Attribut: Beschreibungstext1

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A
Die Cochinchinesen bekennen sich zur Religion des Gottes Buddha oder Fo, und sind Götzendiener. Ihren Götzenbildern opfern sie gewöhnlich die Erstlinge ihrer Heerden und ihrer Früchte. Fig. 1. sehen wir ein solches Opfer abgebildet, wie es dem Fo gebracht wird. Auf einem Banjan Baume (ficus indica) sitzt in einem Kasten mit Gitterthüren das dicke hölzerne Götzenbild. Cochinchinesische Bauern haben sich genähert, haben eine Leiter von Bambusrohr angelegt, und opfern dem Bilde Reiss. Ein Priester im langen gelben Kleide spricht Gebete dazu.  +, Fig. 2. Gruppe von Cochinchinesen.  +, Die Cochinchinesen sind ein harmloses gutmüthiges Volk, welches zwar den Chinesen ähnelt, aber einfacher in seiner Kleidung und Lebensart ist. Die Frauen tragen einen baumwollenen Kittel und darunter weite Hosen, an Festtagen mehrere über einander. Die Männer weite Jacken und Pumphosen, die Füsse sind unbedeckt; um den Kopf winden sie weisse Tücher als Turban, oder tragen Sonnenhüte von verschiedener Form. Die Soldaten zur rechten sind mit Schild und Säbel bewaffnet.  +,
Fig. 1. Das gestreifte Känguruh. (Kangurus fasciatus. PERON.)  +, Fig. 2. Der Wombat. (Didelplis Wombat. SHAW.)  +, Der Wombat, der so gross als ein Dachshund ist, gehört gleichfalls zu den Beutelthieren, wie wir hier sehen, wo die Jungen aus dem Beutel der Mutter herauskommen. Dieses Thier, welches der äussern Form nach einem kleinen Bären gleicht, nährt sich von Gras, scharrt sich mit den starken Klauen der Vorderfüsse in die Erde ein, wo es den Tag über lebt, und erst des Nachts nach seiner Nahrung ausgeht.  +,
Unter den Inseln von Australien oder des fünften Welttheils ist Neuholland die beträchtlichste, indem ihre Grösse der von Europa fast gleich kömmt. Die südlichste Spitze, welche nach neuern Beobachtungen eine besondere Insel bildet, wurde 1642 vom Holländer Abel Tasman entdeckt, und dem damaligen Gouverneur von Batavia zu Ehren, van Diemens Land genannt. Die Bewohner dieser Insel (Fig. 2) sind Wilde, die noch auf der untersten Stufe der Cultur stehen. Wir sehen hier einige um ein Feuer versammelt. Sie haben widrige Gesichtsbildung, ihre Farbe ist schwarzbraun, der Körperbau zwar lang, aber gegen den Kopf und die Schultern sind die untern Theile unverhältnissmässig mager. Ihre Nahrung besteht vorzüglich aus Wurzeln und Seemuscheln; sie gehen nackend, nur einige Felle des Känguruh, des einzigen vierfüssigen Thieres dieser Gegend, um die Schultern gehängt. Dass sie aber ihre Toten verehren, davon fand der neueste frazösische Reisende Péron Spuren auf der kleinen nahliegenden Insel Maria (Fig. 1). Zwischen Casuarbäumen waren kleine Hütten von Baumrinden errichtet. Als er eine untersuchte, fand er inwendig unter einer Erhöhung von Rasen Asche und Menschenknochen, woraus erhellet, dass diese übrigens rohen Völker doch ihre Todten verbrennen, und ihr Andenken durch Errichtung der Baumrinden-Hütten ehren.  +
Die Ceder von Libanon (Pinus Cedrus L.) gehört zu den schönsten Bäumen, die man sehen kann. Fächerförmig breiten sich ihre grossen breiten Aeste über einander aus, und geben Kühlung und Schatten unter ihrer Wölbung. Die Nadeln sitzen büscheIförmig (a) zusammen. Die Frucht oder der Cedernapfel der bei (b) in seiner natürlicher Grösse und (e) im Durchschnitt abgebildet ist, steht senkrecht oben auf den Zweigen. Das Holz ist röthlich, wohlriechend, und lässt sich zu den schönsten Tischler-Arbeiten gebrauchen.  +, Die Ceder wächst eigenthümlich auf dem Berg Libanon in Syrien, und zwar in den höhern schneeichten Regionen, wo sie ein Alter von mehreren hundert Jahren erreicht. Doch auch in England und in Frankreich findet man jetzt einzelne Cedern in den Gärten. - Die hier abgebildete schöne Ceder von Libanon steht im Pflanzen-Garten oder Jardin des plantes in Paris, und wurde 1734 gepflanzt. Sie bildet einen herrlichen grossen Baum, dessen Stamm 8 Pariser Fuss im Umfange hat, und dessen gewölbte Zweige sehr malerische Partieen bilden. Deswegen verdient die Ceder als Zierde in die Parks oder Lustgärten gepflanzt zu werden.  +
Fig. 1. Katakomben in Alexandrien.  +, Die alten Aegyptier, deren Baukunst so viel Sonderbares und Merkwürdiges hat, baueten auch ihren Todten eigene unterirdische Gemächer, worin sie aufbewahrt wurden. Dieses nannte man Katakomben. Diese Katakomben bestehen aus mehreren in den Felsen gehauenen Zimmern, an welche die Grabhöhlen stossen. Die zu Alexandrien finden wir hier abgebildet. Der Eingang besteht in einem engen Loche, durch das man nur mit Mühe steigt, und wo man in mehrere sehr verschüttete Zimmer kömmt. Das eine runde Gemach mit einer gewölbten Decke ist durch Pilaster verziert, und einen Fronton erblickt man bei dem einen Ausgang. Alles ist in den Felsen gehauen, doch mit Kalk übertüncht. Die Leichen ruhten in länglichen Aushöhlungen, die man Reihenweise eingehauen findet.  +, Fig 2. Unterirdische Kammer bei den Pyramiden von Ghizé.  +,
Durch den tropischen Regen schwillt bekanntlich der Nil, dieser grosse Fluss Aegyptens im Herbste so ausserordentlich an, dass er seine Ufer verlässt und das ganze Nilthal eine Zeitlang überschwemmt. Dies ist für diese sandige Gegend eine wahre Wohlthat; denn indem der Nil nach und nach wieder in seine Ufer zurücktritt, lässt er auf der ganzen überschwemmten Fläche eine fette Schlammerde zurück, wodurch das Nilthal allein so fruchtbar wird.  +, Damit das Wasser bei der jährlichen Ueberschwemmung aber allenthalben hindringen könne, so haben die Aegyptier das Land mit Canälen durchzogen. Um nun den jedesmaligen Wasserstand der Ueberschwemmung genau zu sehen, hat man an verschiedenen Orten gemauerte Masstäbe oder Nilmesser errichtet. - Der vorzüglichste ist der hier abgebildete, auf der Insel Raudah bei Kahirah erbauete Nilmesser.  +, In einem runden Thurme nämlich befindet sich eine Cisterne, deren Boden die Höhe des Nilbodens hat. Auf der Seite ist eine Oeffnung, wodurch das Nilwasser frei zuströmen kann. In der Mitte erhebt sich eine achteckige marmorne Säule, an der die Maasse angegeben sind, wie hoch nach den Beobachtungen nach und nach das Wasser bei der Ueberschwemmung steigt. Ein eigner Aufseher beobachtet vom ersten Julius an täglich das Steigen des Flusses und durch Ausrufer wird es der Stadt kund gethan.  +
Unter den Naturseltenheiten, welche uns der berühmte Reisende, Alexander von Humbold, aus Süd-Amerika mitbrachte, befindet sich auch ein allerliebster kleiner Affe, der nur 7 bis 8 Zoll lang wird, und wegen mehrerer Aehnlichkeit mit dem Könige der Thiere mit Recht der Löwen-Affe genannt wurde. Ganz dem Löwen en Miniatur ähnlich ist seine Mähne und sein langgezogener Körper; doch das Gesicht und die Füsse verrathen sogleich das friedliche Aeffchen. Das Gesicht ist halb schwarz, halb weiss gefärbt; die Farbe des übrigen Körpers ist gelblich und olivenbraun.  +, Der Löwen-Affe bewohnt die Ebenen am östlichen Abhange der Cordilleren in Süd-Amerika, vorzüglich die fruchtbaren Ufer des Putumayo und Coqueta. Doch auch da gehört er zu den seltenen Thieren, und Hr. v. Humbold sah während seines Aufenthaltes in jenem Lande nur zwei Exemplare davon. Sie wurden in einem Käfig gehalten, und waren sehr munter und fröhlich; doch gereizt sah man sie voller Zorn ihre Mähne sträuben. - Nach Europa ist noch keines dieser niedlichen Thiere gebracht worden.  +
Diese niedlich geformten teutschen Waldbewohner haben zwar mit den viel häufigern und bekannteren Bovisten im reifen Zustande die häutige kuglige hohle Saamenbüchse, und in derselben die farbigen staubähnlichen Saamenkörnchen, die an seinen Härchen ansitzen, gemein; unterscheiden sich aber durch eine regelmässigere, meistens zierlicher gebildete Oeffnung (Maul) zur Entlassung der ausstäubenden reifen Saamenkörnchen; und durch eine äussere dicke Hülle, welche in Strahlen aufspringt, und eine sternförmige Unterlage bildet. Diese Pilze wachsen unter der Erde, und heben sich zuletzt, wenn sie sich entfalten wollen, aus derselben empor.  +, Fig. 1. u. 2. Der gekrönte Erdsternpilz. (Geastrum coronatum.)  +, Fig. 3. u. 4. Der braunrothe Erdsternpilz. (Geastrum rufescens.)  +,
Fig. 1. Der Glanzweissling. (Phalaena bombyx falicis.)  +, Die Raupe und Puppe dieses weissen Nachtfalters (a. bua) findet sich auf Weiden und Pappeln manche Jahre so häufig, dass ganze Pflanzungen davon verheert werden. Der silberglänzende Nachtfalter (d) fliegt alsdann in ganzen Schwärmen umher. - Die Raupe spinnt sich zwischen Weidenblätter (c) ein, und verwandelt sich in eine braune Puppe (b).  +, Fig. 2. Der grosse Hermelin-Vogel. (Phalaena bombyx vinula.)  +,
Eine halbe Stunde von den Mauern der heutigen Stadt Alexandrien in Aegypten findet man die hier abgebildete merkwürdige Säule von röthlichem Granit, die höchste, die man bis jetzt kennt. Deswegen nannten die Araber sie auch die Säule der Säulen. Sie ist in ältern Zeiten wahrscheinlich von andern Säulen umgeben gewesen, und hat mit diesen zu einem grossen Prachtgebäude gehört.  +, Diese merkwürdige Granit-Säule besteht aus 3 Stücken, dem Säulenkopf, der Säule selbst und dem Säulenstuhl, deren Höhe, nach den neuesten franzöfischen Messungen, zusammen 88 Pariser Fuss 6 Zoll beträgt. Da von misst die Säule etwas über 63 Fuss an Höhe, und 8 Fuss 4 Zoll im Durchmesser. Der korinthische Säulenkopf ist mit glattem Laubwerke verziert. Auf die oberste Platte sind mehrere Reisende gestiegen, um die Säule zu messen; und im Jahre 1733 haben 8 Engländer eine Bowle Punsch darauf getrunken. Warum die Säule den Namen des Pompejus trägt, weiss man nicht, denn zu seinem Andenken ist sie nicht errichtet worden.  +
Die Kalmücken sind ein Hirtenvolk von mongolischem Stamme, bewohnen das mittlere Asien und stehen theils unter russischer, theils unter chinesischer Oberherrschaft. Ihre platten Gesichtszüge machen ihren Anblick nicht angenehm; doch sind sie gutmüthig, gelehrig und sehr gastfreundschaftlich. Als Hirtenvolk ziehen sie in den Steppen von Asien mit ihren Heerden von einer Weide zur andern; deswegen leben Männer und Weiber von Jugend auf auf Pferden und ihre ganze Kleidung ist dazu eingerichtet. Ihre Wohnung sind trichterförmige Zelte von Filz, die beim Weiterziehen auf Lasttiere gepackt werden. Fig. 1. sehen wir das Lager einer solchen Kalmückenhorde, wo im Vordergrunde die Wanderung anhebet; links erhebt sich das Grabmal einer ihrer Lama's oder Priester. Der Reichthum der Kalmücken besteht in ihren Heerden von Pferden, Ochsen, Kühen und Schaafen. Fig. 2. zeigt uns eine Kalmückenwirthschaft. Zu beiden Seiten des grossen Filzzeltes sind Mädchen beschäftigt, Stuten und Kühe zu melken. In der Mitte bereitet ein kalmückisches Weib ein Fell zu; dabei steht ein Junge mit dem Pferde und hält einen langen Stock mit der Schlinge, wodurch die wilden Pferde eingefangen werden. Im Vordergrunde spielen mehrere Kalmücken Schach, das Lieblingsspiel dieses Volksstammes.  +
Der Casuar von Neuholland wurde erst in neuern Zeiten auf diesem grossen Insellande der Südsee entdeckt, und die neueste französische Entdeckungsreise giebt uns davon beifolgende treffliche Abbildung. Dieser Casuar unterscheidet sich beträchtlich von dem Asiatischen, den wir Bd. 1. No. 3. unsers Bilderbuchs kennen lernten.  +, Der Casuar von Neuholland (Casuarius novae Hollandiae Lath.) hat eine Länge von 7 Fuss, und ist über und über mit graubraunen borstenähnlichen Federn bedeckt, welche bei dem Männchen (Fig. 1.) vorn am Halse einen grossen weisslichen Wulst bilden. Ob er gleich nicht fliegen kann, so läuft er doch ausserordentlich schnell, und ist wegen seiner Wildheit schwer zu zähmen. Da das Fleisch wohlschmeckend ist, so macht man Jagd auf ihn: auch die Eier werden genossen. Die Jungen sind in dem ersten Monat ihres Alters braun und weiss gestreift, wie wir sie hier vor ihrer Mutter (Fig. 2.) abgebildet sehen; den nächsten Monat werden sie ganz grau. - Der Casuar von Neuholland nährt sich, so wie der asiatische, von Vegetabilien.  +
Die Rambustan- oder haarige Frucht (Nephelium echinatum) wächst auf Java, Sumatra und den Moluckischen Inseln auf einem hochstämmigen Baume, der unserm Kastanienbaume sehr ähnlich ist. Aus den Blüthen, die nur wie grüne Knöspchen erscheinen, entwickelt sich die Frucht, welche von der Grösse einer welschen Nuss, und über und über mit Haaren bedeckt ist. Anfangs ist diese äussere Bedeckung grün, dann wird sie hoch orangengelb. Bricht man sie auf, so findet man (a) fünf vertikal neben einander in einem Mittelpunkt zuammen gehende Kerne, welche mit einer süsslichen breiartigen Substanz umgeben, in einer weisslichen Haut eingeschlossen sind. - Die Rambustan-Frucht reift gleichzeitig mit der Mangustane, die wir Taf. 24. abgebildet sahen, und wird wegen ihrer kühlenden Eigenschaft in Indien gern gespeisst.  +
Die Robben sind bekanntlich ein Geschlecht von Säugethieren, die sich gewöhnlich in der See aufhalten, und sich durch ihren garstigen ungestalteten Körper nicht vortheilhaft auszeichnen. Sie sind fertige Schwimmer, doch kommen sie auch öfters heraus auf das Meerufer; ihre Nahrung besteht aus Fischen, Seethieren und Seegewächsen. - An den Küsten von Neuholland, vorzüglich bei der Kings-Insel, haben die neuesten französischen Reisenden eine ungewöhnlich grosse Art, die Rüssel-Robbe (Phoca proboscidea) gefunden, welche 25 bis 30 Fuss lang wird, und deren wir mehrere hier abgebildet sehen. Der obere Theil der Schnauze dieses unförmlichen Thieres verlängert sich in eine Art von Rüssel, wonach man diese Robbenart auch benannt hat. In der Entfernung sehen wir einige in aufgerichteter Stellung, auf die man eben Jagd macht -  +
Fig. 1. Die Dame. (Phalanea bombyx matronula.)  +, Fig. 2. Die Elsenmotte. (Phalaena bombyx versicolor.)  +, Fig. 3. Der Hummelschwärmer. (Sphinx fuciformis.)  +,
Dem Menschen, dessen Geist schon so vieles erfand, musste wohl schon oft der Gedanke kommen, den Flug der Vögel durch künstliche Flügel nachzuahmen, um sich so mit Leichtigkeit in die unermesslichen Räume der Luft zu erheben. Vor kurzem hat ein geschickter Uhrmacher in Wien, Herr Jacob Degen, glückliche Versuche gemacht, mit künstlichen Flügeln sich in die Luft zu schwingen. Diesen Künstler und seine Flugmaschine sehen wir hier (Fig. 1.) abgebildet. - Hr. Degen verfertigte sich nämlich zwei herzförmig gestaltete Flügel (wovon Fig. 2. die Ansicht von oben giebt) von seinem mit Firniss getränktem Papiere, welche 116 Quadratfuss an Oberfläche enthalten, und eine Länge von 10 Fuss haben. Der Elasticität wegen durchzog der Künstler das Ganze mit Streifen von Schilfrohr, welche durch seidne Schnüren verbunden sind. Der Körper des Fliegenden steht, wie wir hier sehen, zwischen den Flügeln aufrecht, und ist durch mehrere Bambusrohre (aa) mit der Maschine verbunden. Die Hände (bb) bewegen die gekrümmte Stange, wodurch der Flügelschlag in wagerechter Richtung auf und abwärts bewirkt wird. Den ersten Versuch machte Hr. Degen im Frühjahr 1808 in dem Reithause zu Wien, wo er vermittelst eines Gegengewichts, das durch eine Schnur (d) befestigt war, bis zur Höhe von 54 Fuss sich erhob. Um nun in freier Luft seine Versuche zu wiederholen, verband Herr Degen einen kleinen Luftballon mit seiner Maschine, und so flog er am 12. und 15. Novbr. 1808. im Prater bei Wien zum Erstaunen aller Zuschauer mehrere Male nach verschiedenen Richtungen in die Luft und kam unbeschädigt zurück. Diese Versuche brachten dem Künstler eine Einnahme 10,000 Kaisergulden ein.  +
Der Pik von Teneriffa.  +, Unter den Kanarischen Inseln, welche westwärts von Nord-Afrika im Atlantischen Ocean liegen, zeichnet sich die Insel Teneriffa durch den auf ihr liegenden hohen Spitzberg oder Pico de Teyde aus. Er ist I2,420 Fuss über die Meeresfläche erhaben, und wir sehen ihn hier von der See-Seite oder der Bai von Santa-Cruz aus, abgebildet. Die Stadt Santa-Cruz liegt vor uns am Meeres-Ufer.  +, Da fast alle Schiffe, welche nach Ostindien gehen, auf Teneriffa landen, so ist der eben beschriebene Pik auch sehr bekannt, und von vielen Europäischen Reisenden bestiegen worden.  +,
Der Englische Gesandte, Lord Macartney, als er im Jahr 1792 auf seiner Gesandtschaftsreise auch in Cochinchina war, sah folgende Vorstellung. Im Innern eines Gebäudes wurde von einer Schauspieler-Gesellschaft eine feierliche Oper mit Chören gegeben. Die lärmenden, oben erwähnten Instrumente machten ein grässliches Getöse, während der ersten theatralischen Vorstellung. Hierauf folgte ein Zwischenspiel, welches sehr angenehm von drei jungen Mädchen ausgeführt wurde. Dieses geschah zu Ehren der ersten Schauspielerin, welche links in dem Anzuge einer alten Königin als Zuschauerin da sass. Die drei Mädchen sprachen in einem leichten Dialog, welcher durch lustige Arien unterbrochen wurde. Ihr Gesang war kreischend, doch hielten sie ziemlich guten Takt. Das Ganze war mit Musik und Tanz begleitet, also Oper und Ballet zugleich. Ein alter, als Possenreisser gekleideter Mann näherte sich von Zeit zu Zeit den Mädchen, und machte allerhand Hanswurst-Spässe vor. So dauerte dieses geraume Zeit fort. Während dieses Zwischenspiels hörte man sanftere Musik; zuletzt ertönten wieder die lärmenden Instrumente. - Als Zeichen des Beifalls warfen die zahlreich versammelten Zuschauer den Schauspielern von Zeit zu Zeit Kupfermünzen zu.  +, Die Cochinchinesen auf der Ostküste von Asien lieben Schauspiele, Musik und Tanz. Ihre Schauspieler-Gesellschaften, welche man zur Belustigung in die Häuser kommen lässt, führen historische Vorstellungen, Opern und Tänze auf, welche durch eine lärmende Musik von Trompeten, Pauken und Castagnetten begleitet werden.  +
Um die Thaten ihrer Helden zu verewigen, erbaueten die alten Römer den Siegern zu Ehren Triumph-Bögen von ungemeiner Pracht, und durch die schönsten Werke der Bildhauerkunst geziert. In dem heutigen Rom sind noch mehrere solcher Triumph-Bögen vorhanden. Einer der vollständigsten ist der hier (I und II) abgebildete, welcher in dem ersten Quartier von Rom, zwischen dem Monte Celio und Monte Palatino, steht. Er wurde zu Ehren des Kaisers Constantin des Großen errichtet, als dieser im Jahre 312 n. Chr. Geb. den Maxentius überwunden hatte. - Dieser marmorne Triumph-Bogen hat einen grossen und zwei kleinere Durchgänge, und ist mit zwanzig grossen Basreliefs von Bildhauer-Arbeit geziert. Auf jeder der langen Seiten stehen auf vier corinthischen Säulen von gelbem Marmor (giallo antico) Bildsäulen, Dacier vorstellend. Diese, so wie die meisten Bildwerke dieses Triumph-Bogens, wurden von frühern Denkmälern des Kaisers Trajan genommen, und beziehen sich auf Sieg über die Dacier. Ueber dem mittleren Bogen steht eine lateinische Inschrift, wodurch dieser Triumph-Bogen Kaiser Constantin gewidmet wird. - Da der untere Theil nach und nach verschüttet worden war, so liess der jetzige Pabst Pius VII. im Jahr 1805 die ganze Basis ausgraben, und für die Zukunft durch Umgebung (1) sichern.  +, Im Hintergrunde erblickt man einen Theil des Coliseums. (2)  +
Sechs italienische Meilen von Florenz, auf dem Abhange des Berges Senario, liegt das merkwürdige Schloss Pratolino mit seinem bewunderungswürdigen Garten. Es gehörte den Grossherzögen von Toskana, ist aber jetzt beinahe ganz verfallen. Der Pratolino wurde 1569 unter Franz, einem Sohne des Cosmus von Medicis, von dem geschickten Baumeister Buontalenti angelegt. Natur und Kunst vereinigten sich, daraus einen bezaubernden Aufeenthalt zu bilden. Unter andern kömmt man auf einen mit dichten Bäumen rund umschlossenen Platz. Hier erhebt sich über einem klaren Wasserbecken die colossale Bildsäule des Gottes Apennin, die aufgerichtet gegen 100 Fuss hoch seyn würde. Mit der einen Hand ruht der Gott auf dem Felsen, mit der andern scheint er den Kopf eines See-Ungeheuers zu drücken, aus dessen Rachen ein Wasserstrahl hervorquillt. Die ganze Bildsäule ist von Steinen und Backsteinen ausgeführt, und mit Mörtel überzogen. Inwendig ist sie hohl, und man findet in dem Kopf ein artiges Zimmerchen, wo die Fenster in den Augäpfeln sich befinden. - Dieses Riesenbild wurde von dem Bildhauer Johann von Bologna und seinen Schülern auf das erhabenste ausgeführt.  +