche sich jedoch im späteren Alter unvorteilhaft ändert. Die Araber sind theils Nomaden (d. h. einem herumziehenden Hirten-Leben ergeben), theils wohnen sie in Städten. Die Kleidung besteht aus einem Turban und weiten flatternden Kleidern, welche bei den Vornehmen aus seidnen indischen Zeuchen gefertigt wird.~~Fig. 3. Ein Suakin.~~Die Suakins (nach einer kleinen Insel so genannt) sind Beduinen-Araber, welche sich auf der afrikanischen Küste des rothen Meeres ausgebreitet haben, und einen mächtigen Stamm ausmachen. Sie sind schön vom Körperbau, und von guter Gesichtsbildung. Ihre Haut ist dunkel kupferfarbig; das gekräuselte Haar schmieren sie mit Fett ein, pudern es roth, und stecken oben durch den Busch, um den sie einen Theil der Haare wegscheeren, einen hölzernen Stock. - Der Mann, dessen getreue Gesichtsbildung wir hier geben, war 6 Fuss hoch.~~127Ad00341 06 037a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 038aDie Gewohnheit des Tatowirens, oder das Einstechen beliebiger Figuren in die Oberhaut des Körpers, um solchen, gleich wie mit einem modischen Putze dadurch zu zieren, findet sich schon unter mehreren Völkern des Alterthums. Am vollkommensten treiben aber diese Kunst die Bewohner der Marquesas- oder Washingtons-Inseln in der Südsee, namentlich die Nukahiwah-Insulaner, wie es uns die neueste russische Weltumseglung unter dem Capitän v. Krusenstern berichtet. Dort in Nukahiwah giebt es eigentliche Künstler, welche sich mit dem Tatowiren beschäftigen, und jeden Theil des Körpers mit regelmässigen und malerisch schönen Verzierungen zu bedecken wissen. Die Operation geschieht mit einem kammartigen Instrumente, aus den Knochen der Tropik-Vögel gebildet, womit die Figuren durch feine Stiche in die Haut gegraben werden. Hierauf wird das Ganze mit einer schwarzen Farbe aus Kokoskernen eingerieben, und vergeht nun nie wieder. Bei den Männern wird der ganze Körper, wie wir an dem Brustbilde eines Kriegers (Fig. 1.) sehen, - bei den Frauen werden aber bloss die Hände tatowirt. So sehen wir bei Fig. 2. als vollkommenes Muster dieser Art die Abbildung der Hand der Königin Katanuäh von Nukahiwah, die wie mit einem kunstvollen Handschuh bedeckt zu seyn scheint.~~Je vornehmer der Mann, desto mehr ist er punctirt. So sind der König und die Prinzen über den ganzen Körper tatowirt, sogar die Augenlieder nicht ausgenommen.~~Im zwölften oder dreizehnten Jahre wird bei den Knaben mit dem Tatowiren der Hauptverzierungen angefangen. Von Jahr zu Jahr werden dann einige der Nebenverzierungen hinzugefügt, so dass erst im 30. oder 35. Jahre der ganze Hautschmuck vollendet ist. -~~128Ad00341 06 038a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 039a(Psophia crepitans. s. ventriloqua. L.)~~Dieser merkwürdige Vogel, welcher in den warmen und wasserreichen Ländern von Süd-Amerika, so wie auf den Caraibischen Inseln lebt, verdient in dreifacher Hinsicht unsere Aufmerksamkeit. - Einmal, weil er ein Mittelglied bildet zwischen den Sumpfvögeln und den hühnerartigen Vögeln, da er sowohl am Wasser, als fern von demselben lebt, sowohl Körner, als kleine Fische frisst; sodann weil er leicht zahm wird, und fast unter allen Vögeln am meisten die Menschen und ihre Gesellschaft zu lieben scheint, und seinem Herrn überall nachfolgt wie ein Hund. Endlich ist er unter den Vögeln der stärkste Bauchredner. Ausser seiner gewöhnlichen Stimme, welche den grellen Tönen des Truthahns gleicht, pflegt er oft, ohne den Schnabel zu öffnen, bloss durch Brust- und Bauchbewegungen dumpfe innere Töne hören zu lassen, die wie ein vielmal wiederholtes Tou, Tou, Tou, lauten. Davon hat er auch den Namen Trompetenvogel erhalten.~~Der Körper dieses Vogels ist zwar nicht grösser, als der eines Haushuhns, allein die sehr langen Beine und der lange Hals geben ihm ein gestreckteres Ansehen. Der grösste Theil der Federn des Körpers ist schwarz; aber die Hals- und Brustfedern sind glänzend grün, blau und violet, wie man es öfters an den Tauben bemerkt. Die Rückenfedern sind sehr lang und fein und hängen über die Flügel her; an den Schultern rostfarbig, und weiter nach hinten licht aschgrau. Der Schwanz ist kurz und schwarz. Der Trompetenvogel läuft sehr schnell, doch fliegt er selten, und nicht weit. Seine Eier, deren das Weibchen jährlich dreimal 10 bis 16 Stück legt, sind grösser als Hühnereier, und von Farbe blaugrün.~~128Ad00341 06 039a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x
Ad00341 06 040aFig. 1. Der Caciken-Metallkäfer. (Cetonia Cacicus. Fabric.)~~Dieser schöne Metallkäfer ist in Süd-Amerika einheimisch; das Kopfschild ist in zwei seitwärts und rückwärts gekrümmte breite, schaufelförmige Hörner getheilt. -Kopf und Schulterschild haben eine rothgelbe Grundfarbe, auf welcher sich die schwarzen Längsstreifen stark auszeichnen. Die Flügeldecken haben eine weisse, in das Bläuliche spielende Grundfarbe; die Ränder derselben sind schwarz.~~Fig. 2. Der Herkules-Scharrkäfer. (Scarabacus Hercules. L.)~~Diese Abbildung des Herkuleskäfers zeichnet sich von der frühern (Bilderb. Bd. I. No. 40) sehr merkwürdig durch oliven- oder gelbgrüne Flügeldecken aus; eine Spiel-Art der Farbe, die sehr wahrscheinlich durch Verschiedenheit des Futters entspringt, mit welchem die Larve des Käfers sich nährte. Es giebt daher Käfer mit olivengrünen und meergrünen Flügeldecken.~~Fig. 3. Der Goliath-Metallkäfer. (Cetonia Goliath. Fabric.)~~Dieser grosse Metallkäfer hier in natürlicher Grösse vorgestellt, ist in Sierra Leona in Afrika einheimisch; das Kopfschild zeichnet sich, wie bei Fig. 1, durch vier hornartige Auswüchse aus, von welchen zwei vorn am Kopfe, und zwei kürzere weiter zurück, nach den Augen hin sich befinden. Das grosse, dunkel pechbraune Schulterschild hat stark abstechende, schmutzig röthiich- weisse Ränder, und eben dergleichen zackige Längsstreifen. Die Flügeldecken sind, wie wir sehen, braun, an der Grundfläche aber schmuzig weiss, stark in das Gelbe fallend gefärbt. Der hier nicht wahrzunehmende Unterleib ist dunkelgrün.~~128Ad00341 06 040a.jpgBertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1810 7/31912617x