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 TafeltitelTafelnummerTafelüberschriftSpracheHeftLink PPOTafelgehörtzuExemplarKlassifikation von BertuchAbmessungBeschreibungstextWeitere AbbildungsversionenBeschreibungstext1BeziehtSichAuf1SchlagwörterGeographische VerortungEpochenschlagwort
Ad99998 03 010aHasen und KaninchenTafel 8Vierfüß. Thiere L. Quadruped. L.ger$fre42Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierfüß. Thiere. L.koloriertDer Hase lebt fast in allen Welttheilen in den gemässigten Zonen. Sein Fleisch, ist ein wohlschmeckendes Wildpret, und sein Balg giebt zwar kein vorzügliches Pelzwerk, aber die Haare davon sind für die Hutmacher zu feinen Filzen eine sehr schätzbare Handelsware. Es giebt mehrere Arten von Hasen.~~No. 1. Der gemeine Hase. (Lepus timidus. L.)~~Der gemeine Hase ist ohngefähr 2 Fuss lang, graugelb von Farbe, und lebt vorzüglich in Europa. Er nährt sich in den Feldern vorzüglich von junger Saat und Gemüse. Er ist scheu und furchtsam, und kann nie ganz zum Hausthiere gemacht werden. Eine seltene und wunderbare Spielart von dem gemeinen Hasen ist~~No. 2. Der gehörnte Hase.~~Man findet zuweilen, obgleich selten, allerdings dergleichen Hasen, jedoch nur einzeln, und nicht als eine eigene Gattung. Ihr Gehörn, das wahrscheinlich ein blosses Naturspiel ist, ist ohngefähr so gross als das Gehörn von einem Rehbocke. Man zeigt dergleichen Hasen-Gehörne in Naturalien-Kabinetten als eine Seltenheit.~~No. 3. Der nördliche weisse Hase. (Lepus variabilis. L.)~~Der weisse Hase ist um den vierten Theil grösser als der gemeine, nur im Winter weiss, im Sommer aber grau. Er bewohnt Schottland, Schweden, Liefland und überhaupt die kältern Gegenden von Europa, Asien und Amerika. Sein weisser Winter-Balg ist ein mittelmässiges Pelzwerk; sein Fleisch aber schlechter als vom gemeinen Hasen.~~No. 4. Der Wabasch. (Lepus Americanus. L.)~~Der Wabasch oder Amerikanische Hase ist nur von der Grösse eines Kaninchens, und lebt vorzüglich in Nord-Amerika an der Hudsonsbay. Er ist im Sommer graubraun, wird aber auch im Winter weiss, und wohnt meistens in hohlen Bäumen.~~No. 5. u. 6. Das Kaninchen. (Lepus Caniculus. L.)~~Das Kaninchen ist eigentlich in wärmeren Gegenden, und sonderlich in Spanien und Italien zu Hause, hat sich aber über ganz Europa verbreitet, weil es sich erstaunlich schnell vermehrt. Es ist nur 13 Zoll lang und man findet es sowohl wild (Fig. 5.), wo es braungrau aussieht, und in Steinklüften und Erdröhren, die es sich gräbt, lebt; als auch zahm (Fig. 6.) schwarz, weiss und schäckigt, wo es in den Häusern gehalten und genährt wird. Die nutzbarste Gattung davon ist~~No. 7. Das Angorische Kaninchen, oder der Seidenhase.~~Diese Kaninchen-Art stammt aus Angora in Syrien ab, hat langes seidenartiges Haar, welches dasselbe fast alle Monate abwirft, und woraus die schönsten und weichsten Tücher, Strümpfe, Handschuhe, Hüthe und andere dergl. Waaren gemacht werden. Man hat sie gelb, grau, schwarz, weiss und bunt, und zieht sie dermalen schon allenthalben in Teutschland mit Sorgfalt; weil ihr vortreffliches Seidenhaar als einheimisches Product vollkommen die theure Amerikanische Vigogne Wolle ersetzt.~~Ad00341 03 010a$Ad99999 03 010aDer Hase lebt fast in allen Welttheilen in den gemässigten Zonen. Sein Fleisch, ist ein wohlschmeckendes Wildpret, und sein Balg giebt zwar kein vorzügliches Pelzwerk, aber die Haare davon sind für die Hutmacher zu feinen Filzen eine sehr schätzbare Handelsware. Es giebt mehrere Arten von Hasen.$No. 1. Der gemeine Hase. (Lepus timidus. L.)$No. 2. Der gehörnte Hase.$Man findet zuweilen, obgleich selten, allerdings dergleichen Hasen, jedoch nur einzeln, und nicht als eine eigene Gattung. Ihr Gehörn, das wahrscheinlich ein blosses Naturspiel ist, ist ohngefähr so gross als das Gehörn von einem Rehbocke. Man zeigt dergleichen Hasen-Gehörne in Naturalien-Kabinetten als eine Seltenheit.$No. 3. Der nördliche weisse Hase. (Lepus variabilis. L.)$Der weisse Hase ist um den vierten Theil grösser als der gemeine, nur im Winter weiss, im Sommer aber grau. Er bewohnt Schottland, Schweden, Liefland und überhaupt die kältern Gegenden von Europa, Asien und Amerika. Sein weisser Winter-Balg ist ein mittelmässiges Pelzwerk; sein Fleisch aber schlechter als vom gemeinen Hasen.$No. 4. Der Wabasch. (Lepus Americanus. L.)$Der Wabasch oder Amerikanische Hase ist nur von der Grösse eines Kaninchens, und lebt vorzüglich in Nord-Amerika an der Hudsonsbay. Er ist im Sommer graubraun, wird aber auch im Winter weiss, und wohnt meistens in hohlen Bäumen.$No. 5. u. 6. Das Kaninchen. (Lepus Caniculus. L.)$No. 7. Das Angorische Kaninchen, oder der Seidenhase.$Diese Kaninchen-Art stammt aus Angora in Syrien ab, hat langes seidenartiges Haar, welches dasselbe fast alle Monate abwirft, und woraus die schönsten und weichsten Tücher, Strümpfe, Handschuhe, Hüthe und andere dergl. Waaren gemacht werden. Man hat sie gelb, grau, schwarz, weiss und bunt, und zieht sie dermalen schon allenthalben in Teutschland mit Sorgfalt; weil ihr vortreffliches Seidenhaar als einheimisches Product vollkommen die theure Amerikanische Vigogne Wolle ersetzt.$Der gemeine Hase ist ohngefähr 2 Fuss lang, graugelb von Farbe, und lebt vorzüglich in Europa. Er nährt sich in den Feldern vorzüglich von junger Saat und Gemüse. Er ist scheu und furchtsam, und kann nie ganz zum Hausthiere gemacht werden. Eine seltene und wunderbare Spielart von dem gemeinen Hasen ist$Das Kaninchen ist eigentlich in wärmeren Gegenden, und sonderlich in Spanien und Italien zu Hause, hat sich aber über ganz Europa verbreitet, weil es sich erstaunlich schnell vermehrt. Es ist nur 13 Zoll lang und man findet es sowohl wild (Fig. 5.), wo es braungrau aussieht, und in Steinklüften und Erdröhren, die es sich gräbt, lebt; als auch zahm (Fig. 6.) schwarz, weiss und schäckigt, wo es in den Häusern gehalten und genährt wird. Die nutzbarste Gattung davon ist
Ad99998 03 011aSchwalben verschiedener ArtTafel 9Vögel. XXIX. Oiseaux. XXIX.ger$fre42Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXIX.koloriertDie Schwalben zeichnen sich unter allen Vögeln durch ihren sehr schnellen Flug, durch ihre Bildung und Lebensart besonders aus. Sie gehen fast gar nicht, als wozu ihre kleinen Füsse, gleichsam nur Haken, um sich anzuklammern, gar nicht gemacht sind. Sie halten sich gern am Wasser auf, nähren sich von Insecten, die sie im Fluge fangen, und leben fast im beständigen Fluge. Ihre Nester bauen sie aus nassen Lehm, Mist und Stroh, und kleben sie zum Theil an die Häuser unter die Dächer. Im Winter ziehen sie theils in grossen Schaaren fort in warme Länder, theils bleiben sie auch bey uns, und erstarren klumpenweise in hohlen Bäumen, alten Mauerwerk, oder im Wasser. Im Frühlinge wird ihre Wiederkunft für ein Kennzeichen des angehenden guten Wetters gehalten. Man kennt bis jetzt 37 Gattungen in- und ausländischer Schwalben. Die bekanntesten bey uns sind folgende.~~No. 1. Die Rauchschwalbe. (Hirundo rustica. L.)~~Die Rauchschwalbe ist 6 Zoll lang, Kopf, Rücken und Brust sind schwarz, der Bauch weiss, Flügel und Schwanz dunkel stahlblau schillernd, Kehle und Stirn rothbraun. Sie baut ihr offenes Nest an die Dachgiebel und auf den Dörfern in die Vorhäuser und Ställe, weil sie gerne bey Menschen lebt. Sie brütet jährlich zweymal, und die Stimme der Männchen ist ein schwaches angenehmes Zwitschern.~~No. 2. Die Mauerschwalbe. (Hirundo apus. L.)~~Die Mauerschwalbe (Steinschwalbe, Thurmschwalbe) ist 8 Zoll lang, schwärzlich von Farbe, mit weisslichter Kehle und Stirn, lebt einsam in Thürmen, und hohen alten Gemäuern und Ruinen, wo sie nistet und meistens nur Abends und Morgens ausfliegt. Sie fliegt pfeilschnell, und brütet jährlich nur einmal.~~No. 3. Die Hausschwalbe. (Hirundo urbica. L.)~~Die Hausschwalbe (Mehlschwalbe) lebt gern in den Städten, wo sie ihr rund zugewölbtes Nest an den Häusern, unter die Dächer meist über die obersten Fenster macht. Sie ist nur 5 1/2 Zoll lang, und kleiner als die Rauchschwalbe. Kopf, Nacken, Flügel und Schwanz sind bräunlich schwarz, Kehle, Brust, Rücken und Füsse aber weiss. Sie brütet des Jahres 3 mal, und kommt im Frühlinge zuerst bey uns an.~~No. 4. Die Uferschwalbe. (Hirundo riparia. L.)~~Die Uferschwalbe (Erdschwalbe) ist 4 3/4 Zoll lang, grau, Kehle und Bauch weiss, hält sich an den Ufern der Flüsse auf, und nistet in ihren hohen Ufern in Löchern in der Erde. Sie brütet jährlich nur einmal, und zieht im Herbste in wärmere Gegenden, oder überwintert bey uns im Schlamme. Das Fleisch der Jungen ist sehr wohlschmeckend.~~No. 5. Die Nachtschwalbe. (Caprimulgus Europaeus. L.)~~Die Nachtschwalbe oder der Ziegenmelker, ist weit grösser als alle andere Schwalben, 10 Zoll lang, bewohnt finstere Wälder bey uns, versteckt sich am Tage, weil sie wie die Eulen, wegen ihrer weiten Augen, das Tageslicht scheuet, fliegt daher bloss des Abends herum, und nährt sich von Nachtschmetterlingen, die sie mit ihrem weit geschlitzten Schnabel fängt. Sie ist grau, gelb und schwarz gesprenkeIt von Farbe. Die Sage, dass sie den Ziegen die Milch aussauge (woher sie auch den Nahmen der Ziegenmelker bekommen hat) ist ein lächerliches Mährchen.~~Ad00341 03 011a$Ad99999 03 011aDie Schwalben zeichnen sich unter allen Vögeln durch ihren sehr schnellen Flug, durch ihre Bildung und Lebensart besonders aus. Sie gehen fast gar nicht, als wozu ihre kleinen Füsse, gleichsam nur Haken, um sich anzuklammern, gar nicht gemacht sind. Sie halten sich gern am Wasser auf, nähren sich von Insecten, die sie im Fluge fangen, und leben fast im beständigen Fluge. Ihre Nester bauen sie aus nassen Lehm, Mist und Stroh, und kleben sie zum Theil an die Häuser unter die Dächer. Im Winter ziehen sie theils in grossen Schaaren fort in warme Länder, theils bleiben sie auch bey uns, und erstarren klumpenweise in hohlen Bäumen, alten Mauerwerk, oder im Wasser. Im Frühlinge wird ihre Wiederkunft für ein Kennzeichen des angehenden guten Wetters gehalten. Man kennt bis jetzt 37 Gattungen in- und ausländischer Schwalben. Die bekanntesten bey uns sind folgende.$No. 1. Die Rauchschwalbe. (Hirundo rustica. L.)$Die Rauchschwalbe ist 6 Zoll lang, Kopf, Rücken und Brust sind schwarz, der Bauch weiss, Flügel und Schwanz dunkel stahlblau schillernd, Kehle und Stirn rothbraun. Sie baut ihr offenes Nest an die Dachgiebel und auf den Dörfern in die Vorhäuser und Ställe, weil sie gerne bey Menschen lebt. Sie brütet jährlich zweymal, und die Stimme der Männchen ist ein schwaches angenehmes Zwitschern.$No. 2. Die Mauerschwalbe. (Hirundo apus. L.)$Die Mauerschwalbe (Steinschwalbe, Thurmschwalbe) ist 8 Zoll lang, schwärzlich von Farbe, mit weisslichter Kehle und Stirn, lebt einsam in Thürmen, und hohen alten Gemäuern und Ruinen, wo sie nistet und meistens nur Abends und Morgens ausfliegt. Sie fliegt pfeilschnell, und brütet jährlich nur einmal.$No. 3. Die Hausschwalbe. (Hirundo urbica. L.)$Die Hausschwalbe (Mehlschwalbe) lebt gern in den Städten, wo sie ihr rund zugewölbtes Nest an den Häusern, unter die Dächer meist über die obersten Fenster macht. Sie ist nur 5 1/2 Zoll lang, und kleiner als die Rauchschwalbe. Kopf, Nacken, Flügel und Schwanz sind bräunlich schwarz, Kehle, Brust, Rücken und Füsse aber weiss. Sie brütet des Jahres 3 mal, und kommt im Frühlinge zuerst bey uns an.$No. 4. Die Uferschwalbe. (Hirundo riparia. L.)$Die Uferschwalbe (Erdschwalbe) ist 4 3/4 Zoll lang, grau, Kehle und Bauch weiss, hält sich an den Ufern der Flüsse auf, und nistet in ihren hohen Ufern in Löchern in der Erde. Sie brütet jährlich nur einmal, und zieht im Herbste in wärmere Gegenden, oder überwintert bey uns im Schlamme. Das Fleisch der Jungen ist sehr wohlschmeckend.$No. 5. Die Nachtschwalbe. (Caprimulgus Europaeus. L.)$Die Nachtschwalbe oder der Ziegenmelker, ist weit grösser als alle andere Schwalben, 10 Zoll lang, bewohnt finstere Wälder bey uns, versteckt sich am Tage, weil sie wie die Eulen, wegen ihrer weiten Augen, das Tageslicht scheuet, fliegt daher bloss des Abends herum, und nährt sich von Nachtschmetterlingen, die sie mit ihrem weit geschlitzten Schnabel fängt. Sie ist grau, gelb und schwarz gesprenkeIt von Farbe. Die Sage, dass sie den Ziegen die Milch aussauge (woher sie auch den Nahmen der Ziegenmelker bekommen hat) ist ein lächerliches Mährchen.
Ad99998 03 012aDer Kopf einer FliegeTafel 10Insecten. XIV. Insectes. XIV.ger$fre42Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Insecten. XIV.koloriertDer Kopf einer Stuben-Fliege ist ein so bewundernswürdiger Gegenstand, als alle Werke des Schöpfers in der unermesslichen Natur. Wir wollen ihn hier zergliedert, und mit Hülfe des Mikroscops vergrössert genauer betrachten, und seinen wunderbaren Bau kennen lernen.~~No. 1. Die Stuben-Fliege, natürliche Grösse. (Musca domestica. L.)~~No. 2. Der Kopf einer Fliege, vergrössert dargestellt.~~Diese Figur zeigt die beyden hemisphärischen Augen der Fliege, welche unbeweglich stehen, und eigentlich, wie alle Insecten-Augen, aus einer ungeheuren Menge, in einem rautenförmigen Netze, nebeneinander stehender einzelner Augen, bestehen, so dass vermittelst derselben die Fliege vor sich, über sich, neben sich und hinter sich zugleich sehen kann.~~No. 3. Der Kopf einer Fliege, noch mehr vergrössert.~~Diese Figur zeigt den Kopf der Fliege, wie er durchaus mit stachlichten Haaren besetzt ist; ihre Fühlhörner, und ihren Saugrüssel oder Zunge.~~No. 4. u. 5. Die Zunge der Fliege in doppelter Gestalt.~~Der Rüssel oder die Zunge hat in der Mitte ein Gelenk, und ihre Spitze besteht aus einem fleischigten Lappen mit einem beweglichen Haken, mit welchem sie allerhand Dinge fassen und halten kann, wie Fig. 4. zeigt. Dieser fleischigte Lappen thut sich durch ein neues Gelenk auf, und wird noch einmal so lang, wenn sie etwas auffangen will. In diesem Falle legt sie diese Zunge breit an die Flüssigkeit, wie man Fig. 5. sieht.~~No. 6. Die Hornhaut eines Fliegen-Auges, natürl. Grösse.~~No. 7. Dieselbe beträchtl. vergrössert.~~Die vergrösserte Figur zeigt deutlich welch eine Menge einzelner Augen, oder Seh-Organe, in einer netzförmigen Verbindung auf dem halbkugelförmigen Auge einer Fliege stehen. Diese Augen putzt die Fliege sehr oft mit ihren beyden borstigen Vorderfüssen ab, um sie immer klar und hellsehend zu erhalten. Diese Hellsichtigkeit von allen Seiten sichert wiederum die Fliege und andere Insecten dafür, dass sie nicht so leicht von ihren Feinden überrascht werden können.~~Ad00341 03 012a$Ad99999 03 012aDer Kopf einer Stuben-Fliege ist ein so bewundernswürdiger Gegenstand, als alle Werke des Schöpfers in der unermesslichen Natur. Wir wollen ihn hier zergliedert, und mit Hülfe des Mikroscops vergrössert genauer betrachten, und seinen wunderbaren Bau kennen lernen.$No. 1. Die Stuben-Fliege, natürliche Grösse. (Musca domestica. L.)$No. 2. Der Kopf einer Fliege, vergrössert dargestellt.$No. 3. Der Kopf einer Fliege, noch mehr vergrössert.$Diese Figur zeigt den Kopf der Fliege, wie er durchaus mit stachlichten Haaren besetzt ist; ihre Fühlhörner, und ihren Saugrüssel oder Zunge.$No. 4. u. 5. Die Zunge der Fliege in doppelter Gestalt.$No. 6. Die Hornhaut eines Fliegen-Auges, natürl. Grösse.$No. 7. Dieselbe beträchtl. vergrössert.$Diese Figur zeigt die beyden hemisphärischen Augen der Fliege, welche unbeweglich stehen, und eigentlich, wie alle Insecten-Augen, aus einer ungeheuren Menge, in einem rautenförmigen Netze, nebeneinander stehender einzelner Augen, bestehen, so dass vermittelst derselben die Fliege vor sich, über sich, neben sich und hinter sich zugleich sehen kann.$Der Rüssel oder die Zunge hat in der Mitte ein Gelenk, und ihre Spitze besteht aus einem fleischigten Lappen mit einem beweglichen Haken, mit welchem sie allerhand Dinge fassen und halten kann, wie Fig. 4. zeigt. Dieser fleischigte Lappen thut sich durch ein neues Gelenk auf, und wird noch einmal so lang, wenn sie etwas auffangen will. In diesem Falle legt sie diese Zunge breit an die Flüssigkeit, wie man Fig. 5. sieht.$Die vergrösserte Figur zeigt deutlich welch eine Menge einzelner Augen, oder Seh-Organe, in einer netzförmigen Verbindung auf dem halbkugelförmigen Auge einer Fliege stehen. Diese Augen putzt die Fliege sehr oft mit ihren beyden borstigen Vorderfüssen ab, um sie immer klar und hellsehend zu erhalten. Diese Hellsichtigkeit von allen Seiten sichert wiederum die Fliege und andere Insecten dafür, dass sie nicht so leicht von ihren Feinden überrascht werden können.
Ad99998 03 013aMoschus-ThiereTafel 11Vierf. Thiere. LI. Quadrupeds. LI.ger$fre43Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierf. Thiere. LI.koloriertDas Bisamthier. (Moschus moschiferus L.)~~No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.~~Das Bisamthier hat die Gestalt und Grösse eines halbwüchsigen Rehes; doch hat es einen etwas dickern und runderen Kopf, kein Gehörn, und das Männchen zwey lange abwärts stehende, hervorragende krumme Zähne. Es ist braun, gelblich, weiss und schwarz gezeichnet und sehr zierlich gebauet. Es lebt einsam in den Nadelwäldern und hohen bergigten Gegenden von Tibet und dem südlichen Sibirien, ist sehr schüchtern, wild und schnell, verkriecht sich in den höchsten Felsenklippen, und nährt sich von Laube und Moose. Von diesem Thiere kommt die bekannte kostbare Spezerey, der Moschus, welcher sowohl als Arzney als auch zum Parfümiren gebraucht wird. Diesen führt allein das Männchen in einem Beutel von der Grösse eines Hühner-Eyes hinter dem Nabel. Es sind lauter schwarze Körnchen, die wie geronnenes Blut aussehen, einen scharfen bitteren Geschmack, und einen erstaunlich starken und unendlich theilbaren Geruch haben; so dass man es viele Jahre lang noch nachher riechen kann, wo nur ein unendlich kleines Stückchen gelegen hat. Der Tibetanische Moschus ist der beste; er wird aber häufig verfälscht.~~No. 3. Das Indianische Moschus. (Moschus Indicus.)~~Diess Moschus-Thier ist weit kleiner als das vorige, kaum 1 1/2 Fuss lang, sehr schön braun, weiss und gelb gefleckt, und hat keine krummen Stosszähne, wie das grössere Bisamthier Es lebt in der wärmeren Gegend von Ostindien, und nährt sich übrigens wie das vorige.~~No. 4. Das Zwerg-Moschus. (Moschus Pygmaeus. L.)~~Diess kleine überaus zierliche Thierchen lebt sowohl in Guinea in Afrika als auch in Ostindien. Es hat die Gestalt eines Rehes, ist aber kaum 9 1/2 Zoll lang, und dabey so zart, dass seine Beine kaum einen kleinen Finger lang sind, und ohngefähr die Dicke einer schwachen Federspule haben. Man fasst daher auch diese kleinen Rehfüsschen in Silber oder Gold, und braucht sie als Tabacksstopfer.~~Ad00341 03 013a$Ad99999 03 013aDas Bisamthier. (Moschus moschiferus L.)$No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.$No. 3. Das Indianische Moschus. (Moschus Indicus.)$Diess Moschus-Thier ist weit kleiner als das vorige, kaum 1 1/2 Fuss lang, sehr schön braun, weiss und gelb gefleckt, und hat keine krummen Stosszähne, wie das grössere Bisamthier Es lebt in der wärmeren Gegend von Ostindien, und nährt sich übrigens wie das vorige.$No. 4. Das Zwerg-Moschus. (Moschus Pygmaeus. L.)$Das Bisamthier hat die Gestalt und Grösse eines halbwüchsigen Rehes; doch hat es einen etwas dickern und runderen Kopf, kein Gehörn, und das Männchen zwey lange abwärts stehende, hervorragende krumme Zähne. Es ist braun, gelblich, weiss und schwarz gezeichnet und sehr zierlich gebauet. Es lebt einsam in den Nadelwäldern und hohen bergigten Gegenden von Tibet und dem südlichen Sibirien, ist sehr schüchtern, wild und schnell, verkriecht sich in den höchsten Felsenklippen, und nährt sich von Laube und Moose. Von diesem Thiere kommt die bekannte kostbare Spezerey, der Moschus, welcher sowohl als Arzney als auch zum Parfümiren gebraucht wird. Diesen führt allein das Männchen in einem Beutel von der Grösse eines Hühner-Eyes hinter dem Nabel. Es sind lauter schwarze Körnchen, die wie geronnenes Blut aussehen, einen scharfen bitteren Geschmack, und einen erstaunlich starken und unendlich theilbaren Geruch haben; so dass man es viele Jahre lang noch nachher riechen kann, wo nur ein unendlich kleines Stückchen gelegen hat. Der Tibetanische Moschus ist der beste; er wird aber häufig verfälscht.$Diess kleine überaus zierliche Thierchen lebt sowohl in Guinea in Afrika als auch in Ostindien. Es hat die Gestalt eines Rehes, ist aber kaum 9 1/2 Zoll lang, und dabey so zart, dass seine Beine kaum einen kleinen Finger lang sind, und ohngefähr die Dicke einer schwachen Federspule haben. Man fasst daher auch diese kleinen Rehfüsschen in Silber oder Gold, und braucht sie als Tabacksstopfer.
Ad99998 03 014aMenschenhaut und BlutTafel 12Verm.Gegenst. XIII. Melanges. XIII.ger$fre43Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischte Gegenstände. XIII.koloriertNo. 1.-6. Menschenhaut.~~Unsere Haut ist, wenn wir sie genau untersuchen, ein wunderbares Gewebe von einer unzählichen Menge der feinsten Fibern, und zeigt uns, wenn wir sie durch ein Vergrösserungsglas betrachten, lauter Linien, Risse, Falten, Schweisslöcher und Schuppen. Schon mit blossen Augen können wir die gröbere Bildung der Haut sehen, wie z.E. Fig. 1. das obere Glied eines Zeigefingers hier darstellt; welches vergrössert in Fig. 2. schon ganz anders erscheint. Bringt man aber ein kleines Stückchen der feinsten Oberhaut (Epidermis) Fig. 3. unter ein Mikroscop, so zeigt es sie wie Fig 4., mit einer unzählichen Menge kleiner Schuppen besetzt, die, noch mehr vergrössert, länglicht und alle doppelt Fig. 5. erscheinen. Auf dem noch mehr vergrösserten Stückchen Haut Fig. 6. aber, das aus der innern Hand genommen, und in der Natur auch nicht grösser als Fig. 3. war, zeigen sich die Schweisslöcher nach ihrer Ordnung und Stellung überaus schön; und man muss den allmächtigen Schöpfer bewundern und anbeten, der auch an unserm Körper Alles so schön und weise ordnete.~~No. 7. 8. 9. Menschenblut.~~Unser Blut, der edelste Theil der Säfte unseres Leibes, besteht aus einer Mischung von zwey ganz verschiedenen Substanzen, nemlich aus dem rothen eigentlichen. Blute (Cruor) und dem Blutwasser (Serum), welche sich, sobald das Blut ausser den Adern ist, leicht von einander trennen. Der rothe Theil des Blutes besteht aus lauter unendlich kleinen Kügelchen, wie wir in der Vergrösserung eines Tröpfchen Bluts, Fig. 7. sehen, und gerinnt leicht, in welchem Falle sich das Blutwasser von ihm trennt, wie eben diese Figur zeigt, wo das Blutwasser sich in gelbe Aeste zusammen gezogen hat. - Das Blutwasser hingegen, davon Fig. 8. ein Tröpfchen in natürlicher Grösse, und Fig. 9. vergrössert zeigt, sieht flüssig blassröthlich aus, und enthält Salze, besonders Salmiak und Kochsalz-Theilchen, welche sich sogleich in angeschossenen Krystallen zeigen, wenn man ein Tröpfchen Blutwasser auf einer Glasscheibe auftrocknen lässt, und hernach durch ein Mikroscop betrachtet, wo es sich dann wie Fig. 9. zeigt.~~Ad00341 03 014a$Ad99999 03 014aNo. 1.-6. Menschenhaut.$Unsere Haut ist, wenn wir sie genau untersuchen, ein wunderbares Gewebe von einer unzählichen Menge der feinsten Fibern, und zeigt uns, wenn wir sie durch ein Vergrösserungsglas betrachten, lauter Linien, Risse, Falten, Schweisslöcher und Schuppen. Schon mit blossen Augen können wir die gröbere Bildung der Haut sehen, wie z.E. Fig. 1. das obere Glied eines Zeigefingers hier darstellt; welches vergrössert in Fig. 2. schon ganz anders erscheint. Bringt man aber ein kleines Stückchen der feinsten Oberhaut (Epidermis) Fig. 3. unter ein Mikroscop, so zeigt es sie wie Fig 4., mit einer unzählichen Menge kleiner Schuppen besetzt, die, noch mehr vergrössert, länglicht und alle doppelt Fig. 5. erscheinen. Auf dem noch mehr vergrösserten Stückchen Haut Fig. 6. aber, das aus der innern Hand genommen, und in der Natur auch nicht grösser als Fig. 3. war, zeigen sich die Schweisslöcher nach ihrer Ordnung und Stellung überaus schön; und man muss den allmächtigen Schöpfer bewundern und anbeten, der auch an unserm Körper Alles so schön und weise ordnete.$No. 7. 8. 9. Menschenblut.$Unser Blut, der edelste Theil der Säfte unseres Leibes, besteht aus einer Mischung von zwey ganz verschiedenen Substanzen, nemlich aus dem rothen eigentlichen. Blute (Cruor) und dem Blutwasser (Serum), welche sich, sobald das Blut ausser den Adern ist, leicht von einander trennen. Der rothe Theil des Blutes besteht aus lauter unendlich kleinen Kügelchen, wie wir in der Vergrösserung eines Tröpfchen Bluts, Fig. 7. sehen, und gerinnt leicht, in welchem Falle sich das Blutwasser von ihm trennt, wie eben diese Figur zeigt, wo das Blutwasser sich in gelbe Aeste zusammen gezogen hat. - Das Blutwasser hingegen, davon Fig. 8. ein Tröpfchen in natürlicher Grösse, und Fig. 9. vergrössert zeigt, sieht flüssig blassröthlich aus, und enthält Salze, besonders Salmiak und Kochsalz-Theilchen, welche sich sogleich in angeschossenen Krystallen zeigen, wenn man ein Tröpfchen Blutwasser auf einer Glasscheibe auftrocknen lässt, und hernach durch ein Mikroscop betrachtet, wo es sich dann wie Fig. 9. zeigt.Vergrösserung$Anatomie$Mensch$Haut$Finger$Blut
Ad99998 03 015aMeisen verschiedener ArtTafel 13Vögel. XXX. Oiseaux. XXX.ger$fre43Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXX.koloriertDie Meilen sind kleine, muntere und sehr nützliche Vogel, weil sie sich vorzüglich von Insecten und ihren Eyern nähren, und daher Sommer und Winter hindurch eine unglaubliche Anzahl Raupen und ihre an den Baumrinden klebenden Eyer vertilgen. Sie scheinen eben vom Schöpfer dadurch, dass sie sehr fruchtbar sind, 18 bis 20 Eyer legen, und sich also sehr vermehren, dazu bestimmt zu seyn, die allzu grosse Vermehrung der schädlichen Insecten zu verhindern, und hierinn das Gleichgewicht im Gange der Natur erhalten zu helfen. Die vorzüglichsten bey uns bekannten Arten sind folgende.~~No. 1. Die Kohlmeise. (Parus major. L.)~~Ist nicht allein bey uns, sondern fast in der ganzen alten Welt zu finden. Sie ist 5 1/2 Zoll lang. Kopf und Bauch sind schwarz, die Schläfe weiss, Nacken und Seiten gelb, Rücken und Schwanz blaugrau. Sie bleibt über Winter bey uns, und brütet jährlich dreymal.~~No. 2. Die Blaumeise. (Parus coeruleus. L.)~~Sie bewohnt ganz Europa, und ist sehr schön gezeichnet. Stirn und Backen weiss, Scheitel und Flügel hochblau, der Bauch gelbgrau. Sie brütet jährlich nur einmal, legt aber bis 22 Eyer und vertilgt sonderlich die an den Aesten der Fruchtbäume klebenden Eyer der schädlichen Ringel-Raupe.~~No. 3. Die Sumpfmeise. (Parus palustris. L.)~~Ist so gross als die vorige; der Kopf schwarz, Rücken und Schwanz braun-grau, Hals und Brust gelblich-weiss. Sie lebt einsam, mehr in Wäldern als Gärten, und liebt sumpfigte Orte.~~No. 4. Die Schwanzmeise. (Parus caudatus. L.)~~Sie ist 5 1/2 Zoll lang, der Schwanz länger als der Körper; Scheitel weiss, und der übrige Körper gelb, schwarz und grau gezeichnet. Sie bewohnt Europa und Westindien, ist sehr unruhig und lebhaft, klettert an den Bäumen wie ein Specht, und baut ein sehr kunstreiches freyhangendes Nest.~~No. 5. Die Tannenmeise. (Parus ater. L.)~~Sie bewohnt in Europa und Nordamerika Wälder und Gärten, ist 4 Zoll lang; der Kopf schwarz, Nacken und beyde Seiten der Brust weiss, Rücken, Flügel und Schwanz grau.~~No. 6. Die Haubenmeise. (Parus cristatus. L.)~~Bewohnt ganz Europa, ist 4 Zoll lang, ihre Farbe röthlich-grau; um den Hals hat sie einen schwarzen Ring, und auf dem Kopfe einen schwarz und weissen Federbusch. Sie hält sich nur in grossen Fichtenwäldern auf, lebt einsam, und lässt sich nie zahm machen.~~No. 7. Die Bartmeise. (Parus biarmicus. L.)~~Lebt in Europa und im mittlern Asien, an den Ufern der Flüsse im Schilfe, von dessen Saamen sie sich nährt. Sie ist 6 Zoll lang, der Kopf grau, die Brust weiss, Rücken und Schwanz gelbbraun. Unter beyden Augen hat sie herabhängende schwarze dreyeckigte Federbüsche, welche wie ein Knebelbart aussehen.~~Ad00341 03 015a$Ad99999 03 015aDie Meilen sind kleine, muntere und sehr nützliche Vogel, weil sie sich vorzüglich von Insecten und ihren Eyern nähren, und daher Sommer und Winter hindurch eine unglaubliche Anzahl Raupen und ihre an den Baumrinden klebenden Eyer vertilgen. Sie scheinen eben vom Schöpfer dadurch, dass sie sehr fruchtbar sind, 18 bis 20 Eyer legen, und sich also sehr vermehren, dazu bestimmt zu seyn, die allzu grosse Vermehrung der schädlichen Insecten zu verhindern, und hierinn das Gleichgewicht im Gange der Natur erhalten zu helfen. Die vorzüglichsten bey uns bekannten Arten sind folgende.$No. 1. Die Kohlmeise. (Parus major. L.)$Ist nicht allein bey uns, sondern fast in der ganzen alten Welt zu finden. Sie ist 5 1/2 Zoll lang. Kopf und Bauch sind schwarz, die Schläfe weiss, Nacken und Seiten gelb, Rücken und Schwanz blaugrau. Sie bleibt über Winter bey uns, und brütet jährlich dreymal.$No. 2. Die Blaumeise. (Parus coeruleus. L.)$Sie bewohnt ganz Europa, und ist sehr schön gezeichnet. Stirn und Backen weiss, Scheitel und Flügel hochblau, der Bauch gelbgrau. Sie brütet jährlich nur einmal, legt aber bis 22 Eyer und vertilgt sonderlich die an den Aesten der Fruchtbäume klebenden Eyer der schädlichen Ringel-Raupe.$No. 3. Die Sumpfmeise. (Parus palustris. L.)$Ist so gross als die vorige; der Kopf schwarz, Rücken und Schwanz braun-grau, Hals und Brust gelblich-weiss. Sie lebt einsam, mehr in Wäldern als Gärten, und liebt sumpfigte Orte.$No. 4. Die Schwanzmeise. (Parus caudatus. L.)$No. 5. Die Tannenmeise. (Parus ater. L.)$No. 6. Die Haubenmeise. (Parus cristatus. L.)$Bewohnt ganz Europa, ist 4 Zoll lang, ihre Farbe röthlich-grau; um den Hals hat sie einen schwarzen Ring, und auf dem Kopfe einen schwarz und weissen Federbusch. Sie hält sich nur in grossen Fichtenwäldern auf, lebt einsam, und lässt sich nie zahm machen.$No. 7. Die Bartmeise. (Parus biarmicus. L.)$Lebt in Europa und im mittlern Asien, an den Ufern der Flüsse im Schilfe, von dessen Saamen sie sich nährt. Sie ist 6 Zoll lang, der Kopf grau, die Brust weiss, Rücken und Schwanz gelbbraun. Unter beyden Augen hat sie herabhängende schwarze dreyeckigte Federbüsche, welche wie ein Knebelbart aussehen.$Sie ist 5 1/2 Zoll lang, der Schwanz länger als der Körper; Scheitel weiss, und der übrige Körper gelb, schwarz und grau gezeichnet. Sie bewohnt Europa und Westindien, ist sehr unruhig und lebhaft, klettert an den Bäumen wie ein Specht, und baut ein sehr kunstreiches freyhangendes Nest.$Sie bewohnt in Europa und Nordamerika Wälder und Gärten, ist 4 Zoll lang; der Kopf schwarz, Nacken und beyde Seiten der Brust weiss, Rücken, Flügel und Schwanz grau.
Ad99998 03 016aMerkwürdige PflanzenTafel 14Pflanzen. LIII. Plantes. LIII.ger$fre43Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LIII.koloriertNo. 1. Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera. L.)~~Der Tulpenbaum ist ein Nordamerikanischer Baum, von ziemlicher Grösse und Dicke. Er ist besonders durch die Englische Garten-Anlagen und Pflanzungen in Deutschland berühmt worden, weil seine Tulpen-ähnlichen, grün-gelb und rothen Blüthen diesem Baume ein prächtiges Ansehn geben. Seine grünen Blätter gleichen zwar einigermassen den Ahorn-Blätter, sind aber vorn breit abgestutzt, und sehen aus als wenn man die Spitze mit einer Scheere gerade abgeschnitten hätte. Die Blüthen sind ohne Geruch. Der Saame bildet kleine, schuppigte Zapfen Fig. a. und liegt wie Dachziegeln übereinander. Der Baum selbst hat ein leichtes, weisses Holz, welches aber nicht sonderlich zu brauchen ist. Seine Rinde hingegen hat eine Arzneykraft, und wird wie Chinarinde gebraucht.~~No. 2. Der Sternanis. (Illicium anisatum. L.)~~Der Sternanis ist mehr Strauch als Baum, wächst in Japan und China, und trägt in braunen sternförmigen Kapseln (Fig. b.) einen braunen eyförmigen und mehligten Saamen, der ein angenehmes, süsses, und wie Anis schmeckendes Gewürz ist, und davon der Aufguss theils als ein angenehmer Thee getrunken, der Saame selbst aber besonders in Brandweinbrennereyen gebraucht wird. Der Baum blüht roth, und hat weidenähnliche Blätter. Der Sternanis ist eine Handelswaare, die theils über England, theils über Russland zu uns kommt, und besonders in den Apotheken als ein Arzneymittel für Brustkrankheiten geführt wird.~~Ad00341 03 016a$Ad99999 03 016aNo. 1. Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera. L.)$Der Tulpenbaum ist ein Nordamerikanischer Baum, von ziemlicher Grösse und Dicke. Er ist besonders durch die Englische Garten-Anlagen und Pflanzungen in Deutschland berühmt worden, weil seine Tulpen-ähnlichen, grün-gelb und rothen Blüthen diesem Baume ein prächtiges Ansehn geben. Seine grünen Blätter gleichen zwar einigermassen den Ahorn-Blätter, sind aber vorn breit abgestutzt, und sehen aus als wenn man die Spitze mit einer Scheere gerade abgeschnitten hätte. Die Blüthen sind ohne Geruch. Der Saame bildet kleine, schuppigte Zapfen Fig. a. und liegt wie Dachziegeln übereinander. Der Baum selbst hat ein leichtes, weisses Holz, welches aber nicht sonderlich zu brauchen ist. Seine Rinde hingegen hat eine Arzneykraft, und wird wie Chinarinde gebraucht.$No. 2. Der Sternanis. (Illicium anisatum. L.)$Der Sternanis ist mehr Strauch als Baum, wächst in Japan und China, und trägt in braunen sternförmigen Kapseln (Fig. b.) einen braunen eyförmigen und mehligten Saamen, der ein angenehmes, süsses, und wie Anis schmeckendes Gewürz ist, und davon der Aufguss theils als ein angenehmer Thee getrunken, der Saame selbst aber besonders in Brandweinbrennereyen gebraucht wird. Der Baum blüht roth, und hat weidenähnliche Blätter. Der Sternanis ist eine Handelswaare, die theils über England, theils über Russland zu uns kommt, und besonders in den Apotheken als ein Arzneymittel für Brustkrankheiten geführt wird.
Ad99998 03 017aDer Planet Saturn mit seinen RingenTafel 15Vermischt: Gegenst. XV. Melanges. XV.ger$fre43Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischte Gegenstände. XV.koloriertEine der merkwürdigsten Erscheinungen am Himmel zeigt uns der Planet Saturn, welcher ausser dem Uranus einer der entferntesten Planeten von der Sonne ist. Er ist 1030 mal grösser als die Erde, steht fast zehnmal weiter von uns ab als die Sonne, und vollendet seinen Kreislauf um die Sonne erst in ohngefähr 30 Jahren. Um in der grossen Entfernung von der Sonne noch das nöthige Licht zu seiner Beleuchtung zu erhalten, hat ihn der Schöpfer nicht allein 7 Monde, sondern auch zwey breite flache Ringe, welche seine Kugel frey umschweben, und sich um dieselbe bewegen, gegeben. Man kann diesen doppelten Ring des Saturns zwar nicht mit blossen Augen, wohl aber durch gute astronomische Fernröhre sehr deutlich sehen.~~No. 1. Saturn mit seinem Doppelringe.~~Wenn man den Saturn von unsrer Erde aus betrachtet, so erscheint er zuweilen ganz rund, hernach zeigt sich der Ring, als eine gerade Linie zu beyden Seiten des Planeten. Diese Linie wird immer breiter, bis sie sich endlich öfnet, und wie zwey Handhaben bildet, so dass man in ihrer grössten Breite sowohl zwischen dem innern Ringe und dem Körper des Planeten als auch zwischen den beyden Ringen selbst hindurch, und das dunkle Firmament sehen kann. Der grosse Englische Astronom Herschel entdeckte erst vor kurzem, dass es nicht ein einfacher sondern doppelter Ring, nemlich ein breiter und schmaler sey, welche neben einander liegen; so, dass wenn wir den Saturn von obenherab betrachten könnten, er mit seinen beiden flachen Ringen eigentlich wie Fig. 2. aussehen würde.~~Dass dieser Doppelring ein fester dunkler und blos von der Sonne erleuchteter Körper sey, beweist sein doppelter Schatten, den er auf den Körper des Saturns wirft, wie Fig. 1. zeigt. Seine Grösse ist sehr beträchtlich, denn sein ganzer Durchmesser ist fast 26 mal grösser als der Erddurchmesser. Seine Dicke hingegen ist sehr gering, und wegen der grössten Entfernung von der Erde nicht zu messen. Beyde Ringe sind auch von ungleicher Breite, denn der äussere ist kaum halb so breit als der innere.~~Ad00341 03 017a$Ad99999 03 017aNo. 1. Saturn mit seinem Doppelringe.$Wenn man den Saturn von unsrer Erde aus betrachtet, so erscheint er zuweilen ganz rund, hernach zeigt sich der Ring, als eine gerade Linie zu beyden Seiten des Planeten. Diese Linie wird immer breiter, bis sie sich endlich öfnet, und wie zwey Handhaben bildet, so dass man in ihrer grössten Breite sowohl zwischen dem innern Ringe und dem Körper des Planeten als auch zwischen den beyden Ringen selbst hindurch, und das dunkle Firmament sehen kann. Der grosse Englische Astronom Herschel entdeckte erst vor kurzem, dass es nicht ein einfacher sondern doppelter Ring, nemlich ein breiter und schmaler sey, welche neben einander liegen; so, dass wenn wir den Saturn von obenherab betrachten könnten, er mit seinen beiden flachen Ringen eigentlich wie Fig. 2. aussehen würde.$Dass dieser Doppelring ein fester dunkler und blos von der Sonne erleuchteter Körper sey, beweist sein doppelter Schatten, den er auf den Körper des Saturns wirft, wie Fig. 1. zeigt. Seine Grösse ist sehr beträchtlich, denn sein ganzer Durchmesser ist fast 26 mal grösser als der Erddurchmesser. Seine Dicke hingegen ist sehr gering, und wegen der grössten Entfernung von der Erde nicht zu messen. Beyde Ringe sind auch von ungleicher Breite, denn der äussere ist kaum halb so breit als der innere.$Eine der merkwürdigsten Erscheinungen am Himmel zeigt uns der Planet Saturn, welcher ausser dem Uranus einer der entferntesten Planeten von der Sonne ist. Er ist 1030 mal grösser als die Erde, steht fast zehnmal weiter von uns ab als die Sonne, und vollendet seinen Kreislauf um die Sonne erst in ohngefähr 30 Jahren. Um in der grossen Entfernung von der Sonne noch das nöthige Licht zu seiner Beleuchtung zu erhalten, hat ihn der Schöpfer nicht allein 7 Monde, sondern auch zwey breite flache Ringe, welche seine Kugel frey umschweben, und sich um dieselbe bewegen, gegeben. Man kann diesen doppelten Ring des Saturns zwar nicht mit blossen Augen, wohl aber durch gute astronomische Fernröhre sehr deutlich sehen.Planet$Astronomie$Saturn (Planet)$Planetarer Ring
Ad99998 03 018aFettthiere verschiedner ArtTafel 16Vierf. Thiere. LII. Quadrupedes. LII.ger$fre44Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierf. Thiere. LII.koloriertDie Fettthiere, welche man auch Klippschliefer nennt, haben viel Aehnliches mit den Murmelthieren, leben wie diese in Felsenklüften und unterirdischen Höhlen, und nähren sich von Pflanzen, Obst und Wurzeln, und Baum-Moose. Es giebt folgende Gattungen davon.~~No. 1. Der Klipdas (Hyrax Capensis.)~~Der Klipdas oder Capsche Klippschliefer ist 17 Zoll lang, liebt auf dem Cap und in Abyssinien, und hat fast die äussere Form eines kleinen Bären. Seine Farbe ist gelbrau und am Bauche weiss. Er nährt sich von allerhand Pflanzen, Obst und Wurzeln, auch Baum-Moose, und wird ausserordentlich fett. Sein Fleisch ist essbar und wohlschmeckend. Er hat eine durchdringende pfeifende Stimme, und ist nicht wild oder bösartig; wehrt sich aber und ist bissig, wenn er gereizt wird.~~No. 2. Der Ashkoko oder Syrische Klippschliefer. (Hyrax Syriacus)~~Der Ashkoko ist 18 Zoll lang, niedriger als der Klipdas, auf dem Rücken dunkelbraun und an dem Bauche gelbweiss von Farbe. Er lebt in Ethiopien und Syrien in Felsenhöhlen, hat dieselbe Nahrung wie der Klipdas, und ein sehr sanftes furchtsames Naturell. Er ist sehr gesellig, und es leben daher oft mehrere Dutzende in kleinen Heerden beysammen.~~No. 3. Der Amerikanische Klippschliefer. (Hyrax Hudsonius.)~~Diese Art von Klippschliefer lebt im nördlichen Amerika, ist grösser als beyde vorige Gattungen, nemlich 2 Fuss lang, hat übrigens mit ihnen gleiche Lebensart und Nahrung. Seine Naturgeschichte ist aber noch nicht recht bekannt.~~Ad00341 03 018a$Ad99999 03 018aDie Fettthiere, welche man auch Klippschliefer nennt, haben viel Aehnliches mit den Murmelthieren, leben wie diese in Felsenklüften und unterirdischen Höhlen, und nähren sich von Pflanzen, Obst und Wurzeln, und Baum-Moose. Es giebt folgende Gattungen davon.$No. 1. Der Klipdas (Hyrax Capensis.)$Der Klipdas oder Capsche Klippschliefer ist 17 Zoll lang, liebt auf dem Cap und in Abyssinien, und hat fast die äussere Form eines kleinen Bären. Seine Farbe ist gelbrau und am Bauche weiss. Er nährt sich von allerhand Pflanzen, Obst und Wurzeln, auch Baum-Moose, und wird ausserordentlich fett. Sein Fleisch ist essbar und wohlschmeckend. Er hat eine durchdringende pfeifende Stimme, und ist nicht wild oder bösartig; wehrt sich aber und ist bissig, wenn er gereizt wird.$No. 2. Der Ashkoko oder Syrische Klippschliefer. (Hyrax Syriacus)$Der Ashkoko ist 18 Zoll lang, niedriger als der Klipdas, auf dem Rücken dunkelbraun und an dem Bauche gelbweiss von Farbe. Er lebt in Ethiopien und Syrien in Felsenhöhlen, hat dieselbe Nahrung wie der Klipdas, und ein sehr sanftes furchtsames Naturell. Er ist sehr gesellig, und es leben daher oft mehrere Dutzende in kleinen Heerden beysammen.$No. 3. Der Amerikanische Klippschliefer. (Hyrax Hudsonius.)$Diese Art von Klippschliefer lebt im nördlichen Amerika, ist grösser als beyde vorige Gattungen, nemlich 2 Fuss lang, hat übrigens mit ihnen gleiche Lebensart und Nahrung. Seine Naturgeschichte ist aber noch nicht recht bekannt.
Ad99998 03 019aMenschen- und Thier-HaareTafel 17Verm: Gegenst. XIV. Melanges. XIVger$fre44Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischte Gegenstände. XIV.koloriertDie Natur gab Menschen und Thieren zur Bedeckung entweder ihres ganzen Leibes, oder nur einzelner Theile desselben, die Haare, und pflanzte sie mit Wurzeln in die Haut, so dass sie sehr schnell wachsen, und wenn sie abgeschnitten werden sich leicht wieder herstellen. Sie sind von Bau und Farbe bey Thieren, Menschen und Insecten äusserst verschieden, welches man bey einer nähern Untersuchung durch das Mikroscop leicht entdeckt, .wie wir an folgenden Figuren sehen.~~No. 2. (sic.) Menschenhaar.~~Das Menschenhaar hat eine etwas verdickte Wurzel (Fig. a. und c.) mit welcher es, wie Fig. e. zeigt, in kleinen Gruben der Fetthaut fest sitzt, und sich durch seine feinen Zäserchen nährt. Der Länge lang geht durch das Haar eine feine Röhre, von der Wurzel an bis in die Spitze, in welcher ein bräunlicher Nahrungssaft des Haares circulirt (Fig. a. und c.). Das Haar selbst theilt sich zwar nie in Aeste ab, hat aber doch an seinen Seiten oft kleine Knoten, als wenn Aeste hervorbrechen wollten, wie Fig. b. zeigt. Die Spitze des Haares (Fig. d.) muss geschlossen und nicht borstig sein, wenn es fortwachsen soll; denn im letzteren Falle ist es krank, wächst nicht fort, und muss verschnitten werden.~~No. 2. Thier- und Insecten-Haare.~~Der kleine Mikroscopschieber Fig. f. enthält folgende verschiedene Haare von merkwürdiger Form.~~Fig. g. Haar aus der Mähne eines Löwen, hat eine ausserordentlich starke Saftröhre.~~Fig. i. Dergleichen von einem braunen Landbären. Beyde gleichen dem Menschenhaare vollkommen.~~Fig. h. und l. Haare von zweyerley Raupen. Diese haben keine Saftröhren, sondern äusserlich viele Dornen; und eben desshalb ist es schmerzhaft, wenn man Raupen in die Hand nimmt, und ihre feinen Haare in die Schweislöcher eindringen.~~Fig. k. Haar eines Maulwurfs. Diess besteht aus lauter Ringen, fast wie ein gewundener Drath.~~No. 3. Reh-Haar.~~Das Rehhaar, davon Fig. m. einige Stückchen in natürlicher Grösse zeigt, hat eine ganz besondere Bildung. Es besteht nemlich aus lauter kleinen Sechsecken, von der Wurzel an bis zur Spitze. Fig. n. zeigt seine Wurzel, Fig. o .sein Mittelstück, und Fig. p. seine feine Spitze.~~Ad00341 03 019a$Ad99999 03 019aDie Natur gab Menschen und Thieren zur Bedeckung entweder ihres ganzen Leibes, oder nur einzelner Theile desselben, die Haare, und pflanzte sie mit Wurzeln in die Haut, so dass sie sehr schnell wachsen, und wenn sie abgeschnitten werden sich leicht wieder herstellen. Sie sind von Bau und Farbe bey Thieren, Menschen und Insecten äusserst verschieden, welches man bey einer nähern Untersuchung durch das Mikroscop leicht entdeckt, .wie wir an folgenden Figuren sehen.$No. 2. (sic.) Menschenhaar.$Das Menschenhaar hat eine etwas verdickte Wurzel (Fig. a. und c.) mit welcher es, wie Fig. e. zeigt, in kleinen Gruben der Fetthaut fest sitzt, und sich durch seine feinen Zäserchen nährt. Der Länge lang geht durch das Haar eine feine Röhre, von der Wurzel an bis in die Spitze, in welcher ein bräunlicher Nahrungssaft des Haares circulirt (Fig. a. und c.). Das Haar selbst theilt sich zwar nie in Aeste ab, hat aber doch an seinen Seiten oft kleine Knoten, als wenn Aeste hervorbrechen wollten, wie Fig. b. zeigt. Die Spitze des Haares (Fig. d.) muss geschlossen und nicht borstig sein, wenn es fortwachsen soll; denn im letzteren Falle ist es krank, wächst nicht fort, und muss verschnitten werden.$No. 2. Thier- und Insecten-Haare.$Der kleine Mikroscopschieber Fig. f. enthält folgende verschiedene Haare von merkwürdiger Form.$Fig. i. Dergleichen von einem braunen Landbären. Beyde gleichen dem Menschenhaare vollkommen.$Fig. h. und l. Haare von zweyerley Raupen. Diese haben keine Saftröhren, sondern äusserlich viele Dornen; und eben desshalb ist es schmerzhaft, wenn man Raupen in die Hand nimmt, und ihre feinen Haare in die Schweislöcher eindringen.$Fig. k. Haar eines Maulwurfs. Diess besteht aus lauter Ringen, fast wie ein gewundener Drath.$No. 3. Reh-Haar.$Fig. g. Haar aus der Mähne eines Löwen, hat eine ausserordentlich starke Saftröhre.$Das Rehhaar, davon Fig. m. einige Stückchen in natürlicher Grösse zeigt, hat eine ganz besondere Bildung. Es besteht nemlich aus lauter kleinen Sechsecken, von der Wurzel an bis zur Spitze. Fig. n. zeigt seine Wurzel, Fig. o .sein Mittelstück, und Fig. p. seine feine Spitze.
Ad99998 03 020aArzney-PflanzenTafel 18Pflanzen. LIV. Plantes. LIV.ger$fre44Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LIV.koloriertNo. 1. Die China- oder Fieberrinde. (Cinchona ossicinalis. L.)~~Das Vaterland des Fieberrindenbaums ist Peru. Er hat kleine ovale, wolligte Blätter, blüht blassroth, und trägt braunen Saamen. Die spezifische Arzneykraft seiner hochberühmten Rinde gegen die Wechselfieber wurde erst vor anderthalb hundert Jahren durch Zufall entdeckt, und seitdem werden junge und alte Bäume geschält, und es gehen ungeheure Quantitäten von dieser Rinde nach Europa. Die Rinde selbst sieht, wie Fig. a. zeigt, äusserlich graubraun aus, ist von jungen Bäumen und Zweigen am besten, und zusammengerollt nicht über 2 bis 3 Linien dick. Man hat dreyerley Sorten von dieser Rinde, weisse, gelbe und rothe, welche aber nicht von einerley Baume kommen. Die beste Chinarinde erhalten wir über England, und sie macht einen beträchtlichen Handelsartikel aus.~~No. 2. Die Jalappe. (Convolvulus Jalappa.)~~Die Jalappe, deren Wurzel wir als eine stark purgirende Arzney kennen, gehört zu dem Geschlechte der Winden, und ihr Vaterland ist Mexico und ganz Westindien. Die Pflanze selbst, welche sich um andere Pflanzen und Bäume herum schlingt, und 8 bis 10 Fuss in die Höhe klettert, hat sehr ungleiche Blätter, so dass fast keines dem andern ähnlich sieht. Die Wurzel ist knollicht (Fig. b.), sieht von aussen schwarzbraun und von innen aschgrau aus, und wird in den Apotheken als ein stark purgirendes Arzneymittel gebraucht.~~Ad00341 03 020a$Ad99999 03 020aNo. 1. Die China- oder Fieberrinde. (Cinchona ossicinalis. L.)$Das Vaterland des Fieberrindenbaums ist Peru. Er hat kleine ovale, wolligte Blätter, blüht blassroth, und trägt braunen Saamen. Die spezifische Arzneykraft seiner hochberühmten Rinde gegen die Wechselfieber wurde erst vor anderthalb hundert Jahren durch Zufall entdeckt, und seitdem werden junge und alte Bäume geschält, und es gehen ungeheure Quantitäten von dieser Rinde nach Europa. Die Rinde selbst sieht, wie Fig. a. zeigt, äusserlich graubraun aus, ist von jungen Bäumen und Zweigen am besten, und zusammengerollt nicht über 2 bis 3 Linien dick. Man hat dreyerley Sorten von dieser Rinde, weisse, gelbe und rothe, welche aber nicht von einerley Baume kommen. Die beste Chinarinde erhalten wir über England, und sie macht einen beträchtlichen Handelsartikel aus.$No. 2. Die Jalappe. (Convolvulus Jalappa.)$Die Jalappe, deren Wurzel wir als eine stark purgirende Arzney kennen, gehört zu dem Geschlechte der Winden, und ihr Vaterland ist Mexico und ganz Westindien. Die Pflanze selbst, welche sich um andere Pflanzen und Bäume herum schlingt, und 8 bis 10 Fuss in die Höhe klettert, hat sehr ungleiche Blätter, so dass fast keines dem andern ähnlich sieht. Die Wurzel ist knollicht (Fig. b.), sieht von aussen schwarzbraun und von innen aschgrau aus, und wird in den Apotheken als ein stark purgirendes Arzneymittel gebraucht.
Ad99998 03 021aHühner verschiedener ArtTafel 19Vögel. XXXI. Oiseaux. XXXI.ger$fre44Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXI.koloriertUnsre Haushühner stammen aus Ostindien ab, wo es noch wilde, von rothbrauner Farbe, in den Wäldern giebt. Sie haben sich aber als Hausthiere fast über die ganze Welt verbreitet, sind auf mancherley Art ausgeartet, und daraus die verschiedenen Arten von Hühnern entstanden, die wir jetzt kennen.~~No. 1. u. 2. Der Teutsche Haushahn und die Henne. (Phasianus gallus L.)~~Der Teutsche Hahn ist gewöhnlich 16 Zoll und die Henne 14 Zoll hoch. Der Hahn ist meistens sehr schon gezeichnet, und hat eine stolze, prächtige Figur. Seine Kühnheit und Streitsucht zeichnen ihn vor allem andern zahmen Geflügel aus.~~No. 4. Der Englische Hahn. No. 3. Die Englische Henne.~~Die Englischen Hühner sind gewöhnlich grösser und von ganz anderer Figur, als die Teutschen; der Hahn meist 17 und die Henne 16 Zoll hoch. Der Hahn gelb und weiss, von kurzem Gefieder; die Henne gelb, weiss und schwarz gezeichnet, mit starkem Federbusche und Barte, und einem hängenden Schwanze. Die Engländer brauchen diese Hähne, wegen ihrer Stärke und Streitbarkeit, zu ihren Hahnenkämpfen, welche eine Volkslustbarkeit sind, und hohe Wetten veranlassen.~~No. 5. u. 6. Das Kluthuhn. Hahn und Henne.~~Das Kluthuhn ist etwas kleiner als das ordinäre Huhn, und sowohl Hahn als Henne völlig ohne Schwanz. Eine Abart des gemeinen Huhns, die sich nun seit lange her schon regelmässig fortpflanzt.~~No. 7. Das Strupphuhn.~~Das Strupphuhn, welches aus Friessland herstammen soll, ist gleichfalls eine solche durch Zufall entstandene Abart, die sich nun fortpflanzt. Die Federn stehen ihm alle aufwärts und emporgesträubt, welches ihm kein schönes Ansehn giebt.~~No. 8. u. 9. Das Zwerghuhn. Hahn und Henne.~~Das kleine Zwerghuhn stammt aus China her, ist kaum 9 bis 10 Zoll hoch, weiss von Farbe, und hat rauche, befiederte Beine. Die Hühner legen und brüten sehr fleissig, werden sehr fett, und haben ein sehr wohlschmeckendes Fleisch.~~Ad00341 03 021a$Ad99999 03 021aNo. 1. u. 2. Der Teutsche Haushahn und die Henne. (Phasianus gallus L.)$No. 4. Der Englische Hahn. No. 3. Die Englische Henne.$No. 5. u. 6. Das Kluthuhn. Hahn und Henne.$Das Kluthuhn ist etwas kleiner als das ordinäre Huhn, und sowohl Hahn als Henne völlig ohne Schwanz. Eine Abart des gemeinen Huhns, die sich nun seit lange her schon regelmässig fortpflanzt.$No. 7. Das Strupphuhn.$Das Strupphuhn, welches aus Friessland herstammen soll, ist gleichfalls eine solche durch Zufall entstandene Abart, die sich nun fortpflanzt. Die Federn stehen ihm alle aufwärts und emporgesträubt, welches ihm kein schönes Ansehn giebt.$No. 8. u. 9. Das Zwerghuhn. Hahn und Henne.$Das kleine Zwerghuhn stammt aus China her, ist kaum 9 bis 10 Zoll hoch, weiss von Farbe, und hat rauche, befiederte Beine. Die Hühner legen und brüten sehr fleissig, werden sehr fett, und haben ein sehr wohlschmeckendes Fleisch.$Unsre Haushühner stammen aus Ostindien ab, wo es noch wilde, von rothbrauner Farbe, in den Wäldern giebt. Sie haben sich aber als Hausthiere fast über die ganze Welt verbreitet, sind auf mancherley Art ausgeartet, und daraus die verschiedenen Arten von Hühnern entstanden, die wir jetzt kennen.$Der Teutsche Hahn ist gewöhnlich 16 Zoll und die Henne 14 Zoll hoch. Der Hahn ist meistens sehr schon gezeichnet, und hat eine stolze, prächtige Figur. Seine Kühnheit und Streitsucht zeichnen ihn vor allem andern zahmen Geflügel aus.$Die Englischen Hühner sind gewöhnlich grösser und von ganz anderer Figur, als die Teutschen; der Hahn meist 17 und die Henne 16 Zoll hoch. Der Hahn gelb und weiss, von kurzem Gefieder; die Henne gelb, weiss und schwarz gezeichnet, mit starkem Federbusche und Barte, und einem hängenden Schwanze. Die Engländer brauchen diese Hähne, wegen ihrer Stärke und Streitbarkeit, zu ihren Hahnenkämpfen, welche eine Volkslustbarkeit sind, und hohe Wetten veranlassen.
Ad99998 03 022aFischschuppenTafel 20Vermischt: Gegenst: XVI. Melanges. XVI.ger$fre44Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischte Gegenstände. XVI.koloriertDie Schuppen, mit welchen die Haut der meisten Fische bedeckt ist, sind hornartig, bey jeder Art von Fischen von eigner Bildung, haben gewöhnlich einen schleimigten Ueberzug, und zum Theil auch einen überaus schönen Gold- und Silberglanz. Betrachtet man sie durch ein Vergrößerungsglas, so erscheint ihre ganz verschiedene Bildung in den schönsten Formen; wie wir aus folgenden etlichen Arten sehen.~~No 1. Schuppen vom Stockfische.~~Die Fig. a. zeigt die Schuppe in ihrer natürlichen Grösse, und Fig. b. vergrössert, wo sie als ein ausgebognetes Schild, das eine Spirallinie von lauter kleinen Schildern hat, darstellt.~~No. 2. Schuppen der Gresse.~~Die Schuppen der Gresse, davon Fig. a. die natürliche Grösse, und Fig. b. sie vergrössert zeigt, sind fast muschelförmig gebildet, und überaus schön graugrün mit Golde gestreift.~~No. 3. Schuppen der Schleye.~~Die Fig. c zeigt eine Schuppe der Schleye in natürlicher Grösse, und Fig. d vergrössert. Sie sind länglicht oval, haben fast die Form einer Fusssohle, und sind grüngrau mit Golde schillernd, von Farbe.~~No. 4. Schuppen vom Aale.~~Man sollte nicht glauben dass der schlüpfrige Aal auch Schuppen habe; und doch hat er welche. Sie sind aber sehr fein, liegen sehr dicht auf der Haut auf, und sind von unregelmässiger Form, schwärzlichgrau, und sehr schön gezeichnet. Die Fig. a. zeigt sie in ihrer natürlichen Grösse, und Fig. b. vergrössert.~~No. 5. Schuppen vom Barsch.~~Die Schuppen vom Barsch sehen fast aus wie eine ausgespreitzte Hand mit 7 Fingern, sind sehr schön gestreift, und am Grunde mit lauter kleinen Stacheln besetzt. Die Fig. a. zeigt sie in natürlicher Grösse und Fig. b. vergrössert.~~Ad00341 03 022a$Ad99999 03 022aDie Schuppen, mit welchen die Haut der meisten Fische bedeckt ist, sind hornartig, bey jeder Art von Fischen von eigner Bildung, haben gewöhnlich einen schleimigten Ueberzug, und zum Theil auch einen überaus schönen Gold- und Silberglanz. Betrachtet man sie durch ein Vergrößerungsglas, so erscheint ihre ganz verschiedene Bildung in den schönsten Formen; wie wir aus folgenden etlichen Arten sehen.$No 1. Schuppen vom Stockfische.$Die Fig. a. zeigt die Schuppe in ihrer natürlichen Grösse, und Fig. b. vergrössert, wo sie als ein ausgebognetes Schild, das eine Spirallinie von lauter kleinen Schildern hat, darstellt.$No. 2. Schuppen der Gresse.$Die Schuppen der Gresse, davon Fig. a. die natürliche Grösse, und Fig. b. sie vergrössert zeigt, sind fast muschelförmig gebildet, und überaus schön graugrün mit Golde gestreift.$No. 3. Schuppen der Schleye.$Die Fig. c zeigt eine Schuppe der Schleye in natürlicher Grösse, und Fig. d vergrössert. Sie sind länglicht oval, haben fast die Form einer Fusssohle, und sind grüngrau mit Golde schillernd, von Farbe.$No. 4. Schuppen vom Aale.$No. 5. Schuppen vom Barsch.$Die Schuppen vom Barsch sehen fast aus wie eine ausgespreitzte Hand mit 7 Fingern, sind sehr schön gestreift, und am Grunde mit lauter kleinen Stacheln besetzt. Die Fig. a. zeigt sie in natürlicher Grösse und Fig. b. vergrössert.$Man sollte nicht glauben dass der schlüpfrige Aal auch Schuppen habe; und doch hat er welche. Sie sind aber sehr fein, liegen sehr dicht auf der Haut auf, und sind von unregelmässiger Form, schwärzlichgrau, und sehr schön gezeichnet. Die Fig. a. zeigt sie in ihrer natürlichen Grösse, und Fig. b. vergrössert.
Ad99998 03 023aAllerhand SalzkrystallenTafel 21Verm: Gegenst: XVII. Melanges. XVII.ger$fre45Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischte Gegenstände. XVII.koloriertKrystalle nennt man regelmässig gebildete feste Massen, meistens aus dem Mineralreiche, die fast immer eine mathematische Figur, z.E. ein Drey- Vier- Fünf- oder Sechseck, eine Pyramide,ein Prisma, oder einen Würfel zu ihrer Form haben, und oft durchsichtig sind, wie z.E. der Bergkrystall, und die meisten Edelsteine. Vorzüglich nehmen alle Salze, wenn sie aus ihrer flüssigen Auflösung in feste Massen übergehen, diese Form an, und man sagt dann: sie krystallisiren sich, oder schießen in Krystallen an. Jedes Salz, mineralisches oder vegetabilisches, hat seine unwandelbare bestimmte Form, in welcher es immer anschiesst, wenn es nicht in dieser Operation der Natur gewaltsam, z.E. durchs Feuer, gestöhrt wird. Diese Salzkrystalle haben oft die schönsten Formen und Farben, wie wir gleich an einigen sehen werden.~~No. 1. Grünspan-Krystalle.~~Wenn man Grünspan in Essig auflöset, und einen Tropfen davon auf einem Glase eintrocknen läßt, und diesen hernach durch ein Mikroscop betrachtet, so sieht man rund herum am Rande schöne blaugrüne rhomboidalische Krystalle angeschossen, aus welchen einzelne feinere Krystallisationen, in Form dürrer Bäumchen aufsteigen. Einzeln liegen dazwischen wieder kleine Krystalle, die vollkommene Rhomboiden bilden, und wie die schönsten Schmaragden aussehen.~~No. 2. Sedativ-Salz.~~Sedativ-Salz, welches als Arzney sehr bekannt ist, schiesst in unregelmäßigen Krystallen oft in Form dürrer dicker Baumäste, oft wie Blätter und Blumen an, und ist weissgrau von Farbe.~~No. 3. Koch-Salz.~~Das Koch-Salz, eins der ersten und notwendigsten Bedürfnisse des Menschen, hat wenn man seine Auflössung an der Luft oder Sonne trocknen und anschiessen läßt, Krystalle die entweder ganz regelmässige oder auch länglichte Würfel bilden. Die hohlen viereckigten Trichter oder Pyramiden, welche man von Kochsalze beym Abdampfen über dem Feuer erhält, entstehen blos dadurch dass die Krystallisation durch die Gewalt des Feuers beschleunigt wurde, und bestehen blos aus einer Menge zusammengedrängter kleiner Würfel. Es ist übrigens grau-weiß.~~No. 4. Salmiak~~Der Salmiak, ein bekanntes sehr flüchtiges und stark riechendes Mittel-Salz, hat eine sehr schöne Krystallisation. Seine Krystalle gleichen nemlich meistens Federn, von verschiedener Form, welche aber alle aus sechsseitigen pyramidalischen Nadeln bestehen, und einen gelblichen metallischen Glanz oder Schimmer haben.~~Ad00341 03 023a$Ad99999 03 023aNo. 1. Grünspan-Krystalle.$No. 2. Sedativ-Salz.$Sedativ-Salz, welches als Arzney sehr bekannt ist, schiesst in unregelmäßigen Krystallen oft in Form dürrer dicker Baumäste, oft wie Blätter und Blumen an, und ist weissgrau von Farbe.$No. 3. Koch-Salz.$Das Koch-Salz, eins der ersten und notwendigsten Bedürfnisse des Menschen, hat wenn man seine Auflössung an der Luft oder Sonne trocknen und anschiessen läßt, Krystalle die entweder ganz regelmässige oder auch länglichte Würfel bilden. Die hohlen viereckigten Trichter oder Pyramiden, welche man von Kochsalze beym Abdampfen über dem Feuer erhält, entstehen blos dadurch dass die Krystallisation durch die Gewalt des Feuers beschleunigt wurde, und bestehen blos aus einer Menge zusammengedrängter kleiner Würfel. Es ist übrigens grau-weiß.$No. 4. Salmiak$Krystalle nennt man regelmässig gebildete feste Massen, meistens aus dem Mineralreiche, die fast immer eine mathematische Figur, z.E. ein Drey- Vier- Fünf- oder Sechseck, eine Pyramide,ein Prisma, oder einen Würfel zu ihrer Form haben, und oft durchsichtig sind, wie z.E. der Bergkrystall, und die meisten Edelsteine. Vorzüglich nehmen alle Salze, wenn sie aus ihrer flüssigen Auflösung in feste Massen übergehen, diese Form an, und man sagt dann: sie krystallisiren sich, oder schießen in Krystallen an. Jedes Salz, mineralisches oder vegetabilisches, hat seine unwandelbare bestimmte Form, in welcher es immer anschiesst, wenn es nicht in dieser Operation der Natur gewaltsam, z.E. durchs Feuer, gestöhrt wird. Diese Salzkrystalle haben oft die schönsten Formen und Farben, wie wir gleich an einigen sehen werden.$Wenn man Grünspan in Essig auflöset, und einen Tropfen davon auf einem Glase eintrocknen läßt, und diesen hernach durch ein Mikroscop betrachtet, so sieht man rund herum am Rande schöne blaugrüne rhomboidalische Krystalle angeschossen, aus welchen einzelne feinere Krystallisationen, in Form dürrer Bäumchen aufsteigen. Einzeln liegen dazwischen wieder kleine Krystalle, die vollkommene Rhomboiden bilden, und wie die schönsten Schmaragden aussehen.$Der Salmiak, ein bekanntes sehr flüchtiges und stark riechendes Mittel-Salz, hat eine sehr schöne Krystallisation. Seine Krystalle gleichen nemlich meistens Federn, von verschiedener Form, welche aber alle aus sechsseitigen pyramidalischen Nadeln bestehen, und einen gelblichen metallischen Glanz oder Schimmer haben.
Ad99998 03 024aDer Granat-ApfelTafel 22Pflanzen. LV. Plantes. LV.ger$fre45Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LV.koloriertDer Granat-Apfel. (Punica granatum.)~~Der Granat- Äpfel gehört unter die edlen Süd-Früchte, und ist wegen seines erquickenden Saftes, als eine labende Frucht in den heissen Ländern, wo er wächst, bey uns aber als ein gutes Arzneymittel, sein Baum aber, wegen der prächtigen Blüthe, als eine Zierde unserer Gärten bekannt. Er wächst vorzüglich in der Barbarey, Egypten, Syrien, Spanien, im südlichen Frankreich und in Italien, im Freyen, verlangt aber sorgfältige Cultur, wenn er gute Früchte tragen soll. In sehr heissen Ländern, z.E. im südlichen Afrika und unter der Linie, gedeihet er nicht.~~Es giebt zweyerley Sorten Granat-Bäume, nemlich mit einfacher Blüthe (Fig. 1.) und mit gefüllter Blüthe (Fig. 2.). Nur die mit einfacher Blüthe tragen Frucht; die andere Sorte hingegen wird eben wegen der Schönheit ihrer hochrothen Blüthen bey uns in den Gärten unter der übrigen Orangerie gezogen, und eben so gewartet.~~Der Granatapfel selbst (Fig. 3.) welcher oft so gross wie unsre grösten Aepfel wird, sieht wenn er reif ist, von aussen braungelb aus, hat eine zähe, lederartige Schaale, innerlich aber ein sehr saftreiches gelbliches Fleisch, fast wie die Citrone oder Apfelsine, in welchem, in 8 bis 9 Abtheilungen, eine Menge rother wohlschmeckender Kerne liegen, wie der Durchschnitt der Frucht Fig. 4. zeigt.~~Ad00341 03 024a$Ad99999 03 024aDer Granat-Apfel. (Punica granatum.)$Der Granatapfel selbst (Fig. 3.) welcher oft so gross wie unsre grösten Aepfel wird, sieht wenn er reif ist, von aussen braungelb aus, hat eine zähe, lederartige Schaale, innerlich aber ein sehr saftreiches gelbliches Fleisch, fast wie die Citrone oder Apfelsine, in welchem, in 8 bis 9 Abtheilungen, eine Menge rother wohlschmeckender Kerne liegen, wie der Durchschnitt der Frucht Fig. 4. zeigt.$Der Granat- Äpfel gehört unter die edlen Süd-Früchte, und ist wegen seines erquickenden Saftes, als eine labende Frucht in den heissen Ländern, wo er wächst, bey uns aber als ein gutes Arzneymittel, sein Baum aber, wegen der prächtigen Blüthe, als eine Zierde unserer Gärten bekannt. Er wächst vorzüglich in der Barbarey, Egypten, Syrien, Spanien, im südlichen Frankreich und in Italien, im Freyen, verlangt aber sorgfältige Cultur, wenn er gute Früchte tragen soll. In sehr heissen Ländern, z.E. im südlichen Afrika und unter der Linie, gedeihet er nicht.$Es giebt zweyerley Sorten Granat-Bäume, nemlich mit einfacher Blüthe (Fig. 1.) und mit gefüllter Blüthe (Fig. 2.). Nur die mit einfacher Blüthe tragen Frucht; die andere Sorte hingegen wird eben wegen der Schönheit ihrer hochrothen Blüthen bey uns in den Gärten unter der übrigen Orangerie gezogen, und eben so gewartet.Granatapfel$Botanik$Pflanzenart$Blüte$Frucht
Ad99998 03 025aMerkwürdige Inländische VögelTafel 23Vögel. XXXII. Oiseaux. XXXII.ger$fre45Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXII.koloriertNo.1. Die Mandelkrähe. (Curacias garrula. L.)~~Die Mandelkrähe oder der Birkbeber bewohnt fast ganz Europa, vorzüglich gern aber Teutschland, von da sie im Herbste in wärmere Länder zieht, und dort überwintert. Sie ist wegen ihres prächtigen hellgrün, dunkelblau und braun colorirten Gefieders einer der schönsten Europäischen Vögel, Ihre Nahrung besteht in vielerley, Insekten, Gewürmen, Fröschen, Früchten und Getraide. Sie ist sehr scheu und lässt sich durchaus nicht zahm machen. Ihr Fleisch ist essbar.~~No. 2. Der Wiedehopf. (Upupa epops. L.)~~Der Wiedehopf ist ein nicht minder schöner einheimischer Vogel. Auf dem Kopfe hat er eine schöne Federkrone, die er niederlegen und aufrichten kann. Kopf, Rücken und Bauch sind gelbbräunlich, Flügel und Schwanz schwarz, weiss, grau und gelb gezeichnet. Er ist mit dem Schwanze 16 Zoll lang. Er nährt sich von Insecten und Würmern, die er vorzüglich gern aus dem Miste hohlt. Jung ist er leicht zahm, und zu einem sehr artigen Hausvogel zu machen.~~No. 3. Der rothe Kreuzvogel.~~No. 4. Der gelbe Kreuzvogel.~~(Loxin curvirostra.)~~Der Kreuzvogel gehört zum Geschlecht der Kernbeisser, und ist wegen seines gekreuzten Schnabels, und besonders desswegen merkwürdig, dass er, gegen die Gewohnheit aller andern Vögel, mitten im Winter brütet, und sein Nest in Nadelwäldern bauet. Er nährt sich am liebsten vom Saamen der Fichten und Tannen. Er ist ohngefähr 7 Zoll lang. Er ändert seine Farbe gewöhnlich zweymal, nemlich die jungen Männchen sind schön gelbroth und haben schwarzbraune Flügel, wie Fig. 3. zeigt; bey der zweyten Mauserung aber werden sie grüngelb, wie Fig. 4. Sie lassen sich leicht zahm machen und in Käfigen halten; ihr Gesang ist aber schlecht.~~No. 5. Die Nachtigall. (Motacilla Luscinia. L.)~~Die Nachtigall ist unter allen Vögeln der vortrefflichste und allgemein beliebte Sangvogel, so unansehnlich, grau und braun auch ihr Gefieder aussieht. Sie ist 6 1/2 Zoll lang, und bewohnt das ganze mittlere Europa, Asien und die Küsten der Barbarey. Im Herbste zieht sie aus Teutschland fort, und kommt im Frühlinge wieder. Ihre Nahrung sind Würmer und Insecten. Ihres lieblichen Gesanges wegen wird sie häufig in Käfigen in Zimmern gehalten.~~Ad00341 03 025a$Ad99999 03 025aNo.1. Die Mandelkrähe. (Curacias garrula. L.)$No. 2. Der Wiedehopf. (Upupa epops. L.)$No. 3. Der rothe Kreuzvogel.$No. 4. Der gelbe Kreuzvogel.$(Loxin curvirostra.)$No. 5. Die Nachtigall. (Motacilla Luscinia. L.)$Die Mandelkrähe oder der Birkbeber bewohnt fast ganz Europa, vorzüglich gern aber Teutschland, von da sie im Herbste in wärmere Länder zieht, und dort überwintert. Sie ist wegen ihres prächtigen hellgrün, dunkelblau und braun colorirten Gefieders einer der schönsten Europäischen Vögel, Ihre Nahrung besteht in vielerley, Insekten, Gewürmen, Fröschen, Früchten und Getraide. Sie ist sehr scheu und lässt sich durchaus nicht zahm machen. Ihr Fleisch ist essbar.$Der Wiedehopf ist ein nicht minder schöner einheimischer Vogel. Auf dem Kopfe hat er eine schöne Federkrone, die er niederlegen und aufrichten kann. Kopf, Rücken und Bauch sind gelbbräunlich, Flügel und Schwanz schwarz, weiss, grau und gelb gezeichnet. Er ist mit dem Schwanze 16 Zoll lang. Er nährt sich von Insecten und Würmern, die er vorzüglich gern aus dem Miste hohlt. Jung ist er leicht zahm, und zu einem sehr artigen Hausvogel zu machen.$Der Kreuzvogel gehört zum Geschlecht der Kernbeisser, und ist wegen seines gekreuzten Schnabels, und besonders desswegen merkwürdig, dass er, gegen die Gewohnheit aller andern Vögel, mitten im Winter brütet, und sein Nest in Nadelwäldern bauet. Er nährt sich am liebsten vom Saamen der Fichten und Tannen. Er ist ohngefähr 7 Zoll lang. Er ändert seine Farbe gewöhnlich zweymal, nemlich die jungen Männchen sind schön gelbroth und haben schwarzbraune Flügel, wie Fig. 3. zeigt; bey der zweyten Mauserung aber werden sie grüngelb, wie Fig. 4. Sie lassen sich leicht zahm machen und in Käfigen halten; ihr Gesang ist aber schlecht.$Die Nachtigall ist unter allen Vögeln der vortrefflichste und allgemein beliebte Sangvogel, so unansehnlich, grau und braun auch ihr Gefieder aussieht. Sie ist 6 1/2 Zoll lang, und bewohnt das ganze mittlere Europa, Asien und die Küsten der Barbarey. Im Herbste zieht sie aus Teutschland fort, und kommt im Frühlinge wieder. Ihre Nahrung sind Würmer und Insecten. Ihres lieblichen Gesanges wegen wird sie häufig in Käfigen in Zimmern gehalten.
Ad99998 03 026aGrosse und kleine RosinenTafel 24Pflanzen. LVI. Plantes. LVI.ger$fre45Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LVI.koloriertDer Weinstock, der uns das edle Getränk, den Wein giebt, liefert uns zugleich die so angenehmen, und zu so mancherley Speisen und Getränken brauchbaren Rosinen, mit welchen aus der Levante, aus Spanien, Portugal und Italien ein starker Handel getrieben wird; denn bekanntlich sind die Rosinen nichts Anderes als getrocknete süsse Weintrauben. Nicht alle Sorten schicken sich dazu Rosinen daraus zu machen, sondern nur einige süsse Trauben-Arten die in wärmeren Ländern, als Teutschland, wachsen und gedeihen. Daher können wir auch in Teutschland von unsern Weintrauben keine Rosinen machen.~~Man theilt gewöhnlich die Rosinen in große und kleine Rosinen ab, und dieser wesentliche Unterschied kommt von den Trauben her, von welchen sie gemacht werden.~~No. 1. u. 3. Grosse Rosinen oder Cibeben.~~Die beste Art unter den süssen Trauben, welche die vortrefflichsten grossen Rosinen giebt, ist die sogenannte Cibebe, davon Fig. 1. ihre Blüthe, und Fig. 3. ihre beynahe Dattelförmige, länglichte rothbraune Beeren zeigt. Sie wächst vorzüglich gern in Griechenland, Klein-Asien, Italien und Spanien; und ebendaher heisst die beste Sorte der grossen Rosinen im Handel gewöhnlich Cibeben.~~No. 2. Kleine Rosinen oder Corinthen.~~Die Corinthen-Traube, welche die kleinen Rosinen, oder sogenannten Corinthen giebt, ist zwar auch eine Gattung süsser Weintrauben, welche aber nur kleine Trauben, mit kleinen blaurothen Beeren, kaum einer kleinen Erbse gross, trägt. Sie haben ihren Nahmen von der Stadt Corinth in Griechenland, wo sonst diese Trauben Sorte in Menge wuchs. Jetzt werden sie vorzüglich auf den Inseln Cefalonia, Zante und Corfu gebaut, und als ein beträchtlicher Handelsartikel vorzüglich nach Teutschland verführt.~~Ad00341 03 026a$Ad99999 03 026aNo. 1. u. 3. Grosse Rosinen oder Cibeben.$No. 2. Kleine Rosinen oder Corinthen.$Die Corinthen-Traube, welche die kleinen Rosinen, oder sogenannten Corinthen giebt, ist zwar auch eine Gattung süsser Weintrauben, welche aber nur kleine Trauben, mit kleinen blaurothen Beeren, kaum einer kleinen Erbse gross, trägt. Sie haben ihren Nahmen von der Stadt Corinth in Griechenland, wo sonst diese Trauben Sorte in Menge wuchs. Jetzt werden sie vorzüglich auf den Inseln Cefalonia, Zante und Corfu gebaut, und als ein beträchtlicher Handelsartikel vorzüglich nach Teutschland verführt.$Der Weinstock, der uns das edle Getränk, den Wein giebt, liefert uns zugleich die so angenehmen, und zu so mancherley Speisen und Getränken brauchbaren Rosinen, mit welchen aus der Levante, aus Spanien, Portugal und Italien ein starker Handel getrieben wird; denn bekanntlich sind die Rosinen nichts Anderes als getrocknete süsse Weintrauben. Nicht alle Sorten schicken sich dazu Rosinen daraus zu machen, sondern nur einige süsse Trauben-Arten die in wärmeren Ländern, als Teutschland, wachsen und gedeihen. Daher können wir auch in Teutschland von unsern Weintrauben keine Rosinen machen.$Man theilt gewöhnlich die Rosinen in große und kleine Rosinen ab, und dieser wesentliche Unterschied kommt von den Trauben her, von welchen sie gemacht werden.$Die beste Art unter den süssen Trauben, welche die vortrefflichsten grossen Rosinen giebt, ist die sogenannte Cibebe, davon Fig. 1. ihre Blüthe, und Fig. 3. ihre beynahe Dattelförmige, länglichte rothbraune Beeren zeigt. Sie wächst vorzüglich gern in Griechenland, Klein-Asien, Italien und Spanien; und ebendaher heisst die beste Sorte der grossen Rosinen im Handel gewöhnlich Cibeben.
Ad99998 03 027aPirols, verschiedener ArtTafel 25Vögel. XXXIII. Oiseaux. XXXIII.ger$fre45Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXIII.koloriertDie Pirols sind eine sehr schöne Vögel-Gattung. Wir kennen in Teutschland nur eine Art davon; die andern wohnen meistens in Amerika. Wir wollen die bekanntesten Arten davon hier aufstellen.~~Der Europäische Pirol. No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen. (Oriolus Galbula L.)~~Der Europäische Pirol (Pfingstvogel, Weybrauch) ist ohngefähr 10 Zoll lang, und ein sehr schöner Vogel. Das Männchen ist auf Kopf, Rücken und Brust citronengelb, und hat schwarze Flügel und Schwanz, mit gelbem Saume. Das Weibchen hingegen ist auf Kopfe und Rücken gelbgrün, Brust und Kehle grau, Flügel und Schwanz schwarz mit gelbem Saume. Er kommt im Frühjahre, nistet und brütet in Teutschland, in den Wäldern, zieht aber im Herbste wieder in wärmere Länder. Er ist sehr scheu, und lässt sich daher nie zahm machen. Er nährt sich von Insecten und allerhand Beeren.~~No. 3. Der Trupial. (Oriolus icterus.)~~Der Trupial lebt vorzüglich in Westindien, gehört zu den Pirols, hat aber viel Aehnliches von der Aelster. Sein schönes orangefarbnes und schwarzes Gefieder zeichnet ihn sehr aus.~~No. 4. Der gelbe Trupial. (Oriolus Mexicanus.)~~Dieser Pyrol lebt vorzüglich in Mexiko und Cayenne. Kopf, Hals und Bauch sind citronengelb, der Rücken braun, Flügel und Schwanz schwarz. Auf dem Kopfe hat er eine schwarze Platte.~~No. 5. Der schwarze Trupial. (Oriolus niger.)~~Dieser schwarze Pirol der viel Aehnliches mit unsrer schwarzen Amsel hat, lebt besonders auf der Insel St. Domingo und Jamaika, in Westindien.~~No. 6. Der rothe Trupial. (Oriolus Guianensis.)~~Dieser schöne Vogel lebt vorzüglich in Guyana. Kehle und Brust sind kaminroth, Kopf, Rücken und Schwanz hingegen schwarzgrau und jede Feder ist mit einem weissen Saume eingefasst. Schnabel, Augen und Bauch sind schwarz, welches ihm ein überaus schönes Ansehen giebt.~~Ad00341 03 027a$Ad99999 03 027aNo. 3. Der Trupial. (Oriolus icterus.)$No. 4. Der gelbe Trupial. (Oriolus Mexicanus.)$No. 5. Der schwarze Trupial. (Oriolus niger.)$Dieser schwarze Pirol der viel Aehnliches mit unsrer schwarzen Amsel hat, lebt besonders auf der Insel St. Domingo und Jamaika, in Westindien.$No. 6. Der rothe Trupial. (Oriolus Guianensis.)$Die Pirols sind eine sehr schöne Vögel-Gattung. Wir kennen in Teutschland nur eine Art davon; die andern wohnen meistens in Amerika. Wir wollen die bekanntesten Arten davon hier aufstellen.$Der Europäische Pirol. No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen. (Oriolus Galbula L.)$Der Europäische Pirol (Pfingstvogel, Weybrauch) ist ohngefähr 10 Zoll lang, und ein sehr schöner Vogel. Das Männchen ist auf Kopf, Rücken und Brust citronengelb, und hat schwarze Flügel und Schwanz, mit gelbem Saume. Das Weibchen hingegen ist auf Kopfe und Rücken gelbgrün, Brust und Kehle grau, Flügel und Schwanz schwarz mit gelbem Saume. Er kommt im Frühjahre, nistet und brütet in Teutschland, in den Wäldern, zieht aber im Herbste wieder in wärmere Länder. Er ist sehr scheu, und lässt sich daher nie zahm machen. Er nährt sich von Insecten und allerhand Beeren.$Der Trupial lebt vorzüglich in Westindien, gehört zu den Pirols, hat aber viel Aehnliches von der Aelster. Sein schönes orangefarbnes und schwarzes Gefieder zeichnet ihn sehr aus.$Dieser Pyrol lebt vorzüglich in Mexiko und Cayenne. Kopf, Hals und Bauch sind citronengelb, der Rücken braun, Flügel und Schwanz schwarz. Auf dem Kopfe hat er eine schwarze Platte.$Dieser schöne Vogel lebt vorzüglich in Guyana. Kehle und Brust sind kaminroth, Kopf, Rücken und Schwanz hingegen schwarzgrau und jede Feder ist mit einem weissen Saume eingefasst. Schnabel, Augen und Bauch sind schwarz, welches ihm ein überaus schönes Ansehen giebt.
Ad99998 03 028aAllerhand KrystallisationenTafel 26Verm: Gegenst. XVIII. Melanges. XVIII.ger$fre46Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischte Gegenstände. XVIII.koloriertNo. 2. (sic) Silber-Solution und der Dianenbaum.~~Die Silber Auflösung, wenn man einen Tropfen davon auf dem Schieber eines Microscops eintrocknen lässt, und ihn dann vergrössert betrachtet, giebt die mannigfaltigsten und sonderbarsten Gestalten von Krystallen; Spiesse, Kreutze, Dreyzacken, ordentliche Zweige und Bäumchen wie Fichten, mit ihren Stämmen und Zweigen. Eine der artigsten und schönsten Erscheinungen ist der sogenannte Dianenbaum, eine Kristallisation welche man in der Silber-Auflösung hervorbringen kann, und welche die schönsten Silberbäumchen und Gesträuche in dem Glase bildet.~~No. 2. Kampfer-Krystallen.~~Wenn man Kampfer in Weingeist aufgelöst unter das Mikroscop bringt, so giebt er beym Trocknen und Anschiessen die schönsten sechs und vierspitzigen Sterne als Formen seiner Krystallisation; und zugleich ein überaus schönes chemisches Schauspiel.~~No. 3. Salpeter-Krystallen.~~Wenn man Salpeter in warmem Wasser auflöset, und hernach im Kühlen wieder anschiessen lässt, so bilden sich eine Menge sechseckigte säulenförmige, meistens stumpfzugespitzte Krystallen, die schön weiss und halbdurchsichtig sind. Der Salpeter ist übrigens ein Mittelsalz, das zu vielen Bedürfnissen, vorzüglich aber zur Bereitung des Schiesspulvers gebraucht wird, und dessen vorzüglichsten, nemlich treibenden Theil ausmacht.~~Ad00341 03 028a$Ad99999 03 028aNo. 2. (sic) Silber-Solution und der Dianenbaum.$No. 2. Kampfer-Krystallen.$No. 3. Salpeter-Krystallen.$Die Silber Auflösung, wenn man einen Tropfen davon auf dem Schieber eines Microscops eintrocknen lässt, und ihn dann vergrössert betrachtet, giebt die mannigfaltigsten und sonderbarsten Gestalten von Krystallen; Spiesse, Kreutze, Dreyzacken, ordentliche Zweige und Bäumchen wie Fichten, mit ihren Stämmen und Zweigen. Eine der artigsten und schönsten Erscheinungen ist der sogenannte Dianenbaum, eine Kristallisation welche man in der Silber-Auflösung hervorbringen kann, und welche die schönsten Silberbäumchen und Gesträuche in dem Glase bildet.$Wenn man Kampfer in Weingeist aufgelöst unter das Mikroscop bringt, so giebt er beym Trocknen und Anschiessen die schönsten sechs und vierspitzigen Sterne als Formen seiner Krystallisation; und zugleich ein überaus schönes chemisches Schauspiel.$Wenn man Salpeter in warmem Wasser auflöset, und hernach im Kühlen wieder anschiessen lässt, so bilden sich eine Menge sechseckigte säulenförmige, meistens stumpfzugespitzte Krystallen, die schön weiss und halbdurchsichtig sind. Der Salpeter ist übrigens ein Mittelsalz, das zu vielen Bedürfnissen, vorzüglich aber zur Bereitung des Schiesspulvers gebraucht wird, und dessen vorzüglichsten, nemlich treibenden Theil ausmacht.
Ad99998 03 029aDie AnanasTafel 27Pflanzen. LVII. Plantes. LVII.ger$fre46Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LVII.koloriertNo. 1. Die Blüthe der Ananas.~~No. 2. Die Frucht der Ananas. (Bromelia Ananas L.)~~Das Vaterland der Ananas ist Süd-Amerika, von da sie durch die Europäer nicht allein nach Afrika und Asien, sondern auch nach Europa in die Gärten und Treibhäuser der Grossen verpflanzt worden ist. Die Pflanze selbst ist eine Art von Aloe, mit gezähnten Blättern, welche einen nur 2 bis höchstens 3 Fufs hohen Stengel treibt, der beynahe wie ein Distelkopf, büschelförmig blau blühet, wie Fig. 2. zeigt, und an welchem sich hernach die Frucht rundum ansetzt, so dass der Stengel mitten durch sie hindurch geht, und oben auf der Frucht noch eine grüne Blätterkrone bildet, welche man von der reifen Frucht abbricht, und aufs neue pflanzet. Jede Pflanze trägt nur einmal Frucht, und stirbt hernach ab; so dass man bey einer Ananas-Plantage also immer junge Pflanzen haben muss.~~Man hält die Ananas, wegen ihrer vortrefflichen Mischung von Süssem, Säuerlichen, Geistigen und Gewürzhaften für die delikateste und wohlschmeckendste Frucht auf der Erde. Man hat sie in heissen Ländern, wo sie im Freyen wächst, von der Grösse eines Apfels an bis zu der einer kleinen Melone. Man kennt und bauet mehrere Sorten davon. Die bey uns bekanteste Sorte, welche auch am meisten gezogen wird, ist die sogenannte weiße Ananas, welche eine blassgelbe Frucht trägt, und hier auch abgebildet ist.~~Ad00341 03 029a$Ad99999 03 029aNo. 1. Die Blüthe der Ananas.$No. 2. Die Frucht der Ananas. (Bromelia Ananas L.)$Das Vaterland der Ananas ist Süd-Amerika, von da sie durch die Europäer nicht allein nach Afrika und Asien, sondern auch nach Europa in die Gärten und Treibhäuser der Grossen verpflanzt worden ist. Die Pflanze selbst ist eine Art von Aloe, mit gezähnten Blättern, welche einen nur 2 bis höchstens 3 Fufs hohen Stengel treibt, der beynahe wie ein Distelkopf, büschelförmig blau blühet, wie Fig. 2. zeigt, und an welchem sich hernach die Frucht rundum ansetzt, so dass der Stengel mitten durch sie hindurch geht, und oben auf der Frucht noch eine grüne Blätterkrone bildet, welche man von der reifen Frucht abbricht, und aufs neue pflanzet. Jede Pflanze trägt nur einmal Frucht, und stirbt hernach ab; so dass man bey einer Ananas-Plantage also immer junge Pflanzen haben muss.$Man hält die Ananas, wegen ihrer vortrefflichen Mischung von Süssem, Säuerlichen, Geistigen und Gewürzhaften für die delikateste und wohlschmeckendste Frucht auf der Erde. Man hat sie in heissen Ländern, wo sie im Freyen wächst, von der Grösse eines Apfels an bis zu der einer kleinen Melone. Man kennt und bauet mehrere Sorten davon. Die bey uns bekanteste Sorte, welche auch am meisten gezogen wird, ist die sogenannte weiße Ananas, welche eine blassgelbe Frucht trägt, und hier auch abgebildet ist.Bromelia Ananas$Ananas$Botanik$Pflanzenart$Blüte$Frucht
Ad99998 03 030aSpechte verschiedener ArtTafel 28Vögel. XXXIV. Oiseaux. XXXIV.ger$fre46Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXIV.koloriertNo.1. Der Schwarzspecht. (Picus martius. L.)~~Der Schwarzspecht bewohnt ganz Europa, das mittlere Asien und Nordamerika. Er ist von Farbe ganz schwarz und hat auf dem Kopfe eine hochrothe Platte. Seine Grösse beträgt 17 bis 18 Zoll. Er nährt sich, wie alle Spechte, von Würmern und Insecten; vorzüglich gern von Holzwürmern die in alten morschen Bäumen stecken; und läuft desshalb, vermöge seiner Kletterfüsse, an den Stämmen auf und ab, pickt und zerhackt mit seinem spitzigen harten keilförmigen Schnabel die losen Baumrinden und wurmstichigten Stellen, und höhlt mit seiner dünnen und klebrigten Zunge die Würmer heraus.~~No. 2. Der Grünspecht. (Picus viridis. L.)~~Der Grünspecht ist 14 Zoll lang, gelbgrün und unten schmutzig weiss von Farbe, und das Männchen hat eine rothe Platte, das Weibchen aber ist ganz grün. Er bewohnt Europa und hat übrigens in seiner Lebensart Alles mit dem Schwarzspechte gemein.~~No. 3. Der grosse Buntspecht. (Picus major. L.)~~Der grosse Buntspecht oder Rothspecht ist weiss und schwarz; am Hinterkopfe und unter dem Schwanze roth, an der Brust und dem Bauche aber schmutzig gelb. Er lebt in ganz Europa und ist sehr gemein. Seine Nahrung ist die der andern Spechtarten. Er ist 10 Zoll lang.~~No. 4. Der kleine Buntspecht. (Picus minor. L.)~~Dieser ist nur 6 Zoll lang, und bewohnt Europa und Asien. Er ist schwarz und weissbunt, und hat eine rothe Scheitel. Er nährt sich wie der vorige, ist aber seltener als jener.~~No. 5. Der Blauspecht. (Sitta Europaea. L.)~~Der Blauspecht oder Grauspecht ist nur 6 Zoll lang, bewohnt Europa und Nordamerika, und gehört nur uneigentlich zu dem Geschlechte der Spechte, mit denen er doch in Nahrung und Lebensart Vieles gemein hat. Er sieht auf dem Rücken graublau und an der Brust und dem Bauche gelbweiss aus. Im Frühlinge und Herbste singt er des Nachts, aber nicht angenehm.~~No. 6. Die Baumklette. (Certhia familiaris. L.)~~Auch dieser Vogel gehört nur uneigentlich zu den Spechten und richtiger zu den Baumläufern. Er ist 5 bis 6 Zoll lang, grau auf dem Rücken und am Bauche weiss, hat einen langen, dünnen, etwas krummen Schnabel, und läuft sehr schnell an den Bäumen auf und ab, um Insecten daran zu suchen. Er lebt in Europa, Nordasien und Amerika.~~Ad00341 03 030a$Ad99999 03 030aNo.1. Der Schwarzspecht. (Picus martius. L.)$Der Schwarzspecht bewohnt ganz Europa, das mittlere Asien und Nordamerika. Er ist von Farbe ganz schwarz und hat auf dem Kopfe eine hochrothe Platte. Seine Grösse beträgt 17 bis 18 Zoll. Er nährt sich, wie alle Spechte, von Würmern und Insecten; vorzüglich gern von Holzwürmern die in alten morschen Bäumen stecken; und läuft desshalb, vermöge seiner Kletterfüsse, an den Stämmen auf und ab, pickt und zerhackt mit seinem spitzigen harten keilförmigen Schnabel die losen Baumrinden und wurmstichigten Stellen, und höhlt mit seiner dünnen und klebrigten Zunge die Würmer heraus.$No. 2. Der Grünspecht. (Picus viridis. L.)$No. 3. Der grosse Buntspecht. (Picus major. L.)$Der grosse Buntspecht oder Rothspecht ist weiss und schwarz; am Hinterkopfe und unter dem Schwanze roth, an der Brust und dem Bauche aber schmutzig gelb. Er lebt in ganz Europa und ist sehr gemein. Seine Nahrung ist die der andern Spechtarten. Er ist 10 Zoll lang.$No. 4. Der kleine Buntspecht. (Picus minor. L.)$Dieser ist nur 6 Zoll lang, und bewohnt Europa und Asien. Er ist schwarz und weissbunt, und hat eine rothe Scheitel. Er nährt sich wie der vorige, ist aber seltener als jener.$No. 5. Der Blauspecht. (Sitta Europaea. L.)$Der Blauspecht oder Grauspecht ist nur 6 Zoll lang, bewohnt Europa und Nordamerika, und gehört nur uneigentlich zu dem Geschlechte der Spechte, mit denen er doch in Nahrung und Lebensart Vieles gemein hat. Er sieht auf dem Rücken graublau und an der Brust und dem Bauche gelbweiss aus. Im Frühlinge und Herbste singt er des Nachts, aber nicht angenehm.$No. 6. Die Baumklette. (Certhia familiaris. L.)$Der Grünspecht ist 14 Zoll lang, gelbgrün und unten schmutzig weiss von Farbe, und das Männchen hat eine rothe Platte, das Weibchen aber ist ganz grün. Er bewohnt Europa und hat übrigens in seiner Lebensart Alles mit dem Schwarzspechte gemein.$Auch dieser Vogel gehört nur uneigentlich zu den Spechten und richtiger zu den Baumläufern. Er ist 5 bis 6 Zoll lang, grau auf dem Rücken und am Bauche weiss, hat einen langen, dünnen, etwas krummen Schnabel, und läuft sehr schnell an den Bäumen auf und ab, um Insecten daran zu suchen. Er lebt in Europa, Nordasien und Amerika.
Ad99998 03 031aArzney-PflanzenTafel 29Pflanzen. LVIII. Plantes. LVIII.ger$fre46Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LVIII.koloriertNo. 1. Der Sassafras. (Laurus Sassafras. L.)~~Der Saasafrasbaum ist in den wärmeren Provinzen von Nordamerika, neml. Carolina, Pensylvanien, Virginien und Florida, einheimisch, und wird nicht über 8 bis 10 Fuss hoch. Er gehört zu der Classe der Lorbeerbaume, hat dreylappigte Blätter, blüht röthlichgelb in Büscheln, und trägt als Frucht hellblaue eyförmige Beeren, welche in hellrothen Kelchen stecken. Dieser Baum wird in Amerika sorgfältig angebauet, weil sowohl seine Rinde und sein Holz, als auch seine Wurzel ein bekanntes sehr wirksames Arzneymittel, und folglich ein guter Handelsartikel unter den Westindischen Waaren ist.~~No. 2. Der Jamaische Pfeffer. (Myrtus pimenta. L.)~~Der Jamaische Pfeffer (Nelkenpfeifer, Amom, Piment, oder neue Würze, unter welchem Nahmen man ihn auch im gemeinem Leben kennt) ist die Beere einer Gattung von Myrthe die in Westindien, vorzüglich in Jamaika, wächst und stark angebauet wird. Der Baum ist ohngefähr 16 bis 20 Fuss hoch, blüht weiss, wie die gewöhnliche Myrthe, jedoch büschelweise, und die Beeren sehen braun aus, müssen aber unreif abgenommen und getrocknet werden, wenn sie als Gewürz dienen sollen. Diess Gewürz hat einen sehr angenehmen Geschmack, wie Zimmt, Nelken und Muskatennuss zusammen, wird in Europa, sonderlich in Teutschland stark gebraucht, und macht daher für England einen wichtigen Artickel seines Westindischen Handels.~~Ad00341 03 031a$Ad99999 03 031aNo. 1. Der Sassafras. (Laurus Sassafras. L.)$No. 2. Der Jamaische Pfeffer. (Myrtus pimenta. L.)$Der Jamaische Pfeffer (Nelkenpfeifer, Amom, Piment, oder neue Würze, unter welchem Nahmen man ihn auch im gemeinem Leben kennt) ist die Beere einer Gattung von Myrthe die in Westindien, vorzüglich in Jamaika, wächst und stark angebauet wird. Der Baum ist ohngefähr 16 bis 20 Fuss hoch, blüht weiss, wie die gewöhnliche Myrthe, jedoch büschelweise, und die Beeren sehen braun aus, müssen aber unreif abgenommen und getrocknet werden, wenn sie als Gewürz dienen sollen. Diess Gewürz hat einen sehr angenehmen Geschmack, wie Zimmt, Nelken und Muskatennuss zusammen, wird in Europa, sonderlich in Teutschland stark gebraucht, und macht daher für England einen wichtigen Artickel seines Westindischen Handels.$Der Saasafrasbaum ist in den wärmeren Provinzen von Nordamerika, neml. Carolina, Pensylvanien, Virginien und Florida, einheimisch, und wird nicht über 8 bis 10 Fuss hoch. Er gehört zu der Classe der Lorbeerbaume, hat dreylappigte Blätter, blüht röthlichgelb in Büscheln, und trägt als Frucht hellblaue eyförmige Beeren, welche in hellrothen Kelchen stecken. Dieser Baum wird in Amerika sorgfältig angebauet, weil sowohl seine Rinde und sein Holz, als auch seine Wurzel ein bekanntes sehr wirksames Arzneymittel, und folglich ein guter Handelsartikel unter den Westindischen Waaren ist.
Ad99998 03 032aDrosseln verschiedener ArtTafel 30Vögel. XXXV. Oiseaux. XXXV.ger$fre46Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXV.koloriertDie Drosseln sind theils wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches, als ein delikates Vogelwildpret geschätzt, theils auch als angenehme Singvögel bekannt. Es gibt sehr viele Gattungen davon; wir wollen hier nur die einheimischen kennen lernen.~~No. 1. Der Mistler oder Ziemer. (Turdus viscivorus. L.)~~Der Mistler oder Ziemer ist die grösste Art unsrer Drosseln, 12 Zoll lang. Auf dem Rücken sieht er graubraun, am Halse, Brust und Bauche aber weissgelb aus, und ist mit einzelnen schwarzen Flecken gezeichnet. Er lebt in den Wäldern von Europa, und nährt sich im Frühjahre und Sommer von Raupen und Insecten; im Herbste aber von Eichen-Mistel, Wachholder- und andern Beeren unserer Holzarten.~~No. 2. Der Krammetsvogel. (Turdus pilaris. L.)~~Lebt gleichfalls in unsern Wäldern, und nährt sich vorzüglich von Wachholderbeeren, die seinem Fleische einen Hochgeschmack geben. Er ist 10 Zoll lang, auf dem Rücken fahlgrau, Hals und Brust braungelb, schwarz gefleckt, der Bauch weiss. Er ist ein Zugvogel, und wandert im Winter von Norden nach Süden.~~No. 3. Die Wein-Drossel. (Turdus Iliacus. L.)~~Die Wein-Drossel, (Roth-Drossel oder Zippe) ist ohngefähr 9 Zoll lang, hat ein delikates Fleisch, und nährt sich von Insecten, im Herbste aber vorzüglich von Weinbeeren. Sie wandert im Herbste und Frühjahre in ungeheuern Zügen.~~No. 4. Die Singdrossel. (Turdus musicus. L.)~~Diese gleicht der vorigen Gattung, ist aber in Grösse und Zeichnung von jener unterschieden. Sie ist 9 1/2 Zoll lang, und zeichnet sich sonderlich durch ihren vortrefflichen Gesang aus, indem sie den Schlag der Nachtigall im Frühjahre nachzuahmen sucht.~~No. 5. Die schwarze Amsel. (Turdus merula. L.)~~Die Amsel gehört auch zu den Drosseln. Sie ist 10 Zoll lang, ganz schwarz von Farbe; Schnabel und Augenlieder sind schön gelb. Sie nährt sich von Insecten und Beeren, und lässt sich, leicht zahm machen, und zum Nachpfeifen verschiedener Melodien abrichten. Das Weibchen der Amsel sieht braun aus.~~No. 6. Die Stock-Amsel. (Turdus merula. L.)~~Die Stock-Amsel sieht schwarzbraun aus, hat am Halse, der Brust und dein Bauche schwarze Flecken, und scheint eine Abart der schwarzen Amsel zu seyn. Sie lebt in Teutschland und singt noch schöner als die schwarze Amsel.~~No. 7. Die Ring-Amsel. (Turdus torquatus. L.)~~Die Ring-Amsel ist 12 Zoll lang, schwärzlich von Farbe, und hat unterm Halse über die Brust einen weissen Ringkragen. Sie nährt sich von Insecten und Beeren, wird sehr fett, und hat ein sehr wohlschmeckendes Fleisch.~~Ad00341 03 032a$Ad99999 03 032aDie Drosseln sind theils wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches, als ein delikates Vogelwildpret geschätzt, theils auch als angenehme Singvögel bekannt. Es gibt sehr viele Gattungen davon; wir wollen hier nur die einheimischen kennen lernen.$No. 1. Der Mistler oder Ziemer. (Turdus viscivorus. L.)$No. 2. Der Krammetsvogel. (Turdus pilaris. L.)$No. 3. Die Wein-Drossel. (Turdus Iliacus. L.)$Die Wein-Drossel, (Roth-Drossel oder Zippe) ist ohngefähr 9 Zoll lang, hat ein delikates Fleisch, und nährt sich von Insecten, im Herbste aber vorzüglich von Weinbeeren. Sie wandert im Herbste und Frühjahre in ungeheuern Zügen.$No. 4. Die Singdrossel. (Turdus musicus. L.)$Diese gleicht der vorigen Gattung, ist aber in Grösse und Zeichnung von jener unterschieden. Sie ist 9 1/2 Zoll lang, und zeichnet sich sonderlich durch ihren vortrefflichen Gesang aus, indem sie den Schlag der Nachtigall im Frühjahre nachzuahmen sucht.$No. 5. Die schwarze Amsel. (Turdus merula. L.)$No. 6. Die Stock-Amsel. (Turdus merula. L.)$Die Stock-Amsel sieht schwarzbraun aus, hat am Halse, der Brust und dein Bauche schwarze Flecken, und scheint eine Abart der schwarzen Amsel zu seyn. Sie lebt in Teutschland und singt noch schöner als die schwarze Amsel.$No. 7. Die Ring-Amsel. (Turdus torquatus. L.)$Der Mistler oder Ziemer ist die grösste Art unsrer Drosseln, 12 Zoll lang. Auf dem Rücken sieht er graubraun, am Halse, Brust und Bauche aber weissgelb aus, und ist mit einzelnen schwarzen Flecken gezeichnet. Er lebt in den Wäldern von Europa, und nährt sich im Frühjahre und Sommer von Raupen und Insecten; im Herbste aber von Eichen-Mistel, Wachholder- und andern Beeren unserer Holzarten.$Lebt gleichfalls in unsern Wäldern, und nährt sich vorzüglich von Wachholderbeeren, die seinem Fleische einen Hochgeschmack geben. Er ist 10 Zoll lang, auf dem Rücken fahlgrau, Hals und Brust braungelb, schwarz gefleckt, der Bauch weiss. Er ist ein Zugvogel, und wandert im Winter von Norden nach Süden.$Die Amsel gehört auch zu den Drosseln. Sie ist 10 Zoll lang, ganz schwarz von Farbe; Schnabel und Augenlieder sind schön gelb. Sie nährt sich von Insecten und Beeren, und lässt sich, leicht zahm machen, und zum Nachpfeifen verschiedener Melodien abrichten. Das Weibchen der Amsel sieht braun aus.$Die Ring-Amsel ist 12 Zoll lang, schwärzlich von Farbe, und hat unterm Halse über die Brust einen weissen Ringkragen. Sie nährt sich von Insecten und Beeren, wird sehr fett, und hat ein sehr wohlschmeckendes Fleisch.
Ad99998 03 033aSonderbare PflanzenTafel 31Pflanzen. LIX. Plantes. LIX.ger$fre47Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen, LIX.koloriertNo. 1. Grünes Baartmoos. (Phascum cuspidatum. L.)~~Oft erscheint auf der Erde in Blumenscherben, die lange an feuchten Orten gestanden haben, in nassen und schattigten Wegen der Gärten, oder an feuchten Mauern ein grüner Schimmel, der, wenn er am grössten ist, wie grüner Sammt aussieht. Diess ist aber grünes Baartmoos, das Fig. 1.a. in seiner höchsten natürlichen Grösse, Fig. 1. selbst aber, durch das Mikroscop vergrössert, zeigt. Es gehört zu den ordentlichen Moosen, und ist gleichsam ein Wald von lauter ordentlichen, und sehr schöngebildeten Pflanzen, deren Stengel von unten hinauf rund herum mit grünen und gefleckten Blättern besetzt sind.~~No. 2. Netzartiger Wasserfaden. (Conferva reticulata. L.)~~Der grüne gallertartige Schleim oder Schaum, den man häufig an hölzernen Brunnenkasten, oder am Rande schlammiger Pfützen und langsam fliesender flacher Bäche findet, ist gleichfalls eine Gattung von Pflanzen, die zu den Aftermoosen gehört, und die man Wasserfäden oder Conferven nennt. Man hat viele Arten davon. Der hier abgebildete netzartige Wasserfaden ist aber eine der merkwürdigsten davon, wegen seiner sonderbaren Structur. In seinem natürlichen Zustande sieht er bloss wie ein grüner gallertartiger Schaum (Fig. b.) aus, und das blosse Auge entdeckt keine Organisation an ihm. Wenn man ihn aber unter ein Mikroscop bringt, und vergrössert betrachtet, so erblickt man ihn wie ein grünes schön gestricktes Netz, das aus lauter dreyeckigten Maschen besteht, und lauter Sterne und sechseckigte Figuren bildet. Die einzelnen Glieder dieses Netzes, die Fig. c. noch mehr vergrössert zeigt, sind lang oval, platt und auf ihrer Oberfläche mit lauter kleinen Knöpfchen besetzt, welche den Saamen dieser sonderbaren Wasserpflanzen enthalten. Man findet sie aber nur in süssen Wassern, nie im Meere oder in andern salzigten Quellen.~~Ad00341 03 033a$Ad99999 03 033aNo. 1. Grünes Baartmoos. (Phascum cuspidatum. L.)$Oft erscheint auf der Erde in Blumenscherben, die lange an feuchten Orten gestanden haben, in nassen und schattigten Wegen der Gärten, oder an feuchten Mauern ein grüner Schimmel, der, wenn er am grössten ist, wie grüner Sammt aussieht. Diess ist aber grünes Baartmoos, das Fig. 1.a. in seiner höchsten natürlichen Grösse, Fig. 1. selbst aber, durch das Mikroscop vergrössert, zeigt. Es gehört zu den ordentlichen Moosen, und ist gleichsam ein Wald von lauter ordentlichen, und sehr schöngebildeten Pflanzen, deren Stengel von unten hinauf rund herum mit grünen und gefleckten Blättern besetzt sind.$No. 2. Netzartiger Wasserfaden. (Conferva reticulata. L.)$Der grüne gallertartige Schleim oder Schaum, den man häufig an hölzernen Brunnenkasten, oder am Rande schlammiger Pfützen und langsam fliesender flacher Bäche findet, ist gleichfalls eine Gattung von Pflanzen, die zu den Aftermoosen gehört, und die man Wasserfäden oder Conferven nennt. Man hat viele Arten davon. Der hier abgebildete netzartige Wasserfaden ist aber eine der merkwürdigsten davon, wegen seiner sonderbaren Structur. In seinem natürlichen Zustande sieht er bloss wie ein grüner gallertartiger Schaum (Fig. b.) aus, und das blosse Auge entdeckt keine Organisation an ihm. Wenn man ihn aber unter ein Mikroscop bringt, und vergrössert betrachtet, so erblickt man ihn wie ein grünes schön gestricktes Netz, das aus lauter dreyeckigten Maschen besteht, und lauter Sterne und sechseckigte Figuren bildet. Die einzelnen Glieder dieses Netzes, die Fig. c. noch mehr vergrössert zeigt, sind lang oval, platt und auf ihrer Oberfläche mit lauter kleinen Knöpfchen besetzt, welche den Saamen dieser sonderbaren Wasserpflanzen enthalten. Man findet sie aber nur in süssen Wassern, nie im Meere oder in andern salzigten Quellen.
Ad99998 03 034aVier Affen-ArtenTafel 32Vierf. Thiere. LIII. Quadrupedes. LIII.ger$fre47Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierf. Thiere. LIII.koloriertN. 1. Der Choras. (Simia Mormon. L.)~~Der Choras gehört zu der Gattung der Paviane. Er lebt in Guinea und Ostindien in grossen Wäldern und nährt sich von Früchten. Seine Länge beträgt 2 bis 2 1/2 Fuss. Er ist stark und in der Freyheit sehr wild, so dass es gefährlich ist ihm zu begegnen. Sein Haar ist zottig, und braungelblich schillernd. Er hat ganz glatte und fleischfarbene Menschenhände, rothe nackte Gesässschwielen. Am meisten unterscheidet er sich von allen andern Affen durch seinen Kopf, der eine verlängerte Schnauze hat. Die Nase ist lang, flach und scharlachroth, das Maul hat Bartborsten, und seine Backen bestehen aus langen hochblauen Hautfalten, die mit der Nase parallel laufen, welche ihm ein wildes Ansehn geben.~~No.2. Der Lovando. (Simia Hamadryas. L.)~~Der Lovando lebt im Innern von Afrika, ist eben so gross als der Choras, und sein Aussehen so fürchterlich, als sein Naturell wild. Er ist an der Brust und den Armen stark zottig, das übrige Haar aber ins Grüne schillernd. Er hat violette Hände, einen langen Hundskopf; das Gesicht ist nackt, hat eine schwarze Schnauze, und der Hintertheil des Kopfs ist so dick behaart, dass es ihm von vorn das Ansehen einer Peruque giebt. Sein Hintertheil hat rothbranne Gesässschwielen und einen langen Schwanz. Er nährt sich, wie andere Affen, von Früchten, und ist daher den Gärten und Pflanzungen sehr schädlich.~~No. 3. Der Pitheke oder gemeine Affe. (Simia Sylvanus. L.)~~Diese Affenart ist in Europa die bekannteste. Der Pitheke ist völlig schwanzlos, 18 bis 20 Zoll lang, schmutzig braungelb von Farbe, hat ein nacktes runzlichtes Gesicht und schwarze nackte Hände. Sein Vaterland ist das nördliche Afrika und südliche Asien. Sie fressen allerley Früchte, Nüsse, Wurzeln, Blätter, Brod, auch Eyer und Insekten, und saufen Wasser, Milch, Bier und Wein. Sie sind leicht zu zähmen, und werden, wegen ihrer Possierlichkeit, häufig in ganz Europa zum Vergnügen in den Häusern gehalten, und zu allerley Künsten abgerichtet.~~No. 4. Der Maimon. (Simia Nemestrina. L.)~~Der Maimon lebt in den Ostindischen Inseln vorzüglich auf Sumatra, ist ohngefähr 2 Fusshoch, und hat einen kurzen Schweinsschwanz. Sein Gesicht ist nackt und schwarzbraun., sein Haar gelblichbraun und olivenfarbig. Sein Naturell ist sanft und einschmeichelnd; da er aber sehr empfindlich für die Kälte ist, so kann man ihn in Europa nicht erhalten.~~Ad00341 03 034a$Ad99999 03 034aN. 1. Der Choras. (Simia Mormon. L.)$No.2. Der Lovando. (Simia Hamadryas. L.)$Der Lovando lebt im Innern von Afrika, ist eben so gross als der Choras, und sein Aussehen so fürchterlich, als sein Naturell wild. Er ist an der Brust und den Armen stark zottig, das übrige Haar aber ins Grüne schillernd. Er hat violette Hände, einen langen Hundskopf; das Gesicht ist nackt, hat eine schwarze Schnauze, und der Hintertheil des Kopfs ist so dick behaart, dass es ihm von vorn das Ansehen einer Peruque giebt. Sein Hintertheil hat rothbranne Gesässschwielen und einen langen Schwanz. Er nährt sich, wie andere Affen, von Früchten, und ist daher den Gärten und Pflanzungen sehr schädlich.$No. 3. Der Pitheke oder gemeine Affe. (Simia Sylvanus. L.)$Diese Affenart ist in Europa die bekannteste. Der Pitheke ist völlig schwanzlos, 18 bis 20 Zoll lang, schmutzig braungelb von Farbe, hat ein nacktes runzlichtes Gesicht und schwarze nackte Hände. Sein Vaterland ist das nördliche Afrika und südliche Asien. Sie fressen allerley Früchte, Nüsse, Wurzeln, Blätter, Brod, auch Eyer und Insekten, und saufen Wasser, Milch, Bier und Wein. Sie sind leicht zu zähmen, und werden, wegen ihrer Possierlichkeit, häufig in ganz Europa zum Vergnügen in den Häusern gehalten, und zu allerley Künsten abgerichtet.$No. 4. Der Maimon. (Simia Nemestrina. L.)$Der Maimon lebt in den Ostindischen Inseln vorzüglich auf Sumatra, ist ohngefähr 2 Fusshoch, und hat einen kurzen Schweinsschwanz. Sein Gesicht ist nackt und schwarzbraun., sein Haar gelblichbraun und olivenfarbig. Sein Naturell ist sanft und einschmeichelnd; da er aber sehr empfindlich für die Kälte ist, so kann man ihn in Europa nicht erhalten.$Der Choras gehört zu der Gattung der Paviane. Er lebt in Guinea und Ostindien in grossen Wäldern und nährt sich von Früchten. Seine Länge beträgt 2 bis 2 1/2 Fuss. Er ist stark und in der Freyheit sehr wild, so dass es gefährlich ist ihm zu begegnen. Sein Haar ist zottig, und braungelblich schillernd. Er hat ganz glatte und fleischfarbene Menschenhände, rothe nackte Gesässschwielen. Am meisten unterscheidet er sich von allen andern Affen durch seinen Kopf, der eine verlängerte Schnauze hat. Die Nase ist lang, flach und scharlachroth, das Maul hat Bartborsten, und seine Backen bestehen aus langen hochblauen Hautfalten, die mit der Nase parallel laufen, welche ihm ein wildes Ansehn geben.
Ad99998 03 035aPfauen verschiedener ArtTafel 33Vögel. XXXVI. Oiseaux. XXXVI.ger$fre47Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXVI.koloriertDer Pfau ist unstreitig einer der prächtigsten Vögel, und sowohl seine stolze Figur als die schöne Zeichnung und die glänzenden Farben seiner Federn erregen allgemeine Bewunderung. Ostindien scheint das Vaterland der Pfauen gewesen zu seyn, wo mau den Pfau auch noch wild findet; er ist aber auch schon seit undenklichen Zeiten unter die Hausthiere des Menschen übergegangen, wo er sich denn, wie unser übriges Hünerartiges Hausgeflügel, recht gut fortgepflanzet und an das kältere, sogar an das nördliche Clima von Europa gewöhnt hat. Man hält die Pfauen auf Landgüthern, in den Parks und Hünerhöfen der Grossen mehr zur Pracht und zum Vergnügen der Augen, als zum ökonomischen Nutzen; obgleich man auch die jungen Pfauen, welche ein feines wohlschmeckendes Fleisch haben, recht gut speisen kann. Der Pfau liebt ein freyes, grosses Revier, schweift gerne umher, und fliegt auf Mauern, Häuser und hohe Bäume, wo er auch im Sommer des Nachts schläft. Die Pfauhenne brütet nicht gern ihre eignen Eyer aus; die man denn besser durch Truthühner ausbrüten lässt.~~No. 1. Der blaue Pfau. (Pavo cristatus. L.)~~Der blaue Pfau scheint die Stammart dieses Vogels zu seyn. Er hat die Grösse eines Truthahns, aber einen beynahe 3 Fuss langen Schwanz, den er, wie Fig. 2 zeigt, zuweilen erhebt und in ein prächtiges Rad schlägt. Das glänzende Grünblau seines Halses und der Brust, das Hellgrün seines Rückens, und die schönen Spiegel seiner Schwanzfedern geben einen prächtigen Anblick.~~No. 2. Der bunte Pfau.~~Der bunte Pfau ist unstreitig eine Abart des blauen Pfau, die aus der Vermischung dieses mit dem weissen Pfau entstanden ist.~~No. 3. Der weisse Pfau.~~Dieser ist eine Spielart des gemeinen Pfau, und vermuthlich in Norden entstanden. Er hat ein völlig weisses und glänzendes Gefieder; in seinem Schwanze findet man aber auch alle die Spiegel bloss in Weiss schattirt, weiches überaus schön aussieht.~~Ad00341 03 035a$Ad99999 03 035aNo. 1. Der blaue Pfau. (Pavo cristatus. L.)$Der blaue Pfau scheint die Stammart dieses Vogels zu seyn. Er hat die Grösse eines Truthahns, aber einen beynahe 3 Fuss langen Schwanz, den er, wie Fig. 2 zeigt, zuweilen erhebt und in ein prächtiges Rad schlägt. Das glänzende Grünblau seines Halses und der Brust, das Hellgrün seines Rückens, und die schönen Spiegel seiner Schwanzfedern geben einen prächtigen Anblick.$No. 2. Der bunte Pfau.$Der bunte Pfau ist unstreitig eine Abart des blauen Pfau, die aus der Vermischung dieses mit dem weissen Pfau entstanden ist.$No. 3. Der weisse Pfau.$Dieser ist eine Spielart des gemeinen Pfau, und vermuthlich in Norden entstanden. Er hat ein völlig weisses und glänzendes Gefieder; in seinem Schwanze findet man aber auch alle die Spiegel bloss in Weiss schattirt, weiches überaus schön aussieht.$Der Pfau ist unstreitig einer der prächtigsten Vögel, und sowohl seine stolze Figur als die schöne Zeichnung und die glänzenden Farben seiner Federn erregen allgemeine Bewunderung. Ostindien scheint das Vaterland der Pfauen gewesen zu seyn, wo mau den Pfau auch noch wild findet; er ist aber auch schon seit undenklichen Zeiten unter die Hausthiere des Menschen übergegangen, wo er sich denn, wie unser übriges Hünerartiges Hausgeflügel, recht gut fortgepflanzet und an das kältere, sogar an das nördliche Clima von Europa gewöhnt hat. Man hält die Pfauen auf Landgüthern, in den Parks und Hünerhöfen der Grossen mehr zur Pracht und zum Vergnügen der Augen, als zum ökonomischen Nutzen; obgleich man auch die jungen Pfauen, welche ein feines wohlschmeckendes Fleisch haben, recht gut speisen kann. Der Pfau liebt ein freyes, grosses Revier, schweift gerne umher, und fliegt auf Mauern, Häuser und hohe Bäume, wo er auch im Sommer des Nachts schläft. Die Pfauhenne brütet nicht gern ihre eignen Eyer aus; die man denn besser durch Truthühner ausbrüten lässt.
Ad99998 03 036aEinheimische NadelhoelzerTafel 34Pflanzen. LX. Plantes. LX.ger$fre47Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. IX.koloriertDie Nadelhölzer führen darum diesen Nahmen, weil sie an Statt der Blatter des Laubholzes schmale und gespitzte Nadeln haben, welche im Winter nicht, wie die andern Blätter, abfallen, sondern, die des Lerchenbaums allein ausgenommen, grün, bleiben, und bis ins dritte oder vierte Jahr dauern, wo sie dann nur einzeln und nach und nach abfallen. Unsere einheimischen Nadelhölzer können die allerstärkste Kälte aushalten, ohne zu erfrieren, daher, sie auch am liebsten in Norden und auf den höchsten Gebirgen wachsen. Wir haben vorzüglich 4 Gattungen einheimischer Nadelhölzer, welche wegen ihrer grofsen Nutzbarkeit merkwürdig sind; nämlich 1. die Kiefer; 2. den Lerchenbaum; 3. die Tanne; 4. die Fichte.~~No. 1. Die Kiefer. (Pinus sylvestris. L.)~~Die Kiefer wächst in Teutschland in dem schlechtesten Sandboden, und wird, wenn sie in dichten Wäldern geschlossen wächst, 50 bis 60 Fuss hoch, auf hohen Gebirgen aber, wo sie schlechter Boden und hoher Schnee drückt, bleibt sie auf der Erde als ein sehr niedriger Busch liegen, und bekommt gar keinen Stamm Ihre Nadeln stehen doppelt, sind rundlich und lang. Auf einerley Zweigen stehen männliche und weibliche Blüthen zusammen; die ersteren sind rothgelb, die letzteren grün mit rothen Spitzen (Fig. 1.a.) und aus diesen entstehen hernach die kurzen fast runden holzigen Zapfen, welche zwischen ihren steifen Schuppen den Saamen verwahren (Fig. 1. b.). Wenn der Zapfen sich von der Sonnenhitze aufthut, wird der leicht gefiederte Saame umhergestreut, welchen der Wind hernach fortträgt. Die Kiefer liefert Brenn-, Bau- und anderes Nutzholz, Kiehn und Pech, und ist daher ein sehr nutzbarer Baum.~~N. 2. Der Lerchenbaum. (Pinus Larix. L.)~~Der Lerchenbaum wächst vorzüglich in Tyrol, Ungarn, Corsika, und Ober-Italien, auf den höchsten Bergen, und zwar sehr schnell und hoch. Er wirft im Herbste seine Nadeln, die in einzelnen Büscheln (Fig. 2. b.) stehen, ab, steht im Winter dürr da, und bekommt im Frühjahre neue. Er blüht im Frühjahre, ehe die Nadeln treiben, sehr schön roth. Seine rothen weiblichen Blüthen, und die grüngelben männlichen stehen nemlich auf Einem Zweige zusammen (Fig. 2. a.), und aus den ersteren entstehen kleine länglicht-runde grau-braune Zapfen, welche den gefiederten Saamen tragen. Er giebt ganz vortrefliches Bau-, Nutz- und Mastenholz, und sein Harz ist flüssig als Venetianischer Terpentin, und trocken, als eine Arzney, eine gute Apothekerwaare.~~Ad00341 03 036a$Ad99999 03 036aNo. 1. Die Kiefer. (Pinus sylvestris. L.)$N. 2. Der Lerchenbaum. (Pinus Larix. L.)$Die Nadelhölzer führen darum diesen Nahmen, weil sie an Statt der Blatter des Laubholzes schmale und gespitzte Nadeln haben, welche im Winter nicht, wie die andern Blätter, abfallen, sondern, die des Lerchenbaums allein ausgenommen, grün, bleiben, und bis ins dritte oder vierte Jahr dauern, wo sie dann nur einzeln und nach und nach abfallen. Unsere einheimischen Nadelhölzer können die allerstärkste Kälte aushalten, ohne zu erfrieren, daher, sie auch am liebsten in Norden und auf den höchsten Gebirgen wachsen. Wir haben vorzüglich 4 Gattungen einheimischer Nadelhölzer, welche wegen ihrer grofsen Nutzbarkeit merkwürdig sind; nämlich 1. die Kiefer; 2. den Lerchenbaum; 3. die Tanne; 4. die Fichte.$Die Kiefer wächst in Teutschland in dem schlechtesten Sandboden, und wird, wenn sie in dichten Wäldern geschlossen wächst, 50 bis 60 Fuss hoch, auf hohen Gebirgen aber, wo sie schlechter Boden und hoher Schnee drückt, bleibt sie auf der Erde als ein sehr niedriger Busch liegen, und bekommt gar keinen Stamm Ihre Nadeln stehen doppelt, sind rundlich und lang. Auf einerley Zweigen stehen männliche und weibliche Blüthen zusammen; die ersteren sind rothgelb, die letzteren grün mit rothen Spitzen (Fig. 1.a.) und aus diesen entstehen hernach die kurzen fast runden holzigen Zapfen, welche zwischen ihren steifen Schuppen den Saamen verwahren (Fig. 1. b.). Wenn der Zapfen sich von der Sonnenhitze aufthut, wird der leicht gefiederte Saame umhergestreut, welchen der Wind hernach fortträgt. Die Kiefer liefert Brenn-, Bau- und anderes Nutzholz, Kiehn und Pech, und ist daher ein sehr nutzbarer Baum.$Der Lerchenbaum wächst vorzüglich in Tyrol, Ungarn, Corsika, und Ober-Italien, auf den höchsten Bergen, und zwar sehr schnell und hoch. Er wirft im Herbste seine Nadeln, die in einzelnen Büscheln (Fig. 2. b.) stehen, ab, steht im Winter dürr da, und bekommt im Frühjahre neue. Er blüht im Frühjahre, ehe die Nadeln treiben, sehr schön roth. Seine rothen weiblichen Blüthen, und die grüngelben männlichen stehen nemlich auf Einem Zweige zusammen (Fig. 2. a.), und aus den ersteren entstehen kleine länglicht-runde grau-braune Zapfen, welche den gefiederten Saamen tragen. Er giebt ganz vortrefliches Bau-, Nutz- und Mastenholz, und sein Harz ist flüssig als Venetianischer Terpentin, und trocken, als eine Arzney, eine gute Apothekerwaare.
Ad99998 03 037aSonderbare FischeTafel 35Fische. XXV. Poissons. XXV.ger$fre47Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Fische. XXXV.koloriertDiese drey hier abgebildete Fische sind vorzüglich wegen ihrer schönen Zeichnung und Farben merkwürdig. Sie leben sämmtlich in den Indischen Meeren.~~No. 1. Der Amerikanische Ritter. (Eques Americanus.)~~Der Amerikanische Ritter findet sich an den Küsten von Südamerika. Er ist 6 bis 10 Zoll lang, und sehr schön gezeichnet. Seine Grundfarbe ist lichtbraun; und über den Leib gehen drey schwarz und weisse Binden, davon 2 in die Queere, und eine in die Länge. Er lebt von Insecten und Gewürmen. Sein Fleisch ist zwar essbar, aber nicht wohlschmeckend.~~No. 2. Der Hawkenfisch. (Gymnetrus Hawkenii.)~~Dieser sonderbare Fisch lebt gleichfalls in den Indischen Meeren. Er ist lang und dünn von Gestalt, lichtbraun von Farbe mit braunen Punkten und Strichen gezeichnet, und seine sämmtlichen Flossen und Kiemen sind carmesinroth. Unter der Brust hat er vier lange rothe Strahlen, an deren Spitzen gleichsam breite Ruder stehen. Vermuthlich bedient er sich dieser Strahlen zur Aufsuchung seiner Nahrung, der Gewürme auf dem Meeresgrunde.~~No. 3. Der Acarauna. (Chaetodon tricolor.)~~Der Acarauna gehört zu den Klippfischen und heisst auch sonst der dreifarbige Klippfisch, weil er mit drey sehr lebhaften Farben gezeichnet ist. Seine Grundfarbe ist hoch citronengelb; Kopf, Kiemen und Flossen haben einen orangefarbenen Saum, und das Hintertheil des Leibes ist bis zum Schwanze kohlschwarz; durch diesem schwarzen Flecke aber läuft eine weisse Seitenlinie. Er lebt vorzüglich an den Küsten von China in den Indischen Meeren, und nährt sich von Würmern und Insecten.~~Ad00341 03 037a$Ad99999 03 037aDiese drey hier abgebildete Fische sind vorzüglich wegen ihrer schönen Zeichnung und Farben merkwürdig. Sie leben sämmtlich in den Indischen Meeren.$No. 1. Der Amerikanische Ritter. (Eques Americanus.)$Der Amerikanische Ritter findet sich an den Küsten von Südamerika. Er ist 6 bis 10 Zoll lang, und sehr schön gezeichnet. Seine Grundfarbe ist lichtbraun; und über den Leib gehen drey schwarz und weisse Binden, davon 2 in die Queere, und eine in die Länge. Er lebt von Insecten und Gewürmen. Sein Fleisch ist zwar essbar, aber nicht wohlschmeckend.$No. 2. Der Hawkenfisch. (Gymnetrus Hawkenii.)$Dieser sonderbare Fisch lebt gleichfalls in den Indischen Meeren. Er ist lang und dünn von Gestalt, lichtbraun von Farbe mit braunen Punkten und Strichen gezeichnet, und seine sämmtlichen Flossen und Kiemen sind carmesinroth. Unter der Brust hat er vier lange rothe Strahlen, an deren Spitzen gleichsam breite Ruder stehen. Vermuthlich bedient er sich dieser Strahlen zur Aufsuchung seiner Nahrung, der Gewürme auf dem Meeresgrunde.$No. 3. Der Acarauna. (Chaetodon tricolor.)$Der Acarauna gehört zu den Klippfischen und heisst auch sonst der dreifarbige Klippfisch, weil er mit drey sehr lebhaften Farben gezeichnet ist. Seine Grundfarbe ist hoch citronengelb; Kopf, Kiemen und Flossen haben einen orangefarbenen Saum, und das Hintertheil des Leibes ist bis zum Schwanze kohlschwarz; durch diesem schwarzen Flecke aber läuft eine weisse Seitenlinie. Er lebt vorzüglich an den Küsten von China in den Indischen Meeren, und nährt sich von Würmern und Insecten.
Ad99998 03 038aEinheimische NadelhölzerTafel 36Pflanzen. LXI Plantes. LXI.ger$fre48Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LXI.koloriertNo. 1. u. 2. Die Tanne. (Pinus picea L.)~~Die Tanne - welche auch noch die Namen Weisstanne, Edeltanne, Silbertanne führt - ist unter allen europäischen Bäumen der höchste; denn sie wird zuweilen bis 180 Fuss hoch, und unlen im Durchmesser des Stammes 8 Fuss dick. Sie hat eine weissgraue, glatte Rinde, und ihr Holz ist weiss, weich, aber sehr elastisch. Ihre Nadeln stehen kammartig zu beyden Seiten der Zweige, sind breit, nicht spitzig, sondern abgestumpft, oberhalb glänzend dunkelgrün, unten weisslicht. Ihre Blüthen sind rund, röthlichbraun, und kommen zwischen den Nadeln hervor. Die Saamenzapfen sind ohngefähr 5 Zoll lang, walzenförmig hellbraun, und bestehen aus lauter holzigen Schuppen, unter welchen schmale Spitzen hervor gehen, und worunter die geflügelten Saamenkörner liegen. Ihr Vaterland ist das nördliche Europa und Asien. Wegen ihres hohen Wuchses braucht man die Tanne vorzüglich zu Mastbäumen, Baustammen, und ihr Holz zu Brettern und vielerley Geräthschaften.~~No. 3. u. 4. Die Fichte. (Pinus abies L.)~~Die Fichte - welche auch die Rothtanne genennt wird - ist nicht minder einer der schönsten und geradesten Bäume; denn sie wird oft 100 bis 120 Fuss hoch und bis 6 Fuss im Durchmesser dick. Man wählt sie daher eben so, wie die Tanne, vorzüglich zu Baustämmen und zu allerley Nutzholze. Ihre Nadeln sind steif, spitzig, hellgrün und stehen etwas gekrümmt um die Zweige herum. Sie blüht im May an den Spitzen der Zweige. Ihre männlichen Blüthen sind hochroth, und sehen fast wie eine Erdbeere aus; ihre weiblichen Blüthen aber sind bräunliche Knospen, wie Fig. 3. es zeigt. Ihre Sammenzapfen sind walzenförmig, 4 bis 5 Zoll lang, hellbraun, und bestehen aus lauter über einander liegenden glatten Schuppen, (Fig. 4.) unter welchen die geflügelten Saamenkörner liegen. Ihr Vaterland ist, wie das der Tanne, das nördliche Europa und Asien. Russland treibt mit den Schiffbauhölzern von der Tanne und Fichte einen sehr grossen Handel zur See.~~Ad00341 03 038a$Ad99999 03 038aNo. 1. u. 2. Die Tanne. (Pinus picea L.)$Die Tanne - welche auch noch die Namen Weisstanne, Edeltanne, Silbertanne führt - ist unter allen europäischen Bäumen der höchste; denn sie wird zuweilen bis 180 Fuss hoch, und unlen im Durchmesser des Stammes 8 Fuss dick. Sie hat eine weissgraue, glatte Rinde, und ihr Holz ist weiss, weich, aber sehr elastisch. Ihre Nadeln stehen kammartig zu beyden Seiten der Zweige, sind breit, nicht spitzig, sondern abgestumpft, oberhalb glänzend dunkelgrün, unten weisslicht. Ihre Blüthen sind rund, röthlichbraun, und kommen zwischen den Nadeln hervor. Die Saamenzapfen sind ohngefähr 5 Zoll lang, walzenförmig hellbraun, und bestehen aus lauter holzigen Schuppen, unter welchen schmale Spitzen hervor gehen, und worunter die geflügelten Saamenkörner liegen. Ihr Vaterland ist das nördliche Europa und Asien. Wegen ihres hohen Wuchses braucht man die Tanne vorzüglich zu Mastbäumen, Baustammen, und ihr Holz zu Brettern und vielerley Geräthschaften.$No. 3. u. 4. Die Fichte. (Pinus abies L.)$Die Fichte - welche auch die Rothtanne genennt wird - ist nicht minder einer der schönsten und geradesten Bäume; denn sie wird oft 100 bis 120 Fuss hoch und bis 6 Fuss im Durchmesser dick. Man wählt sie daher eben so, wie die Tanne, vorzüglich zu Baustämmen und zu allerley Nutzholze. Ihre Nadeln sind steif, spitzig, hellgrün und stehen etwas gekrümmt um die Zweige herum. Sie blüht im May an den Spitzen der Zweige. Ihre männlichen Blüthen sind hochroth, und sehen fast wie eine Erdbeere aus; ihre weiblichen Blüthen aber sind bräunliche Knospen, wie Fig. 3. es zeigt. Ihre Sammenzapfen sind walzenförmig, 4 bis 5 Zoll lang, hellbraun, und bestehen aus lauter über einander liegenden glatten Schuppen, (Fig. 4.) unter welchen die geflügelten Saamenkörner liegen. Ihr Vaterland ist, wie das der Tanne, das nördliche Europa und Asien. Russland treibt mit den Schiffbauhölzern von der Tanne und Fichte einen sehr grossen Handel zur See.
Ad99998 03 039aFünf Affen-ArtenTafel 37Vierf. Thiere. LIV. Quadrupedes. LIV.ger$fre48Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierf. Thiere. LIV.koloriertNo. 1. Der Ouanderou. (Simia Silenus. L.)~~Der Ouanderou lebt vorzüglich in der Insel Ceylon, ist 2 Fuss lang, hat einen kurzen Schwanz, und am ganzen Leibe ziemlich langes schwarzbraunes Haar, welches sonderlich am Hinterkopfe sehr dick ist. Sein langer weisser breiter Bart der bis über die Brust herab reicht, giebt ihm ein Ansehen von Ernst, Würde und Klugheit, welche er auch in allen seinen Handlungen zeigt. Er lebt in Wäldern und nährt sich von allerley Früchten. Jung eingefangen lässt er sich leicht zähmen.~~No. 2. Der weissmäulige Affe. (Simia nictidans. L.)~~Dieser Affe, dessen Vaterland Guyana ist, hat die Grösse des gemeinen Affen, lange dürre Arme, Hände und Beine, einen langen Schwanz, ein schwarzbraunes Fell mit hellen Flecken. Nase, Lippen und Kinn sind weisslicht, und er nickt unaufhörlich mit dem Kopfe.~~No. 3. Der Duc. (Simia nemaeus.)~~Der Duc ist 2 Fuss lang, und so lang auch sein Schwanz. Sein Vaterland ist Ostindien und China. Er ist recht bunt und mit lebhaften Farben gezeichnet; Leib, Brust, Vorderarme, Bart und Schwanz weiss, die Oberschenkel, der Rücken und die Oberarme schwarz, das behaarte Gesicht aber und die Unterschenkel braunroth.~~No. 4. Der Saki. (Simia pithecia.)~~Der Saki wohnt in Brasilien und im südlichen Amerika, ist ohngefähr 17 Zoll lang, sehr langhaarig, am Leibe gelbbraun und am Kopfe weiss. Sein Schwanz ist sonderlich sehr langhaarig und dick. Er hat schwarze Hände und Füsse mit langen Nägeln. In Amerika werden diese Affen häufig zahm gemacht.~~No. 5. Der Palatin-Affe. (Simia Rolowai.)~~Dieser Affe lebt in Guinea. Er ist ohngefähr 18 Zoll lang und sehr zierlich von Gestalt. Sein Gesicht ist fast dreyeckigt, schwarz und mit einem schmalen Streifen von weißen Haaren eingefasst. Rücken, Arme und Schenkel sind schwärzlich und ins Grün spielend; Brust, Bauch und Kehle aber weiss. Am Kinne hat er einen weissen Bart, der sich in 2 lange Zipfel endigt, die ihm das Ansehen geben, als hätte er eine Palatine um. Er ist überaus sanft, artig und einschmeichelnd.~~Ad00341 03 039a$Ad99999 03 039aNo. 1. Der Ouanderou. (Simia Silenus. L.)$No. 2. Der weissmäulige Affe. (Simia nictidans. L.)$Dieser Affe, dessen Vaterland Guyana ist, hat die Grösse des gemeinen Affen, lange dürre Arme, Hände und Beine, einen langen Schwanz, ein schwarzbraunes Fell mit hellen Flecken. Nase, Lippen und Kinn sind weisslicht, und er nickt unaufhörlich mit dem Kopfe.$No. 3. Der Duc. (Simia nemaeus.)$Der Duc ist 2 Fuss lang, und so lang auch sein Schwanz. Sein Vaterland ist Ostindien und China. Er ist recht bunt und mit lebhaften Farben gezeichnet; Leib, Brust, Vorderarme, Bart und Schwanz weiss, die Oberschenkel, der Rücken und die Oberarme schwarz, das behaarte Gesicht aber und die Unterschenkel braunroth.$No. 4. Der Saki. (Simia pithecia.)$No. 5. Der Palatin-Affe. (Simia Rolowai.)$Dieser Affe lebt in Guinea. Er ist ohngefähr 18 Zoll lang und sehr zierlich von Gestalt. Sein Gesicht ist fast dreyeckigt, schwarz und mit einem schmalen Streifen von weißen Haaren eingefasst. Rücken, Arme und Schenkel sind schwärzlich und ins Grün spielend; Brust, Bauch und Kehle aber weiss. Am Kinne hat er einen weissen Bart, der sich in 2 lange Zipfel endigt, die ihm das Ansehen geben, als hätte er eine Palatine um. Er ist überaus sanft, artig und einschmeichelnd.$Der Ouanderou lebt vorzüglich in der Insel Ceylon, ist 2 Fuss lang, hat einen kurzen Schwanz, und am ganzen Leibe ziemlich langes schwarzbraunes Haar, welches sonderlich am Hinterkopfe sehr dick ist. Sein langer weisser breiter Bart der bis über die Brust herab reicht, giebt ihm ein Ansehen von Ernst, Würde und Klugheit, welche er auch in allen seinen Handlungen zeigt. Er lebt in Wäldern und nährt sich von allerley Früchten. Jung eingefangen lässt er sich leicht zähmen.$Der Saki wohnt in Brasilien und im südlichen Amerika, ist ohngefähr 17 Zoll lang, sehr langhaarig, am Leibe gelbbraun und am Kopfe weiss. Sein Schwanz ist sonderlich sehr langhaarig und dick. Er hat schwarze Hände und Füsse mit langen Nägeln. In Amerika werden diese Affen häufig zahm gemacht.
Ad99998 03 040aAusländisches HausgeflügelTafel 38Vögel. XXXVII. Oiseaux. XXXVII.ger$fre48Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXVII.koloriertNo. 1. Der Truthahn. (Meleagris gallopavo. L.)~~Der Truthuhn (Puterhahn, Welsche Hahn, Kalekutische Hahn) ist erst seit 500 Jahren in Europa bekannt. Westindien ist das Vaterland der Truthühner, wo sie in grossen Schaaren wild leben; in Europa aber gehören sie blos unter das Hausgeflügel. Der Truthahn ist 3 bis 4 Fuss lang; die Henne etwas kleiner. Sie sind, wie alles zahme Haussgeflügel, sehr verschieden von Farbe. Der Kopf und Hals ist nackt, und der Hahn besonders hat am Halse eine sehr faltige, grobdrüsige Haut, und über den Schnabel her einen langen Fleischzapfen hängen, welcher, wenn der Hahn sich erzürnet, oft hochroth, blau und weiss aussehen. Er hat eine kollernde unangenehme Stimme. Das Fleisch der Truthühner ist sehr wohlschmeckend, und sie werden eben deswegen sehr häufig in Teutschland gezogen.~~No. 2. Das Fasanhuhn. (Phasianus Colchicus hybridus.)~~Das Fasanhuhn ist der Bastard von einem zahmen Fasanhahne und einer Hausshenne. Es hat viel Aehnliches von der Gestalt des Fasans, ist aber, als ein Bastard, nicht fähig sich fortzupflanzen. Es legt daher auch keine Eyer, und man zieht es blos in den Fasanerien, und grossen Hühnerhöfen, wegen seines delikaten Fleisches.~~No. 3. Das Perlhuhn. (Numida meleagris.)~~Das Perlhuhn lebt wild in ganzen Schaaren in Afrika und Südamerika. Es ist etwas grösser als ein grosser Haushahn. Sein Gefieder ist blaugrau, und durchaus schön weiss geperlet. Der Kopf ist nackt und weisslich; die Haut der Lappen und um den Schnabel hellroth; und auf dem Kopfe hat es einen hornigten Kamm oder Helm. Sein Fleisch ist sehr delikat, sein Geschrey aber sehr, widrig und lästig.~~No. 4. Der Curasso. (Crax alector. L.)~~Der Curasso - den man sonst auch den Hoko nennt - gehört auch unter das zahme, wiewohl in Teutschland seltnere Haussgeflügel. Er ist beynahe so gross als der Truthahn mit dem er auch viel Aehnliches hat. Sein Vaterland ist Südamerika. Er ist von Farbe sehr verschieden, schwarz, bunt, und dergl. Er hat um den Schnabel eine gelbe Wachshaut, und gemeiniglich, auf dem Kopfe einen schön frisirten Federbusch. Sein Fleisch ist ausserordentlich delikat, und wird hochgeschätzt.~~Ad00341 03 040a$Ad99999 03 040aNo. 1. Der Truthahn. (Meleagris gallopavo. L.)$Der Truthuhn (Puterhahn, Welsche Hahn, Kalekutische Hahn) ist erst seit 500 Jahren in Europa bekannt. Westindien ist das Vaterland der Truthühner, wo sie in grossen Schaaren wild leben; in Europa aber gehören sie blos unter das Hausgeflügel. Der Truthahn ist 3 bis 4 Fuss lang; die Henne etwas kleiner. Sie sind, wie alles zahme Haussgeflügel, sehr verschieden von Farbe. Der Kopf und Hals ist nackt, und der Hahn besonders hat am Halse eine sehr faltige, grobdrüsige Haut, und über den Schnabel her einen langen Fleischzapfen hängen, welcher, wenn der Hahn sich erzürnet, oft hochroth, blau und weiss aussehen. Er hat eine kollernde unangenehme Stimme. Das Fleisch der Truthühner ist sehr wohlschmeckend, und sie werden eben deswegen sehr häufig in Teutschland gezogen.$No. 2. Das Fasanhuhn. (Phasianus Colchicus hybridus.)$Das Fasanhuhn ist der Bastard von einem zahmen Fasanhahne und einer Hausshenne. Es hat viel Aehnliches von der Gestalt des Fasans, ist aber, als ein Bastard, nicht fähig sich fortzupflanzen. Es legt daher auch keine Eyer, und man zieht es blos in den Fasanerien, und grossen Hühnerhöfen, wegen seines delikaten Fleisches.$No. 3. Das Perlhuhn. (Numida meleagris.)$Das Perlhuhn lebt wild in ganzen Schaaren in Afrika und Südamerika. Es ist etwas grösser als ein grosser Haushahn. Sein Gefieder ist blaugrau, und durchaus schön weiss geperlet. Der Kopf ist nackt und weisslich; die Haut der Lappen und um den Schnabel hellroth; und auf dem Kopfe hat es einen hornigten Kamm oder Helm. Sein Fleisch ist sehr delikat, sein Geschrey aber sehr, widrig und lästig.$No. 4. Der Curasso. (Crax alector. L.)$Der Curasso - den man sonst auch den Hoko nennt - gehört auch unter das zahme, wiewohl in Teutschland seltnere Haussgeflügel. Er ist beynahe so gross als der Truthahn mit dem er auch viel Aehnliches hat. Sein Vaterland ist Südamerika. Er ist von Farbe sehr verschieden, schwarz, bunt, und dergl. Er hat um den Schnabel eine gelbe Wachshaut, und gemeiniglich, auf dem Kopfe einen schön frisirten Federbusch. Sein Fleisch ist ausserordentlich delikat, und wird hochgeschätzt.
Ad99998 03 041aAmerikanische KrötenTafel 39Amphibien. VIII. Amphibies. VIII.ger$fre48Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Amphibien VIII.koloriertDie Pipa. (Rana Pipa.) No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.~~Die Pipa (Surinamische Kröte, der Tedo) lebt in Guyana, und ist ein sehr merkwürdiges Thier. Sie ist beynahe noch einmal so gross als unsere einheimische Kröte, das Männchen grösser als das Weibchen, grünlich von Farbe, hat einen dreyeckigten Kopf, hinten Schwimmfüsse, und an den 4 Zehen der Vorderbeine kleine rosenförmige Lappen. Besonders merkwürdig an ihr ist die sonderbare Art wie sie sich fortpflanzet. Wenn das Weibchen nämlich seinen Laich oder die Eyerchen wie gewöhnlich von sich gelassen hat, so streicht ihn das Männchen mit seinen Pfoten auf den warziglen Rücken desselben, reibt ihr ihn die Haut ein, und befruchtet ihn mit seinem Saamen. Diese Eyerchen verwachsen nun in die Rückenhaut der Mutter, und nach 3 Monaten kommt aus jeder dieser hautigen Zellen ein noch geschwänztes Junges hervor. So bald die Jungen ihre Kaulquappen Schwänze verlohren und ihre 4 Füsse bekommen haben, verlassen sie den Rücken der Mutter, auf dem sie bisher lebten, und gehen für sich in das Wasser. Man zählte oft über 200 Junge auf dem Rücken einer einzigen Pipa. Sie ist nicht giftig, und ihr Fleisch wird von den Wilden gegessen.~~No. 3. Die gehörnte Kröte. (Rana Cornuta. L.)~~Die gehörnte Kröte lebt auch in Südamerika, in Sümpfen und an den Quellen. Sie ist kurz und dick, ihre Haut durchaus mit stachlichten Warzen besetzt, graugelb und braun, an den Beinen aber graugelb und weiss gestreift. Ueber den Rücken läuft längs hinab ein breiter weisser Streif, mit grauen Punkten. Ihre Augen stehen in zwey fleischigten Hörnern vorn am Kopfe, welches ihre oberen Augenlieder (sic) sind, und mit ihrem weiten Rachen, in welchem eine dicke fleischigte Zunge liegt, dem Thiere ein scheussliches Ansehen geben. Sie nährt sich, wie die Pipa von Insekten und ist nicht giftig.~~Ad00341 03 041a$Ad99999 03 041aDie Pipa. (Rana Pipa.) No. 1. Das Männchen. No. 2. Das Weibchen.$No. 3. Die gehörnte Kröte. (Rana Cornuta. L.)$Die Pipa (Surinamische Kröte, der Tedo) lebt in Guyana, und ist ein sehr merkwürdiges Thier. Sie ist beynahe noch einmal so gross als unsere einheimische Kröte, das Männchen grösser als das Weibchen, grünlich von Farbe, hat einen dreyeckigten Kopf, hinten Schwimmfüsse, und an den 4 Zehen der Vorderbeine kleine rosenförmige Lappen. Besonders merkwürdig an ihr ist die sonderbare Art wie sie sich fortpflanzet. Wenn das Weibchen nämlich seinen Laich oder die Eyerchen wie gewöhnlich von sich gelassen hat, so streicht ihn das Männchen mit seinen Pfoten auf den warziglen Rücken desselben, reibt ihr ihn die Haut ein, und befruchtet ihn mit seinem Saamen. Diese Eyerchen verwachsen nun in die Rückenhaut der Mutter, und nach 3 Monaten kommt aus jeder dieser hautigen Zellen ein noch geschwänztes Junges hervor. So bald die Jungen ihre Kaulquappen Schwänze verlohren und ihre 4 Füsse bekommen haben, verlassen sie den Rücken der Mutter, auf dem sie bisher lebten, und gehen für sich in das Wasser. Man zählte oft über 200 Junge auf dem Rücken einer einzigen Pipa. Sie ist nicht giftig, und ihr Fleisch wird von den Wilden gegessen.$Die gehörnte Kröte lebt auch in Südamerika, in Sümpfen und an den Quellen. Sie ist kurz und dick, ihre Haut durchaus mit stachlichten Warzen besetzt, graugelb und braun, an den Beinen aber graugelb und weiss gestreift. Ueber den Rücken läuft längs hinab ein breiter weisser Streif, mit grauen Punkten. Ihre Augen stehen in zwey fleischigten Hörnern vorn am Kopfe, welches ihre oberen Augenlieder (sic) sind, und mit ihrem weiten Rachen, in welchem eine dicke fleischigte Zunge liegt, dem Thiere ein scheussliches Ansehen geben. Sie nährt sich, wie die Pipa von Insekten und ist nicht giftig.
Ad99998 03 042aSonderbare FischeTafel 40Fische. XXVI. Poissons. XXVI.ger$fre48Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Fische. XXVI.koloriertNo 1. Die Tabackpfeife. (Fistularia tabaccaria.)~~Dieser sonderbare Fisch gehört zu den sogenannten Röhrenfischen, und lebt in den Westindischen Gewässern. Er ist schuppenlos, wie ein Aal; der Rücken ist braun mit hellblauen Flecken, der Bauch weissgrau. Am Kopfe hat er einen langen röhrenförmigen Rüssel, an dem vorne das Maul steht. Sein Schwanz, endigt sich in eine lange fischbeinartige Ruthe. Er nährt sich von kleinen Schlammgewürmen.~~No. 2. Der Trompetenfisch. (Fistularia Chinensis.)~~Der Trompetenfisch gehört auch zu dem vorigen Geschlechte, wie sein langer Rüssel zeigt. Er lebt an den Küsten von China, und ist ohngefähr 2 Fuss lang. Er sieht schmutzigroth aus, hat silberfarbene Streifen, und ist durchaus schwarz punktirt. Er hat braungelbe Flossen und Rückenstacheln, und nährt sich von Gewürme wie der vorige.~~No. 5. Die Schwerdt-Makrele.~~Die Schwerdt-Makrele lebt in den Ost- und Westindischen Meeren, und wird oft 8 bis 9 Fuss lang. Ihre obere Schnautze verlängert sich in ein hartes Schwerdt, womit sie angreift und sich vertheidigt. Ihr Rücken, Kopf und Flossen sind schön blau, der Bauch und die Kiemen silberweiss. Ueber den ganzen Rücken hinab steht eine hohe bogenförmige Flosse, blau mit braunen Flecken, welche der Fisch, der gewöhnlich unter der Oberfläche des Wassers schwimmt, immer, wie ein Seegel über dieselbe hervor streckt, daher man ihn schon von weiten schwimmen sieht. Er nährt sich vom Raube anderer Fische. Sein Fleisch ist, wenn er noch nicht über 4 Fuss Grösse hat, noch geniessbar.~~Ad00341 03 042a$Ad99999 03 042aNo 1. Die Tabackpfeife. (Fistularia tabaccaria.)$No. 2. Der Trompetenfisch. (Fistularia Chinensis.)$No. 5. Die Schwerdt-Makrele.$Die Schwerdt-Makrele lebt in den Ost- und Westindischen Meeren, und wird oft 8 bis 9 Fuss lang. Ihre obere Schnautze verlängert sich in ein hartes Schwerdt, womit sie angreift und sich vertheidigt. Ihr Rücken, Kopf und Flossen sind schön blau, der Bauch und die Kiemen silberweiss. Ueber den ganzen Rücken hinab steht eine hohe bogenförmige Flosse, blau mit braunen Flecken, welche der Fisch, der gewöhnlich unter der Oberfläche des Wassers schwimmt, immer, wie ein Seegel über dieselbe hervor streckt, daher man ihn schon von weiten schwimmen sieht. Er nährt sich vom Raube anderer Fische. Sein Fleisch ist, wenn er noch nicht über 4 Fuss Grösse hat, noch geniessbar.$Dieser sonderbare Fisch gehört zu den sogenannten Röhrenfischen, und lebt in den Westindischen Gewässern. Er ist schuppenlos, wie ein Aal; der Rücken ist braun mit hellblauen Flecken, der Bauch weissgrau. Am Kopfe hat er einen langen röhrenförmigen Rüssel, an dem vorne das Maul steht. Sein Schwanz, endigt sich in eine lange fischbeinartige Ruthe. Er nährt sich von kleinen Schlammgewürmen.$Der Trompetenfisch gehört auch zu dem vorigen Geschlechte, wie sein langer Rüssel zeigt. Er lebt an den Küsten von China, und ist ohngefähr 2 Fuss lang. Er sieht schmutzigroth aus, hat silberfarbene Streifen, und ist durchaus schwarz punktirt. Er hat braungelbe Flossen und Rückenstacheln, und nährt sich von Gewürme wie der vorige.
Ad99998 03 043aHirsche und ReheTafel 41Vierf. Thiere: LV. Quadrupedes. LV.ger$fre49Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierfüss. Thiere. LV.koloriertNo. 1. Der Ahu. (Cervus pygargus.)~~Der Ahu hält das Mittel zwischen dem Edel-Hirsche und dem Rehe. Er ist grösser als das Reh, und oft so gross als der Damhirsch, hat kleine Rehgeweihe, aber gar keinen Schwanz; daher er auch oft das ungeschwänzte Reh genannt wird. Seine Farbe ist mehr gelb-grau als die vom Rehe; sein Fleisch aber eben so zart und wohlschmeckend als das vom letzteren. Er lebt in Sibirien, Persien, und überhaupt im mittleren Asien, mit den Gazellen und wilden Ziegen auf den höchsten Bergen.~~No. 2. Der Axis, oder Ganges-Hirsch. (Cervus Axis.)~~Der Axis lebt vorzüglich in Indien an den Ufern des Ganges, daher er auch seinen Namen der Ganges-Hirsch hat. Er ist so gross als ein Dam-Hirsch, hat aber das Gehörn vom Edel-Hirsche. Er ist überaus schön gezeichnet; seine Farbe über den Rücken und die Seiten lichtbraun mit weissen Flecken. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, und er lässt sich leicht zahm machen.~~No. 3. Der dickleibige Hirsch. (Cervus porcinus.)~~Der dickleibige Hirsch lebt in Bengalen, und auf den Indischen Inseln. Wegen seiner kleinen dicken Figur heisst er auch oft der Schwein-Hirsch. Er ist wenig über 2 Fuss hoch, und nur 3 1/2 Fuss lang, braun von Farbe und weiss gefleckt. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, und er wird für ein gutes Wildpret gehalten.~~No. 4. Der Muntjac. (Cervus Muntjac.)~~Der Muntjac ist nicht so gross als ein Reh, und lebt vorzüglich auf der Insel Java. Sein Kopf ist klein und schmal; sein Gehörn sehr kurz, und steht auf 2 starken knochigten Schwielen, welche von den Augen hinauf laufen. Von Farbe ist er lichtbraun, am Halse und Bauche grau. Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend, und wird gesucht.~~Das Reh. (Cervus capreolus.) No. 5. Das Männchen. No. 6. Das Weibchen.~~Das Reh ist ein überaus schönes, schlankes und zierliches Thierchen, ohngefähr 4 Fuss lang, 2 Fuss 8 Zoll hoch. Es lebt in ganz Europa (England ausgenommen), so wie im ganzen mittleren Asien, nur nicht in zu kalten oder in zu heissen Ländern. Das Männchen hat ein kurzes etwa 8 bis 10 Zoll langes sehr krauses Gehörn, und ist graubraun, das Weibchen aber rothbraun von Farbe. Des Reh nährt sich vorzüglich von den Sprossen und Spitzen des jungen Holzes, Saat und dergl. Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend, und wird allgemein für einen Leckerbissen gehalten.~~Ad00341 03 043a$Ad99999 03 043aNo. 1. Der Ahu. (Cervus pygargus.)$No. 2. Der Axis, oder Ganges-Hirsch. (Cervus Axis.)$No. 3. Der dickleibige Hirsch. (Cervus porcinus.)$Der dickleibige Hirsch lebt in Bengalen, und auf den Indischen Inseln. Wegen seiner kleinen dicken Figur heisst er auch oft der Schwein-Hirsch. Er ist wenig über 2 Fuss hoch, und nur 3 1/2 Fuss lang, braun von Farbe und weiss gefleckt. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, und er wird für ein gutes Wildpret gehalten.$No. 4. Der Muntjac. (Cervus Muntjac.)$Der Muntjac ist nicht so gross als ein Reh, und lebt vorzüglich auf der Insel Java. Sein Kopf ist klein und schmal; sein Gehörn sehr kurz, und steht auf 2 starken knochigten Schwielen, welche von den Augen hinauf laufen. Von Farbe ist er lichtbraun, am Halse und Bauche grau. Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend, und wird gesucht.$Das Reh. (Cervus capreolus.) No. 5. Das Männchen. No. 6. Das Weibchen.$Der Ahu hält das Mittel zwischen dem Edel-Hirsche und dem Rehe. Er ist grösser als das Reh, und oft so gross als der Damhirsch, hat kleine Rehgeweihe, aber gar keinen Schwanz; daher er auch oft das ungeschwänzte Reh genannt wird. Seine Farbe ist mehr gelb-grau als die vom Rehe; sein Fleisch aber eben so zart und wohlschmeckend als das vom letzteren. Er lebt in Sibirien, Persien, und überhaupt im mittleren Asien, mit den Gazellen und wilden Ziegen auf den höchsten Bergen.$Der Axis lebt vorzüglich in Indien an den Ufern des Ganges, daher er auch seinen Namen der Ganges-Hirsch hat. Er ist so gross als ein Dam-Hirsch, hat aber das Gehörn vom Edel-Hirsche. Er ist überaus schön gezeichnet; seine Farbe über den Rücken und die Seiten lichtbraun mit weissen Flecken. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, und er lässt sich leicht zahm machen.$Das Reh ist ein überaus schönes, schlankes und zierliches Thierchen, ohngefähr 4 Fuss lang, 2 Fuss 8 Zoll hoch. Es lebt in ganz Europa (England ausgenommen), so wie im ganzen mittleren Asien, nur nicht in zu kalten oder in zu heissen Ländern. Das Männchen hat ein kurzes etwa 8 bis 10 Zoll langes sehr krauses Gehörn, und ist graubraun, das Weibchen aber rothbraun von Farbe. Des Reh nährt sich vorzüglich von den Sprossen und Spitzen des jungen Holzes, Saat und dergl. Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend, und wird allgemein für einen Leckerbissen gehalten.
Ad99998 03 044aTrappenTafel 42Vögel. XXXVIII. Oiseaux. XXXVIII.ger$fre49Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXVIII.koloriertNo. 1. u. 2. Der grosse Trappe. (Otis tarda.)~~Der Trappe ist einer der grössten Europäischen Vögel, der in unsern Feldern, sonderlich in grossen fruchtbaren Ebenen lebt, und auch bey uns überwintert. Der Trapphahn ist wohl 4 Fuss hoch, und wiegt oft über 30 Pfund. Er ist schön gezeichnet; Kopf und Hals sind aschgrau mit blaulichen und schwarzen Federn vermengt. Vom Schnabel hängen Federbüsche, wie ein Bart herab. Brust, Beine und Schwingen sind weiss, der Rücken und Schwanz aber rostroth, mit schwarzen wellenförmigen Zeichnungen. Die Spitzen der Schwingen sind schwarz, und die der Schwanzfedern weiss. Die Henne ist kleiner, und weniger schön gezeichnet.~~Der Trappe lebt in ganz Europa und im mittleren Asien. Er nährt sich von Getraide, Saat, Insecten und dergl. und thut, da er oft in Schaaren von mehr als hundert Stücken, in den Fruchtfeldern liegt, denselben grossen Schaden. Er ist erstaunlich scheu vor dem Jäger, den er kennt, daher schon auf mehrere hundert Schritte vor ihm flieht, und ist folglich auch schwer zu schiessen. Bloss mit List, und mit gewissen Täuschungen können ihm die Jäger nahe kommen; allein da er sehr schwer fliegt, und lieber schnell läuft, so kann man die Trappen auch mit dazu abgerichteten Windhunden fangen. Sein Fleisch ist essbar aber hart.~~No. 2. u. 3. Der Zwerg-Trappe. (Otis tetrax.)~~Der Zwerg-Trappe lebt vorzüglich im südlichen Europa, in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Ungarn, auf troknen unfruchtbaren Feldern, wo er sich gleichfalls von Sämerey, Saat und dergl. nährt. Er ist beträchtlich kleiner, als der grosse Trappe, nur 1 1/2 Fuss hoch. Sein Fleisch sowohl als seine Eyer sind essbar, und sehr wohlschmeckend.~~Ad00341 03 044a$Ad99999 03 044aNo. 1. u. 2. Der grosse Trappe. (Otis tarda.)$Der Trappe lebt in ganz Europa und im mittleren Asien. Er nährt sich von Getraide, Saat, Insecten und dergl. und thut, da er oft in Schaaren von mehr als hundert Stücken, in den Fruchtfeldern liegt, denselben grossen Schaden. Er ist erstaunlich scheu vor dem Jäger, den er kennt, daher schon auf mehrere hundert Schritte vor ihm flieht, und ist folglich auch schwer zu schiessen. Bloss mit List, und mit gewissen Täuschungen können ihm die Jäger nahe kommen; allein da er sehr schwer fliegt, und lieber schnell läuft, so kann man die Trappen auch mit dazu abgerichteten Windhunden fangen. Sein Fleisch ist essbar aber hart.$No. 2. u. 3. Der Zwerg-Trappe. (Otis tetrax.)$Der Trappe ist einer der grössten Europäischen Vögel, der in unsern Feldern, sonderlich in grossen fruchtbaren Ebenen lebt, und auch bey uns überwintert. Der Trapphahn ist wohl 4 Fuss hoch, und wiegt oft über 30 Pfund. Er ist schön gezeichnet; Kopf und Hals sind aschgrau mit blaulichen und schwarzen Federn vermengt. Vom Schnabel hängen Federbüsche, wie ein Bart herab. Brust, Beine und Schwingen sind weiss, der Rücken und Schwanz aber rostroth, mit schwarzen wellenförmigen Zeichnungen. Die Spitzen der Schwingen sind schwarz, und die der Schwanzfedern weiss. Die Henne ist kleiner, und weniger schön gezeichnet.$Der Zwerg-Trappe lebt vorzüglich im südlichen Europa, in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Ungarn, auf troknen unfruchtbaren Feldern, wo er sich gleichfalls von Sämerey, Saat und dergl. nährt. Er ist beträchtlich kleiner, als der grosse Trappe, nur 1 1/2 Fuss hoch. Sein Fleisch sowohl als seine Eyer sind essbar, und sehr wohlschmeckend.
Ad99998 03 045aArzney-PflanzenTafel 43Pflanzen. LXII. Plantes. LXII.ger$fre49Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen LXII.koloriertNo. 1. Der Benzoe-Baum. (Styrax benzoin.)~~Der Benzoe-Baum wächst in Ostindien, und vorzüglich häufig auf der Insel Sumatra, ist von mittlerer Grösse, hat dunkelgrüne einfache Blätter, und kleine weisse fünfblätterige Blüthen. Das Merkwürdigste von ihm ist sein wohlriechendes, sehr geschätztes Harz, welches aus den Einschnitten, die man in seine Rinde macht, quillt, und bräunlich roth, oft auch ins Grünliche spielend aussieht. Man braucht es sowohl zum Räuchern, als auch wohlriechenden Lackfirnissen, und die davon chemisch bereiteten Benzoeblumen, ein wohlriechendes Salz, als ein Arzneymittel in den Apotheken. Holland und England liefert das Benzoe-Harz als einen guten Handels-Artickel.~~No. 2. Das Campeche-Holz. (Haimatoxylon Campechianum.)~~Das Campeche- oder sogenannte Blauholz ist ein für England, Spanien und Holland sehr wichtiger Handels-Artickel, den man neuerlich sowohl in der Arzney, vorzüglich und am häufigsten aber in der Färberey, zum Blau und Schwarzfärben der Zeuche braucht. Dieser wächst fast in ganz Westindien; vorzüglich aber um Campeche, auf Jukatan, und Jamaika, wild. Sein Wuchs ist sehr schnell. Er wird gross, hat gefiederte Blätter, schöne rothe ährenförmige Blüthen, und kleine braune Saarnenschoten. Nur der blutrothe Kern des Baums kann als Färbe- und Tischler-Holz gebraucht werden, denn der Splint ist weiss, und wird davon abgetrennt. Man sucht vorzüglich das Holz von alten starken Bäumen, als gute Waare zum Handel aus.~~Ad00341 03 045a$Ad99999 03 045aNo. 1. Der Benzoe-Baum. (Styrax benzoin.)$No. 2. Das Campeche-Holz. (Haimatoxylon Campechianum.)$Das Campeche- oder sogenannte Blauholz ist ein für England, Spanien und Holland sehr wichtiger Handels-Artickel, den man neuerlich sowohl in der Arzney, vorzüglich und am häufigsten aber in der Färberey, zum Blau und Schwarzfärben der Zeuche braucht. Dieser wächst fast in ganz Westindien; vorzüglich aber um Campeche, auf Jukatan, und Jamaika, wild. Sein Wuchs ist sehr schnell. Er wird gross, hat gefiederte Blätter, schöne rothe ährenförmige Blüthen, und kleine braune Saarnenschoten. Nur der blutrothe Kern des Baums kann als Färbe- und Tischler-Holz gebraucht werden, denn der Splint ist weiss, und wird davon abgetrennt. Man sucht vorzüglich das Holz von alten starken Bäumen, als gute Waare zum Handel aus.$Der Benzoe-Baum wächst in Ostindien, und vorzüglich häufig auf der Insel Sumatra, ist von mittlerer Grösse, hat dunkelgrüne einfache Blätter, und kleine weisse fünfblätterige Blüthen. Das Merkwürdigste von ihm ist sein wohlriechendes, sehr geschätztes Harz, welches aus den Einschnitten, die man in seine Rinde macht, quillt, und bräunlich roth, oft auch ins Grünliche spielend aussieht. Man braucht es sowohl zum Räuchern, als auch wohlriechenden Lackfirnissen, und die davon chemisch bereiteten Benzoeblumen, ein wohlriechendes Salz, als ein Arzneymittel in den Apotheken. Holland und England liefert das Benzoe-Harz als einen guten Handels-Artickel.
Ad99998 03 046aEinheimische Frösche und KrötenTafel 44Amphibien. IX. Amphibies. IX.ger$fre49Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Amphibien IX.koloriertNo. 1. Die gemeine Kröte. (Rana Bufo. L.)~~Die gemeine Kröte ist ein garstiges, widriges Thier von Ansehen. Sie hat einen dicken breiten Leib, kurzen Kopf und eine mit sehr vielen Warzen besetzte grün-braungelb und schwarz gefleckte schlaffe schmutzige Haut. Das Weibchen ist grösser als das Männchen. Die Kröte lebt zwar gewöhnlich auf dem Lande, in feuchten Erdhöhlen, alten Mauern, hohlen Baumwurzeln etc. und nährt sich von Insecten, begattet sich aber indem Wasser, und legt auch ihren Laich in 2 langen, weissen schleimigten Schnuren darinne ab, welche das Männchen befruchtet. Die Kröte ist nichts weniger als giftig, und ein ganz unschädliches Thier. Mehrere Sagen von ihr sind Fabeln des Aberglaubens des gemeinen Mannes. Sie hat ein überaus zähes und langes Leben.~~No. 2. Die Hausunke. (Rana portentosa od. Bufo calamita.)~~Die Unke, Hausunke, od. Kreuzkröte, ist nicht so gross wie die gemeine Kröte, auf dem Rücken dunkelolivengrün mit einem gelben Striche, und vielen braunrothen Warzen, an den Seiten und Beinen aber schwarz, weiss und röthlich gefleckt. Sie lebt gern in Häusern, feuchten Kellern, Gewölben und Ställen, im Frühjahr aber in stehenden Sümpfen und Pfützen, wo sie sonderlich des Abends und in der Nacht ihre traurige Stimme hören lässt, und zu allerhand abergläubischen Mährchen Anlass gegeben hat. Sie stinckt wie angezündetes Schiesspulver.~~No. 3. a. u. b. Die Feuerkröte.~~Die Feuerkröte ist kaum so gross als ein Laubfröschchen, lebt beständig in schlammigten stehenden Wassern, ist auf dem Rücken braun, mit vielen Warzen, auf dem Bauche aber, wie Fig. 3. b. zeigt, feuerfarb und blau sehr schön gezeichnet. Sie hat eine traurige, melancholische Stimme, nährt sich von Wasser-Insecten und ist ganz unschädlich.~~No. 4. Die Wasserkröte. (Rana fusca.)~~Die Wasserkröte ist braun und weiss marmorirt, so gross als die gemeine Kröte, lebt aber beständig im Wasser, und stinkt wie Knoblauch. Zur Paarungszeit giebt sie ihren Laich in einer starken weissen Schnur, in welchem die Eyerchen liegen, von sieh.~~No. 5. Der braune Gras-Frosch. (Rana temporaria.)~~Der braune Gras-Frosch lebt im Sommer in den Gärten, auf feuchten Wiesen, und in Wäldern, im Winter aber in Teichen, wo er auch im Frühjahre so lange bleibt, bis er seinen Laich darinn abgelegt hat. Er nährt sich von Insecten, Raupen und nackten Schnecken, welche er sehr geschickt von niedrigen Pflanzen, durch einen Sprung wegzufangen weiss. Er sieht braun und schwarz gefleckt aus, hüpft und ist sehr munter, und sein Fleisch ist essbar, weiss und wohlschmeckend.~~No. 6. u. 7. Der grüne Wasser-Frosch. (Rana esculenta.)~~Der grüne bekannte Wasser-Frosch ist unter den einheimischen Fröschen der grösste und stärkste. Die Weibchen Fig. 6. sind grösser als die Männchen. Er ist grüngelblich von Farbe, hat gelbe Streifen und schwarze Flecken.~~Das Männchen hat an dem Kopfe 2 weisse Schallblasen, welche seine weitschallende Stimme im Frühjahre noch verstärken. Dieser Frosch lebt im Wasser, sonderlich in Teichen, geht aber auch häufig auf das Land, und nährt sich von Insecten, Fischrogen, und jungen Fischen, Mäusen u. dergl. Die Fig. 7. zeigt Männchen und Weibchen zusammen, wie jenes den Leich des Weibchens, indem sie denselben von sich lässt, befruchtet. Die Folge der Entwickelung des Eyes bis zum ganzen Frosche zeigen folgende Figuren. Fig. 4. die Froscheyer in natürlicher Grösse; Fig. b. c. d. e. f. dieselben vergrössert, und wie sich das Junge darinn nach und nach entwickelt; Fig. g. h. i. k. I. m. u. die jungen Frösche ausser dem Eye, oder Kaulquappen, welche erst Schwänze, nur 2 Beine, dann 4 Beine haben, und endlich die Schwänze ganz verliehren. Das Fleisch dieser Frösche ist essbar und wohlschmeckend.~~No. 8. Der Laubfrosch. (Rana arborea.)~~Diess überaus zierliche und schön gezeichnete Fröschchen lebt im Winter und Frühlinge im Wasser, wo es seine schallende Stimme (welche man das Schreyen des Rölings nennt), die ihm die Kehle zu einem grossen braunen Kropfe ausdehnt, hören lässt, im Sommer aber auf den Bäumen, wo er bey Witterungs-Veränderung schreyt. Seine Nahrung sind Insecten.~~Ad00341 03 046a$Ad99999 03 046aNo. 1. Die gemeine Kröte. (Rana Bufo. L.)$No. 2. Die Hausunke. (Rana portentosa od. Bufo calamita.)$No. 3. a. u. b. Die Feuerkröte.$No. 4. Die Wasserkröte. (Rana fusca.)$No. 5. Der braune Gras-Frosch. (Rana temporaria.)$Der braune Gras-Frosch lebt im Sommer in den Gärten, auf feuchten Wiesen, und in Wäldern, im Winter aber in Teichen, wo er auch im Frühjahre so lange bleibt, bis er seinen Laich darinn abgelegt hat. Er nährt sich von Insecten, Raupen und nackten Schnecken, welche er sehr geschickt von niedrigen Pflanzen, durch einen Sprung wegzufangen weiss. Er sieht braun und schwarz gefleckt aus, hüpft und ist sehr munter, und sein Fleisch ist essbar, weiss und wohlschmeckend.$No. 6. u. 7. Der grüne Wasser-Frosch. (Rana esculenta.)$No. 8. Der Laubfrosch. (Rana arborea.)$Die gemeine Kröte ist ein garstiges, widriges Thier von Ansehen. Sie hat einen dicken breiten Leib, kurzen Kopf und eine mit sehr vielen Warzen besetzte grün-braungelb und schwarz gefleckte schlaffe schmutzige Haut. Das Weibchen ist grösser als das Männchen. Die Kröte lebt zwar gewöhnlich auf dem Lande, in feuchten Erdhöhlen, alten Mauern, hohlen Baumwurzeln etc. und nährt sich von Insecten, begattet sich aber indem Wasser, und legt auch ihren Laich in 2 langen, weissen schleimigten Schnuren darinne ab, welche das Männchen befruchtet. Die Kröte ist nichts weniger als giftig, und ein ganz unschädliches Thier. Mehrere Sagen von ihr sind Fabeln des Aberglaubens des gemeinen Mannes. Sie hat ein überaus zähes und langes Leben.$Die Unke, Hausunke, od. Kreuzkröte, ist nicht so gross wie die gemeine Kröte, auf dem Rücken dunkelolivengrün mit einem gelben Striche, und vielen braunrothen Warzen, an den Seiten und Beinen aber schwarz, weiss und röthlich gefleckt. Sie lebt gern in Häusern, feuchten Kellern, Gewölben und Ställen, im Frühjahr aber in stehenden Sümpfen und Pfützen, wo sie sonderlich des Abends und in der Nacht ihre traurige Stimme hören lässt, und zu allerhand abergläubischen Mährchen Anlass gegeben hat. Sie stinckt wie angezündetes Schiesspulver.$Die Feuerkröte ist kaum so gross als ein Laubfröschchen, lebt beständig in schlammigten stehenden Wassern, ist auf dem Rücken braun, mit vielen Warzen, auf dem Bauche aber, wie Fig. 3. b. zeigt, feuerfarb und blau sehr schön gezeichnet. Sie hat eine traurige, melancholische Stimme, nährt sich von Wasser-Insecten und ist ganz unschädlich.$Die Wasserkröte ist braun und weiss marmorirt, so gross als die gemeine Kröte, lebt aber beständig im Wasser, und stinkt wie Knoblauch. Zur Paarungszeit giebt sie ihren Laich in einer starken weissen Schnur, in welchem die Eyerchen liegen, von sieh.$Der grüne bekannte Wasser-Frosch ist unter den einheimischen Fröschen der grösste und stärkste. Die Weibchen Fig. 6. sind grösser als die Männchen. Er ist grüngelblich von Farbe, hat gelbe Streifen und schwarze Flecken.$Das Männchen hat an dem Kopfe 2 weisse Schallblasen, welche seine weitschallende Stimme im Frühjahre noch verstärken. Dieser Frosch lebt im Wasser, sonderlich in Teichen, geht aber auch häufig auf das Land, und nährt sich von Insecten, Fischrogen, und jungen Fischen, Mäusen u. dergl. Die Fig. 7. zeigt Männchen und Weibchen zusammen, wie jenes den Leich des Weibchens, indem sie denselben von sich lässt, befruchtet. Die Folge der Entwickelung des Eyes bis zum ganzen Frosche zeigen folgende Figuren. Fig. 4. die Froscheyer in natürlicher Grösse; Fig. b. c. d. e. f. dieselben vergrössert, und wie sich das Junge darinn nach und nach entwickelt; Fig. g. h. i. k. I. m. u. die jungen Frösche ausser dem Eye, oder Kaulquappen, welche erst Schwänze, nur 2 Beine, dann 4 Beine haben, und endlich die Schwänze ganz verliehren. Das Fleisch dieser Frösche ist essbar und wohlschmeckend.$Diess überaus zierliche und schön gezeichnete Fröschchen lebt im Winter und Frühlinge im Wasser, wo es seine schallende Stimme (welche man das Schreyen des Rölings nennt), die ihm die Kehle zu einem grossen braunen Kropfe ausdehnt, hören lässt, im Sommer aber auf den Bäumen, wo er bey Witterungs-Veränderung schreyt. Seine Nahrung sind Insecten.
Ad99998 03 047aSchädliche InsectenTafel 45Insecten. XVI. Insectes. XVI.ger$fre49Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Insecten XVI.koloriertNo. 1. 2. u. 3. Die Nonne. (Phalaena bombyx Monacha.)~~Die sogenannte Nonne unter den Insecten, ist ein gelblich weisser und schwarz gefleckter Nachtschmetterling, davon Fig. 1. die Raupe, oder Larve, Fig. 2. aber das Männchen und Fig. 3. das Weibchen zeigt. Diess Insect ist wegen der ungeheuern Gefrässigkeit seiner Raupe besonders merkwürdig; denn diese nährt sich von dem Laube fast aller Bäume, und ist sonderlich den Nadelwaldungen ausserordentlich schädlich. Sie vermehren sich nemlich bey günstigen Umständen einige Jahre nacheinander so erstaunlich, dass sie hernach ganze Wälder abfressen, worauf dann die Kiefern und Fichten sogleich absterben. Diess war der Fall in den letzteren Jahren im Voigtlande; wo diese Raupe über 50.000 Morgen Nadelwaldungen abgefressen und zu Grunde gerichtet hat.~~No. 4. 5. u. 6. Die Mücke. (Culex pipiens.)~~Die Mücke ist, wegen ihres schmerzhaften Stechens, eins der lästigsten Insecten. Sie lebt bey uns, und in allen gemässigten, ja sogar in den kalten Zonen der Erde, in ungeheuern Schwärmen, liebt vorzüglich gern sumpfigte und wasserreiche Gegenden, weil sie ihre Eyerchen auf das Wasser legt, und ihre jungen Larven sich, bis zur Verwandelung in Mücken, im Wasser aufhalten, und von kleinen Wasserpolypen und andern Insecten nähren. So bald die Mücke ihre Verwandlung gehabt hat, geht sie in die Luft, wo sie sich, sonderlich zur Zeit der Begattung, des Morgens und Abends in ungeheuren Schwärmen - die wir Mückentänze oder Mückenspiele nennen - zeigt. Im Winter ziehen sie sich in Keller und schaurige Gewölbe, wo sie bis zum Frühjahre bleiben. Sie werden des Nachts in Schlafzimmern durch ihr Summen und Stechen (denn die Mücke nährt sich von Menschenblute, und ist sehr begierig darnach) sehr beschwerlich. Fig. 4 zeigt diess kleine Thierchen in seiner natürlichen Grösse, und Fig. 5 beträchltich vergrössert; Fig. 6 aber den noch weit mehr vergrösserten Kopf einer männlichen Mücke, welcher wegen seines sonderbaren Baues, seiner vielen Augen, seiner sonderbaren Fühlhörner, und seines wunderbaren Rüssels, worinn der unendlich feine Stachel liegt, höchst merkwürdig ist.~~Ad00341 03 047a$Ad99999 03 047aNo. 1. 2. u. 3. Die Nonne. (Phalaena bombyx Monacha.)$Die sogenannte Nonne unter den Insecten, ist ein gelblich weisser und schwarz gefleckter Nachtschmetterling, davon Fig. 1. die Raupe, oder Larve, Fig. 2. aber das Männchen und Fig. 3. das Weibchen zeigt. Diess Insect ist wegen der ungeheuern Gefrässigkeit seiner Raupe besonders merkwürdig; denn diese nährt sich von dem Laube fast aller Bäume, und ist sonderlich den Nadelwaldungen ausserordentlich schädlich. Sie vermehren sich nemlich bey günstigen Umständen einige Jahre nacheinander so erstaunlich, dass sie hernach ganze Wälder abfressen, worauf dann die Kiefern und Fichten sogleich absterben. Diess war der Fall in den letzteren Jahren im Voigtlande; wo diese Raupe über 50.000 Morgen Nadelwaldungen abgefressen und zu Grunde gerichtet hat.$No. 4. 5. u. 6. Die Mücke. (Culex pipiens.)$Die Mücke ist, wegen ihres schmerzhaften Stechens, eins der lästigsten Insecten. Sie lebt bey uns, und in allen gemässigten, ja sogar in den kalten Zonen der Erde, in ungeheuern Schwärmen, liebt vorzüglich gern sumpfigte und wasserreiche Gegenden, weil sie ihre Eyerchen auf das Wasser legt, und ihre jungen Larven sich, bis zur Verwandelung in Mücken, im Wasser aufhalten, und von kleinen Wasserpolypen und andern Insecten nähren. So bald die Mücke ihre Verwandlung gehabt hat, geht sie in die Luft, wo sie sich, sonderlich zur Zeit der Begattung, des Morgens und Abends in ungeheuren Schwärmen - die wir Mückentänze oder Mückenspiele nennen - zeigt. Im Winter ziehen sie sich in Keller und schaurige Gewölbe, wo sie bis zum Frühjahre bleiben. Sie werden des Nachts in Schlafzimmern durch ihr Summen und Stechen (denn die Mücke nährt sich von Menschenblute, und ist sehr begierig darnach) sehr beschwerlich. Fig. 4 zeigt diess kleine Thierchen in seiner natürlichen Grösse, und Fig. 5 beträchltich vergrössert; Fig. 6 aber den noch weit mehr vergrösserten Kopf einer männlichen Mücke, welcher wegen seines sonderbaren Baues, seiner vielen Augen, seiner sonderbaren Fühlhörner, und seines wunderbaren Rüssels, worinn der unendlich feine Stachel liegt, höchst merkwürdig ist.
Ad99998 03 048aEinige Affen-ArtenTafel 46Vierf. Thiere. LVI. Quadrupedes. LVI.ger$fre50Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierf. Thiere. LVI.koloriertNo. 1. Die Weissnase. (Simia petaurista.)~~Das Vaterland dieses kleinen zierlichen Affen ist Guinea. Er ist ohne Schwanz ohngefähr 15 Zoll lang, und hat seinen Namen von dem dreyeckigten weissen Flecke welchen er auf der Nase hat. Sein Gesiebt ist schwarz, der Bart weiss, Kehle, Brust und Bauch sind silbergrau, Kopf, Rücken, Schenkel und Arme schillernd olivengrün. Er nährt sich von Früchten und anderm gewöhnlichen Futter der Affen.~~No. 2. und 3. Der Mangabey, oder weissäugige Affe. (Simia Aethiops.)~~Der Mangabey lebt in Süd Afrika und Madagascar, hat ohngefähr die Grösse einer grossen Katze, und ist dunkelgrau von Farbe; hat aber über der Stirn einen Busch brauner hinterwärts gestrichner Haare. Seine Augenbrauen sind gewöhnlich ganz weiss, wie bey Fig. 2.; es giebt aber auch eine Spielart davon, welche schwarze Augenbrauen, hingegen aber einen ganz weissen Halskragen, wie Fig. 3. zeigt, hat. Den Schwanz trägt er gewöhnlich aufwärts auf den Rücken geschlagen.~~No. 4. Die Aigrette. (Simia Aygula.)~~Die Aigrette, wie Büffon dies zierliche Aeffchen wegen seines Haarbüschels auf dem Kopfe genannt hat, lebt vorzüglich auf der Insel Java, wo sein Nahme Tjakko heisst. Er ist 10 bis 12 Zoll lang, sehr gesellig und schmeichelhaft, und wird häufig von Schiffern mit nach Europa. gebracht.~~No. 5. Der gehörnte Affe. (Simia fatuellus.)~~Der gehörnte Affe gehört zu den Meerkatzen, und lebt vermutlich in Süd Indien. Er ist 14 Zoll lang, und hat seinen Nahmen von den beyden steifen Haarbüscheln, die ihm auf der Stierne stehen, und wie 2 Hörner aussehen. Arme, Hände, Beine, Schwanz und Scheitelhaare sind schwarz, das übrige Fell aber grau-grünlich schillernd.~~Ad00341 03 048a$Ad99999 03 048aNo. 1. Die Weissnase. (Simia petaurista.)$Das Vaterland dieses kleinen zierlichen Affen ist Guinea. Er ist ohne Schwanz ohngefähr 15 Zoll lang, und hat seinen Namen von dem dreyeckigten weissen Flecke welchen er auf der Nase hat. Sein Gesiebt ist schwarz, der Bart weiss, Kehle, Brust und Bauch sind silbergrau, Kopf, Rücken, Schenkel und Arme schillernd olivengrün. Er nährt sich von Früchten und anderm gewöhnlichen Futter der Affen.$No. 2. und 3. Der Mangabey, oder weissäugige Affe. (Simia Aethiops.)$No. 4. Die Aigrette. (Simia Aygula.)$No. 5. Der gehörnte Affe. (Simia fatuellus.)$Der Mangabey lebt in Süd Afrika und Madagascar, hat ohngefähr die Grösse einer grossen Katze, und ist dunkelgrau von Farbe; hat aber über der Stirn einen Busch brauner hinterwärts gestrichner Haare. Seine Augenbrauen sind gewöhnlich ganz weiss, wie bey Fig. 2.; es giebt aber auch eine Spielart davon, welche schwarze Augenbrauen, hingegen aber einen ganz weissen Halskragen, wie Fig. 3. zeigt, hat. Den Schwanz trägt er gewöhnlich aufwärts auf den Rücken geschlagen.$Die Aigrette, wie Büffon dies zierliche Aeffchen wegen seines Haarbüschels auf dem Kopfe genannt hat, lebt vorzüglich auf der Insel Java, wo sein Nahme Tjakko heisst. Er ist 10 bis 12 Zoll lang, sehr gesellig und schmeichelhaft, und wird häufig von Schiffern mit nach Europa. gebracht.$Der gehörnte Affe gehört zu den Meerkatzen, und lebt vermutlich in Süd Indien. Er ist 14 Zoll lang, und hat seinen Nahmen von den beyden steifen Haarbüscheln, die ihm auf der Stierne stehen, und wie 2 Hörner aussehen. Arme, Hände, Beine, Schwanz und Scheitelhaare sind schwarz, das übrige Fell aber grau-grünlich schillernd.
Ad99998 03 049aWürger verschiedener ArtTafel 47Vögel. XXXIX. Oiseaux. XXXIX.ger$fre50Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vögel. XXXIX.koloriertDie Würger, oder wie sie sonst gewöhnlich heissen, Neuntödter, gehören wegen ihrer Kühnheit und Raubsucht mit Rechte zu den Raubvögeln. Kleine Vögel, Mäuse und Insecten sind ihre gewöhnliche Nahrung, um die sie oft mit weit grössern Raubvögeln muthig kämpfen. Es giebt verschiedene Arten davon, theils einheimische, theils ausländische.~~No. 1. Der grosse Würger. (Lanius excubitor. L.)~~Der grosse Würger ist einheimisch in Teutschland, 10 Zoll lang, und ziemlich stark gebauet. Der Kopf und Rücken sind rothgrau, Hals, Brust und Bauch aber weissgrau; Schwanz und Flügel schwarz mit weissen Federn und Flecken vermengt. Von den Nasenlöchern geht über die Augen bis auf die Backen ein breiter schwarzer Strich, der ihn characteristisch auszeichnet. Er bewohnt fast ganz Europa, und lebt sonderlich gern in Gärten und bey bewohnten Plätzen. Er lebt von Vögeln, Mäusen, Käfern, Blindschleichen und Eidechsen, und ist ein so kühner Räuber, dass er oft auch junge Hasen und Rebhüner anfällt, und mit Raben, Krähen und Sperbern kämpft, und sie verjagt.~~No. 2. Der kleine graue Würger. (Lanius minor. L.)~~Er ist nur 9 Zoll lang, und hat viele Aenlichkeit in der äussern Gestalt und Lebensart mit dem vorigen. Er ist gleichfalls in Europa, und besonders in Teutschland einheimisch. Besonders merkwürdig an ihm ist diess, dass er die Stimme vieler andern Vögel oft sehr täuschend nachahmt, und sogar den Schlag der Nachtigall nachäfft.~~No. 3. Der rothköpfige Würger. (Lanius collurio. L.)~~Dieser Vogel ist gleichfalls bey uns einheimisch, jedoch nur den Sommer über. Er ist nur 7 bis 8 Zoll lang, und lebt gern bey Viehweiden, weil er sich vorzüglich von Mistkäfern nährt. Kopf und Nacken sind braunroth, Hals und Brust weissgelblich, Rücken, Flügel und Schwanz schwarz, braun und weiss melirt. Er ahmet eben so wie der vorige die Stimme anderer Vögel nach. No.4. Der französische Würger. Diese Art von Würgern lebt vorzüglich in Frankreich. Kopf und Nacken sind blaugrau, Rücken und Flügel zimtbraun, Kehle, Brust und Bauch gelbweiss, der Schwanz schwarz. Er ist 5 Zoll lang.~~No. 5. Der italienische Würger.~~Diese Art ist schön gezeichnet; Kopf, Nacken und Rücken sind himmelblau, Flügel und Schwanz schwarz, Brust und Bauch aber silbergrau, röthlich schillernd. Er ist 6 Zoll lang.~~No. 6. Der Würger aus Senegal.~~Diese Gattung ist unter allen die schönste. Hals, Brust und Bauch sind hochroth, Flügel, Rücken und Schwanz schwarz, der Oberkopf aber ist Citronengelb. Vom Schnabel läuft durch die Augen bis zum Rücken ein schwarzbrauner Streifen. Dieser Vogel lebt vorzüglich in Senegal.~~Ad00341 03 049a$Ad99999 03 049aNo. 1. Der grosse Würger. (Lanius excubitor. L.)$No. 2. Der kleine graue Würger. (Lanius minor. L.)$Er ist nur 9 Zoll lang, und hat viele Aenlichkeit in der äussern Gestalt und Lebensart mit dem vorigen. Er ist gleichfalls in Europa, und besonders in Teutschland einheimisch. Besonders merkwürdig an ihm ist diess, dass er die Stimme vieler andern Vögel oft sehr täuschend nachahmt, und sogar den Schlag der Nachtigall nachäfft.$No. 3. Der rothköpfige Würger. (Lanius collurio. L.)$Dieser Vogel ist gleichfalls bey uns einheimisch, jedoch nur den Sommer über. Er ist nur 7 bis 8 Zoll lang, und lebt gern bey Viehweiden, weil er sich vorzüglich von Mistkäfern nährt. Kopf und Nacken sind braunroth, Hals und Brust weissgelblich, Rücken, Flügel und Schwanz schwarz, braun und weiss melirt. Er ahmet eben so wie der vorige die Stimme anderer Vögel nach. No.4. Der französische Würger. Diese Art von Würgern lebt vorzüglich in Frankreich. Kopf und Nacken sind blaugrau, Rücken und Flügel zimtbraun, Kehle, Brust und Bauch gelbweiss, der Schwanz schwarz. Er ist 5 Zoll lang.$No. 5. Der italienische Würger.$No. 6. Der Würger aus Senegal.$Die Würger, oder wie sie sonst gewöhnlich heissen, Neuntödter, gehören wegen ihrer Kühnheit und Raubsucht mit Rechte zu den Raubvögeln. Kleine Vögel, Mäuse und Insecten sind ihre gewöhnliche Nahrung, um die sie oft mit weit grössern Raubvögeln muthig kämpfen. Es giebt verschiedene Arten davon, theils einheimische, theils ausländische.$Der grosse Würger ist einheimisch in Teutschland, 10 Zoll lang, und ziemlich stark gebauet. Der Kopf und Rücken sind rothgrau, Hals, Brust und Bauch aber weissgrau; Schwanz und Flügel schwarz mit weissen Federn und Flecken vermengt. Von den Nasenlöchern geht über die Augen bis auf die Backen ein breiter schwarzer Strich, der ihn characteristisch auszeichnet. Er bewohnt fast ganz Europa, und lebt sonderlich gern in Gärten und bey bewohnten Plätzen. Er lebt von Vögeln, Mäusen, Käfern, Blindschleichen und Eidechsen, und ist ein so kühner Räuber, dass er oft auch junge Hasen und Rebhüner anfällt, und mit Raben, Krähen und Sperbern kämpft, und sie verjagt.$Diese Art ist schön gezeichnet; Kopf, Nacken und Rücken sind himmelblau, Flügel und Schwanz schwarz, Brust und Bauch aber silbergrau, röthlich schillernd. Er ist 6 Zoll lang.$Diese Gattung ist unter allen die schönste. Hals, Brust und Bauch sind hochroth, Flügel, Rücken und Schwanz schwarz, der Oberkopf aber ist Citronengelb. Vom Schnabel läuft durch die Augen bis zum Rücken ein schwarzbrauner Streifen. Dieser Vogel lebt vorzüglich in Senegal.
Ad99998 03 050aArzney-PflanzenTafel 48Pflanzen. LXIII. Plantes. LXIII.ger$fre50Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen LXIII.koloriertNo. 1. Der Copaiva-Balsambaum. (Copaifera officinalis. L.)~~Der Copaiva-Balsambaum ist in Westindien und sonderlich Brasilien, einheimisch, wo er ohne Cultur wild in den Wäldern wächst, und einen grossen hohen Wuchs hat. Er hat Blätter fast wie die Acacie, kleine weisse Blüthen, und eine runde fleischigte Frucht, weiche vielen Saamen enthält, aber nicht essbar ist. Sein Balsam fliesst, fast eben so wie der Terbenthin, aus der Rinde, in welche man Einschnitte macht und unter dieselben Flaschen oder andere Gefässe stellt. Dieser Balsam ist Anfangs flüssig, und ein wohlriechendes Oel, wird aber nach und nach dicke und zäh. Portugal und Spanien treiben vorzüglich Handel damit. In den Apotheken wird er als ein inneres und äusseres Arzneymittel gebraucht.~~No. 2. Der Mangle oder Lichtbaum. (Rhizophora Mangle. L.)~~Die heisse Zone von Asien, Africa uad Amerika ist das Vaterland dieses wunderbaren Baums. Er wächst wohl 40 bis 50 Fuss hoch, allzeit in sumpfigen Boden und an Flüssen, wo er sich durch die sonderbare Eigenschaft, dass alle seine Aeste Wurzeln herab in die Erde schlagen, und junge Bäume bilden, so ungeheuer, vermehrt und ausbreitet, dass oftmals ein einziger solcher Baum durch diese wunderbare Vermehrung einen ganzen undurchdringlichen Wald bildet. Wenn an beyden Seiten eines Flusses Manglebäume stehen, so erreichen sich die Wurzeln davon sehr bald, verwachsen in einander, und bilden eine Brücke über den Fluss. Ueberhaupt sind Gegenden, wo Mangle Bäume stehen, den Menschen gar nicht zugänglich. Der Baum hat lederartige, dunkelgrüne und auf der Unterseite schwarzpunktirte Blätter, zwischen welchen die kleinen weissgelblichen Blüthen stehen. Sein Saame, den Fig. a. a. zeigt, ist eben so wunderbar. Er ist 6 bis 7 Zoll lang, rundlich, fleischigt und braungrün von Farbe. Am Ende steht ein brauner Knopf mit einer Stachel in der Mitte versehen, mit welchem sich dieser Saame, der zur Erde herabhängt, endlich, nachdem er ein ganzes Jahr lang am Baume gereift hat, in den sumpfigten Boden senkrecht eingräbt, bald genug aufgeht, und ein junger Baum wird, der sich nun wieder durch Wurzeln und Saamen ungeheuer verbreitet. Kurz, der Manglebaum ist ein wahres Wunder der Natur.~~Ad00341 03 050a$Ad99999 03 050aNo. 1. Der Copaiva-Balsambaum. (Copaifera officinalis. L.)$Der Copaiva-Balsambaum ist in Westindien und sonderlich Brasilien, einheimisch, wo er ohne Cultur wild in den Wäldern wächst, und einen grossen hohen Wuchs hat. Er hat Blätter fast wie die Acacie, kleine weisse Blüthen, und eine runde fleischigte Frucht, weiche vielen Saamen enthält, aber nicht essbar ist. Sein Balsam fliesst, fast eben so wie der Terbenthin, aus der Rinde, in welche man Einschnitte macht und unter dieselben Flaschen oder andere Gefässe stellt. Dieser Balsam ist Anfangs flüssig, und ein wohlriechendes Oel, wird aber nach und nach dicke und zäh. Portugal und Spanien treiben vorzüglich Handel damit. In den Apotheken wird er als ein inneres und äusseres Arzneymittel gebraucht.$No. 2. Der Mangle oder Lichtbaum. (Rhizophora Mangle. L.)$Die heisse Zone von Asien, Africa uad Amerika ist das Vaterland dieses wunderbaren Baums. Er wächst wohl 40 bis 50 Fuss hoch, allzeit in sumpfigen Boden und an Flüssen, wo er sich durch die sonderbare Eigenschaft, dass alle seine Aeste Wurzeln herab in die Erde schlagen, und junge Bäume bilden, so ungeheuer, vermehrt und ausbreitet, dass oftmals ein einziger solcher Baum durch diese wunderbare Vermehrung einen ganzen undurchdringlichen Wald bildet. Wenn an beyden Seiten eines Flusses Manglebäume stehen, so erreichen sich die Wurzeln davon sehr bald, verwachsen in einander, und bilden eine Brücke über den Fluss. Ueberhaupt sind Gegenden, wo Mangle Bäume stehen, den Menschen gar nicht zugänglich. Der Baum hat lederartige, dunkelgrüne und auf der Unterseite schwarzpunktirte Blätter, zwischen welchen die kleinen weissgelblichen Blüthen stehen. Sein Saame, den Fig. a. a. zeigt, ist eben so wunderbar. Er ist 6 bis 7 Zoll lang, rundlich, fleischigt und braungrün von Farbe. Am Ende steht ein brauner Knopf mit einer Stachel in der Mitte versehen, mit welchem sich dieser Saame, der zur Erde herabhängt, endlich, nachdem er ein ganzes Jahr lang am Baume gereift hat, in den sumpfigten Boden senkrecht eingräbt, bald genug aufgeht, und ein junger Baum wird, der sich nun wieder durch Wurzeln und Saamen ungeheuer verbreitet. Kurz, der Manglebaum ist ein wahres Wunder der Natur.
Ad99998 03 051aSchädliche InsectenTafel 49Insecten. XV. Insectes. XV.ger$fre50Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Insecten. XV.koloriertNo. 1. Der weisse Kornwurm. (Phalaena tinea granella.)~~Der weisse Kornwurm, (die Kornmade) ist eine vollkommene Raupe, aus welcher nach der Verwandlung ein kleiner Nachtschmetterling, der zum Geschlechte der Motten gehört, entsteht. Fig 1. zeigt sie in ihrer natürlichen Grösse. Sie ist nicht ganz 1/2 Zoll lang, und sieht gelblich weiss aus. In Fig. a. sieht man sie sehr vergrößert von oben, und in Fig. b. von unten. Den Fruchtböden ist sie sehr schädlich, weil sie sich blos von altem Korne, sonderlich Roggen, nährt, die Körner ausfrisst, und ganze Klumpen davon mit ihrem Gespinste zusammenzieht. Nach ihrer Verpuppung kommt sie als eine kleine braun-gelb und weiss-gefleckte Motte hervor, welche Fig. c. n. d in ihrer natürlichen, und Fig. e. u. f. vergrössert zeigt. In dieser Gestalt fliegt sie des Nachts in den Häusern herum, paaret sich, und legt ihre Eyerchen in grosser Zahl wieder auf die Kornhaufen.~~No. 2 Die Wanze. (Cimex lectularius.)~~Die Wanze, oder richtiger die Bettwanze (denn es giebt sehr viel andere Gattungen von Wanzen), diess widrige und sehr lästige Insekt, ist nicht bey uns einheimisch, sondern erst vor ohngefähr 300 Jahren mit Baumwollen-Ladungen aus Asien nach Europa gebracht worden. Die Fig. 2. zeigt sie in ihrer natürlichen Grösse, und Fig. g mikroscopisch vergrössert. Sie ist ungeflügelt, von Farbe braun, hat einen widrigen Geruch, und lebt vorzüglich bey uns in bewohnten Häusern, in Bettstellen, Schlafzimmern, Tapeten, und in den Wänden, wo sie sehr lästig und schwer auszurotten sind. Sie nährt sich wie der Floh und die Kopflaus hauptsächlich vom Blute der Menschen und Thiere, sonderlich der Hühner und Tauben, und vermehrt sich ungeheuer schnell. Die Wanze wird bis 6 Jahr alt, und hat ein äusserst hartes und zähes Leben; so dass der kälteste Winter sie zwar erstarren macht, aber nicht tödtet.~~Ad00341 03 051a$Ad99999 03 051aNo. 1. Der weisse Kornwurm. (Phalaena tinea granella.)$Der weisse Kornwurm, (die Kornmade) ist eine vollkommene Raupe, aus welcher nach der Verwandlung ein kleiner Nachtschmetterling, der zum Geschlechte der Motten gehört, entsteht. Fig 1. zeigt sie in ihrer natürlichen Grösse. Sie ist nicht ganz 1/2 Zoll lang, und sieht gelblich weiss aus. In Fig. a. sieht man sie sehr vergrößert von oben, und in Fig. b. von unten. Den Fruchtböden ist sie sehr schädlich, weil sie sich blos von altem Korne, sonderlich Roggen, nährt, die Körner ausfrisst, und ganze Klumpen davon mit ihrem Gespinste zusammenzieht. Nach ihrer Verpuppung kommt sie als eine kleine braun-gelb und weiss-gefleckte Motte hervor, welche Fig. c. n. d in ihrer natürlichen, und Fig. e. u. f. vergrössert zeigt. In dieser Gestalt fliegt sie des Nachts in den Häusern herum, paaret sich, und legt ihre Eyerchen in grosser Zahl wieder auf die Kornhaufen.$No. 2 Die Wanze. (Cimex lectularius.)$Die Wanze, oder richtiger die Bettwanze (denn es giebt sehr viel andere Gattungen von Wanzen), diess widrige und sehr lästige Insekt, ist nicht bey uns einheimisch, sondern erst vor ohngefähr 300 Jahren mit Baumwollen-Ladungen aus Asien nach Europa gebracht worden. Die Fig. 2. zeigt sie in ihrer natürlichen Grösse, und Fig. g mikroscopisch vergrössert. Sie ist ungeflügelt, von Farbe braun, hat einen widrigen Geruch, und lebt vorzüglich bey uns in bewohnten Häusern, in Bettstellen, Schlafzimmern, Tapeten, und in den Wänden, wo sie sehr lästig und schwer auszurotten sind. Sie nährt sich wie der Floh und die Kopflaus hauptsächlich vom Blute der Menschen und Thiere, sonderlich der Hühner und Tauben, und vermehrt sich ungeheuer schnell. Die Wanze wird bis 6 Jahr alt, und hat ein äusserst hartes und zähes Leben; so dass der kälteste Winter sie zwar erstarren macht, aber nicht tödtet.
Ad99998 03 052aHolz-AnatomieTafel 50Verm. Gegenst. XIX. Melanges. XIX.ger$fre50Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischte Gegenst. XIX.koloriertAuch das härteste und dichteste Holz eines Baums ist nie so ganz und dicht als ein Stein oder Metall, sondern hat, als eine Pflanze, welche wächst, seinen innern regelmässigen Bau verschiedener Gefässe, die durch ihre mechanischen Verrichtungen das Wachsen des Baums bewirken. Jeder Baum besteht aus drey Haupttheilen, nemlich; 1) dem Marke, welches den Kern ausmacht; 2) dem Holze, welches den Kern umgiebt, und die dickste Lage macht; und 3) der Rinde, welche das Holz umschliesst, und die äusserste und dünnste Lage ist. Jeder dieser 3 Haupttheile hat seine eignen Gefässe, und besteht aus unzählichen aber sehr schön geordneten Fibern, Saft- und Luft-Röhren. Diess zeigt folgende Figur.~~No. 1.b. Der Durchschnitt eines kleinen Fichtenastes,~~wo man durch Hülfe der mikroscopischen Vergrösserung, alle seine ringförmigen Lagen und die Gefässe in denselben sehr deutlich sieht. Nemlich: Fig. g. ist das Mark, welches aus einem lockeren zelligten Gewebe besteht. Fig. f.f.f.f. sind die verdichteten Jahres-Ringe, welche das Alter und den jährlichen Wuchs des Baums anzeigen, und aus enger verflochtenen Gefässen bestehen. Fig. i.i.i. sind die zwischen den Saftröhren stehenden Hauptschiede, welche aus lauter Luftröhren bestehen, und von der Rinde bis zu dem Marke fortgehen. Fig. b.b.b. sind die dazwischen stehenden Saftröhren mit ihren Holzfiebern.~~No. 1.a. Ein kleiner Holzspahn, der Länge nach geschnitten.~~No. 2. Derselbe im Ganzen vergrössert.~~No. 3. Ein Stükchen davon noch mehr vergrössert.~~In diesen 3 Figuren zeigen sich die obgedachten Gefässe des Holzes, nach einem Längenschnitte noch deutlicher. Fig. 1. a. zeigt das Spähnchen von Fichtenholze in seiner natürlichen Grösse, und Fig. 2 u. 3. dasselbe sehr vergrössert. In dieser Vergrösserung zeigen sich nun folgende Gefässe und Theile sehr deutlich.~~Fig. a.a.a.a. sind horizontal laufende Bänder von Gefässen, welche die perpendikularen durchflechten und innigst zusammen verbinden.~~Fig. b.b.b. sind die perpendikularen Gefässe, welche von zweyerley Art, neml. Luftröhrchen und Saftröhrchen sind;~~Fig. c.c. sind diese Luftröhrchen, welche innerlich lauter Luftblasen - ähnliche Kügelchen enthalten; und Fig. d.d. sind die Saftröhrchen, in welchen der Nahrungssaft des Baumes aufsteigt.~~Fig. k.k.k. sind grössere Löcher und Oeffnungen, welche sich hie und da in den Luftröhrchen finden, und vielleicht Dunstlöcher sind, welche die Natur zu Einsaugung der Luft, oder andern Zwecken bestimmt hat.~~Welche Weisheit des allmächtigen Schöpfers beweisst nicht dieser innere Bau des Holzes der Bäume!~~Ad00341 03 052a$Ad99999 03 052aNo. 1.b. Der Durchschnitt eines kleinen Fichtenastes,$No. 1.a. Ein kleiner Holzspahn, der Länge nach geschnitten.$No. 2. Derselbe im Ganzen vergrössert.$No. 3. Ein Stükchen davon noch mehr vergrössert.$In diesen 3 Figuren zeigen sich die obgedachten Gefässe des Holzes, nach einem Längenschnitte noch deutlicher. Fig. 1. a. zeigt das Spähnchen von Fichtenholze in seiner natürlichen Grösse, und Fig. 2 u. 3. dasselbe sehr vergrössert. In dieser Vergrösserung zeigen sich nun folgende Gefässe und Theile sehr deutlich.$Fig. a.a.a.a. sind horizontal laufende Bänder von Gefässen, welche die perpendikularen durchflechten und innigst zusammen verbinden.$Fig. b.b.b. sind die perpendikularen Gefässe, welche von zweyerley Art, neml. Luftröhrchen und Saftröhrchen sind;$Auch das härteste und dichteste Holz eines Baums ist nie so ganz und dicht als ein Stein oder Metall, sondern hat, als eine Pflanze, welche wächst, seinen innern regelmässigen Bau verschiedener Gefässe, die durch ihre mechanischen Verrichtungen das Wachsen des Baums bewirken. Jeder Baum besteht aus drey Haupttheilen, nemlich; 1) dem Marke, welches den Kern ausmacht; 2) dem Holze, welches den Kern umgiebt, und die dickste Lage macht; und 3) der Rinde, welche das Holz umschliesst, und die äusserste und dünnste Lage ist. Jeder dieser 3 Haupttheile hat seine eignen Gefässe, und besteht aus unzählichen aber sehr schön geordneten Fibern, Saft- und Luft-Röhren. Diess zeigt folgende Figur.$wo man durch Hülfe der mikroscopischen Vergrösserung, alle seine ringförmigen Lagen und die Gefässe in denselben sehr deutlich sieht. Nemlich: Fig. g. ist das Mark, welches aus einem lockeren zelligten Gewebe besteht. Fig. f.f.f.f. sind die verdichteten Jahres-Ringe, welche das Alter und den jährlichen Wuchs des Baums anzeigen, und aus enger verflochtenen Gefässen bestehen. Fig. i.i.i. sind die zwischen den Saftröhren stehenden Hauptschiede, welche aus lauter Luftröhren bestehen, und von der Rinde bis zu dem Marke fortgehen. Fig. b.b.b. sind die dazwischen stehenden Saftröhren mit ihren Holzfiebern.$Fig. c.c. sind diese Luftröhrchen, welche innerlich lauter Luftblasen - ähnliche Kügelchen enthalten; und Fig. d.d. sind die Saftröhrchen, in welchen der Nahrungssaft des Baumes aufsteigt.$Fig. k.k.k. sind grössere Löcher und Oeffnungen, welche sich hie und da in den Luftröhrchen finden, und vielleicht Dunstlöcher sind, welche die Natur zu Einsaugung der Luft, oder andern Zwecken bestimmt hat.$Welche Weisheit des allmächtigen Schöpfers beweisst nicht dieser innere Bau des Holzes der Bäume!
Ad99998 03 053aDer Vesuv. Groser Feuer-Ausbruch im Jahre 1794Tafel 51Verm. Gegenst. XX. Melanges. XX.ger$fre51Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischt. Gegenstände. XX.koloriertGrosser Feuer-Ausbruch im Jahre 1794.~~Unter den noch jetzt brennenden drey feuerspeyenden Bergen in Europa ist der Vesuv bey Neapel der wüthendste und gefährlichste für das umliegende Land. Er vergrub nicht allein schon zu Zeiten der alten Römer mehrere Orte, und unter andern die beyden Städte Herkulanum und Pompeja, unter seiner glühenden Asche, sondern verwüstet auch anjezt noch oft durch seine Feuer-Aschen- und Lava-Ausbrüche die ganze schöne Gegend um sich her. Er hat zwey Gipfel, nemlich, den eigentlicben Vesuv, auf dessen oberstem Kegel der jetzige Crater, oder die brennende Mündung des Vulkans ist; und zweitens die linker Hand liegende Somma, welche durch ein kleines Thal vom Vesuv geschieden ist, und jetzt keine brennende Mündung hat.~~Der Vesuv, dessen Merkwürdigkeiten wir hier auf etlichen Tafeln kennen lernen, hat in den neuern Zeiten mehr und heftigere Ausbrüche als sonst. Einer der neuesten und schrecklichsten war der im Iahre 1794 am 15ten Juny, dessen Anblick bey Nacht gegenwärtige Tafel zeigt. Er ist hier abgebildet, wie man ihn von Neapel aus welches 4 Meilen entfernt liegt, von dem Hafendamme über den Meerbusen, ohne Gefahr sah.~~Eine ungeheure Feuersäule steigt aus dem Gipfel gerade in die Höhe, schleudert Bimssteine und andere Felsenstücke weit umher, und durchbricht die schwarzen Dampfwolken, welche die ganze Gegend einhüllen, und aus welchen unaufhörlich weisse Blitze fahren. Ein beständiges Erdbeben erschütterte das Land viele Meilen weit umher. Dies grosse Schauspiel der Natur war fürchterlich und grausend. Mehrere Tage lang war der obere Theil des Berges ganz mit schwarzem Dampfe umhüllet; als aber das Toben etwas nachgelassen und der Dampf sich verzogen hatte, sahe man dass der sonst höhere Gipfel des Vesuvs mit dem Crater in die innern Schlünde des Berges eingestürzt, der Vesuv ganz flach worden, und nicht mehr höher als die Somma war.~~Ad00341 03 053a$Ad99999 03 053aGrosser Feuer-Ausbruch im Jahre 1794.$Unter den noch jetzt brennenden drey feuerspeyenden Bergen in Europa ist der Vesuv bey Neapel der wüthendste und gefährlichste für das umliegende Land. Er vergrub nicht allein schon zu Zeiten der alten Römer mehrere Orte, und unter andern die beyden Städte Herkulanum und Pompeja, unter seiner glühenden Asche, sondern verwüstet auch anjezt noch oft durch seine Feuer-Aschen- und Lava-Ausbrüche die ganze schöne Gegend um sich her. Er hat zwey Gipfel, nemlich, den eigentlicben Vesuv, auf dessen oberstem Kegel der jetzige Crater, oder die brennende Mündung des Vulkans ist; und zweitens die linker Hand liegende Somma, welche durch ein kleines Thal vom Vesuv geschieden ist, und jetzt keine brennende Mündung hat.$Der Vesuv, dessen Merkwürdigkeiten wir hier auf etlichen Tafeln kennen lernen, hat in den neuern Zeiten mehr und heftigere Ausbrüche als sonst. Einer der neuesten und schrecklichsten war der im Iahre 1794 am 15ten Juny, dessen Anblick bey Nacht gegenwärtige Tafel zeigt. Er ist hier abgebildet, wie man ihn von Neapel aus welches 4 Meilen entfernt liegt, von dem Hafendamme über den Meerbusen, ohne Gefahr sah.$Eine ungeheure Feuersäule steigt aus dem Gipfel gerade in die Höhe, schleudert Bimssteine und andere Felsenstücke weit umher, und durchbricht die schwarzen Dampfwolken, welche die ganze Gegend einhüllen, und aus welchen unaufhörlich weisse Blitze fahren. Ein beständiges Erdbeben erschütterte das Land viele Meilen weit umher. Dies grosse Schauspiel der Natur war fürchterlich und grausend. Mehrere Tage lang war der obere Theil des Berges ganz mit schwarzem Dampfe umhüllet; als aber das Toben etwas nachgelassen und der Dampf sich verzogen hatte, sahe man dass der sonst höhere Gipfel des Vesuvs mit dem Crater in die innern Schlünde des Berges eingestürzt, der Vesuv ganz flach worden, und nicht mehr höher als die Somma war.Mann$Segelschiff$Frau$Kind$Schiff$Gestik$Hund$Blitz$Zuschauer$Naturkatastrophe$Vulkan$Eruption$Aschenwolke$Lava$Nachtstück (Kunst)$Gewässer$Segelboot$Feuer$Kaimauer$1794Neapel$Vesuv
Ad99998 03 054aDer Vesuv. Lava und Aschenausbrüche desselbenTafel 52Verm. Gegenst. XXI. Melanges. XXI.ger$fre51Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Verm. Gegenst. XXI.koloriertLava- und Aschen-Ausbrüche desselben.~~No. 1. Grosser Lava-Ausbruch im Jahre 1760.~~Diese Abbildung zeigt einen grossen Lava-Ausbruch des Vesuvs im Jahr 1760 am Fusse des Berges. Unter Lava versteht man das grobe Gemengsel von Mineralien, nemlich Steinen, Erdarten, Schwefelkiesen, Eisen-Erzen u dergl. welches durch die innere Gluth des Berges geschmolzen durch irgend eine Oeffnung des Vesuvs ausbricht, und sich wie ein glühender dicker Brey, in einem breiten Strome, langsam fortwälzt und alles was es auf seinem Wege antrifft schrecklich verheeret. Diesen Lavaströmen kann man blos durch die Flucht entgehen, entgegen zu setzen ist ihnen aber nichts; denn sie füllen die tiefsten Gruben aus, werfen Mauern und Häuser um, und vernichten sie durch ihre Gluth. Sie bleiben oft Jahre lang glühend, ob gleich ihre äussere Rinde ganz erkaltet scheint. Ein solcher Lavastrom giebt des Nachts einen fürchterlich prächtigen Anblick bey seinem Ausbruche, denn er bildet oft ein ganzes Feuer-Meer, Feuer-Cascaden und dergleichen. Nach langer Zeit giebt die Lava, wenn sie ganz verwittert und wieder urbar gemacht ist, einen guten Pflanzen-Boden.~~No. 2. Grosser Aschen-Ausbruch im Jahre 1794.~~Oft wirft der Vesuv auch anstatt der Lava eine ungeheure Menge leichter vulkanischer Asche aus, welche sich viele Meilen weit umher verbreitet und das ganze Land bedecket. Diese Aschen-Ausbrüche sind weit gefährlicher als die Feuer und Lava-Ausbrüche; denn man kann diesen dichten oft glühenden Aschenregen gar nicht entgehen. Der Tag verwandelt sich in die finsterste Nacht, und an vielen Orten nahe um den Berg bedeckt diese Asche oft 4 Ellen hoch das Land. Oft sind auch Ausbrüche von siedendem Meerwasser, das durch unterirdische Höhlen in den Berg gedrungen ist, mit solchen Aschenregen verbunden. Vermuthlich war es auch ein solcher ungeheurer Aschen-Ausbruch der vorzeiten die beyden Städte Herkulanum und Pompeja am Fusse des Vesuvs bedeckte, und ihnen den Untergang brachte.~~Ad00341 03 054a$Ad99999 03 054aLava- und Aschen-Ausbrüche desselben.$No. 1. Grosser Lava-Ausbruch im Jahre 1760.$Diese Abbildung zeigt einen grossen Lava-Ausbruch des Vesuvs im Jahr 1760 am Fusse des Berges. Unter Lava versteht man das grobe Gemengsel von Mineralien, nemlich Steinen, Erdarten, Schwefelkiesen, Eisen-Erzen u dergl. welches durch die innere Gluth des Berges geschmolzen durch irgend eine Oeffnung des Vesuvs ausbricht, und sich wie ein glühender dicker Brey, in einem breiten Strome, langsam fortwälzt und alles was es auf seinem Wege antrifft schrecklich verheeret. Diesen Lavaströmen kann man blos durch die Flucht entgehen, entgegen zu setzen ist ihnen aber nichts; denn sie füllen die tiefsten Gruben aus, werfen Mauern und Häuser um, und vernichten sie durch ihre Gluth. Sie bleiben oft Jahre lang glühend, ob gleich ihre äussere Rinde ganz erkaltet scheint. Ein solcher Lavastrom giebt des Nachts einen fürchterlich prächtigen Anblick bey seinem Ausbruche, denn er bildet oft ein ganzes Feuer-Meer, Feuer-Cascaden und dergleichen. Nach langer Zeit giebt die Lava, wenn sie ganz verwittert und wieder urbar gemacht ist, einen guten Pflanzen-Boden.$No. 2. Grosser Aschen-Ausbruch im Jahre 1794.$Oft wirft der Vesuv auch anstatt der Lava eine ungeheure Menge leichter vulkanischer Asche aus, welche sich viele Meilen weit umher verbreitet und das ganze Land bedecket. Diese Aschen-Ausbrüche sind weit gefährlicher als die Feuer und Lava-Ausbrüche; denn man kann diesen dichten oft glühenden Aschenregen gar nicht entgehen. Der Tag verwandelt sich in die finsterste Nacht, und an vielen Orten nahe um den Berg bedeckt diese Asche oft 4 Ellen hoch das Land. Oft sind auch Ausbrüche von siedendem Meerwasser, das durch unterirdische Höhlen in den Berg gedrungen ist, mit solchen Aschenregen verbunden. Vermuthlich war es auch ein solcher ungeheurer Aschen-Ausbruch der vorzeiten die beyden Städte Herkulanum und Pompeja am Fusse des Vesuvs bedeckte, und ihnen den Untergang brachte.
Ad99998 03 055aDer Vesuv. Ansicht seiner MündungTafel 53Verm. Gegenst. XXII. Melanges. XXII.ger$fre51Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Verm. Gegenst. XXII.koloriertAnsicht seiner Mündung.~~Die Mündung oder der Crater des Vesuvs ändert sich, weil sie aus lauter verbrannten vulkanischen Materialien besteht, fast immer nach jedem Ausbruche. Wir wollen hier zwey Abbildungen davon betrachten, die uns einen ziemlich anschaulichen Begriff davon geben.~~No. 1. Das Innere des Craters im Iahre 1751.~~Nach dem Ausbruche des Vesuvs im Iahre 1751 änderte sich der Gipfel desselben auf eine merkwürdige Art. Sein Crater wurde fast ganz mit ausgeworfenen verbrannten Steinen, Asche und dergleichen Materialien ausgefüllt, in der Mitte aber blieb ein Loch, aus welchem fortwährend Rauch, Feuer, Asche und Bimsteine hervorbrachen, und nach und nach im Crater selbst um diese Mündung einen kleinen Berg bildeten, aus welchem auch ein kleiner Lava Bach kam, und um diesen Hügel herum floss. Nun konnte man sicher in den sonst so schrecklichen Feuer-Schlund selbst hinein und rund um den kleinen Hügel herum gehen, und Alles in der Nähe betrachten.~~No. 2. Das Innere des Craters im Iahre 1775.~~Hier sieht das Innere des Craters wieder ganz anders aus als oben. Er hat sich mehr ausgefüllt, und innerhalb einen gedoppelten Hügel gebildet, der fast den ganzen Crater ausfüllt. Aus demselben brechen, unterhalb der immer fortbrennenden Mündung, aus dem Hügel verschiedene kleine Ströme glühender Lava hervor, welche weiss-graue kleine Rauchwolken bilden, und den Berg herab fliessen. Die Aussenseite des Craters hat einen scharfen abgebrochenen Rand, und ist wie immer mit Schlacken tiefer Asche und ausgeworfenen Bimssteinen bedeckt.~~Ad00341 03 055a$Ad99999 03 055aAnsicht seiner Mündung.$No. 1. Das Innere des Craters im Iahre 1751.$Nach dem Ausbruche des Vesuvs im Iahre 1751 änderte sich der Gipfel desselben auf eine merkwürdige Art. Sein Crater wurde fast ganz mit ausgeworfenen verbrannten Steinen, Asche und dergleichen Materialien ausgefüllt, in der Mitte aber blieb ein Loch, aus welchem fortwährend Rauch, Feuer, Asche und Bimsteine hervorbrachen, und nach und nach im Crater selbst um diese Mündung einen kleinen Berg bildeten, aus welchem auch ein kleiner Lava Bach kam, und um diesen Hügel herum floss. Nun konnte man sicher in den sonst so schrecklichen Feuer-Schlund selbst hinein und rund um den kleinen Hügel herum gehen, und Alles in der Nähe betrachten.$No. 2. Das Innere des Craters im Iahre 1775.$Hier sieht das Innere des Craters wieder ganz anders aus als oben. Er hat sich mehr ausgefüllt, und innerhalb einen gedoppelten Hügel gebildet, der fast den ganzen Crater ausfüllt. Aus demselben brechen, unterhalb der immer fortbrennenden Mündung, aus dem Hügel verschiedene kleine Ströme glühender Lava hervor, welche weiss-graue kleine Rauchwolken bilden, und den Berg herab fliessen. Die Aussenseite des Craters hat einen scharfen abgebrochenen Rand, und ist wie immer mit Schlacken tiefer Asche und ausgeworfenen Bimssteinen bedeckt.$Die Mündung oder der Crater des Vesuvs ändert sich, weil sie aus lauter verbrannten vulkanischen Materialien besteht, fast immer nach jedem Ausbruche. Wir wollen hier zwey Abbildungen davon betrachten, die uns einen ziemlich anschaulichen Begriff davon geben.
Ad99998 03 056aDer Vesuv mit seiner umliegenden GegendTafel 54Verm. Gegenst: XXIII. Melanges. XXIII.ger$fre51Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Verm. Gegenst. XXII.koloriertNo. 1. Plan des Bergs Vesuv.~~Nichts ist so vielen Veränderungen unterworfen als die äussere Form eines Vulkans. Fast jeder Ausbruch verändert sie, entweder durch Ausbrüche von Lava und Asche, welche die umliegende Gegend bedecken, verschütten und erhöhen; oder durch Einsturz des Gipfels, oder das Aufschwellen neuer kleiner Berge und Mündungen, welche Thäler und Hügel bilden. Eben so ist es mit dem Vesuv gegangen; denn man vermuthet mit Grunde dass er in frühern Zeiten, als unsere Geschichte hinreicht, weit grösser und höher als jetzt gewesen sey. Anjetzt ist sein Umkreis 4 Meilen, und bis zum Iahr 1794, wo sein Gipfel, bey dem grossen Ausbruche wieder einstürzte und wenigstens um 800 Fuss niedriger wurde, war er 3834 über das Meer erhaben. Dieser Plan zeigt die ganze Gegend rund um den Vesuv, und wie nahe man ihn, der äusserst gefährlichen Nachbarschaft ungeachtet angebauet hat. Die äusserliche Fruchtbarkeit des vulkanischen Bodens reitzt die Bewohner der Gegend immer aufs neue dazu an, dass sie der Gefahr trotzen, und ohngeachtet sie an den verschütteten Städten Herkulanum und Pompeji so wie an der i. J. 1794 durch einen Lavastrom verbrannten Stadt, Torre del Greco einen Beweiss der höchsten Gefahr vor Augen haben, hell doch, sobald nur ein Ausbruch vorüber ist, aufs neue anbauen.~~No. 2. Plan von Torre del Greco.~~Torre del Greco welche am Fusse des Vesuvs und hart am Meere liegt wurde bey dem letzten grossen Ausbruche des Vesuvs i. J. 1794 durch einen Lavastrom gröstentheils verheert. Man sieht auf dem oberen Plane No. 1. wie dieser brennende Lavastrom an der Seite des Berges ausgebrochen und herabgeflossen ist, auf dem untern Plane aber, an seiner schrecklichen schwarzen Bahn wie er sich glühend durch die Stadt fortwälzte, und endlich in das Meer ergoss, welches ihm Grenzen setzte. Ein Theil der Stadt blieb stehen, und es wird nicht lange dauern so sind wieder neue Häusser auf denselben Lava Grund aufgebauet. So vertraut ist der verwegne Mensch mit den grössten Gefahren, und so wenig schreckt ihn ein erlittener Verlust ab, Eins und dasselbe noch einmal zu wagen.~~Ad00341 03 056a$Ad99999 03 056aNo. 1. Plan des Bergs Vesuv.$No. 2. Plan von Torre del Greco.$Torre del Greco welche am Fusse des Vesuvs und hart am Meere liegt wurde bey dem letzten grossen Ausbruche des Vesuvs i. J. 1794 durch einen Lavastrom gröstentheils verheert. Man sieht auf dem oberen Plane No. 1. wie dieser brennende Lavastrom an der Seite des Berges ausgebrochen und herabgeflossen ist, auf dem untern Plane aber, an seiner schrecklichen schwarzen Bahn wie er sich glühend durch die Stadt fortwälzte, und endlich in das Meer ergoss, welches ihm Grenzen setzte. Ein Theil der Stadt blieb stehen, und es wird nicht lange dauern so sind wieder neue Häusser auf denselben Lava Grund aufgebauet. So vertraut ist der verwegne Mensch mit den grössten Gefahren, und so wenig schreckt ihn ein erlittener Verlust ab, Eins und dasselbe noch einmal zu wagen.$Nichts ist so vielen Veränderungen unterworfen als die äussere Form eines Vulkans. Fast jeder Ausbruch verändert sie, entweder durch Ausbrüche von Lava und Asche, welche die umliegende Gegend bedecken, verschütten und erhöhen; oder durch Einsturz des Gipfels, oder das Aufschwellen neuer kleiner Berge und Mündungen, welche Thäler und Hügel bilden. Eben so ist es mit dem Vesuv gegangen; denn man vermuthet mit Grunde dass er in frühern Zeiten, als unsere Geschichte hinreicht, weit grösser und höher als jetzt gewesen sey. Anjetzt ist sein Umkreis 4 Meilen, und bis zum Iahr 1794, wo sein Gipfel, bey dem grossen Ausbruche wieder einstürzte und wenigstens um 800 Fuss niedriger wurde, war er 3834 über das Meer erhaben. Dieser Plan zeigt die ganze Gegend rund um den Vesuv, und wie nahe man ihn, der äusserst gefährlichen Nachbarschaft ungeachtet angebauet hat. Die äusserliche Fruchtbarkeit des vulkanischen Bodens reitzt die Bewohner der Gegend immer aufs neue dazu an, dass sie der Gefahr trotzen, und ohngeachtet sie an den verschütteten Städten Herkulanum und Pompeji so wie an der i. J. 1794 durch einen Lavastrom verbrannten Stadt, Torre del Greco einen Beweiss der höchsten Gefahr vor Augen haben, hell doch, sobald nur ein Ausbruch vorüber ist, aufs neue anbauen.
Ad99998 03 057aWasserhosen auf dem MeereTafel 55Vermischt. Gegenst: XXIV. Melanges. XXIV.ger$fre51Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vermischt. Gegenst. XXIV.koloriertDie Wasserhosen und Wirbelwinde sind Natur-Erscheinungen, welche man sowohl auf dem Meere als auf dem festen Lande zuweilen beobachtet. Sie sind meistentheils von einem heftigen Gewitter begleitet, und verursachen auf dem Lande die verheerenden Wolkenbrüche; denn das ganze Wasser der zusammengedrängten und verdichteten Wolke stürzt, sobald sich die Wasserhose durch einen Blitz auflöst und zerreisst, auf einmal herab, und überschwemmt Alles.~~Naturforscher geben, mit sehr wahrscheinlichen Gründen, die Electricität als die Grund-Ursach der Wasserhosen, die durch Wirbelwinde entstehen, an, und leiten ihre Entstehung von einer mit Electricität überladenen Wolke und der gegenseitigen Anziehung zwischen ihr und dem Erdboden oder der See her. Man beobachtet nemlich immer vor der Entstehung einer Wasserhose, dass sich eine dicke finstre, dunkelschwarz-blau oder kupferfarbig aussehende Wolke tief zur Erde oder über die Oberfläche des Meeres herabsenkt, und dass aus derselben Wolken-Säcke, wie in Fig. 1. bey b. herabhängen, die in beständiger schleudern der Bewegung sind, und endlich, wie bey Fig. 1.c. oder Fig. 2. d. u. e. die Erde oder das Wasser erreichen, fortziehen und Alles mit schrecklicher Gewalt in ihren Wirbel hinreissen. Zu gleicher Zeit erhebt sich auf dem Meere, aus dem Puncte wo der Wolkenzipfel dasselbe berührt, oder noch frey über demselben schwebt, eine hohe Wassersäule, welche sich oben in Schaum und Dunst auflöset, das Wasser weit umherschleudert, und überhaupt die sonderbarsten Gestalten annimmt. Man hört dabey ein Fürchterliches Brausen und Rasseln in der Luft. Ueberhaupt gehören diese Orkane zu den schrecklichsten Natur-Erscheinungen; und besonders werden die Küsten der West- und Ostindischen Inseln häufig durch dieselben verwüstet. Die hier in Fig. 1. u. 2. abgebildeten Erscheinungen von grossen Wasserhosen auf dem Meere beobachtete ein französischer Naturforscher, Herr Michaud, auf dem mittelländischen Meere an der Küste von Nizza im Januar 1789, und sie haben daher das Verdienst, ein treues Bild der Natur darzustellen.~~Ad00341 03 057a$Ad99999 03 057aDie Wasserhosen und Wirbelwinde sind Natur-Erscheinungen, welche man sowohl auf dem Meere als auf dem festen Lande zuweilen beobachtet. Sie sind meistentheils von einem heftigen Gewitter begleitet, und verursachen auf dem Lande die verheerenden Wolkenbrüche; denn das ganze Wasser der zusammengedrängten und verdichteten Wolke stürzt, sobald sich die Wasserhose durch einen Blitz auflöst und zerreisst, auf einmal herab, und überschwemmt Alles.$Naturforscher geben, mit sehr wahrscheinlichen Gründen, die Electricität als die Grund-Ursach der Wasserhosen, die durch Wirbelwinde entstehen, an, und leiten ihre Entstehung von einer mit Electricität überladenen Wolke und der gegenseitigen Anziehung zwischen ihr und dem Erdboden oder der See her. Man beobachtet nemlich immer vor der Entstehung einer Wasserhose, dass sich eine dicke finstre, dunkelschwarz-blau oder kupferfarbig aussehende Wolke tief zur Erde oder über die Oberfläche des Meeres herabsenkt, und dass aus derselben Wolken-Säcke, wie in Fig. 1. bey b. herabhängen, die in beständiger schleudern der Bewegung sind, und endlich, wie bey Fig. 1.c. oder Fig. 2. d. u. e. die Erde oder das Wasser erreichen, fortziehen und Alles mit schrecklicher Gewalt in ihren Wirbel hinreissen. Zu gleicher Zeit erhebt sich auf dem Meere, aus dem Puncte wo der Wolkenzipfel dasselbe berührt, oder noch frey über demselben schwebt, eine hohe Wassersäule, welche sich oben in Schaum und Dunst auflöset, das Wasser weit umherschleudert, und überhaupt die sonderbarsten Gestalten annimmt. Man hört dabey ein Fürchterliches Brausen und Rasseln in der Luft. Ueberhaupt gehören diese Orkane zu den schrecklichsten Natur-Erscheinungen; und besonders werden die Küsten der West- und Ostindischen Inseln häufig durch dieselben verwüstet. Die hier in Fig. 1. u. 2. abgebildeten Erscheinungen von grossen Wasserhosen auf dem Meere beobachtete ein französischer Naturforscher, Herr Michaud, auf dem mittelländischen Meere an der Küste von Nizza im Januar 1789, und sie haben daher das Verdienst, ein treues Bild der Natur darzustellen.
Ad99998 03 058aMerkwürdige PflanzenTafel 57Pflanzen. LXIV. Plantes. LXIV.ger$fre52Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Pflanzen. LXIV.koloriertNo. 1. Der Butter-Baum.~~Der Butterbaum wächst im Innern von Afrika, vorzüglich um die Gegend des Nigerflusses, und heisst in der Landes-Sprache Schib. Er wurde erst vor Kurzem durch den Englischen Reisenden Mungo Park in Europa bekannt, und abgebildet. Er wird nicht sehr gross, hat eine gegitterte schwammige Schale, und an den Spizen seiner Zweige steht ein Büschel langer, schmaler, vorn abgerundeter, und fast zungenförmiger Blätter. Er trägt eine kleine Nuss, davon Fig. a. und b. die Abbildung zeigt, fast von der Grösse und Form einer Olive, deren Kern, wenn er au (sic) der Sonne getrocknet und hernach in Wasser ausgekocht wird, die Butter giebt. Diese Pflanzen-Butter ist überaus wohlschmeckend, und besser als Küh-Butter, hält sich über ein Jahr lang gut, und macht für das innere Afrika einen wichtigen Handels Artickel.~~No. 2. Der Beenuss-Baum. (Guilandia moringa.)~~Der Beennuss-Baum wächst vorzüglich in Ägypten, Syrien, Arabien, Aethiopien und auf der Insel Ceylan. Er wird ziemlich gross, oft bis 30 Fuss hoch, hat doppelt gefiederte Blätter an seinen reichbelaubten Zweigen, und blühet gelb in sehr grossen Büscheln. Nach der Blüthe entstehen fast anderthalb Fuss lange braune Samen-Schoten (Fig. c.) worinn die dreyeckigten geflügelten Samenkerne oder die Beennüsse (Fig. d. e.) liegen. Sie sind fast so gross wie unsere Haselnüsse, und diese geben, wenn man sie ausgepreist, das in den Apotheken sehr wohl bekannte, und gebrauchte, ganz weisse geschmack- und geruchlose Beenöl, welches vorzüglich zu wohlriechenden Pommaden und Salben angewendet wird, und als ein Handels Artickel aus der Levante kommt.~~Ad00341 03 059a$Ad99999 03 059aNo. 1. Der Butter-Baum.$No. 2. Der Beenuss-Baum. (Guilandia moringa.)$Der Butterbaum wächst im Innern von Afrika, vorzüglich um die Gegend des Nigerflusses, und heisst in der Landes-Sprache Schib. Er wurde erst vor Kurzem durch den Englischen Reisenden Mungo Park in Europa bekannt, und abgebildet. Er wird nicht sehr gross, hat eine gegitterte schwammige Schale, und an den Spizen seiner Zweige steht ein Büschel langer, schmaler, vorn abgerundeter, und fast zungenförmiger Blätter. Er trägt eine kleine Nuss, davon Fig. a. und b. die Abbildung zeigt, fast von der Grösse und Form einer Olive, deren Kern, wenn er au (sic) der Sonne getrocknet und hernach in Wasser ausgekocht wird, die Butter giebt. Diese Pflanzen-Butter ist überaus wohlschmeckend, und besser als Küh-Butter, hält sich über ein Jahr lang gut, und macht für das innere Afrika einen wichtigen Handels Artickel.$Der Beennuss-Baum wächst vorzüglich in Ägypten, Syrien, Arabien, Aethiopien und auf der Insel Ceylan. Er wird ziemlich gross, oft bis 30 Fuss hoch, hat doppelt gefiederte Blätter an seinen reichbelaubten Zweigen, und blühet gelb in sehr grossen Büscheln. Nach der Blüthe entstehen fast anderthalb Fuss lange braune Samen-Schoten (Fig. c.) worinn die dreyeckigten geflügelten Samenkerne oder die Beennüsse (Fig. d. e.) liegen. Sie sind fast so gross wie unsere Haselnüsse, und diese geben, wenn man sie ausgepreist, das in den Apotheken sehr wohl bekannte, und gebrauchte, ganz weisse geschmack- und geruchlose Beenöl, welches vorzüglich zu wohlriechenden Pommaden und Salben angewendet wird, und als ein Handels Artickel aus der Levante kommt.
Ad99998 03 059aVier Affen-ArtenTafel 56Vierf: Thier. LVII. Quadruped: LVII.ger$fre52Bertuch-Bilderbuch für Kinder enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten 1798 3/319122786Vierf. Thiere. LVII.koloriertNo. 1. Der Huth-Affe. (Simia Sinica.)~~Nicht China, sondern eigentlich Bengalen und die Insel Ceylon sind das Vaterland des zierlichen Huth-Affen, der von daher auch häuffig nach Europa gebracht wird, und wegen seiner Artigkeit und Gelehrigkeit sehr beliebt ist. Er ist ohngefähr 12 Zoll lang, sein Schwanz aber länger als der Leib; von Farbe auf dem Rücken, den Armen und Schenckeln rostfarben braun, Kehle, Brust und Bauch aber weissgrau. Auf dem Kopfe hat er einen Büschel Haare, der ihm wie ein zirkelrunder, platter Huth den Scheitel bedeckt, und davon er seinen Nahmen hat. Seine Nahrung besteht vorzüglich in Früchten, süssen Wurzeln und Reis.~~No. 2. Der Buschschwanz-Affe. (Simia trepida.)~~Dieser Affe, welcher etwas kleiner als der vorige ist, lebt vorzüglich iu (sic) Guiana, und hat seinen Nahmen von seinem dicken buschigt behaarten Wickelschwanze, der weit länger als sein Leib ist, und womit er sich an den Baumästen fest schlingen kann. Sein Haar ist dunkelbraun; Gesicht, Brust und Bauch sind fast ganz nackt; Hände und Füsse schwarz. Er wird auch nach Europa gebracht und nähret sich vorzüglich von Früchten.~~No. 3. Der Mohren-Affe. (Simia Maura.)~~Der Mohren-Affe ist weit kleiner als die vorigen beyden Gattugen, und kaum 7 Zoll lang; der Schwanz aber länger. Er findet sich sowohl in den Ostindischen Inseln als auch in Süd-Amerika. Er hat einen runden Kopf etwas spitzige Schnauze, und sehr dünne Arme und Schenkel. Von Farbe ist er fast ganz schwarzgraubraun, und hat schwarze Hände und Füsse. Er lässt sich leicht zahm machen, und in der Gefangenschaft erhalten.~~No. 4. Der Tamary. (Simia Midas.)~~Diess Aeffchen ist eben so gross als das vorige, hat einen sehr langen Schwanz, und grosse nackte Ohren, davon er auch der Midas im Lateinischen heisst. Sein Kopf ist rund, und das Gesicht nackt. Das Haar am Kopfe, Rücken Bauch, Oberarmen und Schenkeln ist schwärzlich und zottig; die Hände und Beine hingegen glatt und fast Orangengelb. Er lebt in ganzen Schaaren in den heissesten Strichen von Südamerika, nähret sich theils von Früchten, theils von Muscheln und Seeschnecken, die er am Meeres-Ufer auflieset.~~Ad00341 03 058a$Ad99999 03 058aNo. 1. Der Huth-Affe. (Simia Sinica.)$Nicht China, sondern eigentlich Bengalen und die Insel Ceylon sind das Vaterland des zierlichen Huth-Affen, der von daher auch häuffig nach Europa gebracht wird, und wegen seiner Artigkeit und Gelehrigkeit sehr beliebt ist. Er ist ohngefähr 12 Zoll lang, sein Schwanz aber länger als der Leib; von Farbe auf dem Rücken, den Armen und Schenckeln rostfarben braun, Kehle, Brust und Bauch aber weissgrau. Auf dem Kopfe hat er einen Büschel Haare, der ihm wie ein zirkelrunder, platter Huth den Scheitel bedeckt, und davon er seinen Nahmen hat. Seine Nahrung besteht vorzüglich in Früchten, süssen Wurzeln und Reis.$No. 2. Der Buschschwanz-Affe. (Simia trepida.)$Dieser Affe, welcher etwas kleiner als der vorige ist, lebt vorzüglich iu (sic) Guiana, und hat seinen Nahmen von seinem dicken buschigt behaarten Wickelschwanze, der weit länger als sein Leib ist, und womit er sich an den Baumästen fest schlingen kann. Sein Haar ist dunkelbraun; Gesicht, Brust und Bauch sind fast ganz nackt; Hände und Füsse schwarz. Er wird auch nach Europa gebracht und nähret sich vorzüglich von Früchten.$No. 3. Der Mohren-Affe. (Simia Maura.)$Der Mohren-Affe ist weit kleiner als die vorigen beyden Gattugen, und kaum 7 Zoll lang; der Schwanz aber länger. Er findet sich sowohl in den Ostindischen Inseln als auch in Süd-Amerika. Er hat einen runden Kopf etwas spitzige Schnauze, und sehr dünne Arme und Schenkel. Von Farbe ist er fast ganz schwarzgraubraun, und hat schwarze Hände und Füsse. Er lässt sich leicht zahm machen, und in der Gefangenschaft erhalten.$No. 4. Der Tamary. (Simia Midas.)$Diess Aeffchen ist eben so gross als das vorige, hat einen sehr langen Schwanz, und grosse nackte Ohren, davon er auch der Midas im Lateinischen heisst. Sein Kopf ist rund, und das Gesicht nackt. Das Haar am Kopfe, Rücken Bauch, Oberarmen und Schenkeln ist schwärzlich und zottig; die Hände und Beine hingegen glatt und fast Orangengelb. Er lebt in ganzen Schaaren in den heissesten Strichen von Südamerika, nähret sich theils von Früchten, theils von Muscheln und Seeschnecken, die er am Meeres-Ufer auflieset.